Bezahlt Ihr Kirchensteuer?

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neuester Beitrag: 06.11.02 11:46
eröffnet am: 05.11.02 08:03 von: Vanessa24 Anzahl Beiträge: 45
neuester Beitrag: 06.11.02 11:46 von: Glasnost Leser gesamt: 3483
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05.11.02 08:03
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330 Postings, 7985 Tage Vanessa24Bezahlt Ihr Kirchensteuer?

Bezahlt Ihr Kirchensteuer?

Ja 31.76% 
Nein, bin aus der Kirche ausgetreten 44.71% 
Nein, bin konfessionslos 17.65% 
Nein, bin nicht steuerpflichtig 5.88% 

05.11.02 08:36

330 Postings, 7985 Tage Vanessa24Wie finanzieren sich die Kirchen weltweit?

Weltweit gibt es ganz unterschiedliche Modelle, die Arbeit der Kirchen zu finanzieren.

Ein Kirchensteuerfinanzierung besteht in Deutschland, in der Schweiz und in den nordeuropäischen Ländern (außer Norwegen).

In Schweden beispielsweise wird die evangelisch lutherische Staatskirche neben den Erträgen aus Grundbesitz und Kollekten mit einer Kirchensteuer finanziert. Wer nicht Mitglied in der "Schwedischen Kirche" ist, bezahlt dennoch 30 Prozent der Kirchensteuer, um unter anderen die Kosten für das Begräbniswesen zu decken. (Die katholische Kirche Schwedens, die nur etwa 1,3 Prozent der Einwohner umfasst, lebt im wesentlichen von Spenden und Kollekten).
In Griechenland bezahlt der Staat die Gehälter und Pensionen der Geistlichen.

Woanders gibt es eine strikte Trennung von Staat und Kirche, was jedoch zu ganz unterschiedlichen Situationen geführt hat. So ist beispielsweise die katholische Kirche in den USA aufgrund groß angelegter Spendenkampagnen, die sie in Eigenregie durchführt, in eine recht wohlhabende Position gelangt.

In Frankreich müssen sich die Kirchen zu drei Vierteln aus Spenden und Sammlungen finanzieren. Viele Geistliche sind gezwungen einem Zweitberuf nachzugehen, weil die Diözese kein ausreichendes Gehalt zahlen kann. Der Unterhalt der meisten Gebäude und Kirchen obliegt dem Staat.

Einen ertragreichen Besitz haben die anglikanische Kirche in England sowie die presbyterianische Kirche von Schottland, wo im letzten Jahrhundert - im Gegensatz zu Deutschland - keine Enteignungen stattfanden. Diese Staatskirchen bekommen vom Staat keinerlei Zuwendungen, sondern finanzieren sich aus ihren Vermögenserträgen. Allerdings bedürfen kirchliche Gesetze der Zustimmung des Parlaments.

In Italien wurde die Finanzierung der Kirchen ab dem 1.1.1990 geändert. Seitdem kann jeder selbst entscheiden, ob 0,8 Prozent seiner Lohn- und Einkommensteuer an die Kirche fließen soll oder an den Staat, der dieses Geld für humanitäre und soziale Belange verwendet. Es handelt sich dabei um eine staatliche Steuer, die unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft erhoben wird. Über den Prozentsatz muss zwischen Staat und Kirche laufend verhandelt werden. Eine Situation, die der Kirche nicht in jedem Fall die notwendigen Einnahmen für ihre Arbeit sichert.

Eine ähnliche Regelung gilt mit 0,5 Prozent der staatlichen Steuerschuld seit 1988 auch in Spanien.
 

05.11.02 08:40

Clubmitglied, 50084 Postings, 8636 Tage vega2000Nein ich habe kein Geld mehr

Das, was nach Abzug von Steuern & Sozialabgaben übrig bleibt, muss ich meiner Frau abgeben. Da bleibt nix mehr für die Kirche übrig ! *gg*
ariva.de  

05.11.02 08:47

330 Postings, 7985 Tage Vanessa24zur Kirchensteuer

Wer muss Kirchensteuer bezahlen?
Viele Christen zahlen keine Kirchensteuer. In Berlin zahlen nur ca. 35 % der evangelischen Christen Kirchensteuer, und 65 % bezahlen keine Kirchensteuer, z. B. Kinder und Jugendliche, Arbeitslose, Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit geringem Einkommen.

Wie viel Kirchensteuer muss ich bezahlen?
Die Kirchensteuer beträgt 9 % von der Lohnsteuer. Achtung: Nicht 9 % vom Lohn, sondern nur 9 % von der Lohnsteuer.

In sozialen Notlagen gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kirchensteuer erlassen wird. Dazu muss ein Antrag an die Kirche gestellt werden.

Was macht die Kirche mit der Kirchensteuer?
Mit der Kirchensteuer finanziert die Kirche die Gemeindearbeit, die Gottesdienste, die Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen, die Erhaltung der Gebäude und der alten Kirchen; von der Kirchensteuer bezahlt die Kirche auch ihren Anteil für die evangelischen Kindergärten und Schulen, für die Bildungsarbeit (Haus der Kirche, Pastoralkolleg usw.) und soziale Dienste (Hilfe für Arbeitslose, Suchtkranke usw.).


 

05.11.02 09:05

722 Postings, 8548 Tage Glasnost@ Vanessa

das Thema scheint Dich ja sehr zu unteressieren - warum?

Gruß, Glasnost  

05.11.02 09:09

330 Postings, 7985 Tage Vanessa24glasnost

Euch scheint es auch zu interessieren. Oder warum der grüne Stern?

Es interessiert mich, weil ich Kirchensteuer zahle und ob ich da eine der wenigen bin?

Ich würde außerdem gerne wissen, warum so viele keine Kirchensteuer zahlen?

Gibt es da Gründe?  

05.11.02 09:13

8 Postings, 8048 Tage piseknein

Es steht in der Bibel geschrieben : 'Kostenlos habt ihr empfangen, gebt kostenlos weiter'  

05.11.02 09:14

239 Postings, 8961 Tage LogainIch bezahle Kirchgeld

und das nicht zu knapp, und das alles nur, weil meine Frau zu bequem ist, aus der Kirche auszutreten.

Gruss, Logain
 

05.11.02 10:49

330 Postings, 7985 Tage Vanessa24die Ariva-Umfrage bestätigt die Tatsache,

daß nur 35% der Bevölkerung Kirchensteuer zahlt!  

05.11.02 10:54

6537 Postings, 8153 Tage Schnorrerwann kommt eigentlich die ultimativ ehrlichste

Umfrage aller Zeiten:

"Bezahlt Ihr Alimente?"  

05.11.02 10:59

4561 Postings, 7912 Tage lutzhutzlefutzSeit Solizuschlag nicht mehr

Ich finde, ich habe auch langsam genuch Solidarität gezeigt, die sollen dat mal wieder abschaffen!  

05.11.02 11:07

6537 Postings, 8153 Tage Schnorrer@lutzwutzkotz, oder wie auch immer Du heißt:

Soviel Flut und Überschwemmung kanns gar nich geben, um den bisher bezahlten Soli aufzubrauchen.

Bitte 10 schwarze von allen Ossis.  

05.11.02 11:21

9123 Postings, 8616 Tage ReilaJeder zahlt Kirchensteuer, ob er will oder nicht,

weil unser Staat die Kirchen reichlich versorgt. Und die Kirchen heucheln über ihre sozialen Leistungen und ihre angeblich schlechte finanzielle Lage. Wer z.B. zahlt denn die Hauptkosten für das tolle Engagement unserer Kirchen, die sich dafür zum Dank auch noch regelmäßig in die Politik einzumischen versuchen, obwohl es seit 1918 angeblich eine verfassungsmäßige Trennung von Staat und Kirche gibt?

http://members.aol.com/lagtsk/finanz.htm  

05.11.02 11:26

6537 Postings, 8153 Tage Schnorrerschnauze, reila

denk an Deine Kinder:

Weltverbesserer wurden traditionell immer gesteinigt, verbrannt oder gevierteilt.

Also: SCHNAUZE !!!!  

05.11.02 11:29

330 Postings, 7985 Tage Vanessa24aus dem Link von Reila:

Das schreibt Bündnis 90 / Die Grünen:

Die Kirche braucht nicht nur keine Almosen, sie gibt auch selbst keine.
Die beiden Großkirchen selbst sind reich, unermeßlich reich, und ihr Reichtum speist sich aus den unterschiedlichsten Quellen:

---Kirchensteuer, also Mitgliedsbeiträge, die vom Staat eingetrieben werden, was es bei keinem anderen Verein gibt;

---riesiger Grundbesitz, für den keine Grunderwerbssteuer gezahlt wird - die Kirchen sind einer der größten Grundbesitzer Deutschlands;

---Einkünfte aus ihrem Kapitalvermögen : Aktien, Beteiligungen eigenen Betrieben, Banken, Miete u. Pacht aus Grundbesitz u. sonstigen Vermögensteilen  

---jährliche Staatsleistungen auf Grund von Enteignungen aus der Zeit der Napoleonischen Kriege. Das lassen sich die Kirchen noch heute horrend bezahlen;

---Erstattungen z.B. für Bischofsgehälter, für Gehälter der Priester und Pfarrer bei Polizei und Bundeswehr;
 

05.11.02 11:29

8215 Postings, 8401 Tage SahneIch bin ausgetreten, weil...

1. Kinderschänderproblematik
2. Über den Staat zahle ich der Kirche schon genug
3. Ich wurde als Kind "gezwungen" Ministrant zu werden
4. Ich glaube nicht an die Kirche
5. Fast alle Kriege auf diesem Planeten finden aus religiösen Gründen statt

usw. usw.
ich könnte stundenlang weitermachen  

05.11.02 11:29

9123 Postings, 8616 Tage ReilaVanessa,

wenn Du dem Link oben folgst, wirst Du feststellen, daß die Kirchensteuer keinen sozialen Zweck hat, es sei denn, man sieht es als sozialen Zweck ein Heer von Priestern und Pfarrern zu unterhalten, obwohl auch dazu der Staat noch Zuschüsse gibt. Kirchensteuer hat nicht einmal etwas mit Glauben zu tun. Oder kann man nur glauben, wenn man Steuern zahlt? Wie teuer ist Gott? Und haben nur gute Zahler eine Chance auf Erlösung von den Leiden und das ewige Leben?

R.  

05.11.02 11:59

9123 Postings, 8616 Tage Reilaschnorrer,

deshalb poste ich ja anonym.
Wobei die Kirche ja manchmal nach 1000 Jahren auch Irrtümer wie Hinrichtungen nach falschen Anschuldigungen eingesteht. Also nur Geduld und keine voreiligen Verurteilungen. Außerdem haben wir - besonders in Bayern - der Kirche neben der Vorherrschaft der Missionarsstellung in deutschen Betten besonders viele Feiertage zu verdanken. Wenn auch heute kaum noch jemand weiß, wozu die ursprünglich eingeführt wurden, und viele meinen, Weihnachten sei eine Erfindung von Kaufhof.

R.  

05.11.02 12:04

9161 Postings, 8961 Tage hjw2ich stimme glatt


meinem freund  karle marx zu, zumindest hier ;-))

 

05.11.02 12:10

19279 Postings, 8901 Tage ruhrpottzockerDie Kirchensteuer sowie alle dafür vorgesehenen


Subventionen müssen weg.

Jeder Verein soll sich gefälligst selber finanzieren und nicht anderen in die Taschen greifen.

ariva.de  

05.11.02 12:17

6537 Postings, 8153 Tage Schnorrer@Reila: wenn es einen Gott gibt

lebt er in Berlin.

Ich bin glücklich darüber, von Steffi, Moni, Barbara, Sonja und vom ariva-allesweisseruniversum wahrgenommen zu werden,

Danke.  

05.11.02 12:18

9123 Postings, 8616 Tage Reilahjw,

lange her, daß ich mal was von Marx gelesen habe.

Die marxistische Religionskritik:
Thesen:
- Karl Marx behauptete, dass nicht die Religion den Menschen machen würde, sondern der Mensch würde die Religion machen.
- Der Mensch hätte die Religion geschaffen, um Trost zu spenden und das Elend zu rechtfertigen. Also ist die Religion "Opium des Volkes", d.h. sie ist eine Droge, welche die Schmerzen und das Elend des Lebens lindert und vielleicht sogar davon befreit.
-"Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertals, dessen Heiligenschein die Religion ist.", d.h. das Marx nicht die Religion an sich kritisierte, sonder das Elend der Arbeiterschaft, welches aber seiner Meinung nach durch die Religion hervorgerufen wird.
- Die Religion sei Ideologie und Stütze des Bürgertums und damit Feind von Freiheit und Fortschritt, weil sie den Menschen einrede, dass Leiden zum Leben gehört, und weil sie auf ein "besseres" Jenseits vertröste. Deswegen würden die Menschen durch die Religion nichts an den misslichen Umständen ändern und es bleibe alles beim Alten.
- Die Abhängigkeit vom den Arbeitgebern und somit die Beendigung des Elends sein nur durch die Beseitigung der Religion zu erreichen, weil "Ein Wesen gibt sich erst als selbständiges, sobald es auf eigenen Füßen steht, und es steht erst auf eigenen Füßen, sobald es sein Dasein sich selbst verdankt." Solange man aber an Gott glaubt verdankt man sein Dasein Gott und nicht sich selbst.
- Auch meint Marx, dass wenn man die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern würde, würde das "falsche Bewusstsein", welches durch diese gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erst hervorgebracht wurde, von selbst verschwinden. D.h. wenn man die gesellschaftliche Struktur ändern würde, dann würde die Religion von selbst aussterben
 

05.11.02 12:19

19279 Postings, 8901 Tage ruhrpottzockerMann, der Gott lebt im Pott und heisst

05.11.02 12:22

9123 Postings, 8616 Tage Reilaschnorrer,

bin mal wieder im Zweifel, ob das ein Kompliment war oder ich Dir lieber eins in die Fresse geben sollte.
Mein Problem ist: Ich glaube an das Gute im Menschen. Aber dessen Vorhandensein ist noch unwahrscheinlicher als die Existenz von Gott. Vermutlich habe ich Deine Sprüche also verdient - warum auch immer.

R.  

05.11.02 12:27

6537 Postings, 8153 Tage Schnorrer@reila: glaubs mir: die Suche nach

dem Guten im Menschen habe ich aufgegeben.

Verbuche mein Posting bitte unter "Aufklärungsarbeit".  

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