Ich glaube auch nicht, dass das so schnell gehen wird, das Bargeld abzuschaffen, zumal das ein Prozess ist, der sich über viele Jahre schleichend vollziehen würde. Da können Bofingers und Cryans noch so euphorisch die Zukunft malen, in 10 Jahren wird es nicht soweit sein, dass es kein Bargeld mehr gibt. Es geht dabei nicht nur darum, was Banken, Regierungen etc. wollen, sondern was die Gesellschaften anerkennen und was nicht. Technisch mag das ja alles kein Problem sein, da hätte man das Bargeld auch schon vor 5-10 Jahren abschaffen können, aber man wollte es nicht.
Die Argumentation, Negativzinsen der Zentralbanken könnten von den Sparern umgangen werden, indem sie ihr Geld eben nicht den Banken anvertrauen, ist abstrus, denn das wird niemals so ausschlaggebend sein, da die Sparquote seit etlichen Jahren immer weiter rückläufig ist und im nächsten oder übernächsten Jahr den diesbezüglichen Tiefststand vom Jahr 2000 unterschreiten wird. Das wird dabei m. M. n. die geringste Rolle spielen.
Das Hauptargument für bargeldlosen Zahlungsverkehr ist, dass es praktisch ist, in vielerlei Hinsicht auch äußerst transparent, etc. Außerdem ist es eine Bezahlmöglichkeit, die gerade in Entwicklungsländern aufgrund eines fehlenden Bankenwesens (bzw. aufgrund dessen Korruptheit) die sinnvollste Möglichkeit darstellt. In solchen Ländern ist schon jetzt für viele ein bargeldloses Leben völlig "normal".
Aber ungeachtet dieser Überlegungen ist bargeldloses Bezahlen ein Wachstumsmarkt, gerade wegen der jetzt möglichen Durchdringung der E-Länder, wovon WDI ja auch profitiert.
|