Gesetz in den USA unterzeichnet
Bush verbietet Glücksspiele im Internet
US-Präsident George W. Bush (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: US-Präsident George W. Bush: Aus für Glücksspiele im Internet] Die Zeit des Geldmachens mit Glücksspielen im Internet ist in den USA vorbei. US-Präsident George W. Bush unterzeichnete ein Gesetz, das die meisten Online-Spiele um Geld verbietet. Künftig dürfen Spieler ihre Einsätze nicht mehr mit Kreditkarte, Schecks oder elektronischen Zahlungstranfers entrichten. Vor knapp zwei Wochen erst hatte der US-Kongress das Gesetz verabschiedet, das Kreditkartenfirmen, Banken und Bezahldiensten verbietet, Zahlungen an die Glücksspiel-Betreiber anzunehmen, auch wenn sie außerhalb der USA ansässig sind. An jenem Tag brachen die Aktien der Online-Glücksspielanbieter erheblich ein. Bis zu 3000 Glücksspiel-Unternehmen im Internet
Aus den USA kommt Schätzungen zufolge die Hälfte des Umsatzes von rund zwölf Milliarden Dollar (9,4 Mrd Euro) der Internet-Spiele Branche. Viele der schätzungsweise 2500 bis 3000 Internet-Glücksspiel-Unternehmen sind in so genannten Steueroasen wie den Virgin Islands ansässig und an der Londoner Börse notiert. Vertreter der Branche wiesen jedoch darauf hin, dass es kaum möglich sei, Online-Glücksspiele komplett zu stoppen. Es könnten immer neue Bezahldienste entstehen, die schwer zu kontrollieren wären. Wer profitiert vom Verbot?
Unklar ist, inwieweit die US-Glücksspielindustrie von dem Internet-Verbot profitieren könnte. Die Unternehmen hatten bereits einen Vorstoß unternommen, zu prüfen, ob man in den USA ein reguliertes und besteuertes Online-Glücksspiel-Angebot organisieren könnte.
Angesichts der bevorstehenden Kongress-Wahlen am 7. November witterten die Demokraten im Senat und Repräsentantenhaus in dem Verbot zum Internet-Glücksspiel ein politisches Kalkül. Sie warfen den Republikanern vor, mit dem Beschluss vor allem konservative und religiöse Wähler beeindrucken zu wollen. Allerdings stimmten bei der Verabschiedung des Gesetzes Anfang Oktober auch fast alle Demokraten dafür. |