Die Verwendung von Süßholzwurzeln ist eng an die kulturelle Geschichte der Menschen gebunden wie die Quellen aus frühen Zeiten zeigen. In Ägypten sollte Süßholz als Grabbeigabe auf der letzten Reise Hunger und Durst stillen. Zu diesem Zweck setzten auch einige Feldherren der Geschichte die Wurzel auf langen Märschen ein. In der Medizin- und Kräuterküche ist in jeder Epoche viel zusammengebraut worden. Süßholz jedoch kristallisierte sich als fester Bestandteil der „Hausapotheke“ heraus:
„ Süssholtz wurtzelt geweket oder den safft im mund gehalten bis er sanfft hinab schleicht, lescht den durst, stillt den hunger, bekompt wol der lebern, dem hitzigen magen, benimpt den sodt, reinigt brust und lungen, macht auswerfen, lindert die rauhe kälte und luftrohr, erweycht die aposten und geschwäre. Wirdt derhalben fruchtbarlich gegeben wider die heyserkeit, husten, schweren athem, lungensucht und seitenwee ...“ (Malthiolus, 1563)
Der heutige Stand des Wissens bestätigt die beruhigende Wirkung auf Hals und Magen. Glycerizin, der Wirkstoff des Süßholzes, regt den Kreislauf an, weshalb der Konsum des reinen naturherben Lakritzextraktes nur in kleinen Mengen (5g/Tag) empfohlen wird. Glycerizin entzieht dem Körper bei übermäßigem Verzehr Kalium, bei der Behandlung von Herpesviren spielt Lakritz nach neuesten Erkenntnissen dagegen eine positive Rolle.
Wie und wann es vom schwarzen Gold zu der geschätzten Süßigkeit wurde, ist nicht überliefert. Vorstellbar ist, dass Süßholz mit anderen Kolonialwaren Anfang des 19. Jahrhunderts nach Mitteleuropa gelangte.
Die industrielle Fertigung prägte den breiten Geschmack, verringerte die Vielfalt und brachte in dieser Branche kleinere Familienbetriebe in Schwierigkeiten. Aber es gibt sie noch und kadò arbeitet daran diese Generationsbetriebe aufzuspüren, weil sie noch heute in ihrem traditionellen Handwerk einfach gutes Lakritz herstellen.
Die Verproviantierung ist angelaufen - die Laderäume füllen sich :-) ----------- |