Ich sage, dass Solarworld einen Q3-Umsatz zwischen 330 Mio. € bis 350 Mio. € erzielen wird, ein EBIT von um die 22 Mio. € (EBIT-Marge etwa bei 6,3%) und einen Nettogewinn von 7 Mio. € bzw. ein EPS von 0,07 €. Wobei bei Solarworld die Steuerquote und damit der Nettogewinn sehr schwer abzuschätzen ist, wegen der Aktivierung der latenten Steuern, so variert halt die Steuerquote bei Solarworld unterjährig auf Quartalsbasis schon recht stark zwischen 30 bis 45%.
ferb wie du bei Solarworld in Deutschland auf einen Umsatzeinbruch von über 50% gegenüber Q2 kommst ist mir ein völliges Rätsel.
Der PV-Zubau in Deutschland in Q3 dürfte in etwa gleich gewesen sein wie in Q2 (1,5 GW/Q3 ca. 1,4 GW), aber du erwartest einen 55%igen Umsatzrückgang bei den Deutschlandumsätzen in Q3 gegenüber Q2 !! Alles was Recht und Gut ist ferb, aber nachvollziehbar ist das mal ganz bestimmt nicht und ich fasse mir da echt an den Kopf. Aufgrund der gefallenen Modulpreise dürfte aber der Deutschlandumsatz etwas zurückgegangen sein. Aber der dürfte mehr als wett gemacht worden sein im restlichen Europa, vor allem durch Italien, Spanien, Frankreich, England und Griechenland. Damit dürfte der Umsatz in Europa inkl. Deutschland gegenüber Q2 gestiegen sein, ich sage mal um die 15 Mio. € bzw. 8% auf um die 200 Mio. €. ferb dagegen erwartet da einen Umsatzrückgang von satten 95 Mio. € bzw. 50% gegenüber Q2.
Die US-Solarworldumsätze sind ganz schwer abzuschätzen, denn das kleine private Aufdachanlagengeschäft in den USA kommt einfach nicht zum Laufen, so wurden in Q2 im Residentialsegment gerade mal 60 MW an PV neu zugebaut in den USA. Wobei die ganzen Q2 US-Zubauzahlen mit nur 314 MW eine reine Enttäuschung waren. Das wird sich aber ändern, da große Solarparks im Laufe des 2.Halbjahres ans Stromnetz gehen werden. Jedoch ist für Solarworld das Residentialsegment sehr wichtig, nicht nur weil da wesentlich höhere Margen zu erzielen sind, sondern weil Solarworld mit ihrer Premiumstrategie bei großen Projekte so gut wie keine Chancen hat. Alles in Allem sollte Solarworld aber locker die Q2-Umsätze in den USA erreicht haben, denn die waren schon eine Enttäuschung.
In Asien mit dem ohnehin schon starken japanischen Markt, der natürlich im 2.Quartal wegen der Katastrophe fast zum Erliegen gekommen ist, kommt mit Indien und Thailand zwei größere Märkte neu dazu und Malaysia und Singapur werden wohl auch recht kräftig wachsen. Der südkoreanische PV-Markt, immerhin im letzten Jahr nach Japan und China der drittgrößte PV-Markt in Asien, sollte nicht nachgegeben haben, wenn auch keine hohe Steigerungsraten zu erwarten sind. Somit spricht eigentlich gar nichts dafür, dass Solarworld in Asien niedriger Umsätze generieren sollte wie in Q2. Gerade Japan sollte in Q3 für gute Steigerungsraten gegenüber Q2 gesorgt haben.
Im Rest of the World bei den Umsätzen sehe ich ein Plus gegenüber Q2, denn Solar stellt sich mittlerweile wesentlich breiter auf, als noch vor einem Jahr, was man an den Halbjahreszahlen von Solarworld übrigens sehr gut erkennen konnte.
Alles in Allem sollte es eigentlich Solarworld gut gelungen sein ihre Umsätze außerhalb Europas und Nordamerika leicht steigern zu können (ca. 15 Mio. €), denn gerade im Rest of the World, also Mittlerer und Naher Osten, Nordafrika, Australien und Südamerika konnte Solarworld ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr um satte 55 Mio. € bzw. das 6fache steigern und warum sollte Solarworld jetzt aufeinmal in diesen Regionen ein totalen Umsatzeinbruch erleben in Q3 wie du schätzt ferb mit 70%??? Das erschließt sich mir nun wirklich nicht. Australien z.B. dürfte auch noch in Q3 recht gut gelaufen sein, aber in Q4 wird der australische PV-Markt wohl zusammenbrechen, da die PV-Einspeisegarantien für private Aufdachanlagen massiv um über 50% gekürzt wurden.
Meine Umsatzprognose für Q3 im einzelnen sieht so aus:
Deutschland: 135 Mio. € (- 12,2 Mio. € bzw. - 8%) Europa: 65 Mio. € (+ 28 Mio. € bzw. + 74% - Umsatz wie in Q1 2011) USA: 60 Mio. € (+ 10 Mio. € bzw. + 20%) Asien: 25 Mio. € (+ 9 Mio. € bzw. 56%) Rest of the World: 55 Mio. € (+ 4 Mio. € bzw. 8%)
In Klammern Vergleich zu Q2 2011. |