Was kann man zu den Zahlen schreiben?:
Wie erhofft/erwartet kam es nicht zu eklatanten Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Man sieht, dass die Abhängigkeit von EU-finanzierten Projekten zwar schon Einfluss auf das Geschäft hat, aber weitaus geringer als manche sich das vorstellen. Der Bereich Wasserschutz der ja von den EU-finanzierten Projekten betroffen ist, hat nur um 11 % gegenüber dem Vorjahr verloren. Dieses vom Vorstand als "Loch" bezeichnete Phänomen hat also gerade einmal für 11% Umsatzverlust geführt.
Wie man aus den eingestellten Presseberichten ableiten konnte, läuft aktuell insbesondere Rumänien sehr gut. Das sieht man auch an den Personalaufstockungen. Was mich ein wenig irritiert, ist die Aussage vom "Wirtschaftsblatt" dass man in Rumänien an der Kapazitätsgrenze produziert. Das ist einerseits natürlich positiv, andererseits würde das auch heißen, dass dort bald keine Umsatzsteigerungen mehr machbar sind? Keine Ahnung, ob man schon Mehrschichtig arbeitet oder dies vielleicht keine Option ist. Irgendwie dachte ich auch, dass die rumänischen Werke aufgrund ihrer riesigen Dimension im Vergleich zu den Österreichischen Werken einen weitaus höheren Ausstoß hätten. Ich hoffe, dass sich diese Fragen bald aufklären lassen. Auf jeden Fall wäre es schade, wenn man auf Umsatz verzichten müsste, nur weil man die Kapazität für die Produktion nicht aufbringt. Rumänien mit seinen 20 Mio Einwohnern könnte ansonsten in ein paar Jahren der umsatzstärkste Markt von SWUT werden. Darüber hinaus könnte man auch den baldigen EU-Beitrittskandidaten Serbien von Rumänien aus beliefern. Nach Bulgarien hat man schon einmal geliefert. Ist mir jetzt nicht klar, ob man das auch noch tut.
Beim Ausblick hat man ein wenig zurück gerudert. Möglich, dass ich das auch falsch verstanden hatte. Nach dem eingestellten Artikel des "Wirtschaftsblattes" von vor ein paar Monaten dachte ich, dass man mit einem Umsatzanstieg rechnen kann. Nun sagt das Unternehmen aber, dass der Umsatz leicht rückläufig sein wird.
Ich rechne auf Jahresbasis auf jeden Fall mit einem schönen Gewinn. Das Halbjahr war letztes Jahr noch negativ und trotzdem kam es zu einem EBT von 0,9 Mio. Ich rechne auf jeden Fall mit einem EBT von über 1 Mio.
Meiner Ansicht nach sollte 2017 ein sehr gutes Jahr werden. Das neue Werk in Rumänien sollte dann bereits über einen vollen Ausstoß verfügen. Hier ein Absatz aus dem HJ-Bericht: Durch diverse politische Maßnahmen soll Rumänien der Zugang zu sowohl nationalen als auch EU-Förderungen erleichtert werden. Daher ist mit einem verstärkten Abruf und einer Zunahme an öffentlichen Projekten zu rechnen.
Das heißt jetzt für mich, dass nicht nur der Bereich Wasserschutz in Rumänien zulegen sollte, sondern auch der Bereich Infrastruktur.
Ja Laskler, Schulden wurden weiter abgebaut, jedoch gibt es da diese Klausel in der Tilgungsvereinbarung mit den Banken, dass für den Bau des rumänischen Werkes die Tilgung ausgesetzt werden kann.
Der operative CashFlow ist mit 2,6 Mio um 400k gegenüber Vorjahr gestiegen.
Wie kann es mit der Aktie weitergehen?:
Schwer zu sagen. Die Anleger müssen wohl weiterhin Geduld haben. Ich denke, dass die jüngsten Kursrückgänge auch mit dieser fehlenden Geduld einiger Marktteilnehmer zu tun hat.
Worauf soll man warten:
Wie geschrieben, halte ich es nach wie vor für möglich, dass man eine bilanzielle Aufwertung der Grundstücke durchbringt, wodurch das Eigenkapital gestärkt werden könnte. Sollte das gelingen, würde das Unternehmen mit einem Schlag optisch weitaus günstiger erscheinen. Anleger würden die Gefahr, dass man ins negative Eigenkapital rutscht nicht mehr sehen.
Kommt eine solche Aufwertung nicht, wird man wohl keine großen Kurssprünge sehen. Dann wird der Kurs eher mit der Unternehmensentwicklung einhergehen. Möglicherweise geht der Kurs dann mit dem steigenden Buchwert mit nach oben. Aufgrund des Potentiales des Unternehmens Gewinne von 2-3 Mio zu erwirtschaften sehe ich hier schon einen gewisses Hebel für den Kurs. Bei einem Gewinn von 2 Mio erhöht sich auch der Buchwert um diese 2 Mio, was wiederrum auch eine Erhöhung des Marktwertes in dieser Höhe bedeuten könnte. Ein um 2 Mio erhöhter Marktwert würde einem Kursanstieg um 50% entsprechen.
Mal schauen, was sich mit der Wiener Börse im allgemeinen tut. Osteuropa könnte allgemein wieder zu einem weitaus größeren Thema werden - siehe auch die gute Entwicklung der verschiedenen Unternehmen in diesem Bereich. Die Erste Bank, Porr usw. berichten ja alle über gut laufende Geschäfte im Osten. An SWUT ist das kurstechnisch bislang spurlos vorüber gegangen. Mit dem Wiedererwachen der Ostländer steigt auch wieder das Investoreninteresse in diesem Bereich. Gut möglich, dass da auch jemand auf SWUT aufmerksam wird - siehe auch die Entwicklung bei Hirsch Servo. Hier haben die neuen Eigentümer das Unternehmen auf eine neue bilanzielle Struktur gehoben mit, entsprechenden Auswirkungen auf den Aktienkurs. |