Aufschlussreich finde ich den Xetra-Gesamtchart von 2000 an. Ich sehe da einen Abwärtstrend, der sich bis 2002 zurück zeichen lässt, Obere Begrenzung bei 7 Euro aktuell. Und eine etwas steilere Abwärtstrendline seit Mai 2015, aktuell ungefähr bei 6,50. Beide kreuzten sich und wurden zur gleichen Zeit mit Schwung nach oben durchbrochen Ende September diesen Jahres. Damit sind alle historischen Abwärtstrends deutlich gebrochen. Es gibt horizontale Widerstandsbereiche bei 10 und bei 20 Euro, die sich vermutlich rein psychologisch aus der runden Zahl ableiten und auch die jahrelange Abwärtsbewegung zwischenzeitlich ein wenig bremsen konnten (siehe Verlauf 2007-2009 und Mitte 2011 bis Anfrang 2011). Außerdem ist der Ausbruch 2015 an der 10er-Zone hängen geblieben, wobei die obere Begrenzung des langen Abwärtstrends dabei nur kurze Zeit überschritten wurde und ebenfalls mit reinspielte. 2013 bis 2014 ausgeprägte Bodenbildung. Seit 2014 gibt es einen schon ziemlich deutlichen Aufwärtskanal mit unterer Trendlinie aktuell bei 8 und oberer ungefähr in aktuellen Kursregionen. Der Kanal wurde im letzten Jahr schonmal für einige Wochen nach oben verlassen. Aktuell würde ich noch auf Ausbruch nach Oben hoffen, bei erneutem Fall unter 10 aber eventuell raus und bei unter 9 wieder rein (wer die Extremwerte mag, eigentlich 8, aber ich geb da immer ein wenig Puffer), wobei obere und untere Begrenzung des Aufwärtstrends langsam aufeinander zulaufen und bei der Volatilität von Medigene eine Schwankung von 1 Euro ohnehin fast Grundrauschen ist, wo man schnell mal ungünstig aussteigt oder den Wiedereinstieg verpasst. Ich mach's auch von den Unternehmensmeldungen abhängig, denn Charttechnik ist nunmal auch nicht aller Weisheit Schluss, auch wenn das viele meinen. Gibt halt eine kleine Orientierung an die Hand. Sonst könnte ich ein Programm schreiben, was rein nach Charttechnik handelt, aber das Spiel läuft so nunmal nicht. Und da kommt obiger Einwand von grips ins Spiel, nämlich die Unternehmensentwicklung. Medigene hat über das letzte Jahrzehnt viele Hoffnungen platzen lassen und viele Anleger frustriert. Beste Vorraussetzungen, dass eine Aktie gemieden wird und dadurch inzwischen tiefer steht, als sie es eigentlich sollte mit Blick auf aktuelle Unternehmensentwicklungen. Verbranntes Kind meidet nunmal das Feuer. Wenn die AG fundamental aber inzwischen gute Aussichten hat und sich die Lage wandelt, ein Turnaround in greifbare Nähe rückt, usw., gibt's irgendwann einen entsprechend großen Sprung nach oben. Die letzten News von Medigene soll jeder selbst einschätzen. |