Jeder Zweite hat Angst um seinen Job

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neuester Beitrag: 26.02.03 16:18
eröffnet am: 26.02.03 12:16 von: Nassie Anzahl Beiträge: 12
neuester Beitrag: 26.02.03 16:18 von: ribald Leser gesamt: 943
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26.02.03 12:16

16074 Postings, 8367 Tage NassieJeder Zweite hat Angst um seinen Job

Jeder Zweite hat Angst vor Verlust des Jobs

Hamburg (dpa) - Fast jeder zweite Berufstätige in Deutschland hat nach einer Forsa-Umfrage Angst, seinen Job zu verlieren. Eng damit verbunden sei die Furcht vor eigenen Fehlern am Arbeitsplatz, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut bei über 1000 Befragten im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkassen (DAK) und der Zeitschrift «Woman».

Jeder Dritte fürchte sich davor, Frauen mehr als Männer, teilte die DAK am 24. Fenruar mit. Auch Mobbing sei in der Wirtschaftskrise ein bedeutender Faktor. Konflikte mit dem Chef und den Kollegen ängstigten 14 Prozent der Erwerbstätigen.

Dauerten Stress und Angst länger an, wirke sich das auf die Gesundheit aus. Fast jeder vierte Arbeitnehmer (23 Prozent) gebe an, «dass das Betriebsklima durch hohen Stress geprägt ist». 19 Prozent meinten, dass die gesundheitlichen Belastungen durch Stress und Angst am Arbeitsplatz in den letzten drei Jahren deutlich stärker geworden seien. Das decke sich mit Daten, die die DAK bei ihren versicherten erhoben habe: Demnach war die Zahl von Krankheitstagen auf Grund psychischer Probleme von 1997 bis 2001 um 51 Prozent gestiegen.

«Ausreichend Ruhe und Erholung» in der Freizeit ist für 62 Prozent der Erwerbstätigen nach der Forsa-Studie eine gute Möglichkeit, den Stress abzubauen. Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achteten 60 Prozent. 55 Prozent trieben Ausgleichssport, auf reduzierten Alkohol- und Zigarettenkonsum setzten immerhin 38 Prozent.

 

26.02.03 12:20

25951 Postings, 8513 Tage Pichelkenn ich

bei uns auch 50%
"Auch Mobbing sei in der Wirtschaftskrise ein bedeutender Faktor" und das erst Recht :-(

Gruß Pichel

 

26.02.03 12:27

179550 Postings, 8418 Tage GrinchNa ich brauch um meinen neuen Job keine Angst zu

haben. Denn in der Abteilung sind 2 gegangen, also suchen wir noch wen. Ausserdem hab ich mir Angst sowieso abgewöhnt. Immer schön nach dem Motto leben :"I can rule the world with my eyes closed!"

Kopf hoch Pichel. Wird schon wieder!  

26.02.03 12:33

16763 Postings, 8461 Tage ThomastradamusBei uns haben auch knapp 50%

Angst davor - weil sie wissen, dass es bereits beschlossene Sache ist! Nur wen es im Detail treffen wird ist noch nicht ganz klar... :-(

Gruß,
T.  

26.02.03 13:23

2101 Postings, 8319 Tage ribaldDeswegen

sollten alle Massnahmen der Bundesregierung
darauf abgeklopft werden,
ob sie bestehende Arbeitsplätze gefährden
und u.U. neue schaffen können.

Das nennt man im übrigen seit J.M. Keynes
(Die Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes):

Unter antizyklischer Fiskalpolitik versteht man die Idee, dass der Staat sich mit seiner Ein- und Ausgabenpolitik gegensätzlich zur Konjunktur verhalten soll. D.h. wenn die Konjunktur im Abschwung begriffen ist und der private Konsum und die Investitionen sinken sowie die private Sparneigung steigt, sollen Bund, Länder und Gemeinden die Ausgaben erhöhen und die Einnahmen senken, um so Nachfrage zu erzeugen, die dann die Produktion wieder beleben soll. Die angekurbelte Produktion durch die Staatsnachfrage führt dann zu höheren Einkommen, die wieder selbst Nachfrage erzeugen. Das Konjunkturtief wird abgeschwächt.



 

26.02.03 15:18

19524 Postings, 8668 Tage gurkenfredooch, und was soll der staat dann

nach ansicht dieses unvergleichlichen j.m.keynes tun, wenn die konjunktur brummt??? sorry, aber mit den antiquierten antworten von keynes kann man leider nicht die fragen des 21. jahrhunderts lösen.

mfg
gf  

26.02.03 15:44

2101 Postings, 8319 Tage ribaldgurkenfreund

Antiquiert?
Wohl eher eine Frage, was die Politiker aus diesen
Denkanstössen machen.
Deine Antwort stellt nur ein Alibi für unfähige
Politiker dar,
schliesslich gibt es das StWG mit klaren
Verpflichtungen.
Dass in der Praxis eine Anzahl von Timelags auftreten,
ist klar,
aber die jetzige Bundesregierung verhält sich eindeutig
prozyklisch und vergrössert so nur die Misere.
 

26.02.03 15:50

16763 Postings, 8461 Tage ThomastradamusWenn das funktionieren soll, dann

(a) müssen sich große Teile der Weltwirtschaft antizyklisch verhalten
(b) müssten in "guten Zeiten" Rücklagen gebildet werden.

Beides erscheint mir unrealistisch und wie alles in der VWL als Modell nur unter zig Annahmen funktionstüchtig.

Gruß,
T.  

26.02.03 15:57

19524 Postings, 8668 Tage gurkenfred@ribald

JEDE bundesregierung hat sich bis jetzt prozyklisch verhalten. deficit spending kann nicht funktionieren, weil politiker stimmenmaximierer und nicht unbedingt wachstumsförderer sind....

@thomas: genau das wollte ich ausdrücken! diese ganzen vebretterten theorien nerven nur bei den vwl-klausuren :-))) bringen tun sie in der praxis recht wenig.


mfg
gf  

26.02.03 15:58

2101 Postings, 8319 Tage ribaldBedingung b)

selbstverständlich und idealtypisch.

Zu a)
Schau Dir die Komponenten der gesamtwirtschaftlichen
Nachfrage lt. Stat. Bundesamt an.
Was sind dabei die Troublemaker in der Rezession?
Die Exportnachfrage führte bei uns zur Rezession?
Die Deutschen neigen immer zum Entweder-Oder.
Kleine Versuche z.B. die Fiskalpolitik danach
zu gestalten, ob sie beschäftigungswirksam sind oder nicht,
könnten auch schon etwas bringen.
Aber Rot-Grün ist seit Schiller und Helmut Schmidt auf
dem Gebiet geradezu blind.  

26.02.03 16:18

2101 Postings, 8319 Tage ribaldAktuelles praktisches Beispiel für eine

prozyklische Fiskalpolitik:

IG BAU: Keine Streichungen bei der Eigenheimzulage

Frankfurt am Main, 15.10.2002 – Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) lehnt das Vorhaben der neuen Bundesregierung ab, die Eigenheimzulage für Kinderlose zu streichen und für Familien drastisch zu kürzen.„Unter dem falschen Stichwort ‚Sparpolitik’ zieht die Koalition der mittelständischen Bauwirtschaft den Teppich unter den Füßen weg“, kritisierte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel (SPD-MdB) dieses Ergebnis der laufenden Koalitionsverhandlungen. Die Förderung von Wohneigentum muss nach Ansicht der IG BAU auch künftig eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe des Staates bleiben. „Mit dieser Vereinbarung der Koalition werden die Weichen in die falsche Richtung gestellt“, sagte Wiesehügel. Durch das „Streichkonzert“ sei die Existenz vieler mittelständischer Baubetriebe bedroht und damit Zehntausende Arbeitsplätze. Deshalb sei der bezifferte Spareffekt für den Staatshaushalt nur eine Fiktion.
Klaus Wiesehügel: „Angesichts von 250.000 arbeitslosen Baubeschäftigten und über 500.000 verlorenen Arbeitsplätzen in der Branche hat die IG BAU überhaupt kein Verständnis für diese Entscheidung.“ Die Eigenheimzulage müsse in der bisherigen Form beibehalten bleiben, besser noch ausgebaut werden.
Mit einem Anteil von 57,8 Prozent an den gesamten Bauinvestitionen bilden die Investitionen in Wohnbauten nach wie vor den Schwerpunkt der Bautätigkeit. Mehr als die Hälfte entfällt auf den Bau von Eigenheimen. Der Wohnungsbau ist ein traditionelles Aufgabenfeld der mittelständischen Baubetriebe. „Hier muss der Erhalt und die Schaffung von dringend benötigten legalen Arbeitsplätzen unterstützt werden, nicht deren Vernichtung“, sagte Wiesehügel.
Durch die Streichung bei der Eigenheimzulage werde das Bauvolumen im Wohnungsbau noch weiter zurückgehen. Bisher erhalten Bauherren eine Grundförderung von 2556 Euro im Jahr plus 764 Euro für jedes Kind. Nach den Plänen der Regierungskoalition soll die Grundförderung gestrichen und das Baukindergeld auf 1200 Euro erhöht werden. Demnach würden Kinderlose künftig überhaupt keine Förderung erhalten und Familien mit einem Kind nur noch 1200 Euro anstatt bisher 3320 Euro. Kinderlose und Familien mit einem Kind sind zusammen rund 70 Prozent derjenigen, die sich ein eigenes Haus bauen lassen.


 

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