Bernstein senkt das Ziel von 83 auf 73 Euro - und das kann ich auch verstehen. Das sind immer noch 10 Mrd. Euro weniger an Bewertung - also ca. 12%, aber nicht gleich 30 % runter, wie einige andere. Durch die "negative" Meldung von Bayer haben die Analysten ihre Gewinnschätzung um ca. 15% reduzieren müssen. Aber eben auch nicht um mehr. Der Kurs hingegen hat nach einem schwachen Verlauf im Vorfeld nochmal um über 25% nachgegeben. Während eine BASF deutlich steigt, obwohl die Halbjahreszahlen inklusive Ausblick schlecht waren, wird bei Bayer alles auf die Goldwaage gelegt. Auch der Verschuldungsgrad wird nun zum Problem, obwohl man derzeit mehr verdient als z.B. noch vor 10 Jahren und auch die Zinsen viel niedriger sind. Dabei war der Verschuldungsgrad auch damals in ähnlicher Größenordnung und z.T. sogar deutlich darüber. Zudem hat man nun zwei Effizienz-Programme aufgesetzt, um die Synergien des Monsanto-Deals zu nutzen - wenn schon der Umsatz nicht gesteigert werden kann, dann wird man zumindest effizienter. Ab 2022 sollen hier die Auswirkungen des 2018 aufgelegten Programms durchschlagen und dann ab 2024 die Auswirkungen des gerade aufgelegten Programms. Mit den Einsparungen kann man sicher weiter auch dem Markt interessante Unternehmen zukaufen und weiter/wieder profitabel wachsen. Und auch Corona wird irgendwann vorbeigehen.
Interessant ist auch, dass die Presse nur von schlechten oder trüben Aussichten spricht. Also mal ehrlich, die meisten Unternehmen würden sich doch als große Gewinner in der Kriese hinstellen, wenn man nur einen Gewinnrückgang von wenigen Prozent in der aktuellen Pandemielage zu vermelden hätte. |