naja, ein bisschen Erfahrung hab ich auch schon, bin immerhin seit 2007 regelmäßig an der Börse unterwegs.
Meine Quintessenz, nach einigen schmerzlichen Erfahrungen: nicht traden. Nocheinmal: NICHT TRADEN!
Oder wie Warren Buffett sagt: Eine Aktie, die man nicht zehn Jahre zu halten bereit ist, sollte man nicht einmal zehn Minuten halten.
Man hat auf der ganz kurzen Zeitachse als Kleinanleger-Trader schlicht und einfach keine Chance. Es ist egal, wieviel Trading-Seminare man besucht und wieviel Bücher und Tutorials man über das Thema liest oder wie fit man in Charttechnik ist, der Markt wird IMMER schlauer sein.
Damals als ich angefangen hab, mitten drin in der Finanzkrise, da war vieles noch anders, vor allem gab es da noch nicht so extrem die Algos und den Hochfrequenzhandel. Wenn man ein bisschen geschickt und mutig war, konnte man sogar beim Newstrading ab und zu recht ordentliches Geld verdienen. Aber heute, wo die Trading-Computer in Mikrosekunden auf Newsfeeds reagieren, ist auch das unmöglich geworden. Selbst auf Sicht von ein paar Tagen ist es so gut wie unmöglich, Gewinne zu machen, besonders natürlich mit irgendwelchen hoch gehebelten Derivaten die einem dann regelmäßig um die Ohren fliegen, wenn eine Aktie z.B. vor einem Fünf-Prozent-Anstieg erst einmal nen Umweg übers Kellergeschoss nimmt.
Im Englischen sagt man gerne, time IN the market beats TIMING the market. Und da ist was dran. Wenn ich mir Unternehmen ins Depot lege, die ein gesundes Geschäftsmodell haben, ein kluges Management und gute mittlere Zukunftsaussichten, dann wird der Markt das auch irgendwann trotz aller Schwankungen honorieren und die Aktie wird steigen. Klar muss ich dann auch zwischenzeitlich mal 10 Prozent Kursrückgang verdauen können. Aber meine Chancen, am Ende mit einem Gewinn aus dem Investment herauszugehen, sind für mich als Kleinanleger x-mal besser als bei jeder Form des Kurzzeit-Tradings. Schließlich fahre ich ja auch nicht mit nem Fahrrad auf der linken Spur einer Autobahn.
|