Da gebe ich dir zum Teil recht. Ich mag Politiker nicht (auch hier in Deutschland nicht), aber man will eher gegen das Land schlecht berichten. Selbstkritisch gesehen, stimmen einige Aussagen auch, manche sind übertrieben.
Bei Kursverlusten erhält man täglich negative News über die Türkei, diese werden laufend aktualisiert, damit die News wieder als vor x Stunden in google angezeigt wird.
Das Handelsblatt schrieb aber am Montag, dass die Gewinne türkische Unternehmen im Schnitt teilweise um 50 % gestiegen sind. Aber sowas kommt ja nicht plötzlich.
Die selbst ernannten "Experten" von Commerzbank usw. schrieben oder sagten letzte Woche, dass der Dollarkurs die 9er Grenze überschreiten wird, wir sind beim Dollar aber unter 8. Während einer extremen Abwertung ist das auch zu erwarten, aber das sind Schätzungen ohne fachliche Argumentation.
Spannend wird der 19.11.: Zentralbanksitzung. Ob es Zinserhöhungen geben wird, halte ich für unwahrscheinlich, da hätte man den alten Vorsitzenden nicht entlassen. Aber der eigentliche Zentralbankchef Erdogan sagte, es sollen Maßnahmen getroffen werden, auch wenn diese bitter sind. Der neue Vorsitzende hat im Prinzip nur das wiederholt, was der alte auch gesagt hatte (damals ohne Wirkung bzw. führten diese zu Kursverlusten). Davor war der Effekt ein rasanter Anstieg des Kurses trotz leichter Zinserhöhung.
Wahrscheinlich war es der Rücktritt von Albayrak, der hatte den Anlegern usw. kaum brauchbare Prognosen angegeben, für mich waren seine fachlichen Präsentationen eher amateurhaft.
Vielleicht stimmt es mit den Zinserhöhungen auch gar nicht. Wir haben schon gegensätzliche Effekte erlebt. Brasilien hat die Zinsen sogar trotz Abwertung gesenkt und der Kurs ist jetzt so weit gestiegen, dass es wieder leichte Erholungen gibt. |