Früher, in besseren Wirecard-Zeiten, als Markus Braun noch CEO war, gab es ja mal AdHocs.
Seit der Compliance-Experte James Freis und später der Jaffe den Konzern übernommen hatten, war es zum größten Teil damit vorbei.
Ein Teil der AdHocs bezog sich regelmäßig auf Stimmrechtsänderungen, die speziell bei den großen Fonds und Investmentbanken häufig waren. Auch der Aktienerwerb von MB im Mai wurde gemeldet und von den Medien entsprechend begleitet.
Seit dem Tag der Schlachtung des Konzerns am 18.06. hat es kaum noch Meldungen zu den Stimmrechten bzw. dem Erwerb und der Veräußerung von Aktien oder Instrumenten gegeben. Markus Braun erlitt am 18.06. den MarginCall, der ihn 4 Mio Aktien kostete. 1 Tag später veräußerte er 2 Mio Aktien zum Kurs von ca. 30€ freiwillig. Da keine weiteren Aktienveräußerungen gemeldet wurden, gehe ich davon aus, dass er noch im Besitz von 2 Mio Aktien ist. Goldmann Sachs, Citigroup und die großen Fonds haben kaum nennenswerte Veräußerungen gemeldet. Mir ist da nur BlackRock erinnerlich. Burkhardt Ley, Knoop und Marsalek hielten ebenfalls Aktienpakete. Mir sind bisher keine Meldungen zu Anteilsverkäufen aufgefallen.
All die v.g. haben sicherlich die Möglichkeit, Chancen und Risiken eines Aktieninvestment in Wirecard zu bewerten, dies auch unter Berücksichtigung der veränderten Konstellation seit dem 18.06. Auch haben alle v.g. einen Taschenrechner und können sich ausrechnen, dass 30€ pro Aktie ( bis 22.06.) mehr bringen als 60ct pro Aktie. Warum haben die nicht verkauft? Im Fall MB reden wir von ca. 60 Mio, die er schon noch hätte gebrauchen können. Auch die 100.000 Aktien von Marsalek und Knoop hätten jeweils 3 Mio bringen können, besser als nichts. Aus anderen Beteiligungen zieht Marsalek ja auch sein Geld ab.
Der Wirecard-Konzern erwarb 2019 / 2020 ca. 1 Mio Aktien im Rahmen des ARP. Jede Woche wurden die Erwerbszahlen in den Medien mitgeteilt. Warum werden eventuelle Veräußerungen nicht mitgeteilt? Gab es keine Veräußerungen? Wenn ja, warum nicht? Die Veräußerung von 1 Mio Aktien hätte dem Konzern zum Kurs von 30€ schließlich mehr eingebracht als die Veräußerung der Töchter, welche ja im Gegensatz zu den Aktien nachhaltigen Ertrag erzielen können.
Erfolgen diesbezüglich keine oder falsche Veröffentlichungen oder übersehe ich das alles? Wenn größere Bestände von Beteiligten, Insidern, Großinvestoren und Fonds bisher zu weitaus höheren möglichen Preisen nicht veräußert wurden, warum?
Wenn die Überschuldung und die Insolvenz als unumstößlich anzunehmen ist, hätten die v.g. doch versuchen müssen sich rechtzeitig von ihren Anteilen zu trennen. Ein überschuldeter Mantel hat keinen Wert. Warum lassen die sich nicht mal ernsthaft von Butschi zum ernst der Lage beraten.
Für sachdienliche Hinweise zur aktuellen Eigentümerstruktur (Aktienbesitz) wäre ich sehr dankbar.
Vielleicht können die Journalisten da mal etwas zusammentragen. Die haben Kontakte zu den Insidern und sind aus ethischen Gründen zur Aufklärung angehalten.
Wenn der Marsalek mit dem abgezogenen Geld aus seinen Beteiligungsfonds nun die Wirecard-Aktien billigts aufgekauft hat, aus den Geldern der verbummelten Treuhandfonds die Schulden zurückzahlt und den Insolvenzverwalter nach Hause schickt, dann fresse ich `nen Besen.
Dann ist der Mann wirklich zu Großem berufen???
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