1. Der Gewinn ist seit 2008 jedes Jahr stetig gefallen, und das obwohl seit 2009 die Konjunktur zumindest hierzulande boomt, besonders die Baubranche. Scheint aber weniger ein Umsatzproblem zu sein, sondern eher ein Margenproblem. Auf den ersten Blick könnt man denken, der Vorstand nahm/nimmt einfach jeden Scheiß-Auftrag an, nur um Wachstum ausweisen zu können, und das auf Kosten der Bilanzstruktur und der Gewinne/Cashflows.
2. Gleichzeitig ging auch das Fremdkapital stetig aufwärts, auch der zinstragenden Verbindlichkeiten. In dieser Niedrigzinszeit die Finanzaufwendungen über die Jahre trotz operativen Gewinnen zu erhöhen, ist schon ne beachtliche (negative) Leistung, die nur dann nachvollziehbar wäre, wenn wenigstens die Gewinne/Cashflows (möglichst pro Aktie) steigen würden.
3. Die Finanzverbindlichkeiten sind mit dem etwa 7fachen Ebitda und 10fachen zu hoch. Da muss man unter Umständen als Aktionär mal mit Kapitalerhöhungen rechnen, zumindest wenn Bauer nicht schnell an der Kostenschraube dreht und sich weitere fragwürdige Aufträge an Land zieht, die außer Kosten kaum was bringen.
Fazit: Sieht mir klar nach Managementfehlern aus, auch wenn ich bisher nur sehr oberflächlich analysiert habe. Falls ich richtig liege, kann man daraus positives wie negatives ableiten. Einerseits hätte Bauer die Möglichkeiten deutlich profitabler zu werden (egal ob mit dem aktuellen Management, wenn es dazu lernt, oder mit neuem Management), und dann hätte die Aktie Potenzial, da man eine einigermaßen niedrige Ebitda Multiple aufweist. Andererseits gibts auch erhebliche Risiken bilanzieller Natur bei nur 26% EK-Quote und dem Verschuldungsgrad. Werden zudem kapitalmaßnahmen notwendig, hat sich das mit der Unterbewertung nach EbitdaMultiple auch erledigt.
Charttechnisch wirds wohl auf 15,8-16,0 € eh erstmal abwärts gehen. Dann Gegenbewegung. Und danach wird sich zeigen, ob man die Unterstützung halten kann. |