... der Brexit als auch der Handelskrieg sowohl den DAX als auch den Dow in den kommenden Wochen deutlich in die Knie zwingen werden. Beides sind große und noch ungelöste Probleme.
Nachdem der amerikanische Verbraucher die China-Zölle bereitwillig aus eigener Tasche zahlt, weil der Preis- bzw. Produktivitätsvorsprung offenbar deutlich höher ist als die "paar Prozente" mehr Zoll, und die Amerikaner sich umgekehrt beim Export nur selbst zu schaden scheinen, werden sich das die Chinesen mehrfach überlegen, ob sie hier wirklich einlenken oder doch lieber weiter zuschauen, wie der Amerikaner sich weiter ins eigene Knie schießt. Letztlich geht es um globale Dominanz und die restlichen globalen Absatzmärkte stehen den Chinesen weiterhin uneingeschränkt offen, zumal es offensichtlicher Unfug wäre, ihnen durch das "amerikanische Protektionismus-Modell" Paroli bieten zu wollen. Die Konsequenzen der Verbraucher wären wohl dieselben wie in den USA: Lieber verteuerte China-Produkte kaufen als US-Produkte, die man sich (im Vergleich) eigentlich gar nicht leisten kann. Trump hat bei seinem Vorhaben einen großen Fehler begangen, weil er "vergessen" hat, die US-Löhne auf ein "America first"-Niveau anzuheben. Ich sehe hier also eher eine Verschärfung des Handelskrieg als eine baldige Beilegung.
Beim Brexit werden wohl die Befürworter eine Mehrheit bekommen, zumal sich Labour im Wahlkampf etwas "unglücklich" zu verhalten scheint. Wer hier auf einen Verbleib in der EU spekuliert, wird wohl eher enttäuscht werden. Das Thema Brexit wird spätestens am Tag nach der Wahl wieder hochkochen und dann auch bis zu dessen Umsetzung kaum mehr abkühlen. Die ersten (negativen) Konsequenzen werden spürbar sein, bis sich das neue Miteinander irgendwann einspielen wird. Man kann nur hoffen, dass der Nordirland-Konflikt dabei nicht unkontrolliert neu entfacht wird. Die schlimmen Bilder von damals sollten den Menschen in Europa hoffentlich noch im Gedächtnis geblieben sein, aber wie es scheint, haben gerade ein paar heute wichtige Politiker auf der Insel diese schon "vergessen" und bevorzugen Spaltung statt Einigkeit.
Im Moment geht an den Börsen wohl deshalb weder etwas vorwärts noch rückwärts, weil die Profis sich zu Höchstpreisen von ihren Positionen trennen und die unverbesserlichen Optimisten munter zugreifen. Mein Rat wäre, dass Ihr Eure Investments mit einem strategischen Plan absichert, damit Ihr im Falle eines Falles nicht wie begossene Pudel dasteht. Auch die Seitenlinie wäre ein guter Platz für den Moment, denn es werden sich in Zukunft deutlich klarere Szenarien für einen Einstieg finden lassen als jetzt. Im Moment sind nur Wetten mit maximaler Unsicherheit möglich. Kleiner Tipp: Gegessen und getrunken wird immer! ;) |