Überzeugte Gewerkschafter hatten schon bei Bekanntwerden des Seitenwechsels gefragt, wie der Bahn-Job mit der Gewerkschaftsseele zusammenpasst. Jetzt hat Hansen seine Ex-Gewerkschaft und damit die Solidarität unter den Bahn-Angestellten endgültig verraten. Manche erinnern sich, dass Transnet als einzige Gewerkschaft für die Bahn-Priviatisierung plädierte. Schon während er den Struktursicherungs-Tarifvertrag für die Transnet-Beschäftigten mit der Deutschen Bahn aushandelte, feilschte Hansen zeitgleich auch um seinen eigenen – vermutlich hoch dotierten – Arbeitsvertrag. Nur mal so zur Einordnung: Seine Amtsvorgängerin bei der Bahn, Margret Suckale, hat deutlich mehr als 100.000 Euro bei der Bahn verdient – pro Monat. Nun rückt Hansen in der neu geschaffenen Holding auf dem Posten des Arbeitsdirektors, der offenbar einmal für Margret Suckale vorgesehen war. Eine solche Personalie ist für einen Arbeitgeber im Normalfall teuer. Von daher dürfte sich Hansen demnächst am Monatsende über ein Vielfaches seines bis dato überschaubaren Gewerkschaftssalärs freuen. Der aktuelle Polterauftritt von Wendehals Hansen zeigt auch: Dem gebürtigen Norddeutschen kommt es offenbar sehr auf sein eigenes Wohl an. Noch im November, als die konkurrierende Gewerkschaft der Lokomotivführer für höhere Gehälter streikte, griff der damalige Transnet-Chef Hansen die deutlich kleinere Organisation scharf an. "Der GDL geht es nur um einen Statusvorteil", redete Hansen sich in Rage. Nun ja, heute geht es Hansen nur um seinen eigenen Status, um seinen eigenen Vorteil. Solidarität ade. |