Bitte um Hilfe: Wer kann mir erklären: 1. warum

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neuester Beitrag: 07.02.03 08:48
eröffnet am: 27.01.03 14:58 von: MaMoe Anzahl Beiträge: 78
neuester Beitrag: 07.02.03 08:48 von: Sahne Leser gesamt: 6685
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27.01.03 14:58

6422 Postings, 9271 Tage MaMoeBitte um Hilfe: Wer kann mir erklären: 1. warum

alle behaupten, dass Amerika nur wegen des Öls den Irak angreift ?

und ...

2.) warum alle behaupten, dass Bush als der "böse Mann" hinter dem drohenden Krieg im Irak steckt ?


Ich verstehe einige hier am Board vorgebrachten Zusammenhänge leider nicht ...

Aber vielleicht helft ihr mir ja ... oder bin ich einfach nur zu dumm ??? Da seh ich gestern in den Nachrichten Schüler mit Täfelchen "kein Blut für Öl" in (wo auch sonst ? :-)) ...) Berlin rumhuschen und ich versteh´ diese Argumentation nicht ....

bitte deshalb dringend um Hilfe, bevor ich dumm sterbe ...

Grüßeles
MaMoe ....

@Grinch: ich war gestern kurzfristig "Griechen" die "Garides Nr. 80" ham´s mir echt angetan ;-)))

 

27.01.03 15:06

125 Postings, 8004 Tage NEVERFORGETnenn mir einen Grund, warum er sonst den IRAK

angreifen soll.

Wegen Massenvernichtungswaffen ??

Aber nicht wirklich - oder??

Natürlich geht es ums

ÖL

aber noch weitere Gründe:


1, mit jedem Tag in Unsicherheit ob krieg oder nicht bleibt der Aufschwung wegen zurückgehaltenen investitionen US-Wirtschaft in der Schublade stecken. Wäre es ein Land ohne Öl (und ohne Auswirkung auf den Ölpreis) wäre das sch....egal.

2, Bush will 2004 wiedergewählt werden.

3, Bush will nicht das gleiche Schicksal erleiden wie sein Vater (keine Wiederwahl, Abwahl durch einen Demokraten; Vorwurf Saddam belassen zu haben.


Natürlich geht es nicht NUR ums Öl. Aber das gleiche Land OHNE ÖL hätte nicht so eine Bedeutung.

Und Tatsache ist - sobald diese Unsicherheit aus dem Weg - sollte es mit der US (und Welt)Wirtschaft wieder bergaufgehen.


CU
NF    


 

27.01.03 15:06
2

34698 Postings, 8857 Tage DarkKnightWeil ariva eine antiamerikansiche Verwörungstruppe

ist: hier liest jeder die falschen Zeiungen, z. B. Spiegel, FAZ oder den BND-Bericht.

Es soll sogar Kriegsdienstverweigerer, Müslimänner und sonstige Psychopathen hier geben, die nicht wissen, was ein richtiger Kerl zu denken und zu tun.

Zitat eines Texaners: "Was gut ist fürs Geschäft, ist gut für Amerika. Was gut ist für Amerika, ist auch gut für den Rest der Welt."

Du siehst, auch ich versteh diesen Bush-Rummel nicht, ich dachte immer, er sei nur die Pappnase an der Front.  

27.01.03 15:07

5937 Postings, 8221 Tage BRAD PIT@Mamoe

Glaub den bösen Zungen nicht. Dieser Krieg geschieht aus reiner Nächstenliebe.

Die Bedrohung durch Saddam ist so stark, dass man meint nur der Einsatz von Atombomben könte da noch helfen.

AUßerdem bedroht des Saddam auch Israel und das könnte das ungestörte Gemetzel an den steinewerfenden Palästinensern unterbrechen.

DAS BÖSE lauert überall.  

27.01.03 15:11

6422 Postings, 9271 Tage MaMoeWenn´s nur um Öl ginge, wäre es viel logischer die

UN-Sanktionen aufzuheben ...

die Föderquote beim Nahrung-Öl-Programm liegt in etwa bei 0,5% des Landes ...

Der Irak würde beim Fall der UN-Sanktionen die Welt mit Öl überschwemmen, da es einziger Devisenbringer wäre ... die USA hätten problemlos diese Sanktionen beenden können, wenn es nur um Öl gegangen wäre ... ein Anruf hätte genügt und der Ölpreis wäre nach vorsichtigen Schätzungen binnen Wochenfrist auf ca. 12.-US$ gesunken ...

Der Krieg kostet die USA 100-te MRD. US$ ... das steht in keinem Verhältnis zur vielleicht erreichten Kontrolle über die Ölfelder, die man ja dann noch teilen muss ... die Aufhebung der UN-Sanktionen kostet keinen Cent ...

Also: "kein Blut für Öl" ... von mir aus ...

????????????
MaMoe ....

 

27.01.03 15:16

8215 Postings, 8611 Tage SahneBush legt 8-Punkte Friedensplan vor:

1. Die Wiederzulassung ungehinderter Waffeninspektionen und gegebenenfalls weitere  Abrüstung.
2. Einen Gewaltverzichtsvertrag Iraks mit allen Nachbarstaaten, sowie mit Israel und den USA.
3. Verbindliche irakische Garantien für Kurden und Schiiten.
4. Die Befreiung des gesamten Nahen Ostens von Massenvernichtungswaffen gemäß UN- Resolution Nr. 687.
5. Eine aktive Beteiligung Iraks am Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
6. Faire Rohstoffsicherungsabkommen zwischen Irak und der freien Welt.
7. Eine Wiederaufnahme Iraks in die internationale Gemeinschaft.
8. Die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen.

????????????????????????

 

27.01.03 15:17

3286 Postings, 8374 Tage PRAWDAWenigstens einer, der

hier den Zusammenhang mit den Ölvorkommen im Irak und
dem Ölweltmarktpreis etc. begriffen hat.
Aber warum dann?  

27.01.03 15:17

6422 Postings, 9271 Tage MaMoeUnd unser Hr. Rumsfeld hat den ekligen Part gezoge

n ... er steht vorne vor Wolfowitz und läßt sich als braver Nationalist verheizen ...

Ich liebe die Genialität des einstigen Yale-Prof´s jüdischer Abstammung ... nach seinen eigenen Worten einen Tag nach dem "amerikanischen Doom-Day inm September" : "der Irak muss fallen" und Bush etwas ungläubig: "Irak ? Was ist das ??"

Ihr kennt den Mann, der den Generalplan "Irak" entworfen hat ?? Der steht in der 2. Linie; aber koordiniert alles ...

Genau solche Spielchen liebe ich ... nicht umsonst ist "Der Graf von MonteChristo" mein Lieblingsroman, den ich schon zum 1000.mal lesen könnte ...

:-))))
 

27.01.03 15:19

31 Postings, 7992 Tage stainless steelBald gibt es kein Öl mehr in den USA

Und die Kontrolle über die Ölfelder am Golf und am Kaspischen Meer würde den USA nicht nur die eigene Energieversorgung bis weit ins 21. Jahrhundert sichern, sondern auch enorme strategische Vorteile gegenüber ihren Rivalen in Europa und Asien bringen.

 

27.01.03 15:21

3286 Postings, 8374 Tage PRAWDAaber da ist z.B. noch Venezuela, Stain... o. T.

27.01.03 15:23

Clubmitglied, 6598 Postings, 9162 Tage PeetNach Saddams Sturz soll Iraks Ölförderung mehr als

Nach Saddams Sturz soll Iraks Ölförderung mehr als verdoppelt werden

Nach einem Bericht des Wall Street Journals verhandeln Abgesandte der Bush-Regierung, des US-Verteidigungsministerium und des US-Außemninisteriums bereits mit Vertretern der Ölindustrie über die Nutzungsmöglichkeiten der ergiebigen Irak-Ölfelder nach einem möglichen Feldzug gegen das Land. Als Quelle werden informierte Kreise genannt.

bba NEW YORK. Nach Saudi Arabien verfügt der Irak über die größten Ölreserven weltweit. Trotz teilweiser Zerstörung der Infrastruktur produziert das Land bereits heute 2,8 Mill. Barrel Öl pro Tag. Mit zusätzlichen Investitionen könnte diese Mange mehr als verdoppelt werden. Wegen dieser reichhaltigen Vorkommen winken den internationalen Ölfirmen ungeahnte Geschäftsmöglichkeiten. Voraussetzung: Hussein wird gestürzt und das Uno-Embargo fällt. Wie eine Studie der Deutschen Bank zeigt, würde der Fall des Uno-Embargos zu einer Öffnung der irakischen Ölfelder führen. Davon würden aber nicht unbedingt amerikanische Firmen profitieren.

Nach dem möglichen Fall von Hussein würden bei der Ölförderung zunächst einmal solche Unternehmen zum Zuge kommen, die die heruntergekommene Ölwirtschaft des Landes wieder flott machen. Danach könnten beispielsweise das US-Energieunternehmen Halliburton Co., bei dem der amerikanische Vizepräsident Dick Cheney einmal Chef war, oder der amerikanische Industriekonzern Schlumberger Ltd. Verträge in Höhe von 1, 5 Mrd. $ abschließen, um die Förderung an den bestehenden Einrichtungen auszubauen, wie die Deutsche Bank in ihrer Studie belegt.

Wie Industrievertreter melden, hat die US-Regierung großes Interesse daran, die irakischen Ölfelder wieder aufzubauen. Kenner der Ölbranche erklärten, bei dem informellen Treffen zwischen Vertretern von US -Ölfirmen wie Exxon Mobil, Chevron Texaco und ConocoPhilips sowie Halliburton gemeinsam mit dem US-Vizepräsident Cheney sei es um den Wiederaufbau und die Förderung der Ölindustrie im Irak gegangen. Das Treffen wurde von den Teilnehmern allerdings dementiert.

Sollte Hussein bei einer Niederlage die Ölfelder in Brand setzen, würden sich Baufirmen wie die US-Beteiligungsgesellschaft Bechtel Group am Wiederaufbau beteiligen. Weitere Gewinner einer Öffnung im Irak wären laut Deutsche-Bank-Studie aber auch Öldienstleister wie Baker Hughes, BJ Services und Weatherford International. Ebenfalls für den Fall, dass die USA den Sieg davon trägt, würden Chevron Texaco und Exxon Mobil über eine gute Startposition verfügen. Bleibt der Diktator allerdings an der Macht, dann profitieren unter anderem Firmen wie China National Petroleum und der russische Konzern Lukoil, da sie mit Hussein Ölförderungsverträge abgeschlossen haben. Mit der französischen TotalFina Elf und der italienischen Eni hat der Diktator bereits Absichtserklärungen für künftige Geschäfte unterzeichnet.

Quelle: Wall Street Journal




bye peet  

27.01.03 15:23

6422 Postings, 9271 Tage MaMoeAber genau das versteh ich nicht, StainlessSteel:

die USA haben bereits die Kontrolle über die größten Erdölvorkommen der Welt: SaudiArabien ... die Königsfamilie hat soviel Schulden in den USA, dass sie alles tun muss, was die USA verlangen (siehe erst vor 2 Wochen: "...o.k., wir erhöhen die Förderquoten zum 1.Feb 03, weil´s ihr verlangt habt ...") ebenso ist das Saudische Königshaus Geschichte, wenn die USA ihre Hilfe aufkündigen ... sollten sie das Exil erreichen, dürften sie froh sein ... ich würde mal ehr denken, die baumeln schon, bevor sie auch nur Hilfe schreien könnten ...

Aber wenn ihr meint ... dann eben: "Kein Blut für Öl ..."  

27.01.03 15:25

3243 Postings, 8918 Tage flamingoeInfos


... Seit mindestens August 1988 arbeiteten Staatsbeamte der USA, Groß-
    britanniens, Ägyptens und anderer arabischer Länder in einer Reihe
    von Fällen auf vertraulicher Ebene zusammen, um Saddam Hussein
    die Hilfe für den Wiederaufbau seines kriegsgeschädigen Landes zu
    verweigern. Die Folgen stellten sich bald ein. Dann, im November
    1989, instruierte CIA-Chef William Webster den kuwaitischen
    Geheimdienstchef General Fahd Ahmed Al-Fahds nach dessen eigenen
    Aufzeichnungen "daß es wichtig wäre, aus der sich verschlechternden
    ökonomischen Situation des Irak dahingehend Vorteil zu ziehen, um
    durch Druckausübung auf die dortige Regierung unsere gemeinsame
    Grenze zu skizzieren." Die Kuwaitis setzten daraufhin ihrerseits
    die Wirtschaft des Nachbarn unter Druck, indem sie ihr Öl zu
    Dumpingpreisen auf dem Weltmarkt verschleuderten. Saddam blieb
    dadurch auf seinem einzigen Exportartikel sitzen. Durch illegale
    Schrägbohrungen in die gigantischen Rumalia-Ölfelder, die
    eigentlich komplett auf irakischem Territorium lagen, heizten die
    Scheichs die Krise zusätzlich an. Die Situation wiegelte sich auf
    und am Schluß waren auf beiden Seiten der seit jeher umstrittenen
    Grenze Truppen aufmarschiert.

In dieser aufgeladenen Atmosphäre
    aktivierte US-Präsident Bush seine Botschafterin in Bagdad, April
    C. Glaspie. "Um eine Botschaft aus dem Weißen Haus zu überbringen"
    wurde sie am 25. Juli 1990 im Präsidentenpalais Saddam Husseins
    vorstellig. Herausragendes Thema: Die Truppenmassierungen entlang
    der Grenze zwischen dem Irak und Kuwait. Als der Diktator die
    Gefahr der politischen Lage ansprach und dabei andeutete, daß er
    eine offensive Politik gegenüber dem Nachbaarstaat einschlagen
    könnte, sagte sie wörtlich: "Wir haben keine Meinung zu ihren
    innerarabischen Konflikten, wie zu ihrem Disput mit Kuwait.
    Staatssekretär James Baker hat mich angewiesen, jene Instruktionen
    nachdrücklich zu unterstreichen, die dem Irak bereits in den 60er
    Jahren gegeben wurden, daß das Kuwait-Problem nicht an Amerika
    gebunden ist."

Die Abschrift dieses Gesprächs wurde in der "New
    York Times" veröffentlicht und das State Department hat den Inhalt
    dieses von den Irakern zugespielten Gesprächsprotokolls nie
    dementiert, so daß die Authentizität des Textes nicht in Zweifel
    gezogen werden kann. Nun war das lediglich die Spitze eines Doppel-
    spiels. Denn zur gleichen Zeit versprachen die Amerikaner dem akut
    bedrohten Kuwait, der kommende Krieg werde für sie günstig verlaufen.
    Somit mußten eine von einigen arabischen Staaten betriebene Aus-
    gleichskonferenz im saudischen Jidda am 31. Juli auch ins Leere
    laufen.

Noch vor Eröffnung der Unterhandlungen schockierte der
    Bruder des kuwaitischen Emirs, der Außenminister Scheich Sabah Al-
    Ahmed die jordanische Delegation mit den Worten: "Wir werden auf
    den Irak nicht eingehen. Wenn sie es nicht mögen, so sollen sie
    doch unser Gebiet besetzen... Wir werden die Amerikaner ins Spiel
    bringen." Zur gleichen Zeit wies der Emir seinen Repräsentanten
    auf der Konferenz, Kronprinz Scheich Saad schriftlich an, auf
    Wünsche der Saudis oder Iraker nach arabischer Solidarität nicht
    einzugehen. Das Ignorieren der irakischen Forderungen und in
    Konsequenz daraus die Drohung einer Invasion läge im Sinne
    "unserer Freunde in Washington, London und Ägypten". Die Konferenz
    platzte.

Zur gleichen Zeit luden die Vereinigten Staaten Saddam
    im Dauertakt zu einem Abenteuer gegen Kuwait. Just zu der Zeit
    als die CIA eine Invastion für möglich hielt, suggerierte der für
    den Mittleren Osten zuständige Staatssekretär im US-Außenministerium
    John Kelly gegenüber Kongreßabgeordneten, die in Kontakt mit Bagdad
    standen, daß die USA nicht die Absicht hätten, Kuwait gegen eine
    eventuelle irakische Aggression zu verteidigen.

Als er am 30. Juli vor den Außepolitischen Ausschuß des Senats geladen und vom
    Abgeordneten Hamilton gefragt wurde, welche Stellung die USA in
    der Irak-Kuwait-Krise einnähmen, äußerte sich Kelly in ähnlichen
    Wendungen wie zuvor Botschafterin Glaspie: Er sagte zum dritten
    Mal innerhalb dreier Monate, daß die USA kein Bündnisabkommen mit
    Kuwait hätten und meinte, daß es ein innerarabischer Konflikt sei.
    Zwei Tage später wurde die Sprecherin des State Departement
    Margaret Tutweiler über diese Äußerung befragt. Sie wiederholte
    die Baker-Position, daß es sich um einen innerarabischen Konflikt
    handele. Selbst wenn Panzer in Kuwait einrollen würden, hätte das
    Weiße Haus keinen Verteidigungspakt mit Kuwait. Stunden später, in
    der Nacht vom 1. auf den 2. August, rückten die ersten Panzer in
    Kuwait ein.

(Michael Emery, "Wie Mr. Bush seinen Krieg bekam:
    Irreführung, Doppemoral und Desinformation", in: "Die Neue
    Weltordnung und der Golfkrieg", Trotzdem-Verlag, Frankfurt, Seite
    83-87, 90, 92 sowie Joel Beinin, "Die Ursprünge des Golfkrieges",
    ebenda, Seite 63 und 68 sowie Craig Hulet, "Die geheime Tagesordnung
    der USA im Golfkrieg", ebenda, Seite 68-70 sowie Pierre Salinger,
    "Krieg am Golf. Das Geheimdossier", Carl Hanser-Verlag, München
    1991, Seite 68, 70f., 76, 78. Michael Emery ist Professor für
    Journalismus an der California State University. Joel Beinin ist
    Professor für die Geschichte des Mittleren Ostens an der Stanford
    University. Er gibt die Zeitschrift "Middle East Report" heraus,
    die in Washington D. C. erscheint. Craig Hulet gehört einem Netzwerk
    ehemaliger Geheimdienstoffiziere, Militärs und höherer Beamter an.
    Pierre Salinger, ehemals Sprecher des Weißen Hauses unter Präsident
    John F. Kennedy, ist heute Chefkorresondent von ABC für Europa und
    den Nahen Osten)

...

Quelle:www.netpioneer.de  

27.01.03 15:27

8215 Postings, 8611 Tage SahneSags uns MaMoe, warum wollt Ihr den Krieg? o. T.

27.01.03 15:29

5937 Postings, 8221 Tage BRAD PIT@flamingoe. Ich hatte davon gehört, aber hatte kei

nen Zgang mehr zur Quellenangabe.

Interessanter Beitrag  

27.01.03 15:30

3243 Postings, 8918 Tage flamingoemehr Infos

Alles folgende stammt aus:  

DIE GEHEIME GESCHICHTE DER AMERIKANISCHEN KRIEGE
Verschwörung und Krieg in der US-Außenpolitik

Mansur Khan


 
Kapitel 12

Der Weg in den Krieg

Wir haben bisher gesehen, wie die Golfkrise von der Machtelite in den USA zielbewußt inszeniert wurde. Dokumente belegen es:

l. Die Niederschrift des Gesprächs zwischen April C. GLASPIE und Sad- dam HUSSEIN (datiert vom 25. Juli 1990), die die US-Botschafterin nur wenige Tage nach ihrer Unterredung mit SADDAM an das State Department weiter- leiten mußte. Aus dieser Abschrift geht hervor, daß die irakische Abschrift mit dem Telegramm, das GLASPIE an das State Department schickte, über- einstimmt, auch wenn GLASPIE dies dementierte, bevor dieses Dokument vom State Department für den Senatsausschuß veröffentlicht wurde. Die Abschrift umfaßte die eindeutige Feststellung: »We have no opinion on the Arab-Arab conflicts, like your border disagreement with Kuwait. . .« (»Wir haben keine Meinung zu innerarabischen Konflikten, wie etwa Ihre Grenz- streitigkeit mit Kuwait.. .«)

2. Jenes von irakischen Truppen in Kuwait-City entdeckte Geheimschrei- ben vom CIA und dem kuwaitischen Geheimdienst (datiert auf den 22. November 1989), das von der UNO für echt erklärt wurde und dessen Echtheit die US-Regierung nicht einmal bestritt (wie zu erwarten stritt le- diglich der CIA ab, daß das Thema Irak besprochen wurde). In diesem Dokument kamen besagte Geheimdienste, wie wir gesehen haben, zu dem berüchtigten Entschluß, daß es angebracht sei, wirtschaftlichen Druck von seiten Kuwaits und der USA auf den Irak auszuüben, damit ein Grenzkon- flikt zwischen dem Irak und Kuwait entstehe. Dieser wirtschaftliche Druck fand in Form von Schrägbohrungen im irakischen Teil des Rumailah-Oil- felds statt; die Schrägbohrtechnologie, mit der die Kuwaitis das 01 abpump- ten, stammte aus den USA.

Eine noch schlimmere Art, Druck auf den Irak auszuüben, war die andau- ernde Olüberproduktion der Kuwaitis, die den Olpreis von 21 Dollar je Bar- rel auf 11 Dollar je Barrel fallen ließen. Das kostete den verschuldeten Irak jährlich 14 Milliarden Dollar, was er sich nicht länger leisten konnte, es sei denn, er akzeptierte die wirtschaftliche Kapitulation. Weiterhin blieben die Kuwaitis während der Verhandlungen mit den Irakern stets kompromißlos und oft arrogant. Diese Verhandlungen beinhalteten auch den Zugang zum Meer, den die Iraker schon immer haben wollten und beanspruchten.

3. Craig HULET, ein ehemaliger Geheimdienstler, veröffentlichte die White Papers, denen zufolge der Golfkrieg eine geheim geplante Sache war, denn es ging um die Abrüstung des Iraks und dessen Bedrohung der Region.

4. Einige Autoren (Alan FRIEDMAN u.a.) haben eindeutig bewiesen, daß die USA besonders unter Ronald REAGAN und George BUSH den Irak mit  aufgerüstet haben. Insbesondere George BUSH und sein Freund (Außenmini- ster) James BAKER setzten sich persönlich, gegen den Willen des US-Kongres- ses dafür ein, daß Bagdad alle Waffen bekam, die es wollte, und gewährten Saddam HUSSEIN Kredite, obwohl immer mehr internationale Einrichtungen und Bankiers dies ablehnten, weil sie (zu Recht) befürchteten, daß der Irak zahlungsunfähig werde. Die USA waren knapp hinter Deutschland der größ- te Waffenlieferant des Iraks™

5. Der Geheimplan, mit dem BUSHS engste Mitarbeiter den Irak anstifte- ten, höhere Ölpreise von den OPEC-Staaten zu verlangen, wurde bekannt, als der Londoner Observer (21. II. 90) die wichtigsten Teile davon veröf- fentlichte. (Das Dokument wurde angeblich auch in begrenzter Auflage veröffentlicht.) Der Londoner Observer konnte somit bestätigen, daß die BusH-Regierung zwei anscheinend widersprüchliche Ziele verfolgte: Zum einen sollte der Irak offiziell US-Unterstützung in allen erdenklichen Be- langen gewährt bekommen, zum anderen unterstützte die US-Regierung ge- heim die Olbedingungen des Iraks, was so viel bedeutete wie eine gegen Kuwait gerichtete Politik, da dieser der wichtigste Uberproduzent in dem Ölkartell OPEC war und gegen die OPEC-Regelung verstieß. Der Irak sollte nun denken, die US-Regierung sei in Wirklichkeit immer noch sein Verbün- deter, während der CIA gemeinsam mit Kuwait (einschließlich V.A.E) daran arbeiteten, das 01 im Rumailah-Feld (das zu 70% dem Irak gehört) abzupum- pen, um es dann billig und in möglichst großen Mengen auf dem internatio- nalen Olweltmarkt zu verkaufen, damit die Preise für den Irak fallen. Wie wir wissen, ging der Plan in Erfüllung und machte den Irak immer ärmer.

6. ARAFAT berichtete, daß die US-Regierung sich aktiv in die Verhand- lungen zwischen dem Irak und Kuwait einmischte, als diese versprachen, die Krise zwischen den beiden Nationen zu beenden. Dies wurde in der US-Zeitung Christian Science Monitor vom 5. Februar 1991 aktenkundig. Wer die geschichtlichen Beziehungen zwischen den USA und dem Irak kennt, weiß, daß diese allgemein alles andere als freundlich waren.

7. Die USA haben über dreißig Jahre lang versucht, die irakische Regie- rung zu destabilisieren und zu stürzen. 1958 befreite sich der Irak durch seine Palast-Revolution vom Kolonialismus und erklärte sich zur Republik. Dadurch wurden die Ölquellen verstaatlicht, eine Tatsache, die die US- Regierung (und die britische) mit Feindseligkeit hinnahm. Bis zu diesem Zeitpunkt der Revolution waren die Ölquellen fest in britischer und ameri- kanischer Hand gewesen, die Verstaatlichung bedeutete für beide Regie- rungen und deren (private) internationale Ölkonzerne Verluste in Milliar- den Höhe. Die USA und Großbritannien wollten unbedingt zum früheren Status quo zurückkehren und planten die Beseitigung des neuen irakischen Staatschefs Abdul Karim KASSEM. Unter anderem schickte der CIA per Post ein vergiftetes Taschentuch (als Geschenk) an KASSEM, das ihn todkrank machte. Dieser starb dann 1963 beim Putsch der Ba'ath-Partei (jener Partei, mit der Saddam HUSSEIN nach einem erneuten Putsch an die Macht kommen sollte). Der CIA hatte den Ba'ath-Putsch unterstützt, aber mit den neuen Machthabern eine Fehlinvestition getätigt, denn die Ba'ath-Partei brüstete sich mit dem Motto >arabisches 01 für die Araber<- Dies war verständlicher- weise kein angenehmes Motto für Washington. So strengte sich Washing- ton erneut an und stürzte auch die Ba'ath-Partei, um eine neue Partei an die Macht zu bringen, aber auch diese erwies sich als nicht nachgiebig genug, so daß 1968 wieder die Ba'ath-Partei an die Macht kam und ihre lange Amtszeit mit einem Blutbad einleitete.

     Mit dem Ausbruch des Irak-Iran-Kriegs (des ersten Golfkriegs), für den die USA dem Irak schon Ende 1979 ihre Unterstützung zugesagt hatten, verbesserten sich die US-Irak-Beziehungen schlagartig. Wie schon beschrie- ben, wollte die US-Regierung zum damaligen Zeitpunkt die iranische Re- gierung (die äußerst antiamerikanisch war) stürzen oder, falls nicht mög- lich, zumindest schwächen. Präsident CARTERS Sicherheitsberater BRZEZINSKI ermutigte damals Saddam HUSSEIN, einen Blitzkrieg gegen den vermeint- lich schwachen Iran durchzuführen. Das REAGAN/BUSH-DUO betrieb dann sieben Jahre lang dieselbe Politik. Während der REAGAN/Bush-Jahre (1980- 88) verkaufte das dynamische Duo Waffen im Wert von 50 Milliarden Dolar an den Irak! Dies war illegal, da der Kongreß es ausdrücklich verboten hatte, aber das konnte die beiden meisterhaften Manipulatoren und Waffen- schieber nicht beeindrucken, geschweige denn daran hindern, ihre Waffen über Drittstaaten und Händler nach Bagdad zu schmuggeln. Wie zu erwar- ten, spielte die US-Außenpolitik ein doppeltes Spiel. Während die USA den Irak aufrüsteten, schickten sie auch heimlich Waffen über Israel (und ande- re Nationen) an den Iran, um US-Geiseln freizukaufen (was letztendlich in dem größten und peinlichsten Skandal für die REAGAN-Regierung endete: dem Iran-Contra-Skandal 1986 - durch eine libanesische und vom Iran kon- trollierte Zeitung veröffentlicht). Den Iranern gab man auch gleich Fotos von Spionagesatelliten, die, das verschwieg man natürlich, teilweise ge- fälscht worden waren. Solche Fotos überließ man auch den Irakern. Man wollte, daß ein möglichst langer, zermürbender Krieg zwischen den beiden Nationen stattfinde, ein solcher Krieg würde beide Kontrahenten schwä- chen und die US-Position im Mittleren Osten stärken (ganz nebenbei ver- dienten die Aufrüster auch noch Milliarden).      Der notorische Handlanger REAGANS, Oliver NORTH, berichtete den Ira- nern während des ersten Golfkriegs, daß die US-Regierung den Sturz Sad- dam HUSSEINS fördern werde. NORTH wurde noch deutlicher: In Frankfurt am Main offenbarte er anderen Geheirndienstlem (Richard SECORD, Albert HAKIM und einein Iraner), die US-Regierung wolle diesen iranisch-iraki- schen Krieg so beenden, daß es so aussehe, als sei Saddam HUSSEIN der einzige, der Probleme verursache. Er sagte wörtlich: »lran wird nicht Ku- wait überrennen. Iran wird nicht die Saudi-Arabische Regierung stürzen. Das echte Problem in der Region ist Saddam HUSSEIN, und wir werden uns um dieses Problem kümmern müssen. 932 Dies bedeutete nichts anderes als die geplante Beseitigung Saddam HUSSEINS durch dieselbe REAGAN/BUSH- Regierung, die seit 1980 den Irak aktiv aufrüstete. 
Aber Saddam HUSSEIN blieb auch nicht uninformiert. Er wußte spätestens durch seinen eigenen Geheimdienst, daß die BusH-Regierung Ende 1989- Anfang 1990 ein Komplott gegen ihn und den Irak plane. Er sprach wohl nicht nur aus polemischen und rhetorischen Gründen von einem gegen den Irak gerichteten US-zionistischen Komplott, das auch Kuwait und die V.A.E. umfasse. Es ist wohl erlaubt anzunehmen, daß er oder zumindest seine sieben Geheimdienste™ die US-strategischen Studien gelesen hatten. Stu- dien, wie die U.S. Army's A. Strategie Force for the 1990s und Beyond (>eine strategische Macht für die neunziger Jahre und darüber hinaus<) von Januar 1990 oder das Global Reach, Global Power (>Globale Reichweite, Globale Macht<) der Air Force von Juni 1990: »Dies sind die Dokumente, die in der frühen Periode, bevor Saddam HUSSEIN irgendeine Andeutung bezüglich Kuwait machte, spezifisch den Persischen Golf und insbesondere den Irak und Sad- dam HUSSEIN als >wahrscheinliche Kandidaten auserkoren haben für , . . neue militärische Missionen«, teilt uns Daniel SHEEHAN, Mitglied des Chri- stic Institute und Verfasser vieler beeindruckender Leitartikel für die New York Times, mit.934

Warum waren die USA am Golfkrieg interessiert?

Einige Beobachter des Golfkriegs behaupteten, daß die USA, angeführt von George BUSH, im Golf für das UN-Völkerrecht und für die Aufrechter- haltung der ungestörten Öllieferungen gekämpft hätten. Wenn das stimmt, muß aber die Frage gestellt werden, was BUSH denn 1989 in Panama tat, als er gegen das UN-Völkerrecht den Zwergstaat angriff und dabei 7 000 bis 20 000 Panamesen tötete. Panama bedrohte zu jenem Zeitpunkt nicht die USA, und auch wenn sein Präsident NORIEGA im Drogenhandel verstrickt war (eine Tatsache, die der US-Administration mindestens seit 1972 be- kannt 935), war dies noch lange kein Grund, einen Staat anzugreifen.      Außerdem stehen die USA auf äußerst wackeligen Füßen, wenn sie an- fangen, vom Völkerrecht zu reden. Seit 1800 haben Sie nämlich 53mal in anderen Staaten mit ihren militärischen Streitkräften eingegriffen,936 ebenso oft waren sie wahrscheinlich an CIA-geateuerten Putschaktionen beteiligt, und sie setzten im UN-Sicherheitsrat am häufigsten ihr Veto ein.  Mit anderen Worten: Sie haben mehr als jeder andere Staat mit ihrem Veto  gegen die Mehrheit gestimmt.937 Die Situation für die UN-Vollversammlung  ist sehr ähnlich, auch hier haben dieUSA in regelmäßigen Abständen  gegen Resolutionen, die sich mit Aggression, Menschenrechtsverbrechen,  Abrüstung, internationalen Gesetzen undähnlichen Fragen befaßten, gestimmt. Oft stimmten die USA dann allein oder mit wenigen Klientelstaaten, wie beispielsweise  Israel, gegen den Rest der UN-Vollversammlung, Auch die indonesische Invasion Osttimors, die einem Genozid gleichkam, konnte nur dank der materiellen und morali- schen Unterstützung der US-Regierung so erfolgreich durchgeführt werden. Ebenso waren es die USA, welche die UNO bei diesem Völkermord zur Unwirksamkeit verurteilten. Was den Mittleren Osten betrifft, so haben die USA in den letzten zwanzig Jahren jede UN-Resolution, die eine Lö- sung der Krise in der Region angestrebt hatte, mit ihrem Veto zum Schei- tern gebracht.™      Ein solcher Staat sollte eigentlich nicht über Völkerrecht reden oder gar sich zu dessen Anführer erklären. Trotzdem verkündete Präsident BUSH am 29. Januar 1991 noch einmal: »Unter den Ländern der Welt verfügen lediglich die Vereinigten Staaten über die moralische Standfestigkeit. . . Unsere Sache ist gerecht, unsere Sache ist moralisch, und unsere Sache ist richtig.« Was das Öl angeht, so muß gesagt werden, daß Iraks Invasion nicht den Olbedarf des Westens gefährdete, wie es oft fälschlich darge- stellt wurde: Europa importiert nur 6 Prozent seines 01 aus dem Irak und Kuwait, während die USA 11% aus dieser Region beziehen. Insgesamt be- ziehen die USA sowieso nur 5% ihres Olbedarf s aus dem Golf. Der Anteil Iraks und Kuwaits an der Weltproduktion macht jeweils ganze bescheidene 4,8% und 2,7% aus.™ Von einer großen Bedrohung der Ölinteressen der USA kann daher nicht die Rede sein. Die OPEC kann auch nicht allein den Ölpreis bestimmen, da die Erzeugung der Förderstaaten wie Mexiko, An- gola und den Nordseestaaten, die nicht der OPEC angehören, gestiegen ist! Das veranlaßt die OPEC-Staaten, flexibler zu sein und sich den Kräften des Markts anzupassen. Selbst im Fall eines nur schwer vorstellbaren Olex- portembargos der gesamten Golfstaaten verfügen die von den Olimporten abhängigen Industriestaaten durch die Nutzung ihrer strategischen Reser- ven und Einsparungsmaßnahmen, durch eine Steigerung der Olproduktion in anderen Weltregionen (Nordsee, Venezuela, Mexiko, Rußland und ex- Sowjetstaaten im Kaukasus und Zentralasien sowie China) und durch die verstärkte Nutzung anderer Alternativenergien über vielfältige Möglich- keiten, kurz- und ebenfalls auch mittelfristig ziemlich leicht eine >Durst- strecke< zu überwinden, und sind deswegen besser gestellt als die zu 90 Prozent von Öleinnahmen abhängigen sogenannten >Erpresserstaaten<. Denn die Tatsache, daß die Ölstaaten am Golf nach Angaben von 1989 mit 1081 Mio. Tonnen Öl nur mit rund 67 % an der OPEC-Produktion (1552,8 Mio. Tonnen) und mit 35 % an der Weltölproduktion (3225,3 Mio. Tonnen) be- teiligt waren sowie lediglich 13,5 % des gesamten, aus 01, Gas, Kohle, Atom- und Hydroenergie bestehenden Weltprimärenergieverbrauchs (8013,3 Mio. Tonnen Öläquivalente) abdeckten, relativiert die ohnehin dramatisch über- bewertete Bedeutung der Golfregion für die Weltenergieversorgung. Des- wegen wird die Ölversorgung des Westens nicht bedroht oder gar zum Stocken kommen und braucht daher keine militärische Absicherung durch den Westen. Eine gegensätzliche Behauptung führt nur dazu, Ängste in der westlichen Bevölkerung zu schüren und damit die militärische Inter- vention am Golf zu rechtfertigen.940

Die eigentlichen Gründe für das Interesse der USA und der BusH-Regie- rung an dem Golfkrieg waren demnach:940

l. Vernichtung der aufsteigenden Militärmacht Irak, damit sie die von den Amerikanern beherrschte Golfregion nicht (indirekt) beeinflusse.

2. Beherrschung der Ölquellen in der Golfregion, damit die USA (und nicht die Golfstaaten) den Olpreis diktieren können. Somit konnten die USA durch die Kontrolle des Golföls die Hauptwirtschaftskonkurrenten Deutschland (EU) und Japan kontrollieren. Denn 90% des japanischen und immerhin 75 % des deutschen Olbedarfs kommen aus dem Mittleren Osten.942

3. Aktive Unterstützung Israels, des Hauptverbündeten der USA im Mitt- leren Osten. Durch die starke jüdische Lobby in den USA hatte die Füh- rung der USA keine andere Wahl, denn der amerikanische Präsident ist auf das Geld der starken jüdischen Wirtschaftsmacht im eigenen Land ange- wiesen.943 Israel hatte schon drei Jahre lang auf die irakische Gefahr hinge- wiesen und wünschte sich einen Krieg der USA gegen den Irak, um wieder die unangefochtene Militärmacht der Region zu sein.

4. Demonstration militärischer Stärke der USA zur Abschreckung anderer Staaten (oder revolutionärer Bewegungen) in der Golfregion, besonders jener, die sich gegen die Ziele der US-Außenpolitik im Mittleren Osten ge- wandt hatten oder dies in der Zukunft planen könnten.

5. Sicherung der geostrategischen Lage des Golfs mit der Stationierung von US-Stützpunkten, die auch nach dem Golfkrieg in der Region verstärkt wurden, in Saudi-Arabien, Bahrain, den Vereinten Arabischen Emiraten und Ägypten (Suez-Kanal).

6. Demütigung der islamisch-arabischen Masse und deren Fundamenta- listen in der Golfregion und der ganzen islamischen Welt.

7. Nutzung des Golfkriegs und der Golfregion, um US-Waffen zu testen, insbesondere nicht kriegserprobte, wie die Tomahawk Cruise Missiles, den F-117 Tarnkappen-Bomber (der bei der Panama-Invasion 1989 nur begrenzt eingesetzt worden war) oder die Patriot-Raketen als Anti-Raketen-Waffe. Hiermit konnte auch gleich bewiesen werden, daß die amerikanischen Waf- fen den anderen, besonders den sowjetrussischen, weitgehend überlegen waren. (Eine Tatsache, die der US-Regierung schon seit dem Korea-, dem Vietnam- und dem israelisch-arabischen Krieg bekannt war.) Es gab auch zumindest Indizien, daß das US-Militär Waffen zur Gedankenkontrolle an irakischen Soldaten erprobte, um diese aus ihren sicheren Bunkern heraus- zubekommen.

8. Die UNO unter amerikanische Kontrolle bringen, damit sie die Ag- gression gegen den Irak unterstütze und amerikanischen Interessen nutze.

9. Kuwait frei bomben, um den feudalen aristokratischen Herrscherclan der stark prowestlich war und enorme Investitionen im Westen getätigt hatte, wieder an die Macht zu bringen.'45

10. Die Rüstungsindustrie im eigenen Land retten, die nach dem Ende des Kalten Krieges schwer angeschlagen war und mit massiven Budget- kürzungen zu kämpfen hatte. Im selben Zusammenhang sind die späteren amerikanischen Waffenverkäufe in der Golfregion in Milliardenhöhe zu verstehen.gJ6

11. Von der Rezession und den steigenden sozialen Problemen im eige- nen Land ablenken, die der Busn-Administration schwer zu schaffen mach- ten. Diesbezüglich mehrten sich nach ARD-Meldungen die Stimmen in den USA, wonach der wirtschaftliche Niedergang der USA durch das siegrei- che Ende von >desert storm< (>Operation Wüstensturm<) gestoppt werde. In diesem Zusammenhang hoffte man, daß die beiden Wirtschaftskonkur- renten Japan und Deutschland als vorherrschende Weltmächte für das 21. Jahrhundert noch einmal überwältigt würden. (Der Busn-Plan funktionierte, nach Meinungsumfragen standen 91 % der Amerikaner hinter ihrem Präsi- denten, die höchste Mehrheit seit dem Zweiten Weltkrieg.9"7)

12. Eine >Neue Weltordnung< (>New worid order<) unter der Herrschaft der Amerikaner herbeiführen, die die bisherige bipolare Ost-West-Ordnung zugunsten einer unipolaren amerikanisch-zentrierten verdrängen würde.

13. Das sogenannte >Vietnam-Syndrom< (die Niederlage im Vietnamkrieg) überwinden und beseitigen, damit das amerikanische Militär in der ameri- kanischen Bevölkerung wieder salonfähig werde. In einer Rundfunkanspra- che erklärte BUSH seinen Soldaten: Dank für die Vertreibung des »Gespen- stes Vietnams 948

14. Lukrative Wiederaufbauaufträge im zerbombten Kuwait in Milliarden- höhe (die Amerikaner bekamen in der Tat 80 Prozent aller Wiederaufbau- aufträge im Kuwait, die auf 100 bis 200 Mrd. Dollar geschätzt werden) 949

15. Das Ende des Kalten Kriegs günstig nutzen: Nach dem Kalten Krieg befand sich die Sowjetunion militärisch und wirtschaftlich in einem akuten Schwächezustand, den die USA opportunistisch und geschickt zu nutzen gewußt hatten. Die Sowjetunion war zuvor als Schutzmacht des Iraks und dessen Hauptwaffenlieferant aufgetreten. Als die Golfkrise ausbrach, war sie aber nicht mehr in der Lage und auch nicht mehr gewillt, ihren ehema- ligen Verbündeten Irak zu schützen, was von der BusH-Regierung konse- quent ausgenutzt wurdet

16. Saddam HUSSEIN demütigen, ein wichtiges Ziel in den Augen der US- Führung: Damit sollte jeder Politiker, der sich mit Saddam HUSSEIN identifi- zierte, gewarnt werden. Die Botschaft, vor allem an die Adresse der Staa- ten der Dritten Welt, konnte nicht klarer und deutlicher sein: Ein antiame- rikanischer Führer müsse in der > Neuen Weltordnung< der USA mit schwer- wiegenden Repressalien rechnen.

17. Ihren arabischen Verbündeten, allen voran Saudi-Arabien, beweisen, daß im Falle einer Krise die arabischen Feudalherren und Aristokraten auf die USA setzen und zählen können.

18. Araber gegen Araber kämpfen zu lassen. Auf diese Weise glaubte die US-Machtelite, die Solidarität der Araber und ihrer Nationen am leich- testen zerstören zu können. Es war das erste Mal, daß arabische Nationen gegeneinander Krieg führten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie, vom ira- kischen Angriff auf den nichtarabischen Iran abgesehen, nur gegen Israel Krieg geführt.

19. Den Golfkrieg als einmalige Chance für die USA nutzen, sich als Welt- polizist zu engagieren und somit die Hegemonialherrschaft zu überneh- men, bevor mögliche Konkurrenten diese Rolle den USA streitig machen könnten. Die potentiellen Konkurrenten wären möglicherweise China, die EU oder ein erstarktes Rußland gewesen.951

20. Sanktionen als Druckmittel, auch nach dem Golfkrieg, gegen den Irak (also gegen das irakische Volk) durchsetzen, damit der Irak in einer ge- schwächten Dauerlage bleibe, weiterhin von westlicher Hilfe und Bankkre- diten abhänge und somit leicht von außen zu kontrollieren sei. Die US-Macht- elite träumt nach wie vor von einem Umsturz im Irak, von einem Regime wie zur Schah-Zeit, das sich ständig den US-Wünschen unterordnet.

21. Den Traum der US-Machtelite von der >Eine Welt-Regierung< durch- setzen. Dieser Grund darf auf keinen Fall unterschätzt werden, denn die >Eine Welt-Regierung< würde für die superreiche US-Machtelite der lang ersehnte unbeschränkte Zugriff auf alle Märkte dieser Welt bedeuten. Die >Eine Welt-Regierung< würde, wie bereits angedeutet, zur uneingeschränk- ten Kontrolle seitens der US-Machtelite (mit anderen Machteliten in der Welt, vor allem der britischen) über die Weltwirtschaft führen. Eine solche >Weltregierung< würde nämlich nicht zulassen, daß lästige Nationen Schutz- zölle und Tarife gegen eine übermächtige Nation (USA) oder Machtelite errichten. Keine Nation und keine Einzelperson könnte sich der Kontrolle dieser Machtelite über sämtliche Kredite und Geldbewegungen entziehen.952

 

27.01.03 15:31

8215 Postings, 8611 Tage SahneDie Wolfowitz Verschwörung

Verurteilte Kriminelle, Lügner und Terroristen in der Bush-Regierung der USA schmieden einen Plan gegen den Irak

Die Wolfowitz-Verschwörung

Am 14. Oktober veröffentlichte der London Observer eine der nun geläufigen - und völlig falschen - US-Propaganda-Schreckgeschichte mit dem Titel "Der Irak steckt hinter den Anthrax-Ausbrüchen." Der Bericht schenkte dem irren Gerede der "amerikanischen Falken" Glauben, welche sagen, daß es "einen wachsenden Haufen Beweise gibt, daß der irakische Präsident Saddam Hussein mit den Flugzeugentführungen vom 11. September - vielleicht indirekt - verwickelt sei. Wenn sich dies bestätigen würde", meinte der Observer, "dann würde der sich aufbauende Druck … für einen Angriff (auf den Irak) unwiderstehlich werden." Einer dieser "Falken", ein unbenannter "Regierungsangestellter" der USA, berichtete dem Observer, daß der britische Premierminister Tony Blair ein "treuer Verbündeter" im Krieg gegen den Terrorismus sei und "wenn es bedeuten würde, daß wir den nächsten Hundertjährigen Krieg beginnen würden, dann ist dies halt so.

Der "nächste Hundertjährige Krieg"? Wer sind diese verrückten Amerikaner, die derartig sprechen, und sind sie nicht genauso gefährlich wie der Jihad des Osama bin Laden?

Hier werden wir die Namen der Fanatiker in dieser Anti-Irak-Gruppierung nennen, die als die "Wolfowitz-Verschwörung" bekannt wurden, benannt nach dem Stellvertretenden Verteidigungsminister der USA, Paul Wolfowitz. Der New York Times zufolge, welche durchgesickerte Informationen über deren Aktivitäten vom 12. Oktober veröffentlichte, will diese Gruppierung einen unverzüglichen Krieg gegen den Irak, im Glauben, daß die Bombardierung von Afghanistan, welches längst ein ausgelaugtes Ödland ist, keinesfalls einem globalen Krieg entspricht, den sie erhoffen. Aber der Irak ist nur ein weiterer Trittstein, um den Anti-Terroristen-"Krieg" in einen ausgewachsenen "Clash of Civilizations" umzuwandeln, in welchem der Islam zum neuen "Feindbild" des neuen "Kalten Krieges" wird.

Die Theorie hinter dem "Clash of Civilizations", entwickelt vom Berater für nationale Sicherheit des Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski und seinen Schützlingen einschließlich dem Harvard-Professor Samuel Huntington, definiert die arabische und islamische Welt als einen "arc of crisis", einen "Bogen der Gefahr" aus dem Mittlerem Osten über die islamischen Länder Zentralasiens in die damalige Sowjetunion. Brzezinski wollte die "islamische Karte" gegen die Sowjetunion ausspielen, und dadurch begann die Politik, islamische Fundamentalisten gegen moderate und pro-westliche arabische und islamische Regierungen zu fördern. Nach dem Ende des kalten Krieges aktualisierte der Haufen von Brzezinski/Huntington ihren "Bogen der Gefahr", indem sie erklärten, daß die islamische Religion in einem neuen Krieg der Feind sei, in welchem Religionen statt politischer Systeme sich unausweichlich bekämpfen würden.

Jedenfalls wurden jene terroristischen Drogenschmuggler der islamischen Welt, welche durch Brzezinski lanciert und von den Iran-Contra-Netzwerken unter der Kontrolle des Oberstleutnant Oliver North aufgrund der Executive Order 12333 des George Bush Sen. "adoptiert" wurden - trainiert von britischen und amerikanischen Sondergeheimdiensten und dem CIA, ausgerüstet durch israelische Militärnetzwerke - die Hauptverdächtigen in den terroristischen Angriffen auf die Vereinigten Staaten.

Ein Netzwerk durchdringt die Regierung
Die Anhänger der sogenannten "Wolfowitz-Verschwörung", welche die Theorie vom "Clash of Civilizations" verfolgen, sind nichts geringeres als "ein innerer Feind" in den USA, ein Netzwerk, welches das Verteidigungsministerium, das Außenministerium, das Weiße Haus und den Nationalen Sicherheitsrat verknüpft. Der Bericht soll keine "Gute Jungs gegen Böse Jungs"-Beschreibung der Bush-Regierung sein; eher ist es eine Warnung, daß diese Verschwörung eine eng verflochtenes Gaunernetzwerk ist, welches versucht, die US-Politik zu übernehmen und die momentane afghanische Unordnung in einen Weltkrieg ausarten zu lassen. Die Verschwörung trägt die gefährliche Ähnlichkeit einer "geheimen Parallelregierung" der "Projekt Demokratie"-Operation von Oberstleutnant North und General Richard Secord, welche Iran-Contra steuerte. Tatsächlich sind einige der Verschwörungsmitglieder in der jetzigen Bushregierung verurteilte Kriminelle aufgrund ihrer Aktivitäten in dem "Unternehmen" des Herrn North!

Am 12. Oktober enthüllte die New York Times tiefe Meinungsverschiedenheiten in der Bush-Regierung, beschrieb, wie die Verschwörung hinter dem Rücken der Beamten des Kabinetts wie dem Außenminister Amerikas, Colin Powel, im Namen der US-Regierung Politik betreibt. Die Gruppe möchte den Irak auslöschen, den Palästinenserpräsidenten Arafat und die Palästinenserregierung auf die Terroristenliste setzen (wenn nicht gleich auf die Nachrufsseite) und den Nationalstaaten Krieg erklären.

Die Times enthüllte, daß eine Schlüsselgruppe der "Wolfowitz-Verschwörung" die 18 Mitglieder umfassende Rat für Verteidigungspolitik sei, welcher sich für 19 Stunden zusammensetzte, um am 19./20. September "Prozeß zu machen" gegen Saddam Hussein. Das Treffen drängte nach einem neuerlichen Krieg gegen den Irak, sobald der Krieg gegen Afghanistan seine Anfangsphase abgeschlossen habe. Er diskutierte den Sturz von Saddam Hussein, die Aufteilung des Irak in Ministaaten, die von US-finanzierten Dissidenten geleitet würden, welche die Gewinne aus den Basra-Ölvorkommen für ihre kollaborierende Regierung stehlen würden. Das Treffen diskutierte, wie man die Informationen so manipulieren könne, daß man die Angriffe des 11. Septembers auf Saddam Hussein schieben könne.

Der Times zufolge nahm Verteidigungsminister Donald Rumsfeld an beiden Tagen nur teilweise teil, und am 22. September wies Präsident George Bush die Empfehlung des Rates zurück, (so früh) den Krieg gegen den Irak zu erklären. Aber für die "Wolfowitz-Verschwörung" zählt die Entscheidung von Herrn Bush nicht wirklich - Kernmitglieder des Politik-Rates sind wegen ihrer breiten internationalen Verbindungen vor allem zum Vereinigten Königreich und Israel ausgewählt worden, was ihnen erlaubt, Änderungen in der US-Politik mittels einer "Außen-Innen"-Operation durchzusetzen. Wenn man nicht in der Lage ist, Politik durch Werbung zu ändern, kann das Netzwerk durchaus auch verdeckte Operationen als eine "Regierung in der Regierung" durchführen, wie sie es auch während Iran-Contra getan hat.

Der Vorsitzende des Rates für Verteidigungspolitik ist Richard Perle, ein früher Stellvertretender Verteidigungsminister für internationale Sicherheitsangelegenheiten unter Reagan, nun beim neokonservativen American Enterprise Institute.

Perle, dessen Spitzname "Fürst der Finsternis" wegen seiner nuklearen Armageddon-Ansichten während des Kalten Krieges ist, ist, was viel wichtiger ist, ein Mitarbeiter von Conrad Black's Hollinger International Inc., welche den Bemühungen des Sicherheitskoordinators des Britischen Empires William Stephensons entsprungen ist, Waffen für England während dem Zweiten Weltkrieg zu sichern. Gegenwärtig besitzt Hollinger die mit der britischen Tory-Partei verknüpfte Telegraph PLC, deren internationaler Beratungsausschuß von der früheren britischen Premierministerin, Lady Magaret Thatcher geleitet wird. Hollinger besitzt ebenfalls die Jerusalem Post, ein weiterer kriegsgeifernder Presseausguß.

Die "Hartschläger" im Verteidigungspolitik-Rat sind die schlimmsten der angloamerikanisch-israelischen geopolitischen Fanatiker der letzten Jahrzehnte, einschließlich: dem früheren Außenminister Henry A. Kissinger, der auch ein Mitglied von Hollingers Internationalem Beratungsausschuß ist; dem früheren Sprecher des Weißen Hauses Newt Gingrich; dem früheren Direktor der CIA unter Clinton, R. James Woolsey; dem früheren stellvertretenden Vorsitzenden der Oberbefehlshaber der Heere Admiral David E. Jeremiah; dem früheren Vizepräsident Dan Quale; dem früheren Verteidigungs- und Energieminister James R. Schlesinger und dem früheren Verteidigungsminister unter Präsident Carter Harold Brown.

Obwohl Perle erst vor kurzem zum Vorsitzenden des Rates für Verteidigungspolitik ernannt wurde, waren er und Wolfowitz für mehr als zwanzig Jahre Kollaborateure als einflußhabende Agenten der rechtsgerichteten israelischen Kriegsparteien. 1985, als klar wurde, daß Jonathan Jay Pollard, ein in diesem Jahr der Spionage überführten Amerikaner beim Stehlen von solch hochgeheimen USA-Geheimnissen für Israel, um sie der Sowjetunion zu verkaufen, nicht allein gearbeitet haben kann, berichteten Geheimdienstangestellte höchsten Ranges der EIR, daß ein gesamtes "X-Kommittee" an höchstrangigen US-Beamten untersucht werde. Wolfowitz und Perle waren auf der Liste der Verdächtigen des "X-Kommittees", und die Spionage Israels gegen die Vereinigten Staaten waren derartig heftig, daß die Ermittler EIR berichteten, daß sie "nicht nur Maulwürfe sondern regelrechte Maulwurfshaufen" gefunden haben. Pollard und seine israelischen Verteidiger behaupteten später, daß Pollard gegen die USA spionieren "mußte", weil die Amerikaner zu sanft mit dem Irak und anderen arabischen Ländern umsprangen.

Die "Wolfowitz-Verschwörung" ist dazu bestimmt, die Vereinigten Staaten in Richtung der gefährlichsten israelischen Rechtsaußenpolitik zu drängen einschließlich einem möglichen israelischen Nuklearangriffs auf einen arabischen Staat. Sie sind die Durchführer genau jenes Szenarios der "Auseinanderbrechenden Allianz", vor welcher Lyndon LaRouche in seiner Stellungnahme vom 12. Oktober warnte.

Plan B: Mit dem Hund wedeln
Die "Wolfowitz-Verschwörung" ist darauf aus, jegliches Potential für einen Mittelöstlichen Frieden zu zerstören und ist dazu bestimmt, die eurasische Wirtschaftsentwicklung zu behindern, welche sich um die Kooperation zwischen Europa, Rußland und China konzentriert Nachdem Rückschlag nach der Marathonsitzung des Verteidigungspolitik-Rats, setzte die Wolfowitz-Verschwörung verschiedene Operationen in Bewegung, um Propagandageschichten, gefälschte Berichte der US-Politik zu verbreiten, und andere Manöver, wodurch sozusagen "der Schwanz mit dem Hund wedelt". Nicht genehmigte Stellungnahmen werden von den Verschwörern gemacht, Interviews, welche die US-Politik falsch darstellen, werden rund um die Welt verbreitet, und Geheimdienstberichte werden geändert oder hergestellt, um die politischen Ziele näherzubringen.

Das Muster wird klar und deutlich.
In einem ersten derartigen Vorgehen kurz nach den Angriffen vom 11. September erklärte Wolfowitz, daß die Vereinigten Staaten "staatsgestützten Terrorismus beenden" würden und bestand darauf, daß nach dem Prinzip der Selbstverteidigung die Vereinigten Staaten allein handeln dürfen, ohne die Vereinten Nationen oder eine Kooperation mit anderen Ländern. Er wollte die "Doktrin" etablieren, daß die Vereinigten Staaten "egal wo und zu welcher Zeit" ein Land aufgrund geheimer Beweise angreifen könnten. Aber Wolfowitz wurde in einer deutlich sichtbaren Unstimmigkeit mit dem Weißen Haus gezwungen, diese Aussage zurückzunehmen. Einige Tage später bremsten die NATO-Verbündeten im Hauptquartier in Brüssel Wolfowitz und lehnten es bei einem Treffen, in welchem Wolfowitz die Bush-Regierung vertrat, ab, die Kooperation mit den Vereinigten Staaten unter NATO-Abkommen formell zu bekräftigen.

In derselben Laune versuchte die Verschwörung am 7. Oktober, dem Tag, als die Afghanistan-Bombardierung begann, einen Keil zwischen die Vereinigten Staaten und den UN-Sicherheitsrat, vor allem Rußland und China zu treiben, indem sie den Text eines Briefes des US-Botschafters für die UN John D. Negroponte änderten - ein ständiger Insider in der Iran-Contra-Operation, welcher beschuldigt wurde, in den 80ern mit Drogen-verbundenen militärischen Todesschwadronen in Honduras kollaboriert zu haben. Die Önderungen wurden ohne Kenntnis des Vorgesetzten von Negroponte, dem Außenminister Powell gemacht.

Im Brief zitierte Negroponte den sogenannten Ausrutscher von Wolfowitz und schrieb "Wir könnten herausfinden, daß unsere Selbstverteidigung weitergehende Handlungen bezüglich anderer Organisationen und Staaten erforderlich macht." Die Aussage zielt implizit auf den Irak, Syrien und den Sudan, alles Länder, die auf der Staatenliste des Außenministeriums stehen, welche Terrorismus unterstützen. Die Aussage verletzt Versprechen, welche die USA gegeben haben, daß sie die "Koalitions"-Handlungen darauf beschränken, die Angriffe vom 11. September zu vergelten. Wie berichtet wurde, soll Powell, als er von dieser Aussage aus der Presse erfahren hat, "an die Decke gegangen sein". Die Einfügung wurde von Stephen J. Hadley entworfen, welcher stellvertretender Berater für den nationalen Sicherheitsrat ist. Dieser Stunt könnte beim Treffen des Rates für Verteidigungspolitik geplant worden sein.

Dann ist da der Fall vom früheren CIA-Direktor James Woolsey, dessen definierte Rolle als Mitglied des Politikrates es ist, am öffentlichsten den Sturz von Saddam Hussein zu fordern. Die Zeitungskette Knight-Ridder berichtete am 11. Oktober, daß Woolsey im vorigen Monat dazu autorisiert wurde, mit einem US-Regierungsflugzeug nach London zu fliegen, auf geheimer Mission in Begleitung von Beamten des Justiz- und Verteidigungsministerium Beweise zu sammeln, die Saddam Hussein mit den Angriffen vom 11.September verbinden. In einer Pressekonferenz vom 18. September von Defense Week rief Woolsey nach einer "Flug- und Fahrtverbotszone" im Norden und Süden des Irak, damit die Kurden bzw. die Shi'iten besser Saddam bekämpfen können. "Das Schlagwort des Tages", meinte Woolsey, ist "Es sind die Regime, Trottel!" Seit dem Anthrax-Tod vom Bob Stevens am 5. Oktober, dem Fotoredakteur der Sun, wurde Woolsey zum weltweit führenden Fingerzeiger auf Saddam als Mann hinter der Anthrax-Attacken. Seine sogenannten Beweise sind veraltet, vorurteilsbehaftet und vollständig unverläßlich.

Es ist kein Zufall, daß Woolsey im letzten Jahr eine prominente Rolle - als CIA-Direktor - im Szenario 1999/2000 des New Yorker Rates für auswärtige Angelegenheiten (CFR, Council on Foreign Relations) gespielt hatte, "Die nächste Finanzkrise: Warnzeichen, Schadenskontrolle und Auswirkungen", welcher einen virtuellen Militärputsch ausgearbeitet hatte, welcher einer kombinierten Finanzkrise und Terroristenattacke auf den Fuß folgen würde. Im Kriegsspiel des CFR würde der US-Präsident von der Bildfläche verschwinden. was das Land unter der Kontrolle der Krisenmanagement-Diktatur zurücklassen würde.

Ebenfalls nach London entsendet, um für einen "rollenden Krieg", der Afghanistan, dann den Irak, und dann Land für Land, bis die Rache vollbracht wurde, Propaganda zu machen, ist das befreundete Mitglied des Politik-Rates Newt Gingrich. In einem Gespräch mit der London Times, die dem britischen Israel-Top-Propagandisten Rupert Murdoch gehört, sagte Gingrich, daß die Vereinigten Staaten "im Krieg" liegen mit dem "organisierten, systematisch ausgebreiteten Terrorismus, gefördert durch Nationalstaaten". Er meinte, daß der Beschuß der afghanischen Taliban ohne das Bezwingen des Irak "vergleichbar damit wäre, das imperiale Japan zu bezwingen, aber die Nazis in Ruhe zu lassen." Gingrich drohte, daß Länder, die entschieden, nicht kooperativ gegen den Terrorismus zu sein, den Konsequenzen gegenüberstehen müssen: "Die USA und die Koalitionskräfte werden euren eigenen Völkern beistehen, euch zu beseitigen."

Indem er das Tempo für sein Team vorgibt, war Perle der verbindende Initiator mit dem Neu-Schwindler (neo-con?) William Kristol der von Rupert Murdoch finanzierten Weekly Standard bei einem offenen Brief an Präsident Bush, welcher, obwohl er den Präsidenten im Krieg gegen den Terrorismus begeistert unterstützte, tatsächlich ein Ultimatum war, um einen "Clash of Civilizations", dreissigjährigen Krieg im mittleren Osten zu unterstützen. Unter den nicht vertretbaren Forderungen, die in diesem Brief vorgetragen wurden, war der Sturz von Saddam Hussein, "selbst wenn die Beweise den Irak nicht direkt mit dem Angriff (vom 11. September) in Verbindung bringen."

Es gibt keinen Zweifel, daß das Duo Wolfowitz/Perle am Kern des Netzwerkes sind, welches Israel im "Szenario wegfallender Verbündeter" benutzen kann. Tatsächlich ist Wolfowitz eine der großen Hoffnungen der rechtsextremen in Israel einschließlich der radiaklen Siedlerbewegung, wo man die Ermordung Arafats und die Vertreibung aller Palästinenser aus den besetzten Gebieten fordert. Aber Wolfowitz und Perle sind keine "israelischen Agenten". Eher sind sie die Unternehmer zweiter Generation, die beide von Albert Wohlstetter von der RAND Corp. ausgebildet wurden, einem früheren Trotzki-Kommunisten, der nun Nuklearstratege ist. Genauso wenig sind die verschwörerischen kriegstreiberischen Militaristen "Sieben Tage im Mai".

Richard Armitage, General Wayne Downing, Richard Clarke und Elliott Abrams sind ebenso schwer in dieser Verschwörung verwickelt.

http://www.worldmessenger.20m.com/messengercabal.html
http://www.larouchepub.com/other/2001/2841wolfowitz.html
http://www.larouchepub.com/other/2001/2847skunks.html  

27.01.03 15:33

6422 Postings, 9271 Tage MaMoe@Sahne: das will ich doch von Euch wissen ...

mich persönlich interessiert kein Krieg ... nachdem ich aber Diskussionen darüber nicht aus dem Weg gehen kann, interessiert mich grundsätzlich jede Meinung darüber ... aber hauptsächlich versuche ich einen Trend für meine Aktienspielerreien abzulesen ... ich will mich in optimale Position bringen, die nächsten paar Wochen ...

Sofern das an einem Börsenboard erlaubt ist ...

:-))

@DarkKnight: warum bist du zurück zu deinen Wurzeln ??? mich irritiert das etwas ... ich wollt schon einen Sozialparasiten aus mir machen :-))

 

27.01.03 15:38

34698 Postings, 8857 Tage DarkKnight@MaMoe: irritiert mich auch o. T.

27.01.03 15:45

31 Postings, 7992 Tage stainless steelÖl und F-16

Zur Politischen Ökonomie des geplanten US-Krieges gegen den Irak
Peter Custers arbeitet für das Bangladesh People's Solidarity Center in Amsterdam. Er analysiert in seinem Beitrag die polit-ökonomischen Hintergründe der Kriegsvorbereitungen gegen den Irak, insbesondere den Aspekt der US-Rüstungsindustrie sowie den der Ölwirtschaft. Der Artikel ist von ak stark gekürzt worden.
Seit Beginn diesen Jahres sind die USA mit dem Zusammentreffen zweier negativer ökonomischer Phänomene konfrontiert. Zunächst befinden sich die Aktienkurse an allen Börsen im freien Fall. Allein in den USA sind 7,6 Billionen Dollar an Kapital vernichtet worden. Einige Analysten vergleichen den Absturz des Jahres 2002 bereits mit den historischen Zusammenbrüchen der Jahre 1929 und 1987. Gleichzeitig ist das reale Wirtschaftswachstum in den USA praktisch zum Erliegen gekommen, als die US-Wirtschaft letztes Jahr in eine Rezession eintrat. Bis heute haben sich die Wachstumsdaten nicht erholt. Die US-Regierung hat unmittelbar nach dem 11. September 2001 zwar versucht, durch massive Interventionen das Vertrauen der Geschäftswelt wieder herzustellen. Doch auch heute, ein Jahr später, ist dieses Vertrauen nicht besonders ausgeprägt. Die US-Ökonomie und die Weltwirtschaft sind mehr als angeschlagen.

Darüber hinaus deutet alles darauf hin, dass die Informationstechnologien nicht mehr der Wachstumsmotor sind, der sie im Konjunkturzyklus der 90er Jahre noch gewesen sind. Ein neuer Zyklus braucht eine neue Lokomotive. Derselbe Wirtschaftssektor, der in den letzten 10 Jahren den Wachstumsprozess massiv angetrieben hatte, ist der Gefahr einer dramatischen Überproduktionskrise ausgesetzt. (NRC-Handelsblad, 15.11.2001) Angesichts der massiven Finanzprobleme gerade von Firmen aus dem Bereich der Telekommunikation ist es offensichtlich, dass die sog. "New Economy" kein verlässlicher Wachstumsantrieb mehr ist. Statt dessen mehren sich die Anzeichen dafür, dass die US-Regierung auf eine neue wirtschaftspolitische Strategie setzt: Sie greift wieder auf das Potenzial des Rüstungssektors und des Militärbudgets zur Konjunktursteuerung zurück. Diese Rückbesinnung auf den "Militärkeynesianismus" der Reagan-Ära deutet sich bereits gegen Ende der Amtszeit von Bill Clinton an. Sie zeigte sich in massiven Umschichtungen staatlicher Ausgaben in den Militärhaushalt in den Jahren 2001 und 2002. Selbst in den "schlanken" 90er Jahren betrugen die Rüstungsausgaben der USA mehr als die ihrer potenziellen Gegner zusammen. Nach dem 11. September 2001 hat Präsident Bush noch mal zusätzliche Aufstockungen bei den Militärausgaben der Jahre 2002 und 2003 auf den Weg gebracht. (Business Week, 1.10.2001) Das Militärbudget ist inzwischen auf 379 Mrd. US-Dollar angestiegen.

Rückkehr zum Militär- keynesianismus
In diesem Zusammenhang signalisiert der Kriegsplan der Bush-Administration gegen den Irak, dass sie gewillt ist, den Militärsektor wieder voll und uneingeschränkt zum Regulator der US-Konjunktur zu machen. Die US-Regierung stärkt zum einen die Rolle der US-Industrie als wichtigstem Waffenexporteur der Welt, indem sie durch einen Krieg die Qualität amerikanischer Waffen unter Beweis stellt. Sie stärkt damit auch die Wettbewerbsposition der US-Rüstungsindustrie z.B. gegen die aggressiven Exportbemühungen des Bush-Freundes und russischen Präsidenten Putin. Auf der anderen Seite können die US-Firmen auch bei einer kurzen Kriegsdauer mit lukrativen Aufträgen für Flugzeugträger, Kampfflugzeuge, Bombensysteme, elektronische Aufklärungsanlagen etc. rechnen. Ein Krieg gegen den Irak akzentuiert somit die wirtschaftspolitische Bedeutung, die die Bush-Administration dem Militärsektor bei der ökonomischen Stabilisierung zuschreibt.

Als der Irak 1990 Kuwait besetzte, bedrohte er damit sowohl die Machtbalance zwischen den Öl produzierenden und den Öl verbrauchenden Nationen, als auch die Balance unter den Öl exportierenden Staaten selbst. Kuwaits Gewicht als Ölproduzent und -exporteur ist beachtlich. Der Irak selbst nimmt unter den Ölproduzenten bereits eine Top-Stellung ein. Jede kombinierte Kontrolle über irakisches und kuwaitisches Öl hätte der irakischen Regierung einen enorm gestiegenen Einfluss auf die von der OPEC festgesetzte Ölfördermenge und damit auf die Bestimmung des internationalen Erdölpreises verschafft. Entsprechend wäre die Macht innerhalb der OPEC weiter zu Gunsten derjenigen Länder verschoben worden, die bereit wären, sich gegen die Interessen des US- und westlichen Imperialismus zu stellen. Weder die USA, noch die anderen westlichen Staaten noch ihre Verbündeten im Nahen Osten konnten dies zulassen.

Es war Saudi Arabien, das eine entscheidende Rolle dabei spielte, den USA den massiven Militärschlag gegen die irakischen Truppen in Kuwait und gegen den Irak selbst zu ermöglichen. Ausgedrückt in Produktionskapazitäten und nachgewiesenen Ölreserven ist das Saudi-Königreich die wichtigste Öl-Nation. Über viele Jahrzehnte hinweg sind die Feudalherrscher der Saud-Dynastie treue US-Verbündete gewesen. Selbst als die OPEC gegründet wurde, um die ökonomische und politische Macht der Öl produzierenden Staaten sicher zu stellen, blieb Saudi Arabien den Bedürfnissen der USA gegenüber immer aufgeschlossen. Zeitweise schien das Land als eine Art trojanisches Pferd der USA innerhalb der OPEC zu agieren. Über Saudi Arabien konnten die USA den Anstieg des Rohölpreises weiterhin begrenzen, denn das Königreich ließ sich stets dazu überreden, über eine steigende Ölproduktion den Preisanstieg zu bremsen. Die Unterstützung der USA durch Saudi Arabien hatte 1991 also sowohl eine militärische als auch eine ökonomische Bedeutung. Das Land stellte nicht seine Militärbasen zur Verfügung; es bot gleichzeitig einen Anstieg der Erdölfördermengen an und reduzierte so den Druck auf den Ölpreis. Saudi Arabien signalisierte auf diese Weise seine Bereitschaft, einen Teil der Kriegskosten mit zu tragen.

Ein anderer Faktor, der es den kuwaitischen Herrschern relativ leicht machte, im Westen Gehör zu finden, war die Bedeutung des kuwaitischen Finanzkapitals. Nach vorsichtigen Schätzungen besaß die herrschende Klasse Kuwaits im Jahr 1990 mehr als 100 Mrd. US-Dollar in Form von Kapitalanlagen und Investitionen im Ausland. Ein Teil in Form von Staatsanleihen (etwa von US- und bundesdeutschen Staatsschuldtiteln), sehr viel mehr jedoch als Direktinvestitionen in der Ölverarbeitung (Raffinerien) und anderen Sektoren (Zucker, Chemieindustrie etc.). Allein in Spanien kontrolliert die kuwaitische Investitionsbehörde zwei Drittel aller ausländischen Investitionen. Der US-Imperialismus konnte somit eine erhebliche finanzielle Unterstützung für die Kosten des Zweiten Golfkrieges von den exilierten kuwaitischen Eliten einfordern. Im Licht dieser Faktoren ist leicht zu verstehen, dass die USA unter Bush Sen. umfangreiche Ressourcen für ihren Luft- und Bodenkrieg mobilisieren konnten.

Wer kontrolliert die OPEC?
Die kuwaitische Kontrolle über die dortigen Ölvorkommen ist wieder hergestellt. Dennoch ist der westliche Zugriff auf die Ölproduktion im Nahen Osten unsicherer als 1990/91. Dies wird am anschaulichsten durch eine jüngste interne Expertise eines Mitarbeiters der Rand Corporation ( dem Pentagon nahe stehender Think Tank). Darin wird Saudi Arabien als Feind der USA bezeichnet. (Le Monde, 13.8.2002) Dies deshalb, weil das Al-Quaida-Terror-Netzwerk über saudische Institutionen finanziell unterstützt worden sein soll. Trotz der von offizieller Seite beteuerten Bündnistreue bleibt der Fakt, dass sich Saudi Arabien im Gegensatz zu 1991 diesmal weigert, den USA sein Territorium zum Truppenaufmarsch gegen den Irak zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig ist bekannt, dass strategische Planspiele der USA existieren, die nicht nur von kriegerischen Operationen gegen den Irak, sondern auch gegen Saudi Arabien und den Iran ausgehen.

Sehr bemerkenswert ist auch der Umstand, wie sehr sich die USA um Russland als zukünftigen Öllieferanten bemühen. Zu Beginn der 90er Jahre, direkt nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, waren die russischen Ölexporte auf sehr niedrigem Niveau. In der Zwischenzeit sind sie jedoch bemerkenswert rasch angestiegen, vor allem in den Jahren 2000 und 2001. Es haben sich eine Anzahl kapitalistischer Monopole in Russland etabliert, mit den Firmen Lukoil und Yuko an der Spitze. Einige dieser Firmen sind vertikal integriert, d.h. sie kontrollieren die gesamte Produktionskette von der Ölförderung über die Raffinerien bis zur Vermarktung an Tankstellen etc. Im März/April diesen Jahres hieß es in einem Artikel des US-Magazins Foreign Affairs, Russland habe "still, aber kontinuierlich" seine jährliche Erdölproduktion auf ein Niveau von einer halben Mio. Barrel pro Tag gesteigert. Das ist der "höchste Outputzuwachs aller Staaten der Welt". (Foreign Affairs, 3/4 2002) Auch wenn Russland einen erheblichen Teil dieses Output selbst verbraucht, bleibt das Land dennoch der inzwischen größte Ölexporteur außerhalb der OPEC. Die USA sind somit eifrig darum bemüht, die Widersprüche zwischen Russland und der OPEC zu verstärken. Solche Widersprüche wurden offensichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2001, als die OPEC die Produktionsquoten nach unten anpasste, um den Ölpreis auf hohem Niveau zu stabilisieren. Es erwies sich als äußerst mühselig und schwierig, auch Russland als Nicht-OPEC-Land zu einem solchen Schritt zu bewegen. (Foreign Affairs, 3.12.2001)

Doch selbst wenn Russland den USA in die Hände spielen sollte (was z.Z. eher unwahrscheinlich ist), ist die Situation für den Imperialismus nach wie vor bedrohlich. Mehrere Experten haben den Westen davor gewarnt, einen Alleingang ohne die arabischen Verbündeten zu versuchen und somit auf das Öl im Nahen Osten zu verzichten. Auch wenn die russischen Ölreserven durchaus bedeutsam sind: Die Erdölreserven des Nahen Ostens belaufen sich schätzungsweise auf ein Viertel der gesamten Weltvorräte. Allein Saudi Arabien verfügt über 10% aller Ölvorräte. Und diese Reserven werden benötigt, um dem steigenden Energieverbrauch auf der Welt begegnen zu können. Allein der Verbrauch der USA selbst macht ein Drittel des gesamten Anstiegs im Ölhandel aus. Dazu kommt die Frage nach dem zukünftigen Ölverbrauch Chinas und anderer asiatischer Staaten. Seit 1993 ist China Netto-Ölimporteur. Es importiert z.Z. 600.000 Barrel am Tag mit geschätzten 3 Mio. Barrel im Jahre 2021. Auch Japan hat jährlich eine gewaltige Ölrechnung zu begleichen. Nach Angaben der Internationalen Energy Agentur (IAE) wird der Weltölverbrauch von 72 Mio. Barrel täglich im Jahr 2001 auf 92 Mio. Barrel pro Tag im Jahr 2010 ansteigen. Selbst wenn eine ökonomische Rezession den Ölverbrauch senken würde, spricht alles dafür, dass die Konkurrenz um die Ressource Öl in Zukunft eher zunehmen wird. Die USA als einzige militärische Supermacht haben also ein immenses Interesse, mit allen Mitteln die Kontrolle über die Ölreichtümer der Welt, insbesondere über die im Nahen Osten, zu behalten.

Die Kriegspläne gegen den Irak zielen also in erster Linie darauf ab, für die USA die Unwägbarkeiten in Bezug auf die Ölvorkommen des Nahen Ostens zu verringern. Die Installation eines Regimes in Bagdad, das sich den US-Interessen gegenüber aufgeschlossen zeigt, ist dafür ein probates Mittel. Die Falken in Washington hoffen, dass eine komplette Besetzung des Irak durch US-Truppen den US-Einfluss auf die Politik der OPEC sichert und ausbaut. Daneben wäre ein Krieg auch ein deutliches Signal an die jetzigen und die zukünftigen Herrscher in Saudi Arabien, denen die US-Administration nicht mehr traut. Die Botschaft lautet, dass die USA bei Bedarf die uneingeschränkte militärische Macht hat, die Kontrolle über das Öl im Nahen Osten jederzeit wieder herzustellen, sollte irgendein Land sich den US-Interessen widersetzen oder sich allein diesem Verdacht aussetzen. Auch wenn die neue US-Militärdoktrin vom "Präventivschlag" sich scheinbar an den Irak und den Iran richtet, so darf sich auch durchaus Saudi Arabien angesprochen fühlen.

akweb.de  

27.01.03 16:01

8215 Postings, 8611 Tage SahneNa da haben wir es doch:

Nicht nur wegen Öl, auch und besonders wegen der Rüstungsindustrie.

Jetzt wird mir auch klar, warum die USA beim letzten Golfkrieg ein paar Tage vor dem "Endsieg" nach Hause sind und Saddam den Aufstand im Süden niederschlagen ließen.
Weil sonst der Bösewicht der Region weg wäre und wem hätten Sie dann so viele Waffen verkaufen sollen (Israel, Kuweit, SaudiArabien...), wenn dort Frieden herrscht?

Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte...
 

27.01.03 16:04

31 Postings, 7992 Tage stainless steelBushs Gehirn

Paul Wolfowitz ist einflussreicher, als viele glauben.
Freitag, 24. Januar 2003
Es überrascht nicht, dass Paul Wolfowitz von US-Präsident George W. Bush ausgeschickt wurde, um "Beweise" für irakisches Fehlverhalten kurz vor dem Bericht der Waffeninspekteure öffentlich aufzulisten. Bush hatte auch gute Gründe dafür, es dem stellvertretenden Pentagon-Chef zu überlassen, mit einem neuen spektakulären Vorwurf aufzuwarten: der Beschuldigung, dass Saddam Hussein Wissenschaftler ermorden lassen will, die mit den Kontrolleuren kooperieren. Bush weiß genau, dass die Welt zuhört, wenn sich "Wolfie", wie er ihn nennt, zu Wort meldet.

Der 57-Jährige gilt als äußerst brillanter Kopf. Viele halten Wolfowitz sogar für das absolute "Supergehirn" der Regierung, einen überragenden hochintelligenten strategischen Denker. Dabei zeigt er sich stets als ruhiger, nachdenklicher Analytiker und argumentiert mit geradezu sanfter Stimme bei aller Härte seiner Position. Er ist allgemein als Pentagon-Falke bekannt.

Vordenker einer Militäraktion

Aber mehr noch: Wolfowitz ist sozusagen "Drahtzieher" der US-Pläne für einen Krieg gegen den Irak. Er brachte schon eine Militäraktion ins Spiel, als Bush selbst noch nicht daran dachte. Manches ist inzwischen offiziell bestätigt, manches bleibt Gerücht und Klatsch.

Aber so soll es wirklich gewesen sein: Am 15. September 2001, also vier Tage nach den Terroranschlägen, trommelte Bush in Camp David seine Top-Sicherheitsberater zusammen und erläuterte ihnen seinen Plan für seinen Anti-Terror-Krieg in Afghanistan. Wolfowitz zeigte sich unzufrieden und wies darauf hin, dass ein alleiniger Einsatz in Afghanistan "zu kurzsichtig" sei.

Die weitaus größte Bedrohung gehe von Saddam Hussein aus, der nicht nur selbst Massenvernichtungswaffen besitze, sondern auch bereit sei, diese an Terroristen zu verkaufen. Sein Rat: ein Militärschlag gegen den Irak. Wie es heißt, war Bush zu diesem Zeitpunkt "noch nicht so weit", gab Wolfowitz aber den dezenten Hinweis, er solle seine Vorstellungen "vorantreiben".

Inoffizieller Chefstratege

Genau das hat "Wolfie" konsequent getan, beharrlich für seine Position geworben und schließlich gewonnen. Heute, so sagen politische Beobachter, spiegelt sich ein Großteil der Rhetorik und der Ideen des Vizeministers in der Position des Weißen Hauses wider, auch wenn das niemand öffentlich einräume.

Einwandererstory

Paul Wolfowitz ist Sohn eines polnischen Juden, der 1920 in die USA auswanderte. Er verschrieb sich zunächst wie sein Vater der Mathematik. Ein Professor entdeckte dann sein ausgeprägtes Interesse für die Außenpolitik, und der junge Wolfowitz wechselte in die Politikwissenschaft. Er erwarb seinen Doktortitel und wurde dann wieder von einem militärstrategisch orientierten Mentor zu einem Wechsel bewogen. Nach dreijähriger Lehrtätigkeit an der Yale- Universität siedelte Wolfowitz in die US-Behörde für Rüstungskontrolle um.

Danach folgten zunehmend bedeutende Posten im Außenministerium, im Pentagon und im Ausland. Immer, so schildern Insider, sei Wolfowitz von einem Gedanken beseelt gewesen: durch "vorsorgliche" Aktionen größere Schäden zu verhindern. Als Schlüssel soll er selbst einmal die Ermordung einer Frau angegeben haben, bei der Nachbarn tatenlos zugesehen hätten.

Das, so soll Wolfowitz geschworen haben, dürfe sich nicht wiederholen - erst recht nicht auf großer Ebene in der Politik. Wolfowitz glaubt nach eigenen Worten daran, dass ein freier Irak die gesamte arabische Welt positiv beeinflussen könne - ein von moralischen Überzeugungen geprägter Grundoptimismus und Missionsgeist, der nach Ansicht vieler Experten den nicht intellektuellen Bush mit dem hoch intellektuellen Wolfowitz verbindet.  

27.01.03 16:12

4420 Postings, 8777 Tage Spitfire33Wer ist der Schurkenstaat ?


Die USA bereiten den Krieg gegen den nächsten „Schurkenstaat“, den Irak, vor. Ein kurzer Rückblick in die US-Kriegspolitk seit 1945 belegt die These des bekannten amerikanischen Friedensaktivisten Noam Chomsky, der die USA als den „Schurkenstaat Nr. 1“ bezeichnet.


Vietnamesische Kinder fliehen
nach einem US-Napalmbombenabwurf
(8. Juni 1972).

Ein Blick in die Vergangenheit der USA könnte ein Blick in die Zukunft der EU sein. Der Vorsitzende des EU-Militärausschusses General Gustav Hägglund: „Man hat gesagt, die USA werden den Krieg führen und die EU wird für den Frieden zuständig sein, indem sie zivile und humanitäre Aufgaben ausführt. Das war so und bezieht sich auf die Vergangenheit, aber das stimmt für die Zukunft nicht“ (EU-Observer, 22.1.2002). Denn, so der Mr. Militärpolitik der EU, Javier Solana: „Wir werden eine Supermacht“ (Die Welt, 21.10.2002).

Es folgt eine Chronologie der US-Kriegspolitik seit 1945, zusammengestellt von Johann Schögler, Andreas Fabisch und Athanasis Boulgaropoulos von der Steirischen Friedensplattform.

1945/49, CHINA: Im chinesischen Bürgerkrieg greifen die USA auf der Seite Chiang Kaisheks gegen die Kommunisten ein.

1945/53, PHILIPPINEN: Niederschlagung der philippinischen Widerstandskämpfer, die gegen die japanischen Invasoren kämpften. Die USA machen den Diktator Ferninand Marcos zum starken Mann.

1946/49, GRIECHENLAND: Zusammen mit britischen Truppen sorgen US-Einheiten im „griechischen Bürgerkrieg“ für die Niederlage der antifaschistischen Widerstandsbewegung, die im Kampf gegen die deutsche Besatzung die Hauptlast getragen hatte.

1950, PUERTO RICO: US-Kommandotruppen schlagen eine Rebellion für die nationale Unabhängigkeit nieder.

1950/53, KOREA: Intervention im Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südkorea auf der Seite des Südens. Der Sprengstoffeinsatz der USA entspricht fast der Hälfte aller von den USA im Zweiten Weltkrieg verwendeten Bomben und Munition. 500.000 Südkoreaner und zwei Millionen Nordkoreaner kommen ums Leben.

1953, IRAN: Die gewählte Regierung Mossadegh beschließt die Verstaatlichung der Anglo-Iranian Oil Company. Daraufhin putscht das von der CIA ausgebildete und kontrollierte Offizierscorps. Die zuvor englischen Ölfirmen werden von einem US-Konsortium übernommen. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liquidieren die iranische Demokratie.

1954, GUATEMALA: Die CIA organisiert den Putsch gegen die rechtmäßige Regierung Arbenz in Guatemala, die im Rahmen der Bodenreform die US-Firma United Fruit Company verstaatlichen will. 140.000 Indios werden umgebracht oder verschwinden spurlos.

1956, ÄGYPTEN: Der Präsident von Ägypten Nasser entwickelt sich zu einem der Führer der blockfreien Länder. Die US-Regierung ziehen ihre Anleihe für den Assuan-Staudamm zurück. Nasser kündigt die Verstaatlichung des Suezkanals an. England, Frankreich und Israel greifen Ägypten in einer konzertierten Militäraktion an. Im Gefolge der „Suez-Krise“ übernehmen die USA die Rolle der Nummer eins im Nahen Osten.

1958, LIBANON: 14.000 US-Marines besetzen das Land. Die vom pro-amerikanischen Staatspräsidenten Chamoun eingeleiteten Wahlmanöver und Gesetze sollen die Opposition gleichsam ausschalten. Daraus resultierende Aufstände werden mit einer Invasion von 14.000 US-Soldaten beantwortet.

1961, KUBA: In Guatemala trainiert die CIA eine exil-kubanische Söldnerarmee, die im April 1961 die Invasion in der Schweinebucht im Osten Kubas unternimmt, um die sozialrevolutionäre Regierung Castros zu stürzen. Als die Invasion scheitert, gehen die USA zu einer scharfen Blockadepolitik über.

1961, KONGO/ZAIRE: CIA-Söldner ermorden den ersten nachkolonialen Präsidenten Lumumba, der eine Position im Interesse seines Landes bezogen hatte. Die Söldnertruppen übernehmen nach und nach die Macht; 1965 wird Mobutu Präsident von Gnaden der USA, der während der nächsten Jahrzehnte ein Schreckensregiment errichtet.

1962, LAOS: Die CIA baut in Laos eine geheime Armee auf, die auch in Vietnam eingreift. Das ist gegen das Genfer Abkommen, das die Anwesenheit ausländischer Truppen in Laos verbietet.

1963, IRAK: Nachdem der Irak den Bagdadpakt verlassen hatte und der Vorsitzende des Revolutionsrates General Kassem den Einfluss ausländischer Ölkonzerne durch eine nationale Ölgesellschaft brechen wollte, wurde er durch einen CIA-inspirierten Putsch gestürzt.

1963-75, VIETNAM: US-Intervention mit 1.600.000 US-Soldaten. Die Sprengkraft der amerikanischen Bomben und Raketen übertrifft die des Zweiten Weltkrieges um das dreifache. Drei Millionen Menschen kommen ums Leben, eine halbe Million werden verkrüppelt und 900.000 Kinder bleiben als Waisen zurück.

1963-1990, SÜDAFRIKA: Mit ihren Aufklärungssystemen unterstützt die CIA die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems. Die Festnahme von Nelson Mandela wird von der CIA organisiert.

1964, BRASILIEN: Der 1961 gewählte Präsident Joao Goulart setzt soziale Reformen in Gang, erlässt Höchstgrenzen für den Abfluss von Profiten ins Ausland und verstaatlicht eine Tochter des US-Konzernes ITT. Die CIA organisiert einen Putsch und verhilft einer Militärjunta zur Macht.

1965, DOMINIKANISCHE REPUBLIK: Der demokratisch gewählte Präsident Juan Bosch wird wegen seiner Sozialreformen vom Militär weggeputscht. Als eine wachsende Volksbewegung seine Rückkehr fordert, schicken die USA Militärs auf die Insel und schlagen den Aufstand nieder.

1965, INDOCHINA: Suharto, ein bedingungsloser Gefolgsmann Washingtons, putscht mit Unterstützung der CIA gegen die Regierung Sukarno, die eine blockunabhängige Außenpolitik verfolgt. Bei seiner Machtergreifung werden 250.000 Kommunisten umgebracht.

1966, PANAMA: Amerikanische Soldaten schießen auf friedliche Demonstranten, die die Rückgabe des Panamakanals fordern.

1967, GRIECHENLAND: Wenige Wochen vor den Wahlen inszeniert die CIA den „Obristenputsch“ gegen die demokratische Regierung Griechenlands. Beginn einer siebenjährigen Diktatur. Mehrere tausend demokratische Bürger, Studenten und Offiziere wurden verhaftet und gefoltert.

1967, BOLIVIEN: Die CIA unterstützt den Kampf der bolivianischen Armee gegen die aufständische Guerilla und dirigiert die Festnahme und Ermordung von Che Guevara.

1972, HONDURAS: Nach direkten Interventionen der USA und Militärputschen 1972, 1975 und 1978 oktroyieren die USA im Jahr 1980 eine verfassungsgebende Versammlung, zu deren Wahl Christdemokraten, Sozialisten und Kommunisten nicht zugelassen sind.

1973, CHILE: 1973 putscht General Pinochet auf Betreiben der USA und mit Unterstützung der CIA gegen die chilenische Linksregierung unter Salvador Allende. Präsident Allende wird ermordet, tausende Aktivisten werden von den Todeskommandos gejagt und umgebracht. Der damalige US-Außenminister Kissinger: „Ich sehe nicht ein, dass wir zulassen sollten, dass ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist“.

1974, ZYPERN: Die griechische Junta organisiert mit Hilfe der USA einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Erzbischof Makarios. Der Präsident kann dem Attentat entkommen, aber die Türkei überfällt Zypern. Als die Demokraten in Athen die Obristenjunta verjagen, unterstützt US-Außenminister Kissinger die Türkei, es kommt zur Teilung Zyperns. Tausende werden getötet, 200.000 Menschen verlieren ihre Heimat.

1975, OSTTIMOR: Die USA weigern sich, die von der Befreiungsbewegung Fretilin ausgerufene Republik (früher eine Kolonie Portugals) anzuerkennen und unterstützen die Invasion des Landes durch das indonesische Suharto-Regime. In den anschließenden Massakern werden 200.000 Timoresen getötet.

1976, ARGENTINIEN: Unter Anleitung der CIA findet ein Militärputsch gegen die zivile Regierung statt. Todesschwadronen im Auftrag des Videla-Regimes terrorisieren das Land. Tausende werden ermordet oder verschwinden für immer.

1976/1982, ANGOLA: Die USA unterstützen mit Waffen und Spezialkommandos die vom rassistischen Südafrika ausgerüsteten Rebellen gegen die Regierung der nationalen Befreiung. Das Land versinkt in einem selbstzerstörerischen Bürgerkrieg.

1980-1988, IRAN/IRAK: Nach dem Sturz des US-Verbündeten Shah Reza Pahlewi im Iran, rüsten die USA den Irak mit modernsten Waffen zum Angriff auf den Iran. Im 8-jährigen Krieg unterstützen die USA den Irak mit Aufklärungsmaterial von Satelliten und Flugzeugen. Gleichzeitig beliefern die USA auch den Iran mit Waffen mit dem Ziel, dass sich die beiden Länder gegenseitig ausbluten. Eine Million Menschen kommen in diesem Krieg ums Leben.

1980-1990, AFGHANISTAN: 1979 marschieren Sowjettruppen in Afghanistan ein und stürzen die afghanische Regierung. Die CIA heuert aus allen arabischen Ländern Aktivisten des islamischen Fundamentalismus an, um sie als „Heilige Krieger“ gegen die Sowjets einzusetzen. Zu den von den USA ausgebildeten Terroristen gehört auch Bin Laden, dessen „Al-Qaida“ unter der Ägide der CIA entsteht.

1981/1985, NICARAGUA: Aus dem Waffengeschäft mit dem Iran finanziert die US-Regierung den Aufbau und Unterhalt einer Söldnertruppe in Nicaragua, die sich vor allem aus Soldaten und Offizieren der Armee des früheren Diktators Somoza zusammensetzt. Die CIA beteiligt sich an der Verminung nicaraguanischer Häfen.

1981/1992, EL SALVADOR: Der CIA-Agent Roberto d´Aubuisson gründet die ARENA, deren Todesschwadronen tausende Regimegegner umbringen, darunter den Erzbischof Oscar Romero. Auch nach dem Friedensschluss 1992 setzt die ARENA ihre Mordaktionen fort.

1982, FALKLANDS/MALVINAS: Die USA unterstützen Großbritannien im Feldzug zur Wiedererlangung der Inseln vor Argentinien mit Satellitenaufklärung und anderen technologischen Einrichtungen. 750 argentinische und 250 britische Soldaten kommen bei der Aktion ums Leben.

1982/1984, LIBANON: Unter Einsatz von Kriegsschiffen und -flugzeugen sowie ihrer Marines an Land vertreiben die US-Truppen die PLO und installieren die Phalangisten als dominierende Macht.

1983, GRENADA: Die USA überfallen das kleine mittelamerikanische Land, liquidieren die marxistische Regierung und setzen ein ihnen genehmes Regime ein. Über 400 Grenadier und 84 Kubaner, vor allem Bauarbeiter, werden umgebracht.

1984/1986, LIBYEN: Angriffe der US-Luftwaffe fordern mindestens 40 zivile Opfer.

1986, HAITI: Nachdem der US-Vasall „Baby Doc“ Duvalier wegen seiner Eskapaden nicht mehr zu halten ist, installieren die USA eine Militärjunta.

1989/90, PANAMA: Bombardement von Panama City. 27.000 US-Soldaten übernehmen die Kontrolle und verhaften die Regierung Noriega. Über 2.000 Menschen sterben. Angeblich geht es um die Verhaftung Noriegas, dem Drogenhandel vorgeworfen wird. Ein Verbrechen, das Noriega jahrelang mit Wissen und zum großen Teil im Auftrag der CIA begangen hat.

1991, HAITI: Die CIA veranlasst einen Militärputsch gegen den ersten demokratisch gewählten Präsidenten, Jean-Bertrand Aristide. Die neue Militärjunta stürzt das Land in eine dreijährige Periode schlimmster Menschenrechtsverletzungen.

1991, IRAK: Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait bombardieren die USA mit einigen Verbündeten den Irak und besetzen weite Teile des Landes. Bei den Angriffen kommen schätzungsweise 320.000 Menschen ums Leben. Die Zerstörung der Infrastruktur, weitere Bombardierungen und das bis heute andauernde UN-Embargo haben zum Tod von möglicherweise bis zu einer Million Menschen geführt.

1992/1994, SOMALIA: US-See- und Luftstreikkräfte stellen sich im Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der ihnen genehmen Fraktion im Bürgerkrieg. Der Einsatz endet in einem Fiasko.

1993/1995, BOSNIEN: Im Rahmen von NATO-Aktionen bombardieren Kampfflugzeuge serbische Stellungen.

1995, KROATIEN: US-Kampfflugzeuge bombardieren, zwecks Vorbereitung einer kroatischen Offensive, serbische Flugplätze.

1998, AFGHANISTAN: Angriff mit Cruise Missiles auf frühere CIA-Ausbildungslager, wo Einheiten von Bin Laden vermutet werden. Die USA machen Bin Laden für Anschläge auf US-Botschaften verantwortlich.

1998, SUDAN: Raketenangriff auf eine pharmazeutische Fabrik, die angeblich Nervengas für Terroristen herstellt. Die Hälfte der pharmazeutischen Vorräte wird durch den Angriff vernichtet. Die USA erklären später, dass es sich um einen Irrtum gehandelt habe.

1999, JUGOSLAWIEN: Völkerrechtswidriger Angriff der NATO auf die BR Jugoslawien. Einsatz von Uranmunition und Splitterbomben. Bis zu 4.000 Menschen werden getötet, bis zu 8.000 verletzt, durch die Bombardierung von Chemiefabriken Erdgasanlagen und Erdölraffinerien werden weite Gebiete verseucht.

2001/2002, AFGHANISTAN: Im Zuge der Operation „Enduring Freedom“ werden zumindest 5.000 Zivilisten getötet. Schätzungen von Friedensforschern vermuten sogar einige zehntausend Tote. In Afghanistan wird eine dem Westen genehme Regierung unter der Führung der „Nordallianz“ eingerichtet, die punkto Grausamkeit den Taliban keineswegs nachsteht, aber umgehend den Bau einer Erdölpipeline genehmigt.


 

27.01.03 16:17

5937 Postings, 8221 Tage BRAD PITMein Kompliment. Aus dem anfangs scherzhaften

Thread ist ein anpruchsvolles Dokument mit vielen FAkten geworden.

Wo bleiben die Grünen für unsere Kandidaten.

Kann mal jemand bitte die Moderatoren wecken.  

27.01.03 16:22

3286 Postings, 8374 Tage PRAWDAFakten? Wohl viele Spekulationen o. T.

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