Die Erdölaktie aus Wien

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neuester Beitrag: 17.11.23 18:27
eröffnet am: 01.09.15 17:27 von: Erdman Anzahl Beiträge: 226
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27.08.20 13:31

564 Postings, 6252 Tage fel216Q2 conf call notes

Hallo allerseits,

meiner Meinung nach ein Bärenstarker Conf call von dem sehr erfahrenen und ruhigen SBO Management - allerdings bin ich ja auch bullish, also mit diesem Disclaimer lesen bitte.

Meine Highlights:
- CEO sagte Zitat "We are going to survive this for sure, not so sure about some competitors". Das spricht m.E. Bände für die Aktie. Wenn man bereit ist hier 2 Jahre durchzuhalten steht die Aktie mit hoher Wahrscheinlichkeit bei 60+. SBO ist Marktführer in Nischenprodukten, bedient insb. 3 sehr große Player (Baker Hughes, Schlumberger, Halliburton) die alle über >1mrd Cash auf der Bilanz verfügen und somit m.E. nicht pleite gehen werden - das heisst SBO's Produkte werden auch in 2 Jahren noch gebraucht.

- Nach dem Bilanzstichtag von Q2 hat SBO über einen Mix aus Schuldschein + Kredite noch netto 60m € zu Zinsen zwischen 1.9-2.1% aufgenommen. Somit verfügt man jetzt über € 300m Liquidität auf der Bilanz. Laut conf call nutzt man dies sowohl als Puffer in den "uncertain times" ABER auch als mögliches Firepower für M&A, falls sich eine Chance ergibt. Historisch hat SBO in downturns immer sehr attraktive Zukäufe getätigt! Das man sich jetzt erneut für M&A rüstet, zeigt, wie confident man über das eigene Geschäft ist. Anders gesagt: Wenn man nur Feuer löschen müsste würde man sich sicher nicht mit M&A beschäftigen...

- Downhole Tech. Wurde im Call natürlich gefragt. Antwort: Seit Mai gibt es hier keine News. Genau wie im Mai gehen wir unverändert davon aus, dass der Kaufpreis NICHT in 2020 zahlbar sein wird. Wie ich oben schonmal geschildert hatte lastet m.E. die Sorge über die Verschuldung im Falle einer Auszahlung an Downhole Tech auf der Aktie, dies sollte mit dieser Aussage etwas reduziert werden.

- Zahlungsverhalten der Kunden: Alle Kunden zahlen zuverlässig, insb. die 3 großen, aber auch bei den anderen Kunden ist alles normal.

- Kurzarbeit: Wäre nur in Österreich möglich, wird dort aber nicht genutzt und ist nicht in Planung. Für mich erneut positiv - wenn es dramatisch schlecht liefe würde Kurzarbeit geplant, ist aber nicht der Fall.

- Downhole Tech: Die Firma hat jetzt im Downturn massgeblich Marktanteile gewonnen und man hofft, das man diese Gewinne auch in der Recovery verteidigen kann. Spricht dafür, dass SBO gute M&A targets auswählt.

- US Aktivität/Rig Count: Die US Aktivität gemessen am Rig Count hat sich in den letzten Wochen stabilisiert. Dies sieht man auch im Well Completion Segment (hier ist Downhole Tech aktiv), dies wird nicht über Rig Count sonder Frack Crews gemessen: In guten Zeiten sind insg. 400-500 Frack Crews in USA auf den Ölfeldfern unterwegs, im May waren es 50, in Juli/August 70. Also auch hier sieht man eine gewisse Stabilisierung auf niedrigem Niveau.

Wenn ich mir den Kursverlauf der Aktie in der letzten Krise 2015/16 anschaue, sehe ich folgendes und ich hoffe hier auf eine Wiederholung:
- Der AE wurde ab 2015 (Q1) schlecht, die Aktie antizipierte dies ca. 6 Monate vorher.
- In 2015 war der AE relativ stabil um 50m € herum (-60%), die Aktie fluktuierte zwischen 40-60€.
- In 2016 fiel der AE auf 40/quartal, die Aktie zog ab Sept an, das war aber ein "false start".
- Ab Q2-17 zog der AE deutlich auf 80 (+132%) an und lief in den Folgequartalen auf 100m, die Aktie zog dann auf € 100m.

In diesem Vergleich befinden wir uns aktuell vermutlich auf dem Level von Q1-15 (AE wird merklich schlecht). Die Frage ist, ob sich der Markt diesmal deutlich schneller als in 2015/16 erholt, schließlich war der Abfall (Rig Count) diesmal deutlich extremer... wir werden sehen.

Ich freue mich über alle Kommentare / Input.

Viele Grüße!
Fel
 

27.08.20 15:00

84 Postings, 1500 Tage bargaininvestDie großen Drei

So groß ist der Lieferumfang an die großen drei Serviceunternehmen nicht mehr. Früher waren es über 60 Prozent, mittlerweile unter 30. Auf meine Nachfrage hin gab man mir bekannt, dass das eine bewusste strategische Differenzierung war, hin zu den Frackern und den Ölmultis.

Ich bin gespannt, wie die Wertberichtigungen bei den Lieferforderungen aussehen.  

27.08.20 15:59

564 Postings, 6252 Tage fel216@barga

Hi Barga,

danke für deinen Beitrag. Was meinst Du mit dem letzten Satz? Kannst Du das etwas ausführen?

Wie ist deine Meinung zu den Zahlen von heute und dem kurz- und mittelfristigen Ausblick?

 

27.08.20 18:05
1

84 Postings, 1500 Tage bargaininvestFel

Ich meine damit, dass das Risiko ausfallender Forderungen höher geworden ist, seit sie nicht mehr hauptsächlich die großen Drei beliefern. Die Pleitewelle bei den Frackern wurde hier ja auch schon thematisiert.

Die Zahlen finde ich sehr solide, auch wenn ich mit einer noch höheren Wertminderung zum Jahresende rechne. Zum Ausblick habe ich Deinen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Kurzfristig mache ich mir keine Gedanken, das wäre müßig. Langfristig sehe ich das gleich wie Grohmann. Die Ölnachfrage verschwindet nicht einfach und es werden noch viele Jahre die Nischenprodukte von Sbo gebraucht.  

28.08.20 09:40

564 Postings, 6252 Tage fel216Hauck traut sich was

Guten Morgen,

die Analystin von Hauck & Aufhäuser traut sich anscheinend durch die Krise durchzuschauen.

Sie hebt heute Ihr Kursziel auf € 50 an, die restlichen Analysten (m.E. ist bei CS der beste Analyst mit 18€ Ziel) liegen noch bei 18 bis maximal 30€.

Melde mich, falls ich noch etwas zu dem Report sagen kann.

Grüße,
Fel  

28.08.20 13:08

564 Postings, 6252 Tage fel216Korrektur

Hallo,

Entschuldigung, ich muss korrigieren. Das Kursziel liegt seit April schon bei 50€, also keine Anhebung heute.

In der Studie selbst steht nichts neues. Das Kursziel ist DCF basiert. Die Annahmen für 2021 sind mir im Umsatz deutlich zu ambitioniert mit € 363m Umsatz (+18%), die EBIT Marge (10%) halte ich für realistisch.

Grüße,
Fel  

28.08.20 14:33

84 Postings, 1500 Tage bargaininvestAnalyse

Inklusive Einmaleffekte wird es definitiv keine 10-prozentige EBIT Marge geben.  

31.08.20 17:04

564 Postings, 6252 Tage fel216Ausblick

Hallo allerseits,

ich habe mich noch weiter in den kurz- und mittelfristigen Ausblick für US Onshore eingelesen, hier eine sehr kurze Zusammenfassung:
Kurzfristig (H2): Stabilisierung des Rig-Count auf aktuellem Level. Interessant ist, dass die break-evens für neue Bohrlöcher laut Dallas Fed zwischen 46-52$ für WTI liegen, das heisst ca. 7-13% über aktuellem Niveau.  Goldman erwartet für H2 einen Ölpreis bei 42-45$, spricht für den stabilen Rig-Count.
2021: GS erwartet einen Ölpreis bei 56$, somit also wieder über dem break-even. Ebenfalls erwartet GS US E&P capex bei +8% - das sollte natürlich stark H2- weighted sein.
2022: GS erwartet US E&P Capex +34%, das wäre in-line mit vorigen Krisen, wobei das Wachstum deutlich darunter lag. Als Beispiel: 2015-18: -32%, -48%, +50%, +36%. Für 2020 erwartet GS Capex übrigens bei -46%.

Ich fragte mich ja lange über die Zukunft von Shale, ob wir den Peak schon überschritten haben. Laut GS wird der Peak wohl erst 2030 erreicht.. das heisst, selbst wenn sich die oben dargestellte Erwartung um 1 Jahr verschieben sollte ist das kein Drama. Wie ich vor einigen Posts sagte: man braucht hier sicher Sitzfleisch.

Freue mich über Eure Inputs!

Grüße,
Fel

 

01.09.20 10:57

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Hi fel, sorry für meine späte Rückmeldung und erst mal tausend Dank für all Deinen Input hier – das ist weltklasse! Und alles sehr brauchbar für das Investment, insbesondere mit den historischen Verweisen zur Aktienkurs-Performance und der Rückmeldung aus dem Call.

Bei meinem SBO Investment habe ich das Problem, dass ich mich so schlecht informiert fühle wie bei kaum einer anderen Aktie. Keine Analysten-Reports, keine sonstigen Analysen, nix zur Charttechnik, sehr wenig Newsflow, kaum öffentliche Erwähnung, der Analysten-Call nicht auf der Homepage verfügbar, etc. So ein bisschen fühle ich mich an das Sparkassen-Börsenspiel zu Schulzeiten erinnert, als man max. einmal pro Woche in den Kursteil der Zeitung geschaut hat :-). Hat etwas Beruhigendes, aber bedeutet leider auch, dass ich mich inhaltlich hier weniger einbringen kann als bei anderen Aktien – sorry vorab dafür!

Zu den Analysten: zu den Kurszielen von Hauck habe ich mich schon zu oft geäußert wenn auch nicht in diesem Forum – das scheint deren Firmenpolitik zu sein, immer das Aursreißer-Kursziel haben zu müssen. Ansonsten hat es bei den neun Analysten ja nicht einen einzigen Rating change gegeben, die (Vorab-) Zahlen waren dahingehend ein non-event. Deckt sich nicht unbedingt mit Deiner Interpretation des Calls, aber vllt haben die Analysten eher einen kurzfristigen Blick und nicht unseren 1-2j Blick. Den wird man wohl in der Tat brauchen, da bin ich ganz bei Dir.

Zur Bilanz: ja, da fühle ich mich wohl bei der Aktie, die neue zusätzliche Linie gibt noch mehr Sicherheit. Ob ich mich über eine Akquisition freuen würde oder lieber sähe, dass man in diesen Zeiten die Mittel beisammenhält, weiß ich nicht. Aber ich stimme Dir zu, dass das ein Zeichen der Stärke nach außen setzt.

Gab es in dem Call eine Aussage zur Cash/EBIT-Entwicklung in 2H20, sprich: bleibt man auf einem Break-Even-Level?


Vielen Dank noch mal & viele Grüße,
dlg.  

09.09.20 14:51
1

564 Postings, 6252 Tage fel216Stabile Kursperformance

Hallo allerseits,

ich möchte hier nur mal anmerken, dass sich die Aktie vor dem Hintergrund der starken Ölpreisverluste etc. doch sehr solide schlägt... das spricht für mich erneut dafür, dass wir hier eine gewisse Bodenbildung erleben.

Ich habe in der letzten Zeit noch etwas recherchiert, mit folgenden Ergebnissen:
- Downhole Tech: Hier rechne ich in 2021 mit einem Ergebnis. Aktuell muss man ja wohl 120m zahlen, ich vermute aber, man wird versuchen einen Vergleich zu erzielen und den Kaufpreis etwas zu drücken (ggf. um 20-40m)?. Das Geld liegt jetzt nach dem letzten Schuldschein (nach den Q2 Zahlen) schon bereit, sodass dieses Thema mich nicht mehr verunsichert.
- Baker/SLB und Halliburton machen in der Tat ca. 30% des Umsatzes aus, wie Du schon anmerktest @ Barga.
- AE Phasing: Hier hat sich mein Gefühl/Fazit konkretisiert, Q3 wird in etwa Q2 Niveau (ggf etwas darüber), Q4 wird dann wieder schwächer als Q3, weil dann die US E&P Budgets auslaufen - das haben wir auch schon in Vorkrisen so erlebt.
- E&P Spending 2021/22: Goldman geht für 2021 von +3% E&P capex spending, gefolgt von ca, +34% in 2022 aus. Spricht für meine Stabilisierungsthese. Obwohl sicher keiner zzt so weit in die Zukunft blicken kann. Wesentlich ist für mich, dass der Öl Output aus US Shale wohl noch bis 2030 weiter wächst (Quelle: Goldman), das heisst, ob die Erholung für SBO 1 oder 3 Jahre dauert interessiert mich bei dem aktuellen Kurs überhaupt nicht.
- US Wahl bleibt ein Risiko Faktor: Biden spricht sich übrigens klar gegen neues Fracking aus, pro clean energy. Ob das allerdings auch nach seiner möglichen Wahl so bleibt, da setzte ich mal ein großes ?. Schließlich geht es bei US Öl um eine große Branche mit viel Geld und vielen Arbeitsplätzen... Aber das bleibt definitiv ein Risiko, was wir dann im November einschätzen können.

Hier noch ein schönes Video über SBOs Produkte auf das ich in der Recherche getroffen bin: https://www.sbo.at/movie?movieQuality=lq

Viele Grüße,
Fel  

14.09.20 10:38

564 Postings, 6252 Tage fel216Trafigura Ölpreis Ausblick

Hallo allerseits,

anbei ein interessanter Bloomberg Artikel bzgl. der Ölpreis Meinung vom Handelshaus Trafigura. Im Fazit: Schwacher Ölpreis in Q4, Erholung in H1-21. Passt mit den Erwartungen für den AE für SBO zusammen. Könnte allerdings nochmal die SBO Aktie belasten. Auf der anderen Seite natürlich die Frage, was ist bei diesem ausgebombten Niveau bereits eingepreist?
Ebenfalls heute gelesen, dass TUI z.B. Ihre Cruise Liner ab Q1-21 wieder fahren lässt. Dann sollte m.E. auch irgendwann der Flugverkehr wieder Fahrt aufnehmen, alles Öl Verbraucher.

Im Fazit für SBO: Wir sind sicher noch sehr früh in der Erholungszeit, aber ab Januar sollte der End-Markt langsam in unsere Richtung laufen..

Trafigura Sees Oil Market Getting Worse Before It Gets Better
2020-09-14 06:38:34.913 GMT


By Serene Cheong and Javier Blas
(Bloomberg) -- Commodity trading giant Trafigura Group
believes the oil market is about to go back into surplus as the
demand recovery stagnates.
“We expect crude stocks to build into the year-end,” said
Ben Luckock, co-head of oil trading at Trafigura. “Headline oil
prices were a bit higher than they needed to be: $40 a barrel
Brent is more sensible, and my gut feeling is that we will drift
into the high $30s.”
The comments mark a bearish start to the annual Asia
Pacific Petroleum Conference in Singapore, one of the world’s
biggest oil-trading industry gatherings. With the coronavirus
still ravaging countries around the world, the conference has
been moved online this year and most companies have canceled the
normal round of cocktail parties and dinners.
Trafigura has a vantage point over the global oil market as
the world’s second largest independent energy trader, behind
only Vitol Group. It was among the first to forecast the
magnitude of the demand collapse in March and April. Now, the
trading house is betting the oil market is about to enter
another bearish phase despite the efforts of the OPEC+ alliance
to balance supply and demand.
“This market looks worse in a couple of months than now,”
Luckock said in an interview ahead of his online speech to
APPEC, organized by S&P Global Platts. “I think lower oil prices
are warranted.”
Oil traders including Trafigura are gearing up for a
possible glut in crude oil and refined petroleum products,
snapping up giant tankers for months-long charters so that they
can be ready to store excess barrels if necessary.
The main problem is that demand, which recovered sharply
over May and June, has plateaued. It’s now around 92 million
barrels a day, compared with roughly 100 million barrels a day
before the pandemic, according to Trafigura. The market
consensus a couple of months ago was that consumption would
steadily increase in the third and fourth quarters, but traders
are now scaling back those forecasts as some nations struggle
with a second wave of infections.

‘Supply-Heavy Market’

As a result, Brent crude, the global benchmark, dropped
below $40 a barrel last week for the first time since June. West
Texas Intermediate, the American benchmark, has fallen to near
$37 a barrel.
The summer driving season in the U.S., key for gasoline
demand, was disappointing and with many Americans either
unemployed or working-from-home for the foreseeable future, few
see a quick recovery in oil consumption. The virus is still
surging in India, weighing on energy demand there, although the
outlook is better in China and Europe.
Diesel and jet fuel have been hit particularly hard as the
virus leaves thousands of trucks idled and many flights
canceled. Many refineries are making little money and, in some
cases, actually losing it.
“I’m in no hurry to be involved in a recovery trade,”
Luckock said. “We’re in a supply-heavy market and it’s a
difficult situation to get through,” he said, adding that oil
prices should start to rise again in the first quarter.
 

16.09.20 09:24

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Es fällt schwer, momentan diesem Aktieninvestment irgendetwas Positives hier abzugewinnen - außer man sieht den Ölpreis, den RigCount und den Aktienkurs als eine Art Bodenbildung. Aber Dein obiger Artikel von Trafigura, die gestrigen Aussagen von BP (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/...QWs1lzlgS9Ga-ap3) und der Kurs reagiert die letzten Tage auch nicht auf (leicht) steigende Ölpreise. Auch bin ich etwas skeptisch wie Öl-Werte reagieren könnten im Falle einer Abwahl Trumps.

Will nur sagen, dass auf meiner Seite durchaus (kurzfristige) Skepsis vorhanden ist, auch wenn ich mittelfristig hier ordentliches Potenzial sehe.  

22.09.20 11:09
2

564 Postings, 6252 Tage fel216dlg etc

Hi Dlg,

ich kann deine Skepsis absolut nachvollziehen und spreche hier entsprechend auch immer von 1-2 Jahren Sitzfleisch die benötigt werden. Wann der Kurs den Boden erreicht hat weiss ich nicht, fakt für mich ist jedoch, dass das Chance/Risiko Verhältnis auf Sicht von 1-2 Jahren eindeutig positiv aussieht. Wie gesagt: Gute Bilanz, krisenerprobtes Management Team, fester 30% shareholder etc.

Lese heute zufällig ein Goldman Research, die wortwörtlich schreiben "We expect US activity to almost double by year-end 2021 from today's depressed levels in order to keep oil production flat in 2022. We are forecasting a rig count exit in 2021 at 500-550 rigs compared to the 230 trough in 2020 (ca. 240 rigs today).  But still below the 760 from Q1-20."

Das ist für mich der Kern. Wenn man davon ausgeht, dass die Aktivität in US onshore  wieder deutlich anzieht (davon gehe ich klar aus, ob das nun in 2021 oder 22 der Fall ist weiss ich nicht), dann bedeutet das für SBO einen entsprechenden Verlauf im Auftragseingang. Genau dieses Szenario hat sich in den letzten Krisen abgespielt.

Die Analyse von Goldman mag natürlich nicht zutreffen, die haben keine Glaskugel, aber die Frage ist, ob US Onshore wiederkommt oder nicht. Biden ist da ein gewisses Risiko, aber die Branche zertrümmern wird er auch nicht.

Jeder muss sich hier natürlich eine eigene Meinung bilden, ich kann nur meine Meinung + Analysen teilen.

Viele Grüße!
Fel  

24.09.20 19:04

506 Postings, 2575 Tage RogerFSollte die 20 nicht halten

wirds auf alle Fälle charttechnisch sehr spannend  

02.10.20 19:10
1

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Interessante Korrelation: Öl -3,5% und SBO Kurs +3,5% - unter relativ hohen Umsätzen.

Rig Count kam gerade mit 189 rein - das sind 6 mehr als in der Vorwoche und der höchste Stand seit Mitte Juni. Sollte man aber mE trotzdem erst mal nur als Stabilisierung sehen.

 

07.10.20 12:35
1

564 Postings, 6252 Tage fel216Weir verkauft O&G Geschäft an CAT

Hallo allerseits,

nur ein kurzer Hinweis darauf, dass der UK Listed Fracking Equipment Provider WEIR in den letzten Tagen sein O&G Geschäft für 1x 2020 (!) Umsatz an Caterpillar verkauft hat.
Weir's O&G Geschäft ist 100% US Fracking focussed und hat bereits seit 2 Jahren heftig gelitten (2019 AE ca. -20%, Q1-20 -41%, Q2-20 -68%) und somit noch deutlich schlechter als SBO (2019 AE -5.6%, Q1 -21%, Q2 -64%).

Margenseitig sind die beiden Unternehmen vergleichbar.

Was ich sagen will ist, dass sich für diese Assets am Ende doch immer ein Käufer findet, also SBO einen gewissen wert hat. zzt ist die Aktie ebenfalls mit ca. 1x 2020 Umsatz bewertet, was also eine gewisse Floor Valuation darstellen sollte, wie man aus dem WEIR Deal sieht - so zumindest meine persönliche Einschätzung.

Zudem habe ich gelesen, dass US O&G Investoren zukünftig von einem maximalen Rig Count von 550 vs. ca. 700-800 vor Corona ausgehen. Wie das genau für SBO zu lesen ist weiss ich noch nicht, aber ich persönlich halte es für wahrscheinlich, dass man wieder auf Umsätze um 400m zurückkommen kann (wann ist unklar). Kern ist, ob man darauf dann wieder 15% Marge darauf erzielen kann. Falls dem so ist, ist die Aktie für mich in diesem Szenario wieder € 60 und mehr wert. Selbst bei 10% Marge komme ich auf 40-50€..

Gibt es dazu ier andere Ansichten, die aufzeigen, wo ich falsch liegen könnte?

Viele Grüße!
Fel  

07.10.20 18:11

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Fel, wiederum danke für Dein sehr interessantes Posting. Zu Deiner Frage wo Du falsch liegen könntest, fallen mir zwei Dinge ein.

Zum einen habe ich sehr oft die Erfahrung gemacht, dass solche „take out multiples“ nicht unbedingt immer ein guter Indikator für die Bewertungen der Vergleichsunternehmen sind. War selber zig mal in Aktien investiert, bei denen ich dachte „A hat B gerade mit einem KGV von x, einen EV/EBITDA von x, oder x mal Sales übernommen, eigentlich müsste meine Aktie 30% höher stehen“ und passiert ist nichts.

Was natürlich in diesem konkreten Fall für Deine Argumentation spricht ist der Fakt, dass WEIR dieses Geschäft wohl schon länger verkaufen wollte, sprich: hier wurde von CAT jetzt keine Prämie im eigentlichen Sinne bezahlt, sondern man muss es eher so sehen, dass WEIR es geschafft hat, zu 1x Sales zu verkaufen. Das sollte in der Tat positiv zu sehen sein.

Zum anderen frage ich mich, ob es in der besonderen Situation von SBO mit dem >30% Anteil des langfristigen Hauptaktionärs es richtig wäre, mögliche M&A Überlegungen/Multiples zu berücksichtigen.


Bei dem Gedanken der Floor Valuation bin ich Deiner Meinung. Ich würde mir aber nicht zutrauen zu sagen, ob die runde Marke der 20 Euro, das Price-to-Book von ca. 1 oder die Bewertungs von 1x Sales (oder eine Kombi aus den dreien) der treibende Faktor sind.

Ein eigenes Modell habe ich mir für SBO nicht aufgesetzt, daher danke ich Dir für Deine Szenario-Berechnungen – kann sie aber nur schwierig nachvollziehen.  

16.10.20 13:07

564 Postings, 6252 Tage fel216Schlumberger Q3

Hallo allerseits,

heute Schlumberger als erster großer Driller mit Q3 Zahlen, die m.E. nach in-line mit Erwartungen sind. Highlights für uns sind, dass sie das Capex Budget für 2020 bei 1.1mrd belassen, damit ist die Guidance konstant seit Q2 (also keine Verschlechterung). 2019 lag capex bei 1.7mrd.

Für Q4 sagen Sie bezgl Nord Amerika "continued momentum, with improving DUC well completion activity in US land and a modest drilling resumption in the US and Canada".

Das deutet für mich darauf hin, dass der rig count auch in Q4 seinen leichten Erholungstrend weiter fortsetzen sollte..

Mal sehen, was dann in 2021 passiert. Hatte gestern noch eine Goldman Studie gesehen, die für 2021 von stetigem CAPEX Wachstum (sequentiell) für die Driller ausgeht..

Für mich bedeutet das wiederum, dass der Tiefpunkt durchschritten ist, auch wenn von einer schrittweisen (eher langsamen) Erholung auszugehen ist. Wesentlich ist für mich dabei, wie SBO die Kostenbasis managen kann um auf EBIT Level nicht zu tief abzurutschen..

Zusätzlich gehe ich weiter davon aus, dass die Aktie auf steigenden Auftragseingang in H2-21 reagieren sollte.

Grüße!
Fel  

19.10.20 11:11

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Hi fel, wiederum danke für Deine Gedanken, klingt sehr plausibel. Der Punkt, der mich an den Schlumberger Zahlen gestört hat, war, dass die Aktie um 9% eingebrochen ist. Also trotz ausgebombter Kurse im Öl-Sektor gibt es scheinbar noch ordentliches Enttäuschungspotenzial.

Auf der positiven Front: Immerhin stehen sich hier 22 "Buy" Empfehlungen nur 1 "Sell" Empfehlung entgegen - die Fundamentalanalysten haben also bei Schlumberger noch nicht aufgegeben :-). Zudem ist der US Rig Count letzte Woche weiter gestiegen, die letzten Wochen waren: 179-183-189-193-205.  

19.10.20 13:02

5878 Postings, 3920 Tage dlg.Halliburton

"“The pace of activity declines in the international markets is slowing, while the North America industry structure continues to improve, and activity is stabilizing."

https://ir.halliburton.com/news-releases/...hird-quarter-2020-results  

20.10.20 10:11

564 Postings, 6252 Tage fel216Update

Hallo allerseits,

lustig @dlg, zu Halliburton wollte ich auch gerade etwas schreiben. In den Q Zahlen sagte das Management in der Tat, dass sich der US Markt langsam stabilisiert. Für Q4 rechnen Sie weiter mit steigenden Completions, für H1-21 dann mit Wachstum in der Drilling Aktivität... das entspricht auch meiner Vermutung für eine langsame Erholung in 2021.

Das spiegelt auch der Rig Count wieder, in der letzten Woche wurden in US Onshore 13 weitere Rigs hinzugefügt. Wir sind jetzt bei 240 Horizontal rigs vs. 207 am Tiefpunkt im August, also +16% und 745 vor 1 Jahr (-68%).
Mein Fazit: Wir sind durchs gröbste durch, die Frage ist, wie schnell es sich wieder in Richtung 500 Rigs erholt.

Zudem gibt es eine ziemliche Konsolidierung im US Shale Bereich, wie man hier lesen kann. Die Frage ist, welchen Einfluss das auf SBO haben wird, ist für mich derzeit noch nicht zu beantworten.

https://www.afr.com/companies/energy/...tion-picks-up-20201020-p566wq

Viele Grüße!
Fel  

25.10.20 08:32

5878 Postings, 3920 Tage dlg....

Hi fel, wie muss/sollte/könnte man sich denn in Bezug auf die US-Wahl positionieren? Beim letzten Duell kamen ja klare Aussagen von Biden zur Ölindustrie (auch wenn das Jahre/Jahrzehnte dauern würde) und sollte Biden den Iran-Deal reaktivieren, könnten mittelfristig bis zu 2 Mio Barrel aus dem Iran dazukommen. Das sind beides keine kurzfristigen Effekte, aber ich bei einem Biden-Sieg kann ich mir kaum eine positive Ölpreis-Reaktion vorstellen.

Kann man das als schon eingepreist sehen aufgrund des klaren Biden-Vorsprungs, ist das evtl auch einer der Gründe, warum der Kurs momentan nicht aus dem Quark kommt? Ich glaube im Prinzip an die Annahme, dass politische Börsen kurz Beine haben, aber frage mich, ob es sinnvoll ist, über so einen Tag in Ölwerten investiert zu sein.

Am Rande: US Rig Count weitere +6 am Freitag auf 211.  

27.10.20 14:25
1

564 Postings, 6252 Tage fel216Hunting Q3 Zahlen

Hallo allerseits,

UK peer Hunting, hat heute Q3 Zahlen geliefert mit einem break-even EBITDA und Aktie -4%.

Kernaussagen sind, dass sich das US onshore Geschäft stabilisiert hat (entspricht unserer Analysen über den rig count), und, dass die Kundenaktivität über 2021 erholen soll, eine stabile Erholung hängt jedoch von COVID ab.

Für Q4 erwartet das Management einen geringeren Umsatz als in Q3, gemäss der normalen Saisonalität. Das hat der SBO Vorstand mit den letzten Zahlen ebenfalls so bekräftigt.

Im wesentlichen überraschen die Aussagen hier nicht, und ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis sich diese Aktien (auch SBO) wieder erholen können. Die größte Unsicherheit sehe ich zzt darin, dass die SBO Bewertung mittelfristig aufgrund von ESG Themen etc negativ beeinflusst bleiben wird (in kurz: Keiner traut sich mehr diese Dinger anzufassen). Mal sehen wie es kommt.

@DLG: Bezgl BIDEN hast Du sicher recht, wobei man sich immer fragen muss, was ist im SBO Kurs auf diesem Niveau eingepreist? Biden will doch (laut meiner Recherche) eher das "flaring" beenden und Treibhausgase reduzieren.. aber klar, die Börse wird es im Bezug auf Ölpreis etc erstmal nicht mögen.

Im Endeffekt bleibt das hier ein pain trade. Das Upside ist massiv, aber man muss eine längere Durststrecke überstehen können - und die kann sich echt hinziehen (Danke hier auch für deinen Artikel!).
 

30.10.20 16:09

564 Postings, 6252 Tage fel216Kurs

Ich bin beeindruckt wie stark sich SBO in diesem Marktumfeld hält, ganz ehrlich. Ist die Frage ob die 20 ein echter support bleiben! Bin gespannt auf Q3 und was wir danach sehen! Grüße, Fel  

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