http://www.faz.net/s/...6985C44F1AFDF31945~ATpl~Ecommon~Scontent.html08. Februar 2008 Ein Frühindikator zur Immobilienkonjunktur - im Januar 2008 erstellt - zeigt auf hohem Niveau eine vorsichtig optimistische Stimmung auf den deutschen Immobilienmärkten. Die Nachfrage nach Büroflächen und die Entwicklung der Mieten sowohl für Büroflächen als auch für Wohnungen sind in den meisten Regionen positiv. Leicht eingetrübt hat sich wegen der Bankenkrise dagegen das Investmentklima. Das berichtet Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.
Das international tätige Immobilienunternehmen mit Hauptsitz in London hat einen ersten monatlich geplanten Konjunkturklimaindex als Frühindikator für die Geschäftslage der Immobilienwirtschaft aufgestellt. Erstellt wird er von der BulwienGesa AG. Der Frühindikator soll die Transparenz auf den deutschen Märkten erhöhen und ein ergänzendes Angebot zu den vorhandenen Marktanalysen darstellen.
Indikator soll konjunkturelle Wendepunkte ermitteln
„Mit dem neuen Immobilienkonjunkturindex lassen sich die zyklischen Schwankungen des Marktes besser antizipieren und Investitionsstrategien in Zeiten konjunktureller Unsicherheit rechtzeitig anpassen“, meint Hettrich. Langfristiges Ziel sei es, Marktindikatoren zu ermitteln, um konjunkturelle Wendepunkte auf den Immobilienmärkten besser vorhersehen zu können.
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Die Befragung zeigt, dass für den deutschen Markt in diesem Jahr keine Turbulenzen erwartet werden. „Das heißt Qualität, also die Rückbesinnung auf die Immobilie und ihren tatsächlichen Wert“, sagt Hettrich. Die Mehrheit der Befragten gehe von einer sinkenden Nachfrage auf dem Investmentmarkt aus und erwarte einen tendenziellen Rückgang der Kaufpreise. Es sei sehr viel Liquidität vorhanden, und immer mehr Investoren - auch aus Asien - blickten auf den stabilen deutschen Markt.
Tausend Immobilienprofis werden befragt
Die bisherigen Marktinformationen bieten aus seiner Sicht zwar eine Übersicht über die gelaufenen Geschäftsaktivitäten. Der Frage, wohin sich der Markt entwickle, werde aber, wenn überhaupt, nur sehr vereinzelt nachgegangen. Grundlage des neuen Index ist eine Befragung von tausend Unternehmen der deutschen Immobilienbranche, darunter Investoren, Projektentwickler, Betreiber, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen.
Ähnlich wie der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts sollen außerdem die gefühlte Geschäftslage des vergangenen Halbjahrs und die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate in den Index einfließen. Dafür werden Einschätzungen zu den Büro-, Einzelhandels- und Wohnungsmärkten ermittelt und die Personal- und Umsatzentwicklung abgefragt. In den Index werden der Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank sowie Daten aus Dax, Dimax und dem Ifo-Geschäftsklimaindex mit einbezogen.
„Der Immobilienkonjunkturindex bildet das Stimmungsbild der Branche ab, liefert allerdings keine konkreten Zahlen“, erläutert Hettrich. Man wolle zeigen, ob es mit der Immobilienwirtschaft tendenziell bergauf gehe, aber nicht, wie stark diese Entwicklung sei. Der Vorteil vor anderen immobilienbezogenen Indikatoren liege in der monatlichen Konjunkturklima-Einschätzung, der schnelleren Verfügbarkeit im Vergleich zu amtlichen Statistiken und der ganzheitlichen Betrachtung aller Marktsegmente. Der Druck auf die Netto-Anfangsrenditen sei erst einmal gebremst. Vor allem bei den Spitzenobjekten geht der Fachmann von einer relativ stabilen Preis- und Renditeentwicklung aus.