@FD2012 #280 Nach meiner (jetzt etwa 17jährigen Beobachtung, 1. Kauf 13.07.1998) scheinen drei Faktoren die L a n g f r i s t-Kursbeeinflusser zur sein.
1. Faktor ist recht klar die Preishöhe des Rohöls und die dazugehörige Shell-Kostenbasis zur Förderung; also die Spanne zwischen beiden Höhen. Ich erinnere mich, dass vor sehr, sehr vielen Jahren damals Shell verströmte, dass sie kostendeckend auch zu 15 $ je barrel arbeiten könnten. Aber diese Kostenbasis dürfte in den letzten fünf Jahren kräftig in die Höhe gekommen zu sein. Auch Shell war bei den Rohöl-Preisen der Jahre Anfang 2010 bis Ende 2014 sehr, sehr spendierfreudig.
2. Faktor war (und wird es demnächst auch mal wieder sein) die Frage, welche Öl- und Gasreserven Shell unter Kommando hat. Die Übernahme von BG soll Shell Zugang zu größeren Vorkommen sichern.
3. Faktor war die Kursbewertung des US-Dollars; denn Öl = $. Zu ersehen am Rechnungswesen von Royal Dutch Shell: alles wird in US-Dollar ausgedrückt. Dieser Faktor $ scheint seit aber derzeit nicht die Rolle zu spielen.
Und da sind wir bei der Beurteilung der Währungen. Im Relation zum $ hat das Pfund in den letzten zwölf Monaten rund 4,6 Prozent verloren. In Relation zum Euro dagegen hat das Pfund 10,4 % gewonnen.
Nach meinem Gefühl dürfte der Höhenflug des $ in Relation zum EUR spätestens mit der ersten mickrig kleinen US-Leitzinserhöhung Mitte Dezember in einen waagerechten Flug übergehen; eine sog. Parität von $ und EUR 1 : 1 ist für mich maximal vorstellbar.
Der Höhenflug des Pfund in Relation zum EUR ist (vorerst) gestoppt. Denn eine noch vor ein, zwei Monaten angenommene UK-Leitzinserhöhung stellt(e) sich nicht ein; die wird jetzt für Mitte 2016 erwartet.
Per Saldo gehe ich davon aus, dass der Shell-Kurs (in EUR) w e n i g e r von Währungsrelationen zwischen EUR, $ und Pfund beeinflusst werden. Ich denke, es wird stark darauf ankommen, ob der Öl-Preis sich zumindest zwischen bei 50 bis 60 $ stabilisiert und die BG-Übernahme keine negativen Überraschungen bringt. |