Da in dem anderen Thread ja etwas einseitig informiert wird, hier mal ein paar Infos, die ungeschönt darstellen, was hinter dieser Aktie steckt...
Der Bürgerkrieg in Bougainville
Bougainville ist eine etwa 8800 km² große Insel im pazifischen Ozean. Sie gehört geografisch zum Archipel der Salomonen, politisch bildet sie jedoch zusammen mit der 500 km² großen Nachbarinsel Buka die einzige autonome Region von Papua-Neuguinea (Autonomous Region of Bougainville). Bis zum Erlangen der Autonomie 2005 war sie unter dem Namen North Solomons Province (Nord-Salomonen-Provinz) bekannt.
Beim Bau der Bougainville Copper Mine war eine Regelung getroffen worden, nach der monatliche Zuwendungen an die Bevölkerung von Bougainville gezahlt wurden. Von dem Anteil der Dividenden der Gesellschaft, die auf den Staat von Papua-Neuguinea (PNG) entfielen, floss nur ein Bruchteil nach Bougainville zurück. Der Tagebau führte weiterhin zu ökologischen Schäden. Das Unternehmen Bougainville Copper Ltd., an dem der Staat Papua Neuguinea (PNG) mit 19,06% beteiligt ist, wurde von der Bevölkerung als Zeichen der Unterdrückung durch PNG empfunden.
All diese Faktoren führten in der Folge zu starken Spannungen zwischen Teilen der Bevölkerung von Bougainville und dem Staat von Papua-Neuguinea. Die zunehmenden Spannungen mündeten in der Gründung einer Rebellentruppe.
Die Clans um die Kupfermine herum begründeten die „Revolutionäre Armee Bougainvilles“ (BRA) und begannen mit Widerstandsaktionen. Dazu benutzten sie oft Pfeil und Bogen, selbstgemachte Minen und Flinten - oft hergestellt aus alten, im Zweiten Weltkrieg liegengebliebenen Sprengbomben. Die Aktionen bestanden anfangs nur im Sprengen von Strommasten der Stromversorgung der Kupfermine. Die Mine wurde dadurch wiederholt stillgelegt. Autobusse mit Minenarbeitern wurden angegriffen und Arbeiter getötet.
Im März 1989 sollte die Armee die Ordnung wiederherstellen. Dieses scheiterte jedoch und der Konflikt eskalierte.
Da die Stromversorgung der Mine durch weite Strecken von Urwaldgebiet führt und damit nicht effektiv zu schützen war und zudem einheimisches als auch australisches Minenpersonal mit dem Leben bedroht war, beschloss Rio Tinto/CRA im Jahre 1989, die Mine aufzugeben.
Der Bürgerkrieg begann weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit. Er kostete in den nächsten neun Jahren etwa 1.000 bis 2.000 Menschen das Leben. Weitere ca. 15.000 Menschen starben in Folge mangelnder medizinischer Versorgung, verursacht durch die wenig später von Papua Neuguinea errichtete Seeblockade, wodurch dringend notwendige Medikamente ausblieben. Die Insel Bougainville hatte damals eine Einwohnerschaft von unter 200.000.
Wegen des blutigen Vorgehens der Regierungsarmee gegen Zivilisten gelang es der BRA, große Teile der Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Es kam zu überraschenden Siegen der BRA gegen die viel besser ausgebildete und bewaffnete Regierungsarmee, die sich im März 1990 von der Insel zurückzog.
Die Regierung verfügte nun eine Blockade über die Insel – weder Lebensmittel noch Medikamente gelangten mehr auf die Insel, was zum Tode mehrerer Tausend Zivilisten führte. Die BRA, die nie eine einheitliche politische Organisation oder Struktur hatte, verspielte in dieser Phase Sympathien bei der Bevölkerung, weil einzelne Gruppen unter ihrem Mantel private Konflikte auslebten und es zu gewaltsamen Übergriffen kam. Widerstandskräfte (engl. resistance forces) bildeten sich und unterstützten die 1992 zurückkehrende Regierungsarmee bei der Rückeroberung der Insel. Während der Krise wechselten viele Gruppen mehrfach die Seiten. So tratem beim Massaker am Kangu-Strand (engl. Kangu beach) in Buin Resistance und BRA gemeinsam gegen die neuguineische Armee auf. Sowohl bei Armee, als auch bei verschiedenen BRA- und Resistance Force-Gruppen kam es zu Willkür, Folter und Morden.
Immer wieder kam es zu terroristischen Akten, und es wurde ein politischer Arm, das Bougainville Interim Government gegründet, und Francis Ona wurde deren erster Präsident. Sam Kauona, ein in Australien ausgebildeter Offizier der PNG Defence Force, lief frühzeitig zur BRA über und wurde deren überaus erfolgreicher Commander. Ein Kommunikationsmittel - auch zur Führung der zellenhaften BRA - wurde das Radio Free Bougainville, ein Piratensender, dessen Meldungen sogar in Australien vom dortigen Bougainville Freedom Movement empfangen werden konnten.
Die Sandline-Affäre [Bearbeiten]
1997 führte die Sandline-Affäre, ein Versuch zur militärischen Lösung des Konflikts um Bougainville, zu Unruhen, die Papua-Neuguinea an den Rand einer Staatskrise führten. Der papua-neuguineische Premierminister Julius Chan warb die britisch-südafrikanische Söldnertruppe Sandline International an, die den Widerstand der BRA brechen und die Kupfermine zurückerobern sollte. Daraufhin kam es in der papua-neuguineischen Hauptstadt Port Moresby zu großen Demonstrationen gegen die fremde Söldnertruppe, an denen sich auch viele Regierungssoldaten beteiligten. Diese Demonstrationen zwangen Chan zum Rücktritt. Die Söldner wurden von General Jerry Singirok gefangen genommen und aus dem Land gejagt. Der neue Regierungschef, Bill Skate, nahm umgehend Verhandlungen mit der Rebellenarmee auf, als diese dann auch noch zum ersten Mal auf offenem Feld am Kangu Beach die PNG Armee besiegte.
Im Oktober 1997 kam es zur Waffenruhe und zu spontanen Freuden- und Versöhnungsfeiern der Bevölkerung. Im Januar 1998 wurde in Neuseeland ein vorläufiges Friedensabkommen unterzeichnet. Dem folgte 2001 das endgültige Friedensabkommen, in dem Bougainville zur autonomen Provinz innerhalb Papua-Neuguineas erklärt wurde. Am 20. Mai 2005 begannen erstmals Wahlen zur ersten autonomen Provinzregierung. Sieger der Wahlen und damit erster offizieller Präsident der autonomen Bougainville-Regierung (engl. Autonomous Bougainville Government, ABG) wurde Joseph Kabui, ein ehemaliger Weggefährte Francis Onas, der sich vor einigen Jahren allerdings schon von diesem distanziert hatte. Francis Ona seinerseits hatte sich gegen die Wahlen gerichtet - Bougainville sei bereits unabhängig. Im Juli 2005 verstarb Francis Ona nach offizieller Version an Malaria und Typhus. In Wirklichkeit, so berichten Einheimische, sei er das Opfer eines Eifersuchtsdramas geworden.
Bis spätestens zum Jahr 2015 soll die Bevölkerung in einem Referendum über die volle Unabhängigkeit entscheiden. Die Kupfermine allerdings ist immer noch stillgelegt und war bis zu seinem Tod in der Hand des BRA-Rebellen Francis Ona.
Ein von ihm in San Francisco wegen der Umweltzerstörungen angestrengter Prozess muss noch über milliardenschwere Entschädigungsforderungen zugunsten der Land um die Kupfermine besitzenden Clans entscheiden. Dieser Klage werden allerdings wenig aussichtsreichen Chancen eingeräumt, zumal nach wie vor die Zuständigkeit eines amerikanischen Gerichtes überhaupt in Frage steht. Zudem dürfte die Beweislage generell schwierig sein, da die vorhandenen Umweltschäden erst nach dem Rückzug von Bougainville Copper Ltd. (BCL) durch Einheimische auf der Suche nach Gold verursacht wurden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bougainville ----------- $$$ Der Pennystockzocker $$$ Zocken mit Freude und Erfolg $$$ |