Frankfurt, 02. Nov (Reuters) - Die Aktien des Hamburger Biotechnologie-Unternehmens Evotec Biosystems AG kommen zu einem Ausgabepreis von elf bis 13 Euro an den Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Unternehmen teilte am Dienstag in Frankfurt mit, geplant sei die Platzierung von bis zu 4.282.500 Aktien, die größten Teils aus einer Kapitalerhöhung stammten. Sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen, werde eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 645.000 Aktien zur Verfügung gestellt. Diese Papiere stammten ebenfalls aus einer Kapitalerhöhung. Die Zeichnungsfrist für die Evotec-Aktien beginnt den Angaben zufolge am (heutigen) Dienstag und endet am 8. November. Der Emissionspreis soll am 9. November bekannt gegeben werden. Die Erstnotiz für die nennwertlosen Stückaktien ist für den 10. November geplant. hni/emu
Tuesday, 2 November 1999 08:30:40 ENDS [nL02537191]
Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Das Hamburger Unternehmen Evotec BioSystems will sich mit dem Börsengang nach eigenen Angaben für den kommenden Boom in der Biotechnologie rüsten. "Die Biotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft," sagte Finanzvorstand Jörn Aldag in einem Interview mit Reuters. "Und wir stehen in der Startposition, um die riesigen Chancen, die sich auf diesem Markt bieten, wahrzunehmen." Als weitere Ziele habe das Unternehmen den Ausbau des Service-Geschäfts, darunter auch die Eröffnung einer Niederlassung in den USA im Auge. Auch strategische Allianzen im Biotechnologie-Bereich seien denkbar. Evotec BioSystems ist auf die Identifizierung von pharmazeutischen Wirkstoffen und deren Entwicklung bis zur klinischen Erprobung spezialisiert. Mit einer eigens dafür entwickelten Screening-Technologie wird die Wirkung chemischer Substanzen ermittelt. "Zu unseren Partnern gehören Pharma-Riesen wie Novartis, Smithkline Beecham und Pfizer. Diese können mit Hilfe unserer Technologie ihre täglich durchgeführten Tests um ein Vielfaches erhöhen, miniaturisieren und damit erheblich Kosten sparen", erklärt Aldag. Mit Hilfe gentechnologischer Verfahren seien die Ursachen von bis heute nicht therapierbarer Erkrankungen identifizierbar geworden. Dies mache die Technologie der Evotec BioSystems möglich. "Und gerade der Bedarf an neuen biotechnologischen Verfahren wird auch in Zukunft weiter erheblich steigen", betont Aldag. Evotec nutzt die bisher hauptsächlich an ihre Pharma-Partner verkaufte Technologie auch selbst, um eigene Wirkstoffe herzustellen. Geforscht werde hauptsächlich nach Wirkstoffen gegen die Alzheimer-Krankheit und Infektionen, aber auch in der Onkologie. Als Hauptkonkurrenten für Evotec sieht Aldag US-Pharmaunternehmen Aurora sowie PharmaCopeia. Aldag zufolge sehen Analysten der Unternehmensberatung HighTech Business Decisions Wachstumsraten speziell im Screening-Markt von über zwanzig Prozent und ein Marktvolumen von 2,7 Milliarden Dollar im kommenden Jahr. Vor dem Börsengang befinden sich nach den Worten Aldags 62 Prozent der Firmenanteile in den Händen von Firmengründern, darunter Manfred Eigen, und der Aufsichtsräte. 23 Prozent werden von institutionellen Anlegern und die restlichen 15 Prozent vom Managent des Unternehmens, darunter auch Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender Carsten Henco, gehalten. Nach dem Börsengang soll der Streubesitz bei 40 Prozent liegen. Das Management werde dabei keine Anteile abgeben, hieß es weiter. Evotec BioSystems erwirtschaftete 1998 einen Umsatz von 14 Millionen Mark nach 13 Millionen Mark im Vorjahr. Der Verlust erhöhte sich 1998 auf 12 Millionen Mark von 3 Millionen Mark 1997. Der Umsatz soll nach Analysten-Schätzungen im laufenden Jahr auf 18 bis 20 Millionen Mark steigen. Das Ergebnis vor Steuern soll nach den Worten Aldags ab 2003 positiv sein. "Wir sehen im Markt große Zukunftsperspektiven und wollen diese in ein sehr profitbles Geschäft umwandeln." hni/bub
Wednesday, 27 October 1999 15:17:17 ENDS [nL27477214]
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