Im Grossen und Ganzen kann ich Dir auch heute noch bei vielem zustimmen. Ich habe zwar selber noch nie einen Diesel besessen, bin aber schon manchen gefahren.
Diese Abgasgeschichte und das Drumherum interessierte mich von Anfang an, weil wir u.a. auch Teile für einen OEM, der Abgasanlagen für einige Hersteller produziert, fertigen.
Nun gibt es ja viele Standpunkte, die vertreten werden. Sei es wegen des vielleicht höheren Verbrauchs, oder des wahrscheinlich niedrigeren Wiederverkaufswertes, oder, oder, oder.
Was mir aber bis jetzt fehlt ist die wirtschaftliche Betrachtung seitens der Hersteller. Nehmen wir als Beispiel VW.
Mit welcher Begründung auch immer, wird von VW eine Software eingesetzt, die..., ja was macht die denn? Die stellt einen ganz bestimmten Betriebszustand des Motors für die Abgasreinigung zur Verfügung. Nämlich den theoretischen, für VW in der Messpraxis günstigsten, Zustand. Über eine ganz lange Zeit, hat das in D-Land keinen durchschlagend interessiert, oder es sollte keinen interessieren. Wäre ja auch doof, wenn bekannt würde, dass so viele wussten, dass was nicht sooo ganz stimmt und keiner was gesagt, oder getan hätte. Bis im überseeischen Ausland, verflixt noch mal, jemand darauf stiess. Nun ja, es hat sich ja mittlerweile vieles getan, nicht alles zur Zufriedenheit, aber zumindest überm Teich reibt man sich, als VW Käufer bestimmter Modelle, die Hände. Aber in Europa soll das gros der Gelackmeierten leer ausgehen. Aber man muss bitte Verständnis haben. Wenn ca. eine halbe Million Autos einen Aufwand von 15 Mrd. Dollar erfordern, und das nur in einem Land, wieviel sollen den dann die restlichen 10,5 Millionen Autos verschlingen. Also bitte. Das geht nicht. Ausserdem sollte nicht vergessen werden, dass wir bei uns die besten und dollsten und reichsten Autobauer haben. Warum die das sind? Na, weil sie uns haben. Wir entwickeln, bauen und kaufen die besten und dollsten Autos der Welt, damit wir die reichsten Autobauer unser eigen nennen können. Damit es dabei bleibt werden wir nicht entschädigt.
Jetzt aber zum Punkt: Hat es sich für VW gelohnt eine Software einzusetzen die all das ausgelöst hat?
Aus kaufmännischer Sicht muss ich sagen, es muss sich schon gelohnt haben. Vielleicht war es nicht der burner, aber alles andere würde keinen Sinn ergeben, und wenn es im Nachhinein auch nur marginal wäre.
Aus technischer Sicht, ist es völlig egal, ob und wie eine Software geschrieben wird, die man ja eh braucht.
Aber sich ohne plausible Ausrede erwischen zu lassen...
Vor allen Dingen, wie witzig ist das denn, wenn ein Softwareupdate genügen soll, um den geltenden Standards zu entsprechen? Der ADAC hat in 2016 jeweils einen Wagen mit und ohne Softwareupdate getestet und nur marginale Unterschiede im Verbrauch und Schadstoffausstoss festgestellt!
Warum wurde dann diese Trickserei überhaupt angestossen?
Wurde etwa mit der gleichen Überlegung wie bei der DBank getüftelt? Wir sind so gross und systemrelevant, selbst wenn wir die grössten Verfehlungen begehen, wird uns nichts passieren. Entweder schützt uns der Staat vor finanziellen Forderungen der kleinen Leute, oder er gibt uns hoffentlich gleich soviel Geld, wie wir für unsere Rechtsstreitigkeiten brauchen. So nach dem Motto: Mal probieren, wenns schief geht wirds schon nicht so schlimm. |