Das Ergebnis des ersten Bohrlochs in Thailand find ich mehr als enttäuschend, und zwar aus folgendem Grund: Sun hatte verlautbart, daß in einem alten Bohrloch von Shell Öl gefunden worden war, wenn dort auch keine wirtschaftliche Förderung möglich war. Sun hatte immer darauf hingewiesen, daß dieses Bohrloch neben der eigentlichen Struktur, in die jetzt hinein gebohrt worden ist, niedergebracht worden war. Und nun hat man in der eigentlichen Struktur nix gefunden, während es in der falsch lokalisierten Bohrung von damals immerhin Spuren von Öl gab.
"An historic well in L20/50, Nong Bua 1 discovered hydrocarbons in sandstone reservoirs in the 1980s. The oil did not flow to the surface on test and it was considered uneconomic at the time to use artificial lift due to the low oil price environment. Analysis suggests that the use of a pump may have resulted in oil flow to surface....Modelling suggests that this source kitchen is capable of hydrocarbon generation and this is backed up by the oil shows in Nong Bua 1 as well as geochemical analysis" (Hartleys Report vom Sep. 2010). "Nong Bua-1 drilled by Shell in 1980's with oil shows & possible oil column. Initial analysis suggests well may have flowed on pump (80-120 bpod)". (Sun Präsentation April 2010, S. 8) "Nong Bua-1: Oil shows - no trap" (Sun Präsentation April 2010, S. 8) "Previous wells missed source kitchen & traps" (Sun Präsentation Dez 2010, S. 5). Das heißt, daß es in dem alten Bohrloch Öl gab, aber keine Falle, in der sich das Öl hätte sammeln können. Das heißt implizit, wenn man eine geeignete Struktur identifizieren könnte, sollte da Öl drin sein. Beim ersten Versuch ist da nix draus geworden. Die Struktur, in die als nächstes gebohrt werden soll ist auf der Abbildung unten zu sehen (aus der Präsentation vom Dez 2010). Das sieht eigentlich nicht schlecht aus, denn wenn es in dem alten Bohrloch Öl gab, sollte es weiter nach oben wandern und sich dann in der Struktur fangen. Das Problem könnte sein, daß das Öl gar nicht bis dahin kommt, weil es sich schon nach oben verflüchtigt, bevor es dort ankommt. Denn wenn in dem alten Bohrloch keine nach oben undurchlässige Gesteinsschicht war, dann wohl auch auf dem Weg zu der Struktur nicht.
Auf der Karte unten ist auch zu sehen, daß das alte Bohrloch mit den Ölspuren in einem anderen Störungssystem gelegen ist als das letzte Bohrloch mit der Fehlbohrung, aber im gleichen Störungssystem liegt wie das nächste Bohrloch. Erhoffe mir dennoch nicht allzuviel davon.
Der deal mit dem potentiellen Gasfeld in Nordwesteuropa ist nochmal nach hinten verschoben worden. Wenn der endlich mal durch ist, sollte das einige Prozent Plus bescheren.
Vielleicht geht in der nächsten Zeit bei dem aussichtsreichen Projekt in den Gewässern bei Malta was vorwärts. Seit Jahren ist dort Stillstand wegen Grenzstreitigkeiten zwischen Malta, Tunesien und Libyen. Wenn die derzeitigen Revolten in Tunesien und Libyen dazu führen, daß die Entscheidungsträger ausgewechselt werden, könnte vielleicht neuer Schwung in die festgefahrene Situation kommen. Kurzfristig haben die aber andere Sorgen, als sich um Grenzverläufe zu kümmern. |