aus dem W:O INFO-Thread zu FSY von: Silberhausse Ich sehe die Einführung eines Uran-Futures positiv - jedenfalls für den Uran-Markt an sich UND: Leider negativ für die Uran-Aktien. Wer sich an meine etwas älteren Postings erinnern sollte...: Ich hatte damals die Befürchtung geäußert, dass der Uranmarkt unter staatliche Regulierung (USA) gebracht werden könnte. Genau DAS passiert jetzt durch die Hintertür!
Mit dem Angebot eines Futures, der 36 Monate abdeckt (wir reden also über 36 verschiedene Futures, rollierend...), wird der Uranmarkt berechenbar, es entsteht ein nicht unerheblicher Druck auf die Produzenten, sich über die Futures abzusichern, ihre Produktion vorab zu verkaufen. Da ALLE Produzenten derzeit extrem hohe Margen einfahren, werden die Aktionäre der Uranförderer und das sind zumeist große Rohstoff-Fonds, darauf drängen Forward-Verkäufe vozunehmen und damit teilweise die Produktion abzusichern. Das wäre dann weniger ein Problem, wenn der Uran-Future-Markt eine normale contango-Situation aufweisen würde, aber glaubt mir eins: DAS WIRD ER NICHT !! Wir werden mit einer netten backwardation "gesegnet" sein, die für Spotlieferung und vielleicht Spot+1 und Spot+2 noch steigende Future-Preise vorsieht, aber spätestens für Spot+9 und erst recht für Spot+36 deutlich tiefere Preise vorgeben wird als dies aktuell der Fall ist.
Durch diese backwardation wird die zukünftige Produktion der Minen und Bald-Produzenten ala Forsys weniger profitabel, hinzu kommen die DCF-Anpassungen, die eh schon Barpreis mindernd wirken. Ich rechne daher insgesamt mit Kursverlusten im Uranaktienbereich, werde meine Positionen daher bis Anfang Mai tendenziell zurückfahren.
Das Argument, dass die Einführung eines Futures Geld aus den Minen abzieht, da die Moneten direkt in die Futures wandern wird, halte ich übrigens für völlig übertreiben. Diese Bewegung wird nur minimal sein.
ABER: Vor dem Hintergrund dieser Future-Einführung macht natürlich die Hortung von Uran deutlich weniger Sinn. SOLLTEN daher die beiden oder drei Partizipationsfonds tendenziell aufgelöst werden, was absolut denkbar ist, droht auch dem Spotmarkt kurzfristig ein Überangebot.
Und noch ein Punkt: Wer glaubt, dass es sich aufgrund des Barausgleiches und nicht der physischen Endlieferung bei den Kontrakten um keine "richtigen" Futures und damit um keine Alternative für den physischen Markt handelt, irrt GEWALTIG. Das wäre nur dann so, wenn Uran im echten MANGEL wäre, das ist es aber nicht, es ist derzeit nur schlecht verteilt. Einige Versorger besitzen sehr viel, haben also rechtzeitig aufgestockt, oder die richtigen Verträge mit Cameco, Areva oder ERA (o.a.) abgeschlossen, andere brauchen dringend Uran. Die, die zuviel haben können jetzt in Nähe der Spotpreise verkaufen und und die "Ware" zu einem späteren Zeitpunkt preiswerter (weil backwardation) zurückkaufen, damit wird der Druck aus dem Kessel gelassen, der NOCH wöchentlich die Preise hochbringt.
Das sind keider keine guten News, Grüße, Silberhausse. Ich enthalte mich einer Wertung - Nehme aber an , dass es den einen oder anderen zum Nachdenken anregen wird. |