die 150 mio REC Bewertung ist vielleicht näher an der Realität. Mich interessiert das aber selbst zu dieser Bewertung nicht wirklich.
Weshalb soll eigentlich immer nur der Meyer Burger Aktionär bezahlen, die Tasche aufmachen und verwässert werden? Bisher mehr als 1 Milliarde Franken.
Die Realität ist, dass die REC Beteiligung für ELKEM eine Belastung ist. Wie man in PV Artikeln sieht sind sie bedroht von Patentklagen und Problemen mit dem PERC Produkt. Die müssten alles zu drittüblichen Konditionen auf HJT umstellen. Gut für Meyer Burger Aktionäre. Ganz ordentlicher Capex, wenn sie nochmals 2 GW umstellen müssen, also etwa 500 Mio CHF weiterer Capex.
Und dann hätten sie noch immer das Risiko, und so wäre es wohl, dass Meyer Burger HJT Maschinen an die Chinesischen Konkurrenten verkauft, dann aber nicht im 2 GW Masstab, sondern irgendwann im 10 GW Masstab und noch viel mehr. Eine tolle Sache für die Meyer Burger Aktionäre.
Das ist eine verdammte Zwickmühle für ELKEM / REC. Trotz ihrer Not mit dem PERC Prozess und den Patentklagen hätten sie gerne Exklusivität - denn sonst zerstören die anderen zukünftigen Meyer Burger Kunden REC mit noch besserem Prozess, mehr Durchsatz etc etc.
Wer bezahlt den Meyer Burger Aktionären eigentlich diese Exklusivität? Und wer bezahlt den exklusiven Zugang zu Selbstkosten (- 30 %)? Und weshalb sollen eigentlich immer die Meyer Burger Aktionäre bezahlen bzw. verwässert werden? Das ist eine Verdrehung der Wirkungskette. REC braucht MBT HJT, MBT kann auch mit anderen Partnern, wenn der Verwaltungsrat diese einlädt zu bieten.
Ein mögliches Gedankenspiel wäre - aber es geht sicher noch besser (siehe unten, das Meyer Burger global dem bestbietenden Partner für die Exklusivität zu Selbstkosten anzubieten.)
REC braucht Meyer Burger exklusiv, daher müsste ELKEM vielleicht folgendes anbieten: ELKEM hat etwa 6,8 Mrd. NOK an Cashbestand. Das sind etwa 790 Mio CHF.
Elkem bietet den Meyer Burger Aktionären 51 % an REC. Weiters legt ELKEM 350 Mio CHF als zusätzliche Cash Kapitalerhöhung in die REC ein. Dieses Geld wird für den Ramp-Up verwendet. Mit der Summe kann man zu Selbstkosten locker 4 bis 5 GW HJT innerhalb von 3 Jahren aufbauen. Und damit hätte REC zu Selbstkosten exklusiven Zugang zum führenden HJT Prozess. Zusätzlich übernimmt ELKEM eine Garantie (inklusive Patronatserklärung seiner Mutterholding China Bluestar) für die Patentklagsrisiken.
Weitere 350 Mio CHF zahlt ELKEM an Meyer Burger für die immwerwährende Exklusivität und als Abgeltung für die Selbstkostenlieferung, was ja nur geht, wenn MBT 51 % hält und vollkonsolidiert. Ansonsten hat man immer diese Probleme mit Verrechnungspreisen.
Am Ende hätte ELKEM sein Problemkind REC endlich in kompetenten Händen (die Meyer Burger Leute wissen sehr gut wie die Produktion geht) und eine 49 % at equity Beteiligung die aufgrund der Exklusivität des MBT Prozesses endlich und für lange Zeit sehr sehr profitabel sein würde. Diese Unternehmen würde auch von allen Wirkungsgradsteigerungen, vom enormen Patentportfolio und Durchsatzerhöhungen und Forschungsergebnissen der Meyer Burger profitierrten.
Dann müsste man noch verhindern, dass Change of Control Klauseln, steering comitees in REC etc nicht negativ auf Meyer Burger durchschlagen, damit bleibt Meyer Burger weiterhin für die Meyer Burger Aktionäre zukünftig wertsteigernd ein Übernahmeziel, wenn es mal richtig gut läuft. Mit Change of Control Klauseln in solchen Gemeinschaftsunternehmen wäre Meyer Burger aufgrund der gewährten Exklusivität unverkaufbar - NO GO für die Meyer Burger Aktionäre.
Das würde schon eher wen hinterdem Ofen hervorlocken. Wenn REC das nicht will? Dann sollen sie mit den Problemen ihrer PERC Linien und den Patenproblemen in den Untergang gehen und etwaig von Meyer Burger Maschinen zu Vollkosten kaufen. Mit dem Risiko, dass Meyer Burger in Zukunft an andere Chinesen noch bessere Maschinen verkauft und REC dadurch wieder Wettbewerbsprobleme bekommen.
Der Verwaltungsrat der Meyer Burger sollte in solch einem Fall eine wirklich kompetente Investmentbank beauftragen, in einem Wettbewerb den besten und zahlungskräftigsten Partner für die captive Strategie zu Selbstkosten mit Exklusivität zu finden.
Wenn das Teilen der Geschäftsleitung nicht passen sollte, dann muss man die eben entfernen. Die sollen dann schauen wo sie ihre 800k bis 1,1 Mio CHF Franken Jobs in der PV Industrie finden.
Die andere Alternative wäre, die GEschäftsleitung so aufzustellen, dass sie endlich den Fokus auf Maschinen verkaufen hat, auch an die Chinesen, auch wenn das dann dazu führt, dass keine europäische Wertschöpfungskette entsteht . Dazu könnte es auch sein, dass man die GEschäftsleitung austauschen muss, um Leute mit dem absoluten Kampfwillen zu haben, die Maschinen zu verkaufen.
Die Meyer Burger Aktionäre haben nichts von Ideologie und Phantasien. Sie haben bis dato mehr als 1 Milliarde Franken investiert und viel Risiko genommen, ohne bis jetzt mit einer entsprechenden risikoentsprechenden Eigenkapitalrendite kompensiert worden zu sein.
Die letzte Variante wäre ein Verkaufsprozess von Meyer burger an den Bestbieter. Bringt vielleicht weniger Rendite, aber Cash in the Bank anstatt eines schlechten Deals und kein Risiko mehr. 1 Mrd bis 1.5 Mrd Bewertung kann man bei solch einem Technologieportfolio auch hinbekommen, wenn man es weltweit zum Verkauf an den Bestbieter stellt. Da gibt es ja Unternehmen, die können das locker mit Aktien bezahlen. 10 % von Longi = 1.5 bis 1.6 Mrd. CHF. Meyer Burger hat ja auch 10 % Aktien (aber zu frechen Tiefstkursen) verwendet um eine Phantasieoption namens Oxford PV zu erwerben, während unfähig ist, das eigene Unternehmen, das einen technisch und kostenführenden und erprobten Prozess hat, in schlechte Deals reiten möchte.
Nicht mehr mit den Meyer Burger Aktionären! |