der glaube und die kirchen gehören ALLE zusammen abgeschafft.
interreasanter artikel karlchen , wenn man sich mit solchen sachen mehr befassen würde müsste man sich schämen wenn man auf der strasse geht.
desswegen bin ich schon lange aus der kirche ausgetreten und der skandal um bischof kren jetzt wieder in ösi bestätigt mir das auch noch mal.
http://derstandard.at/?id=1735971
** DIE KREUZZÜGE **
wer sich auch nur ein wenig mit den kreuzzügen beschäftigt hat, weiss, dass damals nicht wohlgeordnete christliche heere nach palästina marschierten, sondern marodierende, plündernde horden. in den sieben kreuzzügen haben 22 millionen menschen ihr leben gelassen.
diese europäischen eroberungskriege, so blutig wie bizarr, haben ihren festen platz in den historischen erinnerungen der araber. sie sind tief und unauslöschlich in ihre kollektive seele eingebrannt. wer diese wahrheit nicht anerkennen will, wird die aktuellen probleme der region nicht wirklich verstehen.
im europäischen adel war es brauch, dass die von der erbfolge ausgeschlossenen jüngeren söhne entweder ins kloster gingen - oder sich, wenn sie konnten, den kreuzfahrern anschlossen. und auch im gemeinen volk gab es allerhand halunken, glücksritter und strauchdiebe, die sich von einem solchen heereszug allerhand versprachen.
es waren mehr oder weniger die deklassierten aus volk und adel, die unter der führung von königen und kaisern ins heilge land zogen, um jerusalem zu "befreien". in europa hatte sich nämlich die schlimme lüge in den köpfen der menschen eingebrannt, dass die araber die christlichen kultstätten verwüsteten und die gläubigen christen abschlachteten. das diente zur begründung für sieben lange kreuzzüge - war aber nicht ihr wirklicher grund.
denn auf dem weg ins heilige land lagen viele städte, die geplündert werden konnten. im 4. kreuzzug kam es in dieser hinsicht 1204 zu einem bizarrren höhepunkt, als nicht etwa eine von arabern besetzte und befestigte stadt geplündert und zerstört wurde, sondern das am weg liegende christlich byzantinische konstantinopel. die hauptstadt des oströmischen reichs konnte sich vom angriff der kreuzritter nicht mehr erholen. gedemütigt und geschwächt wurde es wenig später zur leichten beute der türken unter der führung des sultans mehmed. byzanz hatte aufgehört zu existieren.
schon 1096 rief papst Urban II. zum ersten kreuzzug auf. 30.000 söldner (unter ihnen zahllose marketenderinnen, kaufleute und anderes volk) - alle schlecht ausgerüstet und zu fuss - folgten seinem ruf. als sich ihnen auf dem weg nach jerusalem aber die türken in den weg stellten, starben 27.000 von ihnen in schrecklichen schlachten.
die überlebenden warteten sehnsüchtig auf das ritterheer, das von den Grafen von Toulouse und Gottfried von Bouillon angeführt wurde und ihnen zur hilfe eilte. die beiden söldnerheere vereinigten sich und maschierten gemeinsam unter ungeheuren strapazen nach jerusalem. durst und hunger waren ihre weggefährten.
jerusalem wurde von ihnen belagert und schliesslich eingenommen. bei der plünderung der stadt unterschieden sie nicht weiter zwischen freund und feind. vielmehr wurde die gesamte bevölkerung der stadt niedergemetzelt und ausgerottet. 60.000 menschen kamen dabei um.
belagerung von antichochia
das neu geschaffene königreich jerusalem wurde Gottfried von Boullion zugesprochen. so kam mancher arme ritter, fern der heimat, doch noch zu höheren ehren und auskommen.
dieser erste kreuzzug forderte eine million tote auf allen seiten.
1147 war es der abt Bernhard von Clairvaux, der die christen bei ihrer ehre packte. das ferne edessa war von den arabern zurück erobert worden und man fürchtete weitere angriffe - auch auf jerusalem. grund genug, einen zweiten kreuzzug nach palästina zu unternehmen.
ein neues christliches heer wälzte sich ins morgenland. bevor die söldner aber edessa erreichten, plünderten sie nach altem brauch auf byzantnischem gebiet, was sie bekommen konnten. selbstverständlich wollten sie das heilige land befreien - aber auch ihre eigenen taschen füllen. als die kreuzfahrer edessa erreichten, mussten sie feststellen, dass die stadt bereits von den arabern zerstört worden war. also dachten sie sich ein neues ziel aus: damaskus. der vormarsch dorthin zerrieb sich jedoch in immer neuen kämpfen mit den arabern und endete in einem vollständigen debakel. die christlichen heere mussten sich geschlagen nach europa zurück ziehen.
als Saladin 1189 jerusalem zurück eroberte, - wobei er den christen den freien abzug aus der stadt zusicherte -, ging ein aufschrei durch europa. der deutsche kaiser Friedrich Barbarossa selbst griff zum schwert, „nahm das kreuz“ und setzte sich an die spitze eines christlichen heeres, um den dritten kreuzzug anzuführen. leider ertrank er auf halbem weg in einem fluß bei saleph. sein heer machte sich darauf hin deprimiert auf den rückmarsch.
auch dem englischen könig, Richard Löwenherz, liess die eroberung jerusalems durch Saladin keine ruhe. er rüstete seinerseits ein heer aus und konnte wenigstens die küstenregionen des heiligen lands zurück erobern. die einnahme jerusalems gelang ihm nicht - vielmehr musste er mit wehenden fahnen nach europa zurück eilen, da der könig von frankreich, Philipp-August, in seiner abwesenheit in die zu england gehörende normandie eingefallen war.
wir sehen: auf den kreuzzügen konnte man königreiche gewinnen - aber auch verlieren!
der gedanke, dass araber sich jerusalems bemächtigt hatten, sorgte auch bei papst Innozenz III. für schlaflose nächte. er schloss deswegen einen vertrag mit venedig und liess mit hilfe der venezianer eine armada von kriegsschiffen für den vierten kreuzzug ausrüsten, mit denen ein neues christliches heer 1198 nach kairo übersetzen sollte. da aber venedig traditionell gute handelsbeziehungen zu ägypten hatte, änderte man unter der hand den plan und zog in richtung byzanz. was aus diesem unternehmen wurde, habe ich weiter oben erzählt. das christliche konstantinopel wurde 1204 zerstört - das muslimische jersusalem blieb unbehelligt.
1228 nahm Friedrich II. das kreuz und zog, mit mehreren bannbullen des papstes im gepäck, auf dem fünften kreuzzug nach akkon. da die araber inzwischen durch interne kämpfe geschwächt waren, konnte Friedrich mit ihnen einen vertrag aushandeln, der die gewaltlose einnahme von jersualem garantierte. sein feldzug war der unblutigste in einer langen folge von erbitterten kriegen im heiligen land, was bestimmt auch daran lag, dass der junge Friedrich ein universell ausgebildeter mann war, der schon früh in seiner heimat sizilien mit der arabischen kultur in kontakt gekommen war.
in den folgenden jahrzehnten bewahrheitete sich das, was längst historische binsenweisheit ist: ein territorium lässt sich nicht aus der ferne regieren und schon gar nicht verteidigen. 1244 eroberten die türken jerusalem.
welche ironie der geschichte, dass es ausgerechnet die kreuzritter waren, die den türken zu ihrer macht im orient verhalfen!
Ludwig der Heilige und könig von frankreich wollte 1248 an den ort des geschehens eilen und retten, was zu retten war. auf diesem sechsten kreuzzug wurde er aber von den türken gefangen genommen und 1254 nach hause geschickt. jerusalem hatte er nicht einmal aus der ferne gesehen.
diese schmach ertrug er nicht. 1270 zog er abermals in den orient. sein erstes ziel war tunis. leider brach auf diesem letzten der sieben kreuzzüge die beulenpest aus, an der Ludwig starb und mit ihm die meisten seiner söldner. schliesslich fiel auch noch akkon, die letzte hochburg der kreuzfahrer. die ehemaligen stammländer der kreuzfahrer, syrien und palästina, mussten schliesslich - ohne unterstützung aus europa - ebenfalls aufgegeben werden.
nach 200 jahren kreuzzugs-taumel machte sich in europa ernüchterung breit. palästina blieb sich selbst überlassen und verfiel in einen dornröschenschlaf - im grossen und ganzen milde verwaltet von den arabern -, bis die osmanen auch dort das zepter ergriffen und mit aller härte ihre interessen durchsetzten. so war an eine christliche - in wirklichkeit aber marodierende und plündernde eroberung des heiligen landes überhaupt nicht mehr zu denken.
in den sieben kreuzzügen haben 22 millionen menschen ihr leben gelassen. diese europäischen eroberungskriege, so blutig wie bizarr, haben ihren festen platz in den historischen erinnerungen der araber. sie sind tief und unauslöschlich in ihre kollektive seele eingebrannt. wer diese wahrheit nicht anerkennen will, wird die aktuellen probleme der region nicht wirklich verstehen.
als quelle für diese betrachtung nutzte ich die informative homepage:
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