Das ist nicht so leicht zu beantworten.
Zum einen ist es fast unseriös den Gewinn bei der Post linear zu berechnen, da Transportweg, Auslastung und Zielort zu verschieden sein können, wenn man flächendeckend liefert. Aber natürlich wird es dafür einen Wert geben.
Andererseits ist es doppelt schwer das zu berechnen, wenn die Post in den Verteilzentren entgeldlich auch die Pakete der Konkurrenz mitverteilt, weil die gar keine Verteilzentren haben. das aber ist überall der Fall. Hier sind die Errichtungskosten irgendwann bezahlt und das Entgeld der Konkurrenz drückt die Gewinnschwelle der Post und hebt sie bei der Konkurrenz.
Das ist auch ein Grund warum Amazon und Zalando niemals auf die Idee kommen würden selbst zu liefern. Dazu müssten sie entweder diese Verteilanlagen haben oder bei der Post bezahlen. Nur der Besitz wird erst durch eine Auslastung gerechtfertigt, die die Händler niemals selbst erreichen. Und selbst wenn die Anlage voll ausgelastet ist, würde das eine frühzeitige Vergrößerung erfordern, die Staus verhindert.
Dann aber wären die Händler genau da, wo die Logistiker jetzt sind, und in den USA nicht weiter expandieren, was aber genau die "abhängige" Post selbst dort jetzt ausnutzt. Die Kosten dafür werden aber die Händler tragen, und gerade jetzt sind wir dabei Fehler, die damit in der Vergangeheit gemacht wurden, auszumerzen.
Und anscheinend geht es Hermes - auch ohne Verteilzentren - genau so.
Und wir Anleger werden die Profiteure dieser lächerlichen Kampagne sein.
Je mehr man sich damit beschäftigt und desto tiefer man darin eintaucht, desto lohnenswerter wird die Post. Denn bei allem darf man niemals die Urasche vergessen :
Die Zahl der Kunden und Sendungen nimmt ständig weiter zu. Und es wird der Tag kommen, an dem die Post wie geplant vollständig elektrisch liefert. Dann wird der Markt die Konkurrenz beseitigen - auch wenn diese zwischenzeitig Amazon heisst. Aber das weiss Amazon ja und versucht nur um jeden Preis die Kosten für den Transport zu drücken. Wenn das durch eigene Lieferung möglich wäre, dann würden sie das auch selbst tun und nicht tun lassen und das Risiko selbst übernehmen.
Da es jedoch geschickte Kaufleute sind, haben die längst ausgerechnet, dass und wann die Post sie immer ausbooten kann. Also versuchen sie es gar nicht erst, nehmen aber jedes Mittel an um gegen das kommende fast-Monopol DHL anzugehen. Dazu zählen auch Nachrichten zur Stimmungsmache. Besonders jetzt, wo die eigenen Landsleute den weiteren Ausbau abgelehnt haben, den man selbst um jeden Preis braucht um selbst zu wachsen. Da geht man sogar in den USA wieder auf die Post zu und ist dabei die vorhandenen Knotenpunkte der Post durch die Post selbst wieder zu Verteilpunkten bei der Lieferung der letzten Meile durch die DHL auszubauen.
(Das ist bislang seit dem Rückzug der Post aus den USA nicht mehr der Fall. Und bitte glaubt mir, dass die Kaufleute von Amazon schon längst den monetären Vorteil der Streetscooter auf den Straßen Europas und der USA/Canadas ausgerechnet haben. Das einzige, was noch behindert, ist die fehlende Produktionskapazität der Workfabriken. Und bitte glaubt mir auch, dass dieser Faktor vielfach wichtiger im Heimatmarkt von Amazon ist als hier in Europa. Ich bin mir sicher, dass Amazon schon längst intern nach der ersten Streetscooterfabrik in den USA lechtzt. Es würde mich nicht wundern, wenn Appel mit strategischem Partner für Streetscooter Amazon in den USA und anderswo meint. Die hätten massig Geld und riesigen Bedarf. Das wäre ein Multi-Milliarden-Euro-Deal.)
Und ist realistisch. (Im Hinblick auf den 315 Kurs)
Der Chartlord
P.S. Vielleicht zuckt Trump bei den Strafzöllen auf Autos nur wegen den Streetscootern. |