In Deutschland werden Dividenden nur einmal pro Jahr gezahlt - meist im Frühjahr. In USA gibt es Dividenden in jedem Quartal, also 4 Mal pro Jahr. Das ruft in D. im Frühjahr "Dividendenjäger" auf den Plan.
Selbst wenn die Dividende von Schaeffler (laut Gerüchten) von 45 Cents auf 36 Cents reduziert werden sollte, liegt die Dividenden-Rendite beim aktuellen Kurs von 4,20 Euro bei rund 8,55%.
Wenn die Shortseller, die die Kurse gedrückt haben, ihre Positionen über den Dividendentermin im April halten, müssen sie die 36 Cents pro Aktie praktisch aus eigener Tasche an die Aktionäre zahlen (sie zahlen indirekt, weil die Aktie in der Regel um die Dividendensumme - aktuell 36 Cents - im Kurs steigt). Ich gehe deshalb davon aus, dass - wie eigentlich jedes Jahr - in den Monaten vor dem Dividendenstichtag ein Rallye einsetzt. Sie wird vor allem von Dividendenjägern getrieben, die im Frühjahr auch gern DAX-Titel wegen der hohen Einmal-pro-Jahr-Dividende kaufen.
Hinzu kommt, dass die neugewählte Bundesregierung höchstwahrscheinlich das Verbrennerverbot kippen wird und neue Kaufanreize für E-Autos plant (die Börse nimmt so etwas oft einige Monate vorweg). Außerdem scheint die Talsohle bei den Autoverkäufen inzwischen durchschritten zu sein - siehe Rekordverkäufe von Volvo in #10138 und gehobener Ausblick bei Mercedes in #10172. VW-Aktien sind ab den Jahrestiefs in 2024 (knapp unter 80 Euro) bereits um 15% gestiegen, weil es eine gütliche Einigung nach den Streiks gab. Schaeffler ist zudem krisenresistenter als andere Zulieferer - wegen des starken Ersatzteilgeschäfts, das in D. wegen des Neukäuferstreiks erst recht boomt.
Den Shortsellern drohen daher auch "gute Zahlen" mit nachfolgender Rallye, die ihnen noch höhere Verluste bescheren könnte als der 36-Cents-Verlust aus der Dividende, der eh noch obendrauf kommt. |