mit Referenz zum Finanzen.net Artikel:
Erst im Sommer hatte der Börsengang des chinesischen Internetriesen Alibaba die Anleger elektrisiert - und den Weg für weitere Internet-Börsengänge bereitet. Im Fahrwasser der Alibaba-Euphorie wagte nun auch die Online-Kreditplattform LendingClub kurz vor Jahresende den Sprung aufs Börsenparkett - mit Erfolg! LendingClub reihte sich mit seinem Debüt unter den zehn größten Internet-Börsengängen in der Geschichte ein. Die Anleger haben die LendingClub-Aktie bei ihrem Börsengang mit großem Beifall in Empfang genommen. Mit einem Erstkurs von 24,75 Dollar übertraf das Papier den Ausgabepreis von 15 Dollar bei Weitem. So konnte LendingClub die stolze Summe von rund 1,4 Milliarden Dollar einstreichen. Das Tageshoch der Aktie lag bei 25,44 Dollar. Auch der Schlusskurs kann sich sehen lassen: Mit einem Zuwachs von 56,2 Prozent lag dieser bei 23,43 Dollar. Google Anzeigen Zukunftsvision: Kredite von Privat an Privat hängen die Banken ab
Die 2007 von Renaud Laplanche gegründete Online-Plattform ist der Pionier in der Branche der Peer-to-Peer-Plattformen, wo private Kreditgeber Kredite an private Kreditnehmer vergeben. Die Rolle, die bislang die Bank bei der Kreditvergabe eingenommen hat, fällt damit weg. Ähnlich wie eBay bietet LendingClub Gläubigern und Schuldnern lediglich eine Plattform und gibt Rahmenbedingungen für die Kreditvergabe vor. So wird etwa jedem Schuldner in spe vorab per Algorithmus in Sachen Kreditwürdigkeit auf den Zahn gefühlt. Erst dann darf der Kreditnehmer sich anmelden. Die Entscheidung, wem die Gläubiger wie viel Geld leihen möchten, bleibt ihnen hingegen selbst überlassen. LendingClub gibt lediglich vor, dass mindestens 25 Dollar investiert werden müssen. Mikro-Kredite auf dem Vormarsch
Das Konzept der Mikro-Kredite ist neu und bringt nicht wenige Vorteile mit sich. So können die privaten Kreditgeber das Risiko, das sie bei der Kreditvergabe an Privatpersonen tragen, abschwächen, indem sie viele kleine Geldbeträge an viele Schuldner verleihen und damit ihr Risiko streuen. Nebenbei profitieren die Geldverleiher von Zinsen von bis zu 8 Prozent, die sie für ihr verliehenes Geld einstreichen können. Ein Prozentsatz, der bei Banken derzeit bei Weitem nicht zu haben ist. Auch die Schuldner profitieren: Nicht nur, dass sie bei LendingClub und ähnlichen Plattformen günstiger an Kredite kommen, auch können sie sich sehr viel kleinere Geldbeträge leihen, als dies über eine Bank möglich wäre. LendingClub am Puls der Zeit
Man könnte sagen, Laplanche habe mit seinem Start-Up den Puls der Zeit getroffen. Wo Banken nicht mehr mit hohen Zinssätzen locken können, bietet LendingClub eine unkomplizierte und günstige Alternative für Kreditnehmer und eine rentable Anlagemöglichkeit für Gläubiger. Auf dem Papier macht das Unternehmen aus San Francisco ebenfalls eine gute Figur: Seit der Gründung 2007 hat LendingClub Kredite von mehr als fünf Milliarden Dollar vermittelt, allein eine Milliarde davon im vergangenen Quartal. Da LendingClub an den Gebühren der Deals verdient, wirkt sich die stetig steigende Zahl der Vermittlungen gleichermaßen positiv auf die Einnahmen des Unternehmens aus - eine gute Ausgangslage für die LendingClub-Aktie.
LendingClub Börsengang: Der erste von vielen?
Der Peer-to-Peer-Pionier war die erste Online-Kreditplattform, die den Gang aufs Parkett gewagt hat. Dies könnte auch für andere ähnliche Online-Unternehmen Signalwirkung haben. Weitere mögliche Börsenanwärter wären beispielsweise die Kreditplattformen Prosper, Funding Circles, SoFi oder Dealstruck. In Deutschland stünde möglicherweise auch Lendico, der LendingClub-Klon aus der Start-Up-Schmiede Rocket Internet, in den Startlöchern für einen IPO in naher oder ferner Zukunft. Nachdem Zalando und Rocket Internet dieses Jahr mit eher mäßigem Erfolg an der Börse debütiert haben, erscheint Lendico nach dem euphorischen Börsenstart der LendingClub-Aktie als ein vielversprechender Kandidat. Welches Potenzial hat die LendingClub-Aktie?
Das Unternehmen LendingClub baut auf ein Konzept, das das Potenzial hat, das Kreditwesen von Grund auf umzukrempeln. Ebenso wie viele andere ähnliche Plattformen, die zunehmend das Internet bevölkern. Was aber hat LendingClub der Konkurrenz voraus? Tatsächlich hat das Online-Unternehmen von Renaud Laplanche noch ein Ass im Ärmel. Im Mai 2013 hat sich nämlich Google durch eine Milliardenbeteiligung knapp sieben Prozent der Lending-Club-Aktien gesichert. Um für Google Platz zu machen, verkaufte sogar ein früherer Anteilseigner seine Aktien. Laplanche selbst versicherte: "Wir wollten Google als Anteilseigner. Wir brauchten kein weiteres Kapital." Zudem sprach er von einem "strategischen Investment für Google." Google selbst hält sich nach wie vor bedeckt, liegt die Vermutung nahe, dass diese Verbindung das Potenzial hat Großes entstehen zu lassen. Zu neuen Produkten wollte sich bislang noch keiner der beiden Parteien äußern, jedoch ließ Laplanche anklingen, es gäbe bereits Konzepte. Nur einer von vielen Gründen, weshalb Anleger auch in Zukunft ein Auge auf die LendingClub-Aktie werfen könnten.
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