ElringKlinger mit Leoni zu vergleichen ist - sorry - absoluter Unsinn!
Leoni hatte bei 3 MRD Umsatz über 90.000 Mitarbeiter! Unfassbar, bei nicht mal 3% EBIT-Marge... Leoni hatte, wie der Insolvenzverwalter feststellen musste, null werthaltige immaterielle Vermögenswerte und war seit Jahren horrend überschuldet. Wenn es Leoni nicht schon früher erwischt hätte, spätestens jetzt nach der überfälligen weltweiten Zins-NORMALISIERUNG wäre Leoni mausetot.
ElringKlinger ist operativ profitabel. 5,2% bereinigte EBIT-Marge sind im Automotive Bereich aktuell beachtlich! Da reichen weder Conti noch Schaeffler aktuell heran. Das Problem in den letzten Jahren und auch in H1 waren zahlreiche negative Einmaleffekte, anhand deren Ballung jedem einigermaßen vernunftbegabten Aktionär freilich langsam Zweifel daran kommen, ob es sich wirklich um Einmaleffekte handelt oder diese sich wegen eines schlicht unfähigen Managements nicht permanent wiederholen... Nach dem Abgang des in meinen Augen zuletzt miserablen CEO Wolf hat ElringKlinger im Halbjahresbericht noch einmal feucht durchgewischt, um dem neuen CEO einen bestmöglichen Start ins 2. Halbjahr zu ermöglichen.
Trotz der Säuberungsaktion zeigt die Halbjahresbilanz ein nahe Allzeithoch stehendes Eigenkapital, welches sie Nettofinanzverbindlichkeiten um mehr als 100% übersteigt!
Sprich, nach betriebswirtschaftlicher Ermittlungsmethodik liegt der statische Verschuldungsgrad V = FK / EK aktuell klar unter 50%, bzw. die EK-Quote in der für betriebswirtschaftliche Bilanzanalyse zu verwendenden Strukturbilanz beträgt mehr als 66%.
Eine solch hohe EK-Quote wäre der feuchte Traum einer Leoni gewesen.
Nachdem die Autoabsatzzahlen in China und vor allem auf dem für ElringKlinger ungleich wichtigeren US-Markt - entgegen allen Krisen-Gedöns - yoy unverändert deutlich steigen, steuert ElringKlinger in H2 auf einen deutlich positiven Konzerngewinn und einen positiven FCF zu.
Für mich dienen Ihre Kommentare als Kontraindikation. Der RSI14 ist heute auf 0,2 gefallen. Zudem sind wir bei 5,82 € exakt am Ausbruchsniveau der letzten beiden Kaufwellen angelangt, wobei der im Corona-Jahr 2020 gesehene Run die Aktie in einem unfassbaren Brennstoffzellen / Wasserstoff-Hype von dem nach Erholung vom Corona Tief (3 EUR) und kurzer Konsolidierung erreichten Ausbruchsniveau der zweiten Kaufwelle bei 5,82 € mehr als verdreifachte...
Die letzte Kaufwelle ausgehend vom aktuellen Kursniveau stoppte nach einer Kursverdoppelung.
Natürlich kann niemand sagen, wo ElringKlinger 2023 das absolute Kurstief erreicht, aber was man ganz klar sagen kann, dass das CRV eines Investments auf Sicht eines Jahres deutlich positiv ist, Shortseller ab dem aktuellen Kursniveau also vermutlich nur noch kurzfristig Erfolgschancen besitzen, auf Sicht mehrerer Monate das CRV eines aktuellen Shortinvestments aber m.E. klar negativ ist. Ein RSI14 von 0,2 müsste bei jedem Shortseller Schweißausbrüche verursachen. Weitere Tiefs sind vvs. nur im Sog eines stark negativen Gesamtmarkts möglich, bzw. bei drastischer Vergrößerung einzelner Shortpositionen, was angesichts des unverändert extrem dünnen Handelsvolumens ein hohes Risiko hinsichtlich der Eindeckungsmöglichkeit bietet. Die Gier der Shortseller ist halt grenzenlos und irgendwann macht's dann Rumms... und der Kurs korrigiert an einem Tag 20% nach oben... und Balu und all seine Freunde gucken mit herben Verlustpositionen in die Röhre... Im Gegensatz zu Shorties müssen Longies bei einem in der Grundsubstanz gesunden und profitablen Unternehmen eben manchmal einfach nur warten können...
Je mehr ihr shortet, desto mehr kaufe ich zu. Wir werden sehen, wer mehr Kaufpower hat... Ich erinnere nur an Aroundtown und die Weltuntergangsgesänge bei 90 Cent.
Da lag ich mit meinem Optimismus wohl auch nicht ganz verkehrt... knapp 60% Performance in wenigen Monaten und ein glasklarer charttechnischer Aufwärtstrend..
Wir merken und heute mal 5,82 € und in einem Jahr am 17.08.2024 rechnen wir dann ab... Am Ende setzt sich Qualität durch und ein KBV nahe 40% ist für einen in der Forschung und Produktentwicklung tätigen Autozulieferer einfach nur ein schlechter Witz!
Selbst eine für jeden Deppen sichtbare Fehlbewertung wie bei Aroundtown verhindert vor dem Hintergrund einer emotionsgehypten deutsch-typischen Weltuntergangsstimmung für deutsche Aktien im Zweifel freilich nicht, dass es nicht immer noch weiter fallen kann. Aber auf Sicht eines Jahres sehe ich definitiv deutlich höhere Aktienkurse für die gesamte deutsche Automobilindustrie, insbesondere die aktuell meistgehassten Autoaktien VW, Porsche SE, ElringKlinger und Schaeffler... Wer zuletzt lacht... |