arxes AG (hancke & peter)
Einschätzung: Kaufen (25,60 EUR)
Das früher unter dem Namen hancke & peter firmierende Unternehmen arxes ist aus dem Zusammenschluss von fünf Vertriebsfirmen für Computersysteme und zwei IT-Dienstleistern hervorgegangen. Arxes ist derzeit auf dem Weg, sich vollständig in einen E-Services (ortsunabhängiger Zugang zu prozessrelevanten Daten) und WAP-Services-Provider zu verwandeln. Nach unseren Schätzungen werden die IT-Services im Geschäftsjahr 2001/2002 etwa 27% und die Sparte E-Services und WAP mehr als die Hälfte des Services-Umsatzes ausmachen. Die E-Services-Aktivitäten werden gebildet, indem das entsprechende Personal (Schlüsselpositionen) aus allen Tochtergesellschaften in einem neuen Unternehmen mit dem Namen Software Factory AG zusammengefasst wird. Die Mitarbeiterzahl der Software Factory wird von derzeit 70 auf 250 aufgestockt werden. Der Umsatz 2001/02 dürfte bei ca. 45 Mio EUR liegen (mit neuen Akquisitionen). Die Sparte WAP-Services entwickelte sich von Anfang an gut. Hier werden den Kunden in Zusammenarbeit mit Hewlett Packard und Nokia Infrastruktur- und Software-Tools geboten. Die WAP Aktivitäten dürften zum Umsatz 2001/02 etwa 30 Mio EUR beitragen, wobei die Hälfte auf Zukäufe zurückzuführen ist. In unserer Schätzung des Konzernumsatzes haben wir die Ersetzung der Hardware-Umsätze durch E-Services berücksichtigt. Die Service-Aktivitäten verzeichnen ein jährliches Wachstum von 80%. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung durch den Ausbau der Sparten E-Services und WAP sowie durch weitere Akquisitionen auch in Zukunft weiter anhalten wird.
Wettbewerbsposition
Nach den Zusammenschlüssen 1999 mit ASCAD und NCC und 2000 mit ISG, ISL, Comit und ACT ist arxes nunmehr ein IT-Services-Unternehmen. Die wichtigsten Mitbewerber waren bisher die börsennotierten Unternehmen M&S, Bechtle und Systematics (Gruppe 3). Arxes ähnelt nun zunehmend Mitbewerbern wie EDS und debis. Das Unternehmen ist bestrebt, die komplette Bandbreite an Dienstleistungen für Großkunden zur Verfügung zu stellen. Diese reicht von Infrastruktur bis hin zu E-Commerce-Lösungen. Letztere bilden das Aufgabengebiet der Software Factory, deren Schwerpunkt bei der Back-Office-Integration für E-Commerce-Anwendungen liegt. Die CRM-Fähigkeit stammt von autinform. Zum Angebot gehören auch Remote Outsourcing, Storage, Knowledge Management, Business Intelligence und E-Commerce-Transaktionssysteme. arxes hat als erstes Unternehmen der Branche damit begonnen, Know-how im Bereich mobile Internet-Services aufzubauen. Die Großaufträge von Talkline und e-collect machen deutlich, mit welcher Geschwindigkeit arxes den Aufbau der WAP-Sparte vorantreibt. arxes verfügt auch über Erfahrung bei der Gestaltung von Websites. Bei unserer Bewertung haben wir arxes mit verschiedenen Gruppen von am Neuen Markt notierten Unternehmen verglichen(Gruppe 1: E-Services, Gruppe 2: IT-Services, Gruppe 3: Hardware-Vertriebsunternehmen).
Nach unserer Sum-of-the-parts-Bewertung liegt der Wert der E-Services-und WAP-Aktivitäten von arxes bei 35 EUR je Aktie. Auf die Sparte IT-Services entfallen 10 EUR je Aktie und auf die verbleibenden Unternehmensteile 28 EUR je Aktie. Der Gesamtwert liegt also bei 73 EUR. Wie bei Sum-of-the-parts- Bewertungen üblich, halten wir einen Abschlag von 25% für angemessen. Somit liegt der faire Wert bei 55 EUR.
Ergebnisprojektion zweites Quartal
Die Umstrukturierungsmaßnahmen und Akquisitionen drücken momentan die Gewinne. Im kommenden Jahr können jedoch die Früchte der Arbeit geerntet werden. Der im Geschäftsjahr 1999/2000 verzeichnete Umsatzanstieg von 80% ist in erster Linie auf Akquisitionen zurückzuführen. Das organische Umsatzwachstum beläuft sich auf rund 15%. Im Geschäftsjahr 2000/2001 steigt das Umsatzwachstum weiter aufgrund bereits vereinbarter Akquisitionen. Wir gehen von einer deutlichen EBIT-Steigerung angesichts rückläufiger Restrukturierungskosten aus. Bei den Dienstleistungen beträgt die jährliche Umsatzsteigerung 80% und ist damit typisch für den E-Services-Sektor.
Operativer Ausblick
Die Aufstockung des Personals im E-Services-Bereich ist wichtig für die Entwicklung des gesamten Unternehmens. Bis 2001 soll die Anzahl der Mitarbeiter mit Hilfe von Akquisitionen in diesem Bereich von 70 auf 250 erhöht werden. Ein wesentlicher Teil davon wird aus der Hardware-Sparte abgezogen werden. arxes ist bei der Personalbeschaffung aufgrund seiner aggressiven Aktienoptionspolitik äußerst erfolgreich. Die jüngsten drei Akquisitionen von ISG, ComIT und ACT zu relativ moderaten Preisen belegen dies ebenfalls.
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