“Während der vergangenen 18 Monate konnten wir beobachten, wie die globale PV-Industrie einen neuen Grad an Komplexität und Dynamik erreicht hat“, sagte Shyam Mehta, Verfasser der Marktstudie und Solar-Analyst bei GTM Research.
Modulpreise sollen bis 2012 unter einen Dollar pro Watt sinken
Die steigende Produktionsleistung in der Branche kurbelt auch den globalen Preiswettbewerb zwischen den verschiedenen PV-Technologien an. Während First Solar Anfang 2010 seine Kosten für Dünnschichtmodule auf unter einen Dollar pro Watt brachte, wird in dem Bericht von GTM Research mit einem nächsten wirtschaftlichen Meilenstein bis 2012 gerechnet, wonach auch die Module im Handel weniger als einen Dollar pro Watt kosten sollen. “Laut unserer globalen Pricing-Analyse werden Hersteller mit hohen Produktionskosten ab 2011 deutlich stärker unter Druck geraten, da die Photovoltaik sich weiter in Richtung Massenware entwickelt und Low-Cost-Produzenten wie First Solar und führende chinesische Unternehmen ihre Kapazitäten ausweiten“, sagte Mehta. Ob durch Produktdifferenzierung, Vertragssfertigung, technologische Innovationen oder vertikale Integration - Hersteller mit hohen Fertigungskosten werden differenzierte Geschäftsmodelle entwickeln müssen um ihr Überleben langfristig zu sichern.“
Photovoltaik-Wettbewerb 2011 und danach: Der Kampf geht weiter
Im Report "PV Technology, Production & Cost Outlook: 2010-2015" erstellt GTM Research eine Rangfolge der 15 erfolgreichsten Photovoltaik-Unternehmen im Jahr 2015. Die Kriterien sind Modulproduktion, Herstellungskosten, Wirkungsgrad und Bankfähigkeit.
1. First Solar (U.S.) | 9. Solar Frontier (Japan) |
2. Trina Solar (China) | 10. SunPower (U.S.) |
3. Yingli Green Energy (China) | 11. Sharp (Japan) |
4. Suntech Power (China) | 12. Canadian Solar (Kanada) |
5. REC (Norway) | 13. EGing Photovoltaic Technology (China) |
6. Astronergy (China) | 14. Abound Solar (U.S.) |
7. Solibro GmbH (Germany) | 15. Solarfun (China) |
8. LDK Solar (China) | |
Die Studie von GTM Research untersucht Kosten, Effizienz, Bankfähigkeit und Leistungsfähigkeit von Unternehmen wie First Solar, Trina, REC, SunPower, Suntech, Sharp und Solar Frontier, um deren Entwicklung im Jahr 2011 und den Folgejahren zu ermitteln.
Prognosen für die Zeit nach 2010 gehen weit auseinander: Weltweit erwarten Experten, Marktforscher, Kapitalgeber und der europäische Photovoltaikverband EPIA höchst unterschiedliche Entwicklungen. Die Prognosen reichen von einem leichten Marktrückgang über eine Stagnation bis hin zu einer Verdopplung des Marktvolumens wie im laufenden Jahr. Die Marktforscher von GTM Research gehen davon aus, dass die Nachfrage auch in den kommenden beiden Jahren wachsen wird, jedoch wesentlich schwächer, da kräftige Einschnitte bei der Solarstromvergütung in Deutschland dessen Markt deutlich weniger attraktiv machen werden. Dennoch wird Deutschland laut GTM Research auch in den beiden nächsten Jahren ein Markt mit einem Volumen von 5 GW oder mehr bleiben. Und kräftiges Wachstum in den USA, Italien, Frankreich, Kanada, China und Japan - aber auch in den Sekundärmärkten wie Bulgarien und Belgien – werden dies teilweise ausgleichen.
Unter dem Strich prognostiziert GTM Research 15 GW für 2011, nur 6 % mehr als 2010. Ab 2012 erwarten die Marktforscher ein Wachstum um 17 - 19 %. Obwohl die Nachfrage schwächer wird, kündigten bankfähige Hersteller mit niedrigen Kosten weiterhin einen enormen Ausbau ihrer Fertigungskapazität an, zum Beispiel First Solar, Solarfun, Trina, Yingli und Suntech. Daher wird sich in den kommenden Jahren die Dynamik von Angebot und Nachfrage vermutlich weiter entkoppeln, wenn auch nicht in dem Umfang wie im ersten Quartal 2009, und der Wettbewerb zwischen den Herstellern wird härter.