Damit reagiert Apple auf Forderungen aus dem Forschungsbereich nach "stapelbaren" Macs. Es gilt als extrem einfach, aus Macs zu leisungsstarken Clustern für rechenintensive Aufgaben zusammenzuschließen. Es wurde jedoch bemängelt, daß die vorhandenen Modelle eine schlechte Volumenausnutzung haben. Dem wurde mit dem neuen Rechnerschrank genüge getan.
Steve Jobs stellt Macs in den Serverschrank
München/Macwelt - Mit den Worten "Wir sind der weltgrößte UNIX-Entwickler" hat Steve Jobs die Einführung der neuen Serverhardware von Apple begonnen. In einem Jahr voller Innovationen wolle man heute ein weitere hinzufügen.
Xserve hat Apple nach Aussagen seines CEO "von Grund auf" nach den Wünschen seiner Kunden entwickelt, die einen in 19- Zoll-Schränke einbaubaren Server gefordert hätten, der als Daten-, Datenbank-, Web- und E-Mail-Server dient und sich leicht fernwarten lässt. In Gehäuse von einer Höheneinheit steckt Apple bis zu zwei 1-GHz-G4-Prozessoren mit je 256 KB Level-2-Cache und einem 4 MB großen DDR-Level-3-Cache. Bis zu vier Festplatten lassen sich in dafür vorgesehene Schächte montieren, Apple bietet ATA/100-Laufwerke mit Kapazitäten von 60 GB oder 120 GB an, Xserve bringt es auf eine maximale Speicherkapazität von 480 GB. ATA hat man den Vorzug gegenüber dem nur geringfügig schnellerem SCSI gegeben, weil die Schnittstelle laut Steve Jobs Zugriff auf größere Kapazitäten gewährt. Im laufenden Betrieb sollen Anwender die Festplatten mit einem Griff austauschen können, eine Software überwacht die Integrität der Laufwerke, um Versagen rechtzeitig vorhersagen zu können. Neben den Festplatten stecken auch alle anderen Xserve-Komponenten in Schubladen, die die Wartung des Servers erleichtern sollen. Auch die Temperaturen von Prozessor und Gehäuse sowie der Zustend von Lüftern und der Netzverbindung unterliegen der Überwachung durch die Monitoring-Software, die den Administrator bei einem drohenden Ausfall alarmiert.
Alarm löst Xserve auch sofort aus, sobald sich ein unbefugter am gesicherten Gehäuse zu schaffen macht. Die drei Firewire- und zwei USB-Schnittstellen lassen sich ebenso deaktivieren wie das CD-ROM-Laufwerk, ein Knacken des Servers mittels Booten von einem externen Volume wird so unmöglich. Die Standardkonfiguration mit einem Prozessor, einer 60-GB-Platte und 256 MB DDR-RAM kostet 3000 US-Dollar, eine zweite mit zwei Prozessoren, 60 GB und 512 MB kostet 4000 US-Dollar. Apple erwartet jedoch, dass sich die meisten Kunden ihr Xserve-System im Apple-Store nach ihren Wünschen konfigurieren. Maximal sieht Xserve einen Arbeitspeicher von 2 GB vor. Bestellungen nimmt der Mac-Hersteller ab sofort an, die Auslieferung soll im Juni beginnen.
Die freie Wahl lässt Apple seinen Kunden auch bei den Support-Verträgen, so stehen eine vierstündige Antwortszeit oder 24x7-Support zur Auswahl und eine Reihe von Apple- Care-Paketen. Optional gibt Apple eine 4fach AGP-Grafikkarte, Tastatur und Maus bei, um "Mac-in-a-rack"-Lösungen zu realisieren.
Erst das neue Betriebssystem Mac-OS X habe laut Vizepräsident Phil Schiller Apples Einstieg in den Servermarkt ermöglicht: "Wir hätten das niemals mit System 7 oder Mac-OS 8 oder 9 getan." Mac-OS X Server biete eine Reihe von Industriestandards wie die Datei- und Druckservices und - protokolle AFP, SMB, NFS oder die Webstandards wie FTP, WebDAV, MySQL oder Quicktimestreaming. Xserve und Mac-OS X Server würden "headless operation" bieten, Bedienbarkeit ohne Eingabegeräte oder Monitor, und unterstützen Files bis zu einer Größe von 2 Terabyte. Zum Konfigurieren und Warten des Xserve hat Apple die neue Software Server Monitor entwickelt. In einer Demo zeigten Schiller und Jobs, dass 400 gleichzeitige Streaming-Verbindungen den Xserve lediglich zu 50 Prozent auslasteten.
Als Zielgruppen sieht Jobs den Bildungsbereich, Kreative, Biotechnologen und Video-Produzenten.
Eine Nummer größer soll Xserve RAID werden, ein laut Jobs "unglaubliches Storage-Produkt". Doch Apple wird den großen Bruder seines jüngsten Produktes erst gegen Ende des JAhres ausliefern können, Xserve RAID wird 3 HE hoch sein, 14 Festplatteneinschübe im Xserve-Format haben und eine maximale Speichermenge von 1,68 Terabyte erlauben. Pro Sekunde soll der Server 400 MB Datensurchsatz leisten können.
Und so sieht das ganze aus:
![](http://a112.g.akamai.net/7/112/51/425235c9ce3e50/www.apple.com/xserve/images/indextopxserve05142002.gif)
Und als Schrank:
![](http://a1568.g.akamai.net/7/1568/51/75ed107fe85c63/www.apple.com/xserve/images/indextopa05142002.gif)
![](http://a772.g.akamai.net/7/772/51/f606a8828077c6/www.apple.com/xserve/images/indextopb05142002.gif)