LONDON (Dow Jones)--Die Quartalsberichte von Royal Dutch Shell, Total und Statoil sprechen für die Kostendisziplin in der Branche. Trotz der anhaltend niedrigen Ölpreise haben die drei Unternehmen, die den Reigen der Quartalsberichte in der globalen Ölindustrie einläuten, Milliardengewinne erzielt.
Der Nettogewinn von Shell kletterte im zweiten Quartal auf 1,9 Milliarden US-Dollar von 239 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft betrug 11,3 Milliarden Dollar. In den letzten zwölf Monaten hat Shell eigenen Angaben zufolge Barmittel in Höhe von 38 Milliarden Dollar aus seiner operativen Tätigkeit erwirtschaftet. Das sei genug, um die Dividenden zu zahlen und die Schulden zu reduzieren.
Auch der französische Ölkonzern Total und die norwegische Statoil gaben sich zuversichtlich und verwiesen auf ihre soliden Cashflows. Diese werden bei den Anlegern mit Blick auf die Dividendensicherheit immer wichtiger.
Total erzielte einen nahezu stabilen Gewinn von 2 Milliarden Dollar und einen deutlich Anstieg beim Cashflow. Statoil kehrte mit einem Ergebnis von 1,4 Milliarden Dollar in die Gewinnzone zurück nach einem Fehlbetrag von 302 Millionen Dollar im zweiten Quartal des Vorjahres. Der Cashflow betrug 4 Milliarden Dollar. Trotz der weiterhin niedrigen Ölpreise von um die 50 Dollar pro Barrel reduzierten die Norweger ihre Schulden.
Obwohl die Preise mittlerweile höher liegen als Anfang 2016, als ein Barrel Öl schon für 27 Dollar zu haben war, sind sie doch nur weniger als halb so hoch wie noch 2014. Das Überangebot ist nach wie vor vorhanden, auch wenn die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) versucht, die Förderung zu deckeln.
Die Milliardengewinne der Ölkonzerne sind das Ergebnis jahrelanger Bemühungen in der ganzen Branche, die Kosten und Investitionen soweit zurückzufahren, dass die Unternehmen auch in einem Umfeld niedriger Ölpreise gut zurechtkommen. Diese Bemühungen halten an.
Shell kündigte an, weiter streng auf die Ausgaben zu achten und das Kapital effizient einzusetzen. Auch Statoil gelobte weiterhin Disziplin.
Die großen US-Ölkonzern Exxon Mobil und Chevron werden am Freitag ihre Quartalsberichte vorlegen.
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