Patrizia hat im Moment ein KGV von etwa 20 und wie schon erwähnt bislang in der Krise kaum Federn gelassen. Auf den ersten Blick sind die Unternehmen gut vergleichbar. Allerdings hat Patrizia (vor der Krise) weniger Gewinn höherem Umsatz gemacht, also eine geringere Marge. Man bewegt sich hier also mehr im Bereich low risk-low yield - das ist schon mal inherent krisensicherer. Dazu kommt das höhere EK und höhere Cashreserven. Unter den Vorzeichen dürfte Patrizia absolut krisensicher sein, was auch den Kursverlauf rechtfertigt.
Aber auch CC sollte nicht so stark unter der Krise leiden wie das hier beschwören wird. Ja, man hat deutlich an Gewinn eingebüßt, allerdings nur in den riskanteren Geschäftsbereichen. Das Property and Asset Management ist dagegen stabil, letztes Jahr waren das 175 Mio. Einnahmen. Ausgaben waren letztes Jahr 151 Mio. + 24 Mio. Zinsen, d.h. selbst mit nur den stabilen Einnahmen aus dem Kerngeschäft hätte man keine Verluste gemacht. Ähnliches erwarte ich auch dieses Jahr - man wird sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, beim Rest Kosten sparen und vielleicht doch die eine oder andere Transaktion abschließen können. Der Konzerngewinn leidet dabei natürlich unter den Kosten der im Moment nicht profitablen Bereiche, aber insgesamt sollte trotzdem kein Verlust anfallen. Wenn man das KGV von Patrizia ansetzt (ca. 20), erwartet der Markt aktuell nur einen Jahresgewinn von ca. 17 Mio. - in Q1 hatte man bereits 14 Mio. Entsprechend ist hier schon viel Potential für positive Überraschungen. Zumal die Ertragskraft es ja in 2021+ wieder steigen sollte.
Aus meiner Sicht hat der Markt hier bereits alle schlechten Nachrichten eingepreist und geht so ziemlich vom worst case aus. Das entspricht auch so ziemlich dem Sentiment hier und deckt sich mit der aktuellen Kursentwicklung (leichte Erholung bei geringen Umsätzen). Der Verkaufsdruck dürfte jetzt raus sein - jeder, der Aufgrund der letzten Nachrichten und der Erwartung eines miesen Jahres verkaufen wollen hat dies bereits getan. Der größte Sturz dürfte eh durch das Deinvest von UI ausgelöst worden sein, deren 5% entsprechen etwa der Hälfte des Volumens als es Ende April bergab ging. Das reißt dann natürlich viel mit und bei unsicherer Marktstimmung plus dieser Ansammlung an bad news bei CC will auch keiner kaufen. Da aber mittlerweise viel eingepreist ist, denke ich, dass der Boden vorläufig erreicht ist. Es sei denn es gibt tatsächlich noch mehr bad news. Aber genauso gut kann es auch schnell wieder nach oben gehen (z.B. Q2 doch nicht so schlimm). Alles in allem ein guter Einstiegskurs wenn man an die langfristige Perspektive und Profitablität von CC glaubt. |