VW-Sportwagentochter Porsche hält Spur trotz China-Problemen
Der Sportwagenbauer Porsche AG hält trotz der Probleme in China und vereinzelten Lieferschwierigkeiten Kurs zu seinen Jahreszielen. Im dritten Quartal machten die Stuttgarter mehr Geschäft als von Experten erwartet, auch wenn die Profitabilität etwas schwächer als erwartet ausfiel. Eine große Nachfrage sowie die Entwicklung der Verkaufspreise und der Trend hin zu teureren Autos spielten dem Unternehmen weiter in die Karten, sagte Finanzchef Lutz Meschke am Mittwoch laut Mitteilung. Die in den vergangenen Monaten arg gebeutelte Dax -Aktie des mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehörenden Unternehmens lag im frühen Handel im Plus. Die Porsche-Vorzüge stiegen um 0,9 Prozent. Die Papiere hatten zuletzt deutlich eingebüßt: Auf dem Hoch im Mai notierten die Titel noch bei 120,45 Euro, zuletzt waren sie im Haupthandel am Markt noch knapp 87 Euro wert. Beim Teilbörsengang im September 2022 war die Aktie zum Ausgabepreis von 82,50 Euro an die Anleger gegangen.
Der Umsatz kletterte in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich um 12,6 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro, wie das mehrheitlich zum Volkswagen (VW Aktie) -Konzern gehörende Unternehmen mitteilte. Analysten hatten mit einem weniger starken Anstieg gerechnet. Das operative Ergebnis der Stuttgarter stieg um neun Prozent auf 5,50 Milliarden Euro. Die entsprechende Marge lag damit bei 18,3 Prozent vom Umsatz - hier hatten sich Fachleute allerdings etwas mehr ausgerechnet. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 3,70 auf 3,94 Milliarden Euro.
Meschke sprach von einem starken Ergebnis angesichts umfassender Investitionen in Marke und Technik. "Dabei profitieren wir von einer weiterhin großen Nachfrage und positiven Produktmix- und Preiseffekten", sagte der Manager. Die Jahresprognose bestätigte das Unternehmen, "obwohl die makroökonomische Situation herausfordernd bleibt", wie es vom Unternehmen hieß. Sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht bedeutend verschärfe, rechnet das Management mit einem Umsatz von 40 bis 42 Milliarden Euro und einer operativen Umsatzrendite von 17 bis 19 Prozent. Langfristig hat Chef Blume den Investoren eine Marge von mehr als 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Porsche hatte wie bereits bekannt in den Monaten Januar bis September fast 243 000 Autos an Kunden ausgeliefert, knapp zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gut lief es dabei für das Flaggschiffmodell 911er. Beim Elektrosportwagen Taycan drehte Porsche das Minus aus den ersten sechs Monaten im dritten Quartal in ein Plus seit Jahresbeginn. Im wichtigen Markt China gingen die Verkäufe allerdings wegen der schwierigen Wirtschaftslage um zwölf Prozent zurück.
Im kommenden Jahr sollen mehrere neue Modelle an die Kunden gehen, unter anderem die neue Version des Kompakt-SUV Macan. Das dann auch als vollelektrische Version angebotene Auto gilt als möglicher Verkaufsschlager für Porsche im Elektrobereich. Probleme bei der VW -Softwaretochter Cariad hatten den Start gleich um mehrere Jahre verzögert, Porsche- und VW-Konzernchef Oliver Blume hat die Softwareentwicklung für das Auto daher neu geordnet. 2024 plant Porsche Weltpremieren in gleich vier Modellreihen.
Quelle: dpa-AFX
|