#6064 "...das Unternehmen befindet sich eben in einer Umbauphase welche auch irgendwann mal Früchte tragen sollte..." =========================== "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" sang auch schon Nena. Aber genau das erzählt man ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit und dann kamen immer wieder plötzlich neue "Programme" mit netten Abkürzungen (ATC, JUMP & Co) , die weitere "Übergangsjahre" und "Einmalbelastungen" brachten, wo aber dann ganz tolle Dinge danach passieren sollten. Der Kursverlauf zeigt ja, daß diesen vielen warmen Worten nicht wirklich die erhofften Entwicklungen in dem Ausmaß folgten. Wenn man sich die ganzen blumigen Interviews und Aussagen der letzten Jahre anschaut, dann könnte man meinen hier wäre man nur einen kleinen Schritt davon entfernt die tollste Firma der Welt zu haben und alles wird supidupi und der Aktienkurs letzten Jahren läuft dem Markt stramm davon vor lauter tollen Dingen. ( https://www.fp-francotyp.com/de/...nd-aufzeichnungen/68dfff3c525142b6 ). So Dinge wie z.B. => ( https://www.brn-ag.de/35395-Francotyp-Postalia-Aktie-Prognose-ACT "... Francotyp Postalia kommt gut voran mit der ACT-Strategie. CEO Rüdiger Günther: "Wir haben im 12. Quartal hintereinander den Wettbewerb outperformt. Ich würde sagen, die Strategie läuft exzellent....Das EBITDA steigt bereinigt um Währungseffekte und JUMP-Aufwendungen um 1,3 % auf 26,7 Mio. EUR. 2019 soll nun ein deutlicher Anstieg erzielt werden. "Sie sehen an der Prognose, dass die Rakete dann zünden wird." ) . Auch diese Rakete war eher ein laues Lüftchen am Ende.
Es gab immer die großen mittelfristigen Aussichten, wie die immer so gerne vorgetragenen 400 Mio Umsatz, die man 2023 machen will. Und auch die "1 Euro Gewinn pro Aktie spätestens in 2023" ist heiße Luft gewesen ( https://www.4investors.de/nachrichten/...?sektion=stock&ID=130374 ). Und dann hat man einfach später alles wieder über den Haufen geworfen und sich neue tolle Dinge als Perspektive ausgedacht, die Lind jetzt genauso verbal dem Markt verkaufen will wie damals Günther seine rosa Wattebällchen. Prognosen haben hier meist kurze Halbwertzeiten. Man hatte gehofft Elgeti würde hier irgendwas nach seinem damaligen Einstieg drastisch ändern. Da kam aber ehrlicherweise nicht viel bis zum Wiederausstieg. Vermutlich wird auch das was man gegenwärtig macht wieder von irgendwas ganz tollem Neuen später ablöst und der aktuelle CEO vielleicht auch wieder ausgetauscht, weil der neue Großaktionär vermutlich wieder was anderes will bzw. auch eigene Gefolgsleute auf die richtigen Posten setzen will.
Ich denke das größte Problem ist einfach weiterhin, daß das "Stammgeschäft" der dominate zentrale Teil ist (und bleibt), aber keine echte dauerhafte Dynamik aufbringt (was angesichts des eher "biederen" Geschäftsfeldes auch nicht ganz verwundert) und man versuchte mit irgendwelchen kleineren externen Zukäufen zuletzt die Umsätze etwas aufzupeppen, dabei im Hintergrund aber organisch zu wenig zulegt. Man will sich etwas den Digitalisierungs-Touch geben, überzeugt dabei aber nicht den Markt bislang. Man hat letztes Jahr auch vom nützlichen Zufall der günstigen Dollarentwicklung profitiert. Das Währungspendel fängt inzwischen aber an auch wieder in die andere Richtung zu gehen. Ich sehe bislang zu wenig Synergien bei den ganzen Einzelbereichen. Richtig wie aus einem Guss sieht das Ganze dabei nicht wirklich aus.
Bevor man sich also immer weiter "rumquält" mit Umbau und Zukäufen, wäre es vielleicht doch besser einfach die Einzelteile zu verkaufen und dabei Werte aufzudecken in dem Konglomerat. Wäre dann die zentrale die Frage, welchen Gesamtpreis man für die einzelnen Teile bekäme und ob Markus eine Übernahme mit z.B. anschließendem Delisting vorhat. Solange Markus ein Abfindungsangebot machen könnte, was ihm noch genug Raum für einen guten eigenen Gewinn eröffnet ( und auch für die anderen größeren Aktionäre akzeptabel wäre), wenn er die Einzelteile dann wieder verkaufen kann, wäre das zumindest ein nicht so ganz unwahrscheinliches Szenario. Aber es gäbe leider auch noch andere Denkmöglichkeiten ;) Man sollte sich jetzt also nicht auf ein Szenario schon gedanklich zu sehr festlegen als Aktionär. Von daher für mich momentan eher eine "BlackBox" solange nicht der neue Großaktionär sich mal etwas dazu äußert was der strategische Grund für den Paketkauf war bzw. was man denn ändern will. Sicherlich ist das hier nicht der Kauf einer reinen passiven Finanzbeteiligung. Eventuell wird man auf der nächsten HV dann schon etwas mehr erfahren.
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