als würde er damit den bösen Ausländern (China, Europa, Mexiko), die den USA die Vormachtstellung streitig machen wollen, eins auswischen. Tatsächlich ist es jedoch eine Aggression, die nach innen zielt, weil es nämlich am Ende die US-Verbraucher (in ihrer Gesamtheit) sind, die die Last dieser Steuern zu tragen haben.
Zwar kommt auch aus dem jeweiligen Ausland (aktuell Mexiko) eine Menge Gestöhn, eben weil die Zollerhöhungen die Absatzchancen für nach USA exportierte Produkte verschlechtern: Entweder werden die jeweiligen Exportprodukte in USA teurer, weil der erhöhte Zoll auf die Preise aufgeschlagen wird, dann sinkt die Nachfrage (= Nachteil 1). Oder die Exporteure müssen entsprechend mit ihren Preisen runtergehen, um auf dem US-Markt konkurrenzfähig zu bleiben, dann verdienen sie weniger (= Nachteil 2). Möglich ist auch eine Mischung aus beidem (Preise leicht runter trotz deutlich gestiegener Zölle).
Doch Trumps Hauptopfer sind die - so oder so - die US-Konsumenten. Denn sie sind es, die schlussendlich mit den Strafzöllen zur Kasse gebeten werden.
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Die hiesige Presse folgt der Trump'schen Darstellung. Das ist aus deutscher Sicht kein Wunder, denn hiesige Firmen (vor allem aus dem Automobilsektor) klagen - zu recht - über mögliche negativen Folgen der Strafzölle für deutschen Exporte in die USA. Dass es obendrein für die Amis teurer wird, bleibt bei den Betrachtungen der Journaille meist außen vor.
Dies ist mMn ein geschickte Strategie von Trump. Das Ausland heult auf, als wäre es der Hauptleidtragende, während in Wirklichkeit der Hauptleittragende der US-Konsument ist, der die höheren Preise letztlich berappen muss. Das "Heulen" des Auslands aber ist der Propaganda-Effekt, auf den Trump spickt.
Trump hofft zwar, damit auch inländischen Produzenten auf die Sprünge zu helfen und mehr hochqualifizierte US-Arbeitsplätze zu schaffen. Doch wirtschaftlich dürfte diese Strategie kaum aufgehen: USA importiert derart viele Produkte und Vorprodukte (Rohstoffe) aus aller Welt - China ist und bleibt die "Werkbank" der USA - , dass es schlichtweg unmöglich ist, diese seit Jahrzehnten eingespielten Handelsbeziehungen auf die Schnelle zu ersetzen - dergestalt, dass inländische Produktion an die Stelle der ausländischen tritt. Ein riesiger Stolperstein sind u. a. die US-Löhne, die zu den höchsten der Welt zählen. Nicht ohne Grund haben die US-Firmen ihre Produktion schon vor Jahren in großem Stil ins billige Ausland verlegt. Das war/ist für die Firmen auch eine wichtige Profitquelle. Motto: Waren im Ausland billig fertigen lassen, um sie dann teuer in USA zu verkaufen. h heimische ersetzt werden.
Am bitteren Ende bleibt somit nur eine konsumhemmende Aggression gegen die eigenen Bürger, die - im Sinne von Trumps "America-First"-Politik - wohlfeil als Aggression gegen das "böse" Ausland verkauft wird. |