DA SIEHT WOHL EINER IN MÜNCHEN SEINE FELLE WEGSCHWIMMEN. BEI DEM WAS SICH DIESER WELTKONZERN AUS BAYERN IN LETZTER ZEIT ALLES LEISTET; KANN MAN NUR NOCH DEN KOPF SCHÜTTELN. DAS SIGNAL IST: MIT ALSTOM WIRD ES WIEDER AUFWÄRTS GEHEN !
PARIS (Dow Jones-VWD)--Die Siemens AG, München, will gerichtlich gegen die EU-Wettbewerbsbehörde vorgehen, falls diese die Staatshilfen für die Alstom SA, Paris, genehmigt. Die Anwälte von Siemens bereiteten die Klage bereits vor, verlautete am Mittwoch aus Unternehmenskreisen. Siemens könnte demnach unter anderem vorbringen, dass Wettbewerbskommissar Mario Monti es versäumt habe, die Untersuchung der Beihilfen des französischen Staats auszudehnen, nachdem der Rettungsplan inzwischen überflüssig geworden sei. Alstom wolle nämlich Teile des Plans mit ihren Banken neu verhandeln.
Die Siemens-Anwälte dürften sich auch für die Aufträge interessieren, die Alstom in jüngster Zeit von staatlichen französischen Unternehmen erhalten habe. Im Zeitraum Januar bis März hätten sich derartige Order an Alstom fast verdoppelt. Dahinter könnte sich ebenfalls eine staatliche Unterstützung verbergen. Ein Sprecher von Siemens wollte sich zu einer etwaigen Klage gegen die EU-Kommission nicht äußern. Bei der EU-Kommission war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Alstom hatte im vergangenen September den Rettungsplan der französischen Regierung im Umfang von 3,2 Mrd EUR bekannt gegeben. Kürzlich hatte CEO Patrick Kahn jedoch mitgeteilt, dass Teile des Plans wegen der enttäuschenden Entwicklung bei Alstom neu verhandelt werden müssten. Die Ungewissheit um die Zukunft des Unternehmens hatte zunächst viele Kunden abgeschreckt. Der Auftragseingang zieht erst seit kurzem wieder an.
In EU-Kreisen wird vermutet, dass die EU-Kommission den Rettungsplan für Alstom Mitte Mai billigen wird. Die vorherrschende Ansicht sei, dass Alstom nur der Verkauf kleinerer Aktiva zur Auflage gemacht werde. Auch könnte die EU-Kommission von Frankreich verlangen, dass dieses den Wettbewerb auf den Märkten sicherstelle, auf denen Alstom aktiv sei. Dow Jones Newswires/14.4.2004/cn/mi
14.04.2004, 17:51
|