Durch die ganzen Kurspariolen vergisst man eigentich sich mal mit fundamentalen Dingen zu befassen und da sieht es hinsichtlich der Nachfrage derzeit nicht gut aus in Europa. Aleo Solar hat gestern eine ganz dicke Umsatzwarnung raus gegeben. Aleo Solar hat in diesem Jahr zum zweitenmal ihre Umsatzprognose für dieses Jahr senken müssen. Von 370 Mio. € auf 280 Mio. €. Das ist dann schon eine saftige Umsatzwarnung von 24%. In Italien ist das erste Register des neuen Conto Energia V, hier müsen sich alle Solaranlagen einschreiben lassen, die größer als 12 kW sind, völlig überraschend nicht mal ausgeschöpft worden.
Die Nachfrage in Europa wird in der 2.Jahreshälfte schwach sein. Das deutet sich mittlerweile schon mehr als an. Die Frage hierbei ist in wie weit wird das Centrosolar betreffen. Das kleine und mittlere Aufdachanlagengeschäft wird wohl aber bei weitem nicht so Mitleidenschaft gezogen werden wie z.B. große Freiflächenanlagen. Da bei Centrosolar das Kerngeschäft überwiegend kleine, mittlere Aufdachanlagen und dachintegrierte Solaranlagen sind, wo die Nachfrage meiner Einschätzung eher stabil bleiben wird, sollte der Nachfragerückgang in Europa Centrosolar nicht zu sehr belasten. Zumal ja Centrosolar auch kein Massenproduzent ist wie z.B. Solarworld und Centrosolar selbst bei einer Produktionsauslastung von 50% ihre Kosten in der Modulproduktion im Griff hat wie die Q2-Zahlen überdeutlich gezeigt haben.
Ich gehe ohenhin davon aus, dass in Deutschland die Anlagengröße bei den kleinen, privaten Aufdachanlagen zurückgehen wird (im Schnitt liegt sie derzeit bei 6,5 kW) um die Produktions- und Verbrauchskurven aufeinander abstimmen zu können, da die Einspeisevergütungen durch die Kürzungen nicht mehr der Renditebringer für die Solaranlagen sein werden, sondern der Eigenverbrauch und mit einer 7 kW-Anlage kann man den Eigenverbrauch kaum über 30% bringen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Batterienlösungen zur Zwischenspeicherung sind derzeit einfach noch zu teuer und auch noch nicht richtig ausgereift. Der Trend hin zu kleineren Anlagen in Deutschland sollte übrigens Centrosolar mit ihrem Handwerkernetzwerk, ihren Komplettpacketen CENPAC und CENPAC plus (scheint ja in den USA ein "Renner" zu sein) und die Kombination Solaranlagen mit einer Wärmepumpe, um so den Eigenverbrauch recht einfach steigern zu können, eher ein Vorteil als ein Nachteil sein. Auch die sehr gute Marktstellung von Centrosolar bei den dachintegrierten/gebäudeintegrierte Solarsysteme ist ein großer Vorteil für Centrosolar für die weitere Entwicklung und zudem ist aufgrund der Komplexitität bei dachintegrierten/gebäudeintegrierte Solarsysteme die Konkurrenz bei weitem nicht so groß wie bei einer "normalen" Aufdachanlge. Auf Neubauten und bei umfassenden Renovierungen mit einer kompletten Dacherneuerung ist die Gebäudeintegration einer Solaranlage kostengünstiger und effizienter und somit wirtschaftlich interessanter als eine "normale" Aufdachanlage. In Frakreich und in Italien gibt es für dachintegrierte/gebäudeintegrierte Solaranlagen deutlich höhere Einspeisevergütungen.
Die Frage die sich mir stellt, mal unabhängig von einem asiatischen Investor, wird Centrosolar in Mitleidenschaft genommen durch die Nachfageschwäche in Europa, wobei kleine Märkte wie Tschechien, Österreich, Holland oder Dänemark derzeit super gut laufen und zwar nur im Bereich Aufdachanlagen, oder/und ist die Börse überhaupt bereit dazu zwischen den einzelnen Solarunternehmen zu unterscheiden. Ich denke mal, dass es in den nächsten Wochen die eine oder andere Hiobsbotschaften aus der Solarbranche kommen wird aufgrund der europäischen Nachfrageschwäche wie z.B. von Solarworld. |