(Ich bin anderer Meinung, siehe unten)
https://www.zerohedge.com/markets/...iff-great-depression-20-incoming
Peter Schiff: Große Depression 2.0 steht bevor
Peter Schiff war zu Gast bei I'm Right with Jesse Kelly in First TV, um über den Zustand der Wirtschaft, die Inflation und die sich entwickelnde Finanzkrise zu sprechen. Er warnte, dass wir direkt auf die Große Depression 2.0 zusteuern.
Kelly eröffnete die Sendung mit der Feststellung, dass der Verbraucherpreisinflation im April bei 4,9 % lag... und erinnerte die Zuhörer daran, dass diese staatlichen VPI-Zahlen nicht ehrlich sind.
"Im Grunde muss man die offiziellen Zahlen verdoppeln, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was tatsächlich mit den Preisen passiert. Wenn die Regierung also sagt, dass die Preise um 4,9 % gestiegen sind, sind sie wahrscheinlich eher um 9,8 % gestiegen. Das gibt einen besseren Eindruck davon, womit die Amerikaner zu kämpfen haben."
Schiff erläuterte, dass die Methode zur Berechnung des Verbraucherpreisindex darauf ausgelegt ist, eine niedrigere Zahl zu ermitteln: "Die Regierung braucht nicht zu lügen. Der Verbraucherpreisindex tut das für sie."
...Schiff sagte, die Krise werde in Form einer Staatsschulden- und Währungskrise kommen. Also viel schlimmer als die gewöhnliche Finanzkrise, die wir 2008 hatten. Denn dieses Mal werden nicht nur die Subprime-Hypotheken das Problem sein. Das Problem werden US-Staatsanleihen sein. Niemand wird unsere Staatsanleihen besitzen wollen, weil die Inflation so hoch ist. Und das wird auch zu einer Dollarkrise führen. Das ist es, worauf wir zusteuern, und es ist eine große Katastrophe.
A.L.: Den (von mir) unterstrichenen Satz wage ich zu bezweifeln. Denn wenn die Leitzinsen hoch sind, sind die Renditen frisch emittierter Staatsanleihen noch höher (unten der Rendite-Chart für 10j.) Es gibt sicherlich einige Käufer, die sich die aktuell - gemessen an der Deflations-Ära - attraktiven Renditen (3,5 %) für längere Zeit sichern wollen - z. B. wenn sie damit rechnen, dass der aktuelle Inflationsschub temporär ist und sich z. B. nach Ende des Ukrainekriegs wieder legt. (Dieses Ende käme z. B. zwangsweise, wenn Biden auf Druck der Reps die Zahlungen an die Ukraine einstellen muss).
Die entscheidende Frage für US-Staatsanleihenkäufer lautet daher: Bleibt die Inflation auch bei kommender Wirtschaftsschwäche so hoch (Stagflation) - dann wäre der Kauf nicht ratsam -, oder werden dann erneut Deflationstendenzen aufkommen?
Schiff hat natürlich recht, dass die Kurse von US-Staatsanleihen, die zu Tiefzinsen vor 2020 emittiert wurden (und noch stärker von Anleihen aus der Eurozone wie Bunds, die von Negativrenditen kommen) stark im Kurs gefallen sind. Den Haltern dieser Papiere bleibt nur, diese Anleihen entweder bis zur Endfälligkeit zu halten (dann gibt es wenig Zinsrendite, trotz Inflation) oder aber die Verluste zu realisieren. Letzteres musste z. B. die SIVB-Bank zwangsweise machen, weil zu viele Kundeneinlagen abgezogen wurden und das Eigenkapital zu tief gesunken war.
Es gibt somit eine Kurs-Krise bei US-Staatsanleihen, die in der Tiefzins-Ära ausgegegen wurden, und in deren Gefolge die Regionalbankenkrise (z. B. SIVB). Noch aber gibt es - und hier malt Schiff mMn den Teufel an die Wand - keine Absatzkrise bei frisch emittierten neuen US-Staatsanleihen mit relativ hohem Zinscoupon.
Sollte sich die Inflation wieder normalisieren, könnten mit jetzt emittierten US-Staatsanleihen doppelt Geschäfte gemacht werden. Einmal über die (relativ) attraktiven Zinseinnahmen, die mit dem Coupon festgeschrieben sind, und zum anderen über die erheblichen Kurssteigerungen, die bei einem Rückgang der Inflation kämen. Würden die US-Leitzinsen wieder auf 2 bis 3 % fallen, könnten länger laufende US-Staatsanleihen auf schätzungsweise 120 bis 130 % des Nominalwerts steigen.
Ich gebe zu, dass mein Kommentar nicht zu Schiffs Hiobsbotschaft passt ;-) |