Erneut wird die Aktie des Biotechnologieunternehmens Medigene von den Anlegern nach oben getrieben. Grund ist eine Meldung des Unternehmes, nach der neue Patente gekauft wurden. Mit den neuen Schutzrechten erweitert das Unternehmen den bereits bestehenden Anwendungs- und Substanzschutz für die Wirkstoffe NV1020 und G207. NV1020 soll gegen Lebermetastasen und G207 gegen Gehirntumore eingesetzt werden. Verkäufer ist die University of Chicago, die dafür eine Einmalzahlung erhält. Sollten die Wirkstoffe in einigen Jahren von den Gesundheitsbehörden grünes Licht für eine Vermarktung bekommen, erhielte die Universität eine prozentuale Umsatzbeteiligung.
Die beiden gentechnisch veränderten Wirkstoffe sind Herpes-Viren, die Krebszellen zerstören, ohne das dabei umliegende gesunde Gewebe zu schädigen. Während NV1020 in der zweiten klinischen Phase ist, befindet sich G207 in der ersten klinischen Phase. Allerdings wurde die Entwicklung für G207 im August so lange unterbrochen bis die Finanzierung durch einen externen Partner sicher gestellt ist. Zocker übernehmen das Steuer Die heutige Kursreaktion der Aktien scheint deutlich übertrieben zu sein. NV1020 wird nicht vor dem Jahr 2007 zugelassen werden können, bei G207 wird es mit Sicherheit bis zum nächsten Jahrzehnt dauern. Mögliche Umsätze und gar Gewinne sind somit in sehr weiter Ferne. Der heutige Kursanstieg ist nichts anderes als Zockerei.
Viel wichtiger ist es, dass Medigene endlich einen Wirkstoff auf den Markt bringt. Das Unternehmen rechnet jedoch damit, noch dieses Jahr in Europa die Zulassung für das am weitesten entwickelte Krebsmittel Leuprogel für den europäischen Markt zu erhalten. Das ist sehr wahrscheinlich, da das Medikament bereits in den USA zur Vermarktung zugelassen wurde. Doch das ist bereits seit Monaten bekannt. |