Analysten spekulieren bei Singulus-Aktie

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eröffnet am: 17.02.05 07:58 von: EinsamerSam. Anzahl Beiträge: 1
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24466 Postings, 7140 Tage EinsamerSamariterAnalysten spekulieren bei Singulus-Aktie

Spezialmaschinenbauer kämpft gegen Billigkonkurrenz - Aktienrückkauf verpufft

Analysten spekulieren bei Singulus-Aktie auf bessere Zeiten

Der Spezialmaschinenbauer Singulus hält die Anleger in Atem. Anfang des Monats verkündete das Unternehmen zunächst, es habe rund fünf Prozent seiner Aktien zurückgekauft.

DÜSSELDORF. Einige Tage nach dieser für die Aktionäre positiven Nachricht folgte ein Paukenschlag: Der Auftragsbestand lag zum Jahresbeginn nur noch bei 57 Mill. Euro nach 90 Mill. im Vorjahr. Außerdem streicht Singulus 120 Stellen. Die im TecDax notierte Aktie fiel von 14,50 Euro auf deutlich unter zwölf Euro.

40 Prozent Auftragseinbruch, jeden sechste Stelle fällt weg, die Aktie auf dem Weg nach unten – doch Analysten sehen nur eine vorübergehende Geschäftsverschlechterung des hessischen Unternehmens. „Im Moment ist in der Aktie eine enorme Unsicherheit“, warnt Peter Rothenaicher von der Hypo-Vereinsbank. Er hat die Aktie von „überdurchschnittlich“ auf „neutral“ heruntergestuft. „Der Ausblick für 2005 ist wegen der leeren Auftragsbücher sehr enttäuschend.“

Die Hessen stellen Maschinen für die Produktion von CDs und DVDs her. Bei den Bildplatten stehen jetzt jedoch neue Techniken ins Haus, allerdings ist noch nicht klar, welcher Standard sich durchsetzt. Die Hersteller warten daher ab, bevor sie neue Maschinen ordern. Singulus hat darauf reagiert, indem es für das zweite Quartal 2005 eine Maschine angekündigt hat, die zwei Formate produzieren kann.

Die Auftragsausfälle stammen vor allem aus Asien. Den dortigen Produzenten von beschreibbaren Rohlingen machen die hohen Preise für den Kunststoff, aus denen die DVDs bestehen, zu schaffen. Außerdem drängten Maschinenbauer aus China und Taiwan mit billigeren Maschinen auf den Markt, sagt Rothenaicher. Seine Schlussfolgerung: Der Umsatz für 2005 werde um 20 Prozent zurückgehen, das Ergebnis gar um 30 Prozent. Das Kursziel senkt der Analyst auf 14 Euro. „Fundamental wäre aber mehr drin“, sagt er. 2006 sei schließlich wieder ein Aufschwung zu erwarten, nur gebe es dafür noch keine harten Nachrichten.

Frank Skodzik von der WestLB rechnet hingegen erst für 2007 mit deutlich volleren Auftragsbüchern. „Wir sehen derzeit eine vorübergehende Delle“, sagt er. Singulus sei langfristig als Marktführer in einem Wachstumsmarkt etabliert. Dennoch hat er sein Kursziel wegen der momentanen Unklarheit auf zwölf Euro reduziert.

Malte Schaumann von SES Research sieht die Aktie ebenfalls über dem heutigen Niveau. Die negativen Meldungen lägen nun vor, jetzt könne es wieder besser werden. So hält er die Einschätzung des Unternehmens, bald würden wieder mehr Maschinen geordert, für plausibel. Der Stellenabbau sei kein Zeichen dafür, dass das Unternehmen langfristig Kapazitäten zurückfahren wolle. „Das Management nutzt offenbar die Gelegenheit, um ineffiziente Strukturen, die in der Wachstumsphase entstanden sind, abzubauen“, sagt er. Insgesamt verfüge die Aktie über ein deutliches Kurspotenzial, kurzfristig werde sie jedoch wohl noch nicht nach oben tendieren.

Diese Einschätzung teilen die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Die negative Grundstimmung und das Auslaufen des Rückkaufprogramms würden die Aktie so lange drücken, bis sich handfeste Signale für eine höhere Nachfrage nach DVD-Maschinen zeigten. Die Aktienexperten setzten ihre Empfehlung daher auf „halten“ zurück.

Allerdings hat der Kurssturz die Aktie so weit verbilligt, dass erste Analysten wieder zum Kauf raten. So sieht Manfred Jakob von der SEB trotz eines von 16 auf 14 Euro gesenkten Kursziels auf Sechsmonatssicht schon wieder Chancen für steigende Kurse.

Einig sind sich die Analysten, dass das derzeit noch laufende Aktienrückkaufprogramm von Singulus sinnvoll ist, weil das Unternehmen über hohe liquide Mittel verfügt. Ein solches Programm stärkt in der Regel den Wert der umlaufenden Aktien, weil es das Angebot verknappt.

Die schlechten Nachrichten haben diesen Effekt jedoch erst einmal zunichte gemacht. Doch die Analsysten spekulieren auf wieder volle Aufträgsbücher und mittelfristig steigende Kurse.

Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 17. Februar 2005, 07:03 Uhr

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