@cosmoc: hast du die Filme Iron Sky und Iron Sky2 geschaut? :)
@Inspi und Skrofel: Ich bin mir gerade nicht bekannt welcher bekannte Value Investor das gesagt hat aber eine Aussage war(wiedergabe nur sinngemäß, den genauen Wortlaut habe ich mir natürlich nicht gemerkt):
"Ich investiere am liebsten Unternehmen die sich auf eine Sache spezialisiert haben und diese in Perfektion betreiben. Wenn eine Firma also darauf spezialisiert ist Schrauben herzustellen die sich rechts herum drehen und plötzlich in einer Investorpräsentiation darüber gesprochen wird, dass man seine Geschäfte in den Bereich der linksdrehenden Schrauben erweitern bzw. diversifizieren möchte, dann denke ich ernsthaft darüber nach ob ich in dem Unternehmen noch investiert sein möchte."
Ich halte nichts davon wenn ein Unternehmen Geld dafür verschwendet, dass es lernt wie man mit anderen Sachen als wie mit Kerngeschäft Geld verdient. Die Tabakindustrie versucht das seit Ewigkeiten und es ist ein ständiger Wechsel zwischen CEOs die das Unternehmen dahin optimierien, dass es breiter aufgestellt und diversifiziert ist, auf welche dann wieder CEOs folgen, die das Unternehmen dahin optimieren, dass dieses "schlanker" wird und sich auf sein Kernbusiness konzentriert und alles überflüssige wieder abstossen. Bei Imperial dieses Logista Geschäft, ein völliger Unfug, das hat vielleicht einen hohen Umsatzanteil, beim EbitDA ist der Beitrag aber kaum zu finden und ob es überhaupt so etwas wie ein Ergebnis liefert, davon mal ganz zu schweigen....
Zum Thema Schulden: Zinsen lassen sich steuerlich absetzen das ganze Thema Bilanzstruktur ist somit KEIN Nullsummenspiel sondern ein verschuldetest Unternehmen ist steuerlich effizienter aufgestellt. Die Kosten der Schulden belaufen sich somit nachsteuern auf nur ca. 5% und nicht etwa 7%. Und der Vergleich zwischen 5%-nachsteuer Zinsen und 10% Dividende ist dann schon ziemlich gewaltig! Schulden tilgen macht durchaus Sinn aber nicht bei einem so niedrigen Aktuenkurs, bei diesem Aktienkurs sind Aktienrückkäufe einfach am effizientesten.
Zum Thema Dividende kürzen weil diese 10% beträgt und das unnötig hoch ist, das ist total absurd die Dividende zu kürzen nur weil der Aktienkurs gefallen ist. Das ist auch extrem unfair gegenüber Altaktionären die 40Euro oder so für die Aktie bezahlt haben (was ein durchaus gerechtfertigter Preis ist bei 4Euro Gewinn). Bei der Dividende kommt es nur auf die Ausschüttungsquote an und da kann man drüber diskutieren ob 60-65% gerechtfertigt sind oder nicht.
Des weiteren kommt die arugmentierte Sicherheit die man hat wenn man die Schulden tilgt aus dem zusätzlichen Geld. Logisch ist der relative Verlust geringer wenn man von 30 Euro einen Anteil von 20 Euro verliert als wie wenn man von 20 Euro einen Anteil von 20 Euro verliert. Da freut man sich dann das ja noch 10 Euro über sind und man keinen Totalverlust hatte. Wenn man aber 2 getrennte Positionen hat, eine 20Euro und eine 10 Euro, und die 20 Euro Postion einen Totalverlust hat, dann hat man am Ende auch noch 10Euro über. Aus dieser Argumentation wir deutlich, dass die zusätzliche 10 Euro keine zusätzliche Sicherheit für die anderen 20 Euro schaffen, es ist halt einfach so dass der Anteil von 10 Euro Sicher ist und die anderen 20 Euro stehen im Risiko.
Wenn also das Tabakgeschäft draufgeht und komplett Wertlos wird, dann hat man exakt soviel verloren wie das Tabakgeschäft wert war. Wenn das Unternehmen jetzt aus dem Tabakgeschäft besteht+100Mrd Kassenbestand und das Tabakgeschäft draufgeht, dann ist das Unternehmen tatsächlich nicht Pleite weil es noch 100Mrd in der Kasse hat. Aber das Tabakgeschäft ist dann trotzdem weg.... die 100Mrd sind also einfach 100Mrd aber das Tabakgeschäft ist trotzdem weg wenn es weg ist....
Wenn das Tabakgeschäft draufgeht und das Unternehmen 30Mrd Schulden hat, dann haben die Aktionäre sogar tatsächlich weniger verloren als wie den kompletten Wert des Tabakgeschäfts, man könnte somit durchaus argumentieren, ob die Schulden nicht sogar dafür sorgen, dass die Aktionäre weniger Risiko haben? Die Gläubiger bekommen ja schließlich Zinsen von den Aktionären, als kompensation für ein Risiko.
Wenn die Aktionäre eines verschuldeten Unternehmens einen Teil des Risikos an die Gläubiger abgeben, tragen dann die Aktionäre eines verschuldeten Unternehmens zwangsläufig weniger Risiko als die Aktionäre eines nicht verschuldeten Unternehmen, da ja per Difinition die Aktionäre eines schuldenfreien Unternehmens das komplette Risiko tragen, während die Aktionäre eines verschuldeten Unternehmens eben einen Teil des Risikos abgegeben haben....
Es gibt einen ganzen Bereich im Finanzsystem der darauf spezialisiert ist das Risiko Ihrer Investitionen durch den Einsatz von Fremdkapital auf Null zu reduzieren, gennant "Leveraged Buyouts". Die kaufen Unternehmen zu 100% auf Pump und geben damit quasi das komplette Risiko an die Gläubiger ab, wenn das Unternehmen also nicht Pleite geht bekommen die (abzüglich der gezahlten Zinsen natürlich) den kompletten Gewinn aber tragen quasi kein Risiko bzw. zu jedem Zeitpunkt steht nur der Gewinn im Risiko....Nebenbei gibt es dann sogar noch die "Berater" die ja sowieso noch eine Provision bei der Übernahme erhalten wenn also das Unternehm zu 110% auf Pump finanziert ist und 10% an die Berater gehen, dann bekommt das kombinierte Konstrukt "Berater+Eigentümer" sogar einen garantierten Gewinn ohne Risiko.
Zusammengefasst: In Bezug aufs Risiko gibt es nicht Geschenkt durch eine unterschiedliche Verteilung von Fremdkapital und Eigentkapital wird keine Risiko aus dem Spiel herausgenommen, das Risiko ist in Summe immer das Gleiche. Aber tatäschlich können Schulden die Steuerlast senken und erzeugen somit durchaus einen zusätzlichen Wert.
Einfache Lösung: Beteiligt euch an Unternehmen die euren Vorstellungen entsprechen und versucht nicht Unternehmen die nicht euren Vorstellungen entsprechen dahingehend zu "verbessern", dass diese euren Vorstellungen entsprechen. Ihr braucht euch nicht wundern, wenn in einem Unternehmen das nicht euren Vorstellungen entspricht Aktionäre investiert sind die eure Vorstellungen nicht teilen und der Meinung sind, dass das Unternhmen so gut ist wie es ist!
BAT ist ein Unternehmen das mit Leverage arbeitet, der Zielleveragekorridor wurde mit 2 bis 3 fachen Leverage zum EBITDA bekannt gegeben und die Ausschüttungspolitik mit über 60% Dividendenquote, sowie die Auschüttung von weiteren überschüssigen Kapital ist ebenfalls so angekündigt. Wenn das jemanden nicht gefällt braucht er hier nicht investieren.
Ich bin jedenfalls aus genau diesem Grund hier investiert. Die hohe Dividende finde ich deshalb gut weil ich das Ziel verfolge das Geld mit höheren Rendite zu reinvestieren als das Management kann und ich brauch kein Management das die Unternehmensgewinne für überteuerte Übernahmen oder Abenteuer wie "Logista" aus dem Fenster schmeisst. Oder im Beispiel von Altria die ja eine große Beteiligung an einem Getränkehersteller haben (sofern die nicht mitlerweile wieder verkauft wurde). Wenn ich eine Beteiligung an einem Logistikunternehmen oder Getränkehersteller haben möchte, dann kauf ich mit kein Tabakunternehmen, dass dann eine solche Beteiligung für mich kauft, wie absurd ist dass den.... Ich investieren jedenfall nicht in Unternehmen damit mir das Management die Investitionsentscheidungen abnimmt! Wenn ich ein Management brauchen würde, dass für mich die Investitionsentscheidungen trifft, dann müsste ich ernsthaft drüber nachdenken ob ich überhaupt selbst Investitionsentscheidungen treffen sollte.....
Des weiteren suche in gezielt nach Unternehmen, die auf Grund von Schulden an der Börse günstiger gehandelt werden, weil ich mit Leverage investiert sein möchte aber eben privat möglichst wenig Schulden haben möchte und die Schulden auf Unternehmensebene auch deutliche steuerliche Vorteile haben.....das ich privat keine Schulden haben möchte hängt halt zwangsläufig damit zusammen, dass Börsenkurse schwanken und dadurch das Risiko des Margincalls erzeugt wird, dieses besteht auf Unternehmensebene in der ausgesprägten Form nicht!
|