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Silberpeis in 2 Jahren?
Seite 14 von 114
neuester Beitrag: 31.03.24 19:59
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eröffnet am: | 22.02.06 11:08 von: | Silberlöwe | Anzahl Beiträge: | 2844 |
neuester Beitrag: | 31.03.24 19:59 von: | Silberlöwe | Leser gesamt: | 894675 |
davon Heute: | 230 | |||
bewertet mit 69 Sternen |
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interessant
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gut analysiert
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informativ
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keine Antwort geben, da ich nicht auf der Edelmetall und Rohstoffmesse war.
Zu den Minenwerten:
Je nach Risikofreude:
Bekannte profitable Silberminen: Pan American, Silver Wheaten Corp
Juniormine: z.B Macmin (steht kurz vor Produktionsstart)
Explorer: Sub-Sahara (sehr erfolgreich im Aufspühren von Edelmetallen.
Joint Venture Partner wie Barrick und Sundrige Gold.
Sterling Mining: Die haben die größte Silbermine von Nordamerika
günstig erworben, und wollen diese wieder in Gang setzen.
Malachite: Juniorexplorer in der Nähe von Macmin.
Macmin ist bereits Joint Venure Partner.
Es gibt noch viele weitere interesante Unternehmen.
Momentan ist aber noch Vorsicht geboten.
Der Silber- u. Goldpreis ist zwar aus technischer Sicht aus dem
sich gebildeten Dreieck ausgebrochen.
Die Minenaktien (Gold Bugs Index) sind aber noch nicht mitgezogen.
Hier besteht noch immer der gebildete Abwärtstrend.
Ich bin für Silber und auch Gold langfristig sehr optimistisch,
momentan warte ich aber noch ab.
Schöne Grüße an dich.
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2
Der Barclays Global Investors iShares Silver Trust (SLV) hat schon vor seiner Zulassung durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC und vor seinem Start an der AMEX Ende April 2006 zu ganz erheblichen Diskussionen und auch Preisbewegungen am Silbermarkt geführt. Mit diesem Artikel soll die Bedeutung dieses ersten (angeblich) physisch hinterlegten Silber-ETFs für den Silbermarkt beleuchtet werden. Hat er wie von vielen Marktteilnehmern erwartet das Potenzial, den Silbermarkt zu revolutionieren und das Preisniveau ganz erheblich anzuheben? Mein vorab-Fazit dazu: "Ja!", ...
weil der -gemessen an den Einlagen- überragend schnelle Erfolg des ETF zumindest indirekt und etwas verzögert genau diesen Effekt herbeiführen wird.
weil der Erfolg des ETF ein wichtiges Signal in den Markt sendet: Silber wird endlich wieder als lukrative Investitionsmöglichkeit angenommen. Es stehen dafür ganz erhebliche Summen bereit, und der physische Silbermarkt wird angesichts dieser neuen Nachfrage noch viel knapper werden als bisher.
weil Silber nunmehr "offiziell" auf dem Weg vom reinen Industriemetall hin zum Anlagemetall oder gar zurück zu monetärer Funktion ist!
Dieses Fazit gilt trotz der im Prinzip berechtigten Einwände, dass...
der ETF möglicherweise nur ein weiteres Manipulationsinstrument im intransparenten Silbermarkt sei.
der aufgrund der vom ETF anzukaufenden Silbermengen zu erwartende Engpass an physischem Silber vorerst ausgeblieben ist.
Seit der ersten Ankündigung des Barclays Silber-ETF im Sommer 2005 sorgte er sowohl bei den Profis als auch in den Internetforen für hitzige Diskussionen: Alle Meinungen zwischen "großer Papiersilberbetrug" bis zu "Zündsatz für Explosion des Silbermarkts" wurden z.T. intensiv vertreten. Der Emittent selbst machte diese Diskussionen durch eine eher verwirrende Informationspolitik nicht eben leichter, erweckte aber stets den Eindruck, die Einlagegelder in den ETF würden vollständig und zeitnah in physischem Silber angelegt. Zielgruppe waren somit von Anfang an private und institutionelle Anleger mit dem klaren Wunsch, über dieses bequeme ETF-Vehikel physisches Silber zu erwerben. Wäre dieser Eindruck von Barclays nicht erweckt worden, hätte weder die Lobby der industriellen Silbernutzer (Silver Users Association, SUA) massive Proteste gegen die ETF-Genehmigung eingelegt, noch wäre der lange Genehmigungsprozess bei der SEC verständlich gewesen. Ein reines Papiersilber- bzw. Silbertrackingprodukt hätte den physischen Silbermarkt kaum tangiert und wäre inmitten der vielen Silberderivate und Silber-Futures kaum aufgefallen, bei denen von den Zeichnern fast nie physische Lieferung verlangt wird. Nur die in allen Pressemeldungen und auch auf der iShares-Homepage bis heute eindeutig suggerierte physische Hinterlegung des Silbers rechtfertigte Erwartungen einer Preisexplosion des Silbermarktes! Nach Durchführung einer näheren Analyse muss man diese Hinterlegung jedoch bezweifeln:
Wo stehen wir heute - fünf Monate nach Auflage des SLV? Man kann auf den ersten Blick nicht sagen, dass sich der Silberpreis seit April erheblich verändert hätte. Die Silberunze kostet heute mit knapp 12 Dollar sogar etwas weniger als damals. Wie ist das möglich - angesichts des Erfolgs des ETF, den man schlichtweg als phänomenal bezeichnen kann? Dazu ein paar Zahlen zur Einordnung:
Per September 2006 hielt der von der SEC für bis zu 130 Mio. Unzen (gut 4.000 Tonnen) Silber zugelassene SLV nach eigenen offiziellen Angaben bereits über 103 Mio. Unzen (3.214 Tonnen). Er war somit nach nur 5 Monaten zu fast 80% ausverkauft! Die Vollzeichnung dürfte aus heutiger Sicht noch 2006 erreicht werden!
Falls die SEC dann eine Aufstockung über 130m Unzen hinaus genehmigen sollte, wird der ETF bis April 2007 in nur einem Jahr eine Silbernachfrage von fast 200m Unzen (6.000 Tonnen) Silber generiert und auf sich gezogen haben. Dieses Volumen alleine würde die Weltnachfrage nach Silber gegenüber 2005 (als diese noch zu 95% industriell getrieben war) von ca. 900 Mio Unzen aus um mehr als 20% steigern! Jederzeit denkbare Nachahmer-ETFs sind in dieser Rechnung noch nicht einmal berücksichtigt.
Warum also geht diese für jeden nachvollziehbare Entwicklung am Silberpreis derzeit noch fast spurlos vorüber?
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Angehängte Grafik:
boehringer-3475_2.png
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1. Der physische Silbermarkt gibt die vom SLV benötigten 130 Millionen Unzen problemlos her.
Diese Möglichkeit kann man angesichts der vielfach belegten Enge des Marktes bei den o.g. Mengen ausschließen. Der kleine aber vergleichbar strukturierte "Central Fund of Canada" hat vor einiger Zeit nachweislich (nur) 8 Mio. Silberunzen physisch bezogen und hat dafür Monate benötigt.
2. Barclays kauft zeitnah immer nur "kleine" Mengen physisches Silber entsprechend den Netto-Neueinlagen in den SLV.
Diese Variante ist unwahrscheinlich, weil die derzeit benötigten etwa 3-5 Mio. Unzen pro Woche eben keine "kleinen Mengen" darstellen und daher sofort den Preis erheblich bewegen müssten! Zudem wäre sie kaufmännisch unklug und für den Silbermarkt und für Barclays untypisch weil geradezu revolutionär transparent... Zwar wird ein solches Vorgehen den Anlegern suggeriert (fast täglich veröffentlicht der SLV die aktuelle Zahl der "ounces in trust"). Die SLV-Bedingungen lassen jedoch -gut verklausuliert- zu, dass der SLV nicht sofort beim Eingang von Neueinlagen physisches Silber ankauft. Auch sind Papiersilber-Transaktionen (z.B. über Futures oder über angeblich mit physischem Silber hinterlegte Produkte dritter Anbieter) möglich und zulässig! Die veröffentlichten Silbermengen sind insofern eher als Silberäquivalent zu verstehen, d.h. als "physisches Silber und Silberforderungen", auch wenn das so klar nicht auf der Homepage des SLV steht. Dieses Vorgehen hat ein "Vorbild" in den Bilanzen der meisten Notenbanken, die -von der BIZ und vom IWF sanktioniert- diese beiden grundverschiedenen Positionen bei Gold ebenfalls in einer Bilanzposition ausweisen und nicht weiter erläutern!
3. Barclays hat die 130 Millionen Unzen über die offiziellen physischen Märkte bezogen - aber schon vor dem Start im April 2006.
Dies hat Barclays noch bis etwa Frühjahr 2006 suggeriert ("physische Unterlegung des ETFs mit derzeit über 100 Mio. Unzen" - Meldung durch "Godmode Trader" unter Berufung auf Barclays). Tatsächlich hatte Barclays zum Start des SLV dann jedoch lediglich 1,5 Mio. Unzen offiziell hinterlegt, was noch nicht einmal 1,5% der bereits heute gezeichneten SLV-Anteile entspricht. Es wäre auch kaum vorstellbar, dass eine physisch getrennte ("allocated") Einlagerung von über 100 Mio. Unzen in England unbemerkt hätte geschehen können. Daher ist eine solche "saubere" physische Hinterlegung nicht wahrscheinlich.
4. Barclays hat die 130 Millionen Unzen außerbörslich bezogen.
In der Tat hält sich am Markt hartnäckig das Gerücht, dass Barclays direkt oder wohl eher indirekt das ehemals Buffet´sche Silber angekauft hat. Warren Buffet hat dieses Silber (exakt 130 Mio. Unzen) vor 1998 gekauft und vor 2006 wieder verkauft. Die Identität dieser Menge (und sogar des Lagerorts London) mit dem genehmigten SLV-Volumen lässt diese Variante wahrscheinlich erscheinen. Selbstverständlich stellt sich in diesem Fall sofort die Frage, woher dann im Falle einer Aufstockung des SLV oder eines anderen neuen Silber-ETFs die Silbermengen zur Deckung kommen sollen! Ein zweiter Silber-Hort in der Buffet´schen Größe ist weltweit nicht bekannt.
5. Barclays hat sich die 130 Millionen Unzen über entsprechende Long-Positionierungen am Silber-Futures-Markt seit Herbst 2005 bis zum SLV-Start im April 2006 gesichert.
Diese Variante ist durchaus denkbar. Falls es so gewesen sein sollte, kann man feststellen, dass alleine diese "Papiersilber"-Transaktionen den Silberpreis von etwa 9 Dollar/Unze bis auf 14 Dollar/Unze um mehr als 50% nach oben getrieben haben! Auch hier kann man die Frage stellen, was eine Aufstockung des SLV über 130 Mio. Unzen hinaus bewirken würde oder gar, was geschehen würde, wenn der SLV -statt die Future-Positionen immer wieder zu prolongieren- von seinen Future-Gegenparteien nun tatsächlich Lieferung verlangen würde. Ähnlich wie am Nickelmarkt der LME im August 2006 geschehen, müsste die Comex dann wohl den sofortigen "Default" (kurzzeitige Aufhebung der Lieferverpflichtungen) im Silbermarkt verfügen - um danach eben doch die unvermeidliche Preisexplosion zuzulassen!
6. Parallel zu preistreibenden physischen Käufen wird der Markt durch Gegentransaktionen tief gehalten.
Diese Variante macht zwar aus Sicht der SLV-Anleger keinen Sinn. Durchaus jedoch für eine Barclays, die ebenso wie andere US-Großbanken schon in der Vergangenheit durch fortgesetzte Short-Manipulationen der Edelmetallmärkte aufgefallen ist: Barclays war im Zusammenspiel mit Notenbanken und anderen Bullion Banken jahrelang im Goldleihe-Geschäft involviert. Auch das berüchtigte "Hedging" (Gold-Vorausverkäufe) großer Goldminengesellschaften wurde durch Barclays mitbetrieben - immer mit dem Ziel der fortgesetzten Goldpreisdrückung oder auch nur zur Generierung von Zins- oder Gebührenerträgen. Wer eine solche Vergangenheit hat, dem darf man ohne weiteres das preisdrückende Verleihen physischer SLV-Silberbestände oder auch Short-Spekulationen mit SLV-Anlagegeldern zutrauen! Beides wäre natürlich völlig unseriös gegenüber den SLV-Kunden und entgegen dem Geist eines auf steigende Silberpreise setzenden Silber-ETFs. Beides ist jedoch gemäß dem von der SEC genehmigten SLV-Regelwerk nicht verboten und damit zulässig!
7. Barclays leiht sich in London lagernde Silberbarren befreundeter Banken oder "kauft" sie auf, obwohl sie bereits einen anderen Eigentümer haben.
Solche "preisneutralen" Mehrfachkäufe oder Mehrfachleihen von Edelmetallbarren sind mangels unabhängiger Audits bei den großen Lagerstellen zwar nicht beweisbar - aber durchaus wahrscheinlich. Ausschließen könnte man dies nur bei unabhängig überwachter, von Fremdbeständen komplett getrennter physischer Lagerung der SLV-Barren (sog. "allocated silver"). Das SLV-Regelwerk lässt aber "unallocated silver" explizit zu. Da immer weniger physisches Silber bei den großen Notenbanken der Welt lagert, dürfte jedoch die praktische Bedeutung dieser Mehrfachverkäufe derzeit sinken.
Welche dieser Erklärungen sind nun wahrscheinlich? Es spricht einiges dafür, dass eine oder mehrere der vier letzten Varianten zutreffen, ohne dass man es abschließend beweisen könnte. Jedenfalls würde dies die Auffälligkeiten des Silbermarktes 2006 erklären:
Ganz erheblicher Preisanstieg bis April 2006 (SLV-Emission).
Fehlender Preisanstieg seit April 2006 trotz angeblich physischer Nachfrage.
Sehr hohe Volatilität seit April 2006 - obwohl der ETF einen sehr stetigen Einlagenzufluss hat.
Einbruch des Silberpreises kurz nach April 2006, als dem Markt klar wurde, dass der ETF jedenfalls derzeit Einlagegelder nicht wie behauptet 1:1 in physischem Silber anlegt.
Zulassung des ETF durch die SEC mit genau 130m Unzen Obergrenze.
Zulassung des ETF gegen den erbitterten Widerstand der industriellen Silbernutzer-Lobby, die physische Engpässe glaubhaft gemacht hatte: "This ETF would remove large amounts of silver from the market. By doing so, the ETF most likely would cause a shortage of silver in the marketplace" (Paul Miller, MD der SUA).
Zwischenfazit: Dieser SLV ist (jedenfalls bis heute) ein Anlegerbetrug und ein Skandal: Die große Mehrzahl der (vor allem US-amerikanischen) Anleger wollten nachweislich in physisches Silber investieren. So wurde er beworben und nur so konnte und kann er so erfolgreich sein! Offenbar ist er jedoch derzeit nur ein ganz gewöhnlicher Indextrackerfonds. Falls er (teilweise - oder im Buffetsilber-Fall sogar komplett) doch mit physischem Silber hinterlegt sein sollte, muss man feststellen, dass dieses Silber ohne weiteres zur Preisdrückung zweckentfremdet werden könnte. Aus Sicht der an niedrigen Silberpreisen interessierten Parteien (Notenbanken, Politiker, Bullion Banken) ist der SLV jedoch ein großer Erfolg: Bis heute wurden über 1,2 Mrd. Dollar, die für ein Investment in den physischen Silbermarkt vorgesehen waren, von diesem erfolgreich abgelenkt in die bunte Welt des Papiergelds und Papiersilbers! Hat der ETF dennoch eine Bedeutung? Ja - eine große sogar:
Signalwirkung des ETF: Silber ist auch ein Anlagemetall!
Sobald sich -was zwangsläufig geschehen wird- im Laufe der Zeit herumspricht, dass dieser ETF lediglich ein Papiersilbervehikel ist, werden die Anleger in Massen umschichten zugunsten dann mit Sicherheit entstandener anderer ETFs, die glaubhaft und ohne Hintertür in physisches Silber investieren! Der Barclays ETF hat der Welt gezeigt, welche riesigen Volumina an Anlagegeldern für physisches Silber vorhanden sind und kurzfristig mobilisiert werden können! Das ist eine völlig neue Erkenntnis für einen Markt, dessen Nachfrage bislang zu 95% industriell getrieben war. Bis 2003 war das weltweite Netto-Investment in physischem Silber zu Anlagezwecken praktisch Null. 2004 gab es mit knapp 40 Mio. bzw. 2005 mit knapp 50 Mio Unzen erstmals messbares Investitionsinteresse außerhalb der Schmuckindustrie. Die 50 Mio Unzen entsprachen etwa 5% der Gesamtnachfrage nach physischem Silber und damit einem Anlagevolumen von etwa 330 Mio Dollar. Und 2006 schafft es dieser ETF alleine, diesen Wert von 2005 mindestens zu vervierfachen!
Wenn die für Silber allokierten Gelder der großen institutionellen Investoren in echte Silber-ETFs fließen werden (und das Buffet-Silber dann nicht mehr für weitere ETFs zur Verfügung steht), wird ab 2007 bereits über 20% der physischen Silbernachfrage aus dem Anlagebereich kommen. Silber wird dann nicht mehr ausschließlich als Industriemetall angesehen werden können. Die Albträume der Silbernutzer-Lobby und der Silber-Shortseller könnten Wirklichkeit werden, denn ein Nachfrageschub von über 20% müsste den Silberpreis explodieren lassen. Ab einem bestimmten Knappheitspunkt diktiert nicht mehr (wie heute) der Silber-Futures-Markt den Spotpreis, sondern umgekehrt! Die Minenförderung könnte niemals mit der Zusatznachfrage Schritt halten, und wahrscheinlich wird noch nicht einmal die Schmucknachfrage mit steigenden Preisen einbrechen: Steigende Edelmetallpreise haben nämlich traditionell die Eigenheit, dass sie die Nachfrage nach Anlage-Edelmetall (inklusive Schmuck) nicht bremsen, sondern sogar noch fördern (Spekulationseffekt)! Auch bei den meisten anderen industriellen Anwendungen von Silber ist vorläufig noch keine starke Substitution durch andere, billigere Metalle zu erwarten - dafür sind die physikalischen Eigenschaften von Silber zu einmalig und der Silber-Verbrauch pro produziertem Gut meist zu gering.
Silber wird sich nach Jahrzehnten vom reinen Industriemetall wieder zum Anlagemetall entwickeln. Das ist die Botschaft des ETF und diese Signalwirkung ist wichtiger als das vielleicht oder auch nicht gehortete physische Material des SLV! Und wer weiß - vielleicht erleben wir auch gerade die Renaissance von Silber als Geld! Wenn es erst ausreichend teuer ist, wird es (ähnlich wie Gold) irgendwann eben doch substituiert und dann kaum mehr industriell verbraucht. Eine offizielle Remonetisierung wurde bereits versucht (z.B. jüngst in Mexiko - dort allerdings nochmals verhindert), und historisch wäre Silbergeld keineswegs ungewöhnlich.
© Peter Boehringer (Stand: 09/2006)
www.pbvv.de
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Die Diktatur des Monetariats’
Lebte Goethe noch, ließe er Gretchen frustriert deklamieren: "Am Silber hängt, nach Silber drängt, doch alles, ach wir Armen!" Und der der große Karl Marx aus Trier würde der erstaunten Finanzszene zurufen: "Silver-Bugs der Welt, vereinigt Euch!" - wenn er die jüngsten Entwicklungen am Silbermarkt erleben dürfte.
Immerhin hat sich der Preis (als ein sehr bescheidener Anfang kommender Mega-Events) in wenigen Jahren verdreifacht. Zum einen hätte der Bärtige sofort erkannt, dass sich der Gattung der bereits wohlbekannten "Gold Bugs" nunmehr eine neue Spezies, die sog. "Silver-Bugs" (wenngleich in noch sehr bescheidenen Anzahlen) hinzugesellt hat. Und schnell von Begriff, wie er nun einmal war, hätte er sicherlich sein Basiswerk in "Edelmetallisches Manifest" umbenannt und auch dessen bekannte Einleitung in visionärer Hinblick auf die Zukunft leicht umformuliert: ‚Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst rasant steigender Gold- und Silberpreise. Es lehrt die Herrschenden, die zitternd auf den Thronen der Papiergeld-Imperien sitzen, das Fürchten. Doch trotz immer schneller rotierenden Gelddruckmaschinen, verkündige ich euch von der kommunistischen Kanzel herab, dass ihre Zeit bald abläuft. In der ‚faulenden Endphase’ wird die Klasse der Gold- und Silver-Bugs die Herrschaft übernehmen, die Klasse der Papierkapitalisten stürzen und die ‚Diktatur des Monetariats’ der Edelmetalle errichten…’
Diesmal könnte der große Meister ausnahmsweise sogar einmal recht behalten, denn die schlussendliche Rückkehr zu einer gesunden inflationsfreien und absolut stabilen Währung ist nur eine Frage der Zeit, vielleicht nur eine von wenigen Jahren. Selbst die immer wieder laut angedachte Transition zum "Euro-Dollar" - also der Vereinigung eines kränkelnden (Euro) und eines schwer-kranken (Dollar) Papiergeldsystems - wird daran auf längere Sicht nichts ändern.
Die Rückkehr der monetären Funktionen von Gold (für große Transaktionen) und Silber (das Gold des kleinen Mannes im Tagesbedarf) wird, in welcher Form auch immer, unvermeidlich sein. Jahrtausende hindurch haben beide Metalle diese Funktion getreulich erfüllt. Doch seit 1971, als Nixon die letzten Fäden einer Verbindung zum Gold durchschnitt, herrschen in absoluter Weise lediglich durch vage Versprechen bankrotter Staaten und durch lauwarme Frühlingsluft "gedeckte" bunt bedruckte Papierzettelchen auf denen "Dollar", "Euro", "Rubel", "Krone", "Yen" oder andere phantastische Namen neben den Kopfbildern toter Männer stehen. Dieses einmalige gigantische Experiment unglaublicher Tragweite, dessen sich die Bevölkerung überhaupt nicht bewusst ist, wird das traurige Schicksal aller Währungen erleiden. Sie alle, ohne jede Ausnahme, fielen auf Null und gingen unter (schon in China vor über 3000 Jahren), sofern - wie in neueren Zeiten - das umlaufende Papier nicht durch Gold oder Silber (oder beides) gedeckt war, oder wenn - wie in alten Zeiten - die Metalle selbst im papierfreien Wertekreislauf zirkulierten. Die Silver-Bugs schmunzeln bereits.
Diese erzwungene Entlassung vom Krankenbett der Finanzsysteme und bald schon von der Intensivstation der Welt-Leitwährung in die gesunde Natur dürfte - selbst im Falle einer kommenden "Währungsreform" (ein eleganteres Wort für Totalenteignung der mit Papiergeld versehenen Bevölkerung) - unvermeidlich sein. Volk, Wähler und Wirtschaft werden mit Sicherheit die Rückkehr zu "etwas solidem, wertbeständigem und nicht beliebig vermehrbarem" erzwingen. Die gegenwärtigen Papiergeldsysteme sind einfach zu krank. Wenn allein das globale Derivate-Volumen mittlerweile die 400 Billionen-Grenze überschritten hat (dem gesamten BIP der USA von etwa 38 Jahren entsprechend) und wenn sich eines Tages dieses Finanzvolumen in absurder Weise auf eine Quadrillion Dollar - allein in diesem einem Sektor - aufblähen sollte - zeigt dies, wie weit sich die sog. Finanzmärkte von der Realwirtschaft entfernten und zum reinen Kasino-Betrieb entarteten, von der Gefahr eines Totalzusammenbruchs des globalen Finanzsystems ganz zu schweigen. Und was "gesund" ist, immer war und sein wird, sind nun einmal Sachwerte und dort insbesondere das Geschwisterpaar Gold und Silber, deren innerer Wert noch nie in der Geschichte auf Null fiel. Im Gegenteil, sie gewannen in "schwierigen Zeiten" stets an Kaufkraft - ein Rettungsanker für kluge vorausschauende Investoren, die von der Geschichte gelernt haben. Wenn Aktien- und Bondmärkte unter schweren Beschuss geraten, wird Silber besonders interessant und Barren wie Münzen werden schnell zu "Geld". Die Silver-Bugs haben Zukunft und lieben die kommende Diktatur des Monetariats nicht umsonst.
Ein 27-fach verstärkter Hoffnungsschimmer
Was spricht nun dafür, dass sich diese etwas gewagte Prognose erfüllen wird? Der Argumente sind viele und wir beschränken uns hier zum einen auf 27 von ihnen und zum anderen auf Silber und seinen Markt, da sich dort die Chancen für Gewinne noch aussichtsreicher präsentieren als im Goldmarkt.
1.) Es ist nicht einmal nötig, dass sich Silber wieder zur "monetären Währung" aufschwingt, die Preise werden auch ohne eine solche Entwicklung aufgrund reiner Marktkräfte stark anziehen, da das Angebot mit der Nachfrage schon seit über 17 Jahren nicht mithalten kann. Das jährliche Defizit von 100 bis 150 Mio. Unzen wurde bisher durch Regierungen und Forward-Verkäufer bzw. Hedger abgedeckt. 2005 beliefen sich die durch diese Gruppe offiziell auf den Markt geworfenen Mengen auf 82,1 Mio. Unzen (Silver-Institute), wobei laut Siebholz nur etwa jede 2. Mine Angaben über Forward-Verkäufe macht. Man kann also davon ausgehen, dass 2005 insgesamt noch etwa 100 Mio. Unzen auf den Preis drückten. Doch diese preisdämpfenden Quellen versiegen langsam. Auch zieht der Bedarf weiter an: Dem World Silver Survey 2006 zufolge nahm das industrielle Kaufvolumen in den letzten zehn Jahren um 37,5% auf 409,3 Mio. Unzen zu, während die fotographische Nachfrage von 210 auf 165 Mio. Unzen zurückging. Dafür stieg diese für Münzen und Medaillen um satte 61,1% auf 41 Mio. Unzen und Netto Investitionen erwachten mit einem Sprung von Null (ab 2000) auf 48 Mio. Unzen (2005) zum Leben. Die Photo-Verluste wurden also überkompensiert. 2006 und 07 dürften weitere Steigerungen - auch im Welt-Gesamtbedarf (zuletzt 911 Mio. Unzen im Jahr) folgen. Der Zuwachs bei den Lieferungen aus Minenproduktion im vergangenen Jahrzehnt um 30,7% auf 641,6 Mio. Unzen und das Anwachsen der Silberschrott-Mengen von 158 auf 187 Mio. Unzen wird sich relativ zum Bedarfswachstum verlangsamen, da - wie beim Öl - die großen und "billigen" reinen Silber-Lager bereits gefunden und abgebaut wurden. Nicht nur das, auch die sich ständig verschärfenden Umweltgesetze wirken sich dämpfend (Menge) und verteuernd (Preis) auf das Angebot aus. Weltweit mehren sich Proteste, Streiks mit strengeren Auflagen im Gefolge. Dies gilt insbesondere für den Goldabbau nach Katastrophen, Giftmüllskandalen und Wasserverseuchungen, sogar in Schwellenländern und der dritten Welt (Rumänien, Peru, Chile, Mexiko, China, Indien). Auch der Silbersektor kann sich diesem Trend nicht entziehen.
2.) Ein Einbruch der Weltkonjunktur, von den USA ausgehend (Platzen der Immobilienblase als Initialzünder) ist in absehbarer Zeit möglich. Dem könnte ein Rückgang der Basis-Metallproduktion folgen, was wiederum die Produktion von etwa 75% der Jahresweltförderung an Silber betrifft, denn die Ertragspolitik der Basismetallminen ist nicht auf deren Nebenprodukt Silber ausgerichtet. Die Silberproduktion präsentiert sich also als hochgradig unelastisch, denn Kupfer-, Blei- und Zinkminen können ihre Produktion nur wegen eines Nebenprodukts unmöglich hochfahren. Die daraus resultierende Verknappung von Silber wird für Preissteigerungen auch in der Krise sorgen, zumindest einen Preisverfall verhindern.
3.) Die Anzahl der "Silver-Bugs" ist noch winzig. Es besteht also ein gewaltiger Nachholbedarf. In Deutschland besitzt nur etwa 0,5-0,7% der Bevölkerung Silber in marktfähigen Mengen. In der Schweiz halten dagegen bereits über 10% der Investorengemeinschaft das weiße Metall. Die Massen kennen Silber nur von den Messergriffen in Omas Besteckkasten her. Diese Prozentzahlen werden in der Endphase des Untergangs der aufgeblasenen Papierwelt gewaltig steigen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Silberpreise.
4.) Wegen der gegenüber Gold relativ geringen Preise pro Gewichtseinheit wird sich der "kleine Mann" bald am Markt "en masse" engagieren, wenn er begreift, dass sich hier ein Inter-City Zug Richtung Silber-City in Bewegung gesetzt hat. Dieser Heuschreckeneffekt ist beim Gold deutlich geringer. Gold ist pro Einheit einfach zu teuer für die Mehrzahl der Sekretärinnen, Putzdamen, Parkplatzwächter, Angestellten, Beamten, Sozialempfänger, Studenten, Arbeitslosen, Asylanten, Verkäufer, Bauern, Soldaten oder Rentner. Steht Gold demnächst bei 1000 und Silber bei 20 $ pro Unze, wird sich der kleine Mann, angelockt von rasant steigenden Preisen, eher 5 Unzen Silber als 5 Unzen Gold leisten. Die Masse kauft nie bei niedrigen Preisen. Das unlängst erreichte 23-Jahres-Hoch für Silber hat diese Anreizschwelle noch nicht erreicht. Vielleicht sind hierfür Silberpreise von 40-60 $ pro Unze oder mehr nötig? Gleich wie hoch, Schwelle und Massenkäufe rücken unaufhaltsam näher.
5.) Die Aufschwungphase des Marktes ist noch sehr jung. Der Bullen-Markt für Gold begann nach über 20 Jahren Preisverfall erst im April 2001 und Silber hinkte zunächst hinterher. Seither erholte sich der Goldpreis um ungefähr 30% pro Jahr (während sich der Dow Jones seitwärts in die Büsche schlug und die Tech-Stocks zumeist noch nicht einmal 50% ihres ehemaligen Wertes erreichten). Silber begann seinen Spurt mit Verspätung 2003. Derartige Phasen generellen Aufschwungs dauern erfahrungsgemäss etwa 15 bis 22 Jahre. Der Kursphantasie "nach oben" sind daher längerfristig kaum Grenzen gesetzt.
6.) Während des langen Bärenmarktes für Silber von 1980 bis 2003 mit Preisen zwischen 3,50 und 5,00 $ pro Unze, verblieb (von wenigen Winzlingen abgesehen) am Ende keine einzige große Silbermine mit positivem Cashflow. Nicht eine! Wenige blieben überhaupt im Geschäft. Silber fiel fast ausschliesslich als Nebenprodukt der Blei-, Kupfer-, Gold- oder Zinkproduzenten an. Die Zahl reiner Silberminen zu erhöhen, ist ein unsicherer, langwieriger und kapitalintensiver Prozess. Risikoscheue Großinvestoren wollen mehrheitlich "erst einmal abwarten" wie sich der Markt entwickelt und sehen ob die Preise doch nicht wieder abstürzen. Eine Mine jedoch zur Produktionsreife zu bringen dauert Jahre, nicht Wochen. Das Angebot wird also schleppend bleiben, was den Silberpreis stützt und die Silver-Bugs erfreut.
7.) Das historische Preisverhältnis von Gold zu Silber von ungefähr 15 : 1 hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder eingependelt (es gab in Griechenland sogar Zeiten, in denen Silber sehr viel teurer war als Gold...). Immerhin hat sich die Relation in letzter Zeit von etwa 64 : 1 auf circa 48 : 1 verbessert. Doch entspräche die Rückkehr zur historischen Norm bei einem Goldpreis von 700 $ pro Unze (demnächst in diesem Theater) etwa 47 $ je Unze Silber. Dies käme in etwa einer Vervierfachung heutiger Preise gleich.
8.) Die unlängst eingerichteten ETFs (ExchangeTraded Funds) für Silber (und Gold), von denen einige wenig, andere mehr und wieder andere 100% des Anlagevermögens in physischem Metall halten, absorbieren große Mengen. Diese 100-Prozenter sind als Anlagevehikel sicher, solange die Regierungen in einem letzten Akt monetärer Verzweiflung nicht zum Mittel der Konfiszierung greifen. Die entsprechenden Silber-Lager bieten sich wegen ihrer Griffigkeit hierfür geradezu an (ein gleiches gilt für Gold ETFs). Abgesehen davon haben Investoren jetzt die Chance, am Preisanstieg des Metalls zu partizipieren. Vorteile: Hohe Liquidität, keine Mehrwertsteuer, keine Lager- (Tonnen von Silber im Büro, Stall oder auf dem Dachboden sind selten) und Transportprobleme (Silber in Mengen ist schwer), sowie Sicherheit (Diebstahl, Feuer). ETFs sind populär. Beispiel: Nur 4 Monate nach der Gründung hatte der Barclays iShares Silber ETF bereits über 100 400 000 Unzen Silber aufgekauft und eingelagert. Die 200 Millionen Unzen-Grenze ist in Sicht. Diese Großen am Markt dürften keine Politik fallender Preise betreiben. Laut silberinfo.de kauft dieser ETF zwischen 8 und 9 Tonnen Silber pro Tag. Eine Chance für Silber-Bugs!
9.) Die Kriege der USA verschlingen dreistellige Milliardenbeträge. Gleichzeitig zur Kanonen- und Butterpolitik (auf Pump) wird die Steuerschraube gelockert und die Dollarproduktion auf Mach 3 herauf gefahren mit vielleicht 2, 3 oder 4 Billionen pro Jahr (wie viel genau ist seit März nicht mehr nachvollziehbar, da die Geldmenge M3 nicht länger veröffentlicht wird). Da der Dollar unglücklicherweise und mit Hilfe fremder Notenbanken noch immer als Weltleitwährung fungiert, exportieren die USA ihre Inflation. Geichzeitig stehen Haushalts- und Handelsdefizit wie auch die Verschuldung - sowohl absolut (Bund, Verbraucher, Firmen, Gemeinden) - als auch relativ (als Prozent des BIP) auf Rekordhöhe. Die Immobilienblase (mit ihrer Wirkung eines fehlfunktionierenden Geldautomaten mit unbeschränkter Selbstbedienung) hat ihre Nadel endlich gefunden. Der bislang auf einfachen Knopfdruck geldausspeiende Kassen-Automat "Housing" wird derzeit von den Marktkräften repariert. Damit fallen künftig die für den Konsum nötigen Zusatzbillionen an Dollars aus, mit deflationärem Effekt. Doch die zur Schuldenvernichtung (Entlastung des Staates) notwendige Gelddruckerei, zusammen mit immer höheren Rohstoff- und Energiepreisen, erzeugt offene Inflation und verdeckte krisenhafte Phänomene. Doch seit jeher liebt niemand Krisen mehr als Edelmetalle - mit Silber im Bunde. Im nahen Korral werden die Silver-Bugs schon unruhig.
10.) Sollten sich andere Phänomene, wie beispielsweise: Brot für 10.000 $ pro kg, Benzin für 2000 €/Liter, Gold für 500.000 $ (Hyperinflation), die Einzelzigarette für 14 €, ein Zusammenschmelzen des Dollars, ein dritter globaler Krieg oder Naturkatastrophen (Stürme, Fluten, Beben) bisher unbekannten Ausmaßes oder Besetzung Bayerns durch die Chinesen realisieren, dann wird natürlich auch der Silberpreis sich auf den Weg Richtung Mars begeben oder sogar das Sonnensystem verlassen. Doch derartiges braucht überhaupt nicht einzutreten, um Silber zu heutigen Preisen immer noch hochattraktiv zu machen. Der Silver-Bug muss also nicht einmal "auf Krise" spekulieren, um mittelfristig hohe Gewinne und langfristig vor allem Sicherheit zu gewinnen.
11.) Die einst von den Regierungen eingelagerten (etwa 10) Milliarden Unzen Silber sind industriell verbraucht worden und teilweise auch in den Ohrringen von Inderinnen gelandet. Die derzeit greifbaren Vorräte decken mengenmässig nur einige Monate des Weltbedarfs ab und das einstige preisdrückende Dumping großer Silbermengen durch die Chinesen klingt ab. Damit ist eine akute Silberverknappung entstanden, die ein massives Absacken der Preise - beinahe schon mit Garantie - ausschließt. Die Silver-Bugs atmen hörbar auf.
12.) Mit Hilfe von Derivaten, massivem Shorten (Leerverkäufe, meist mit großer Hebelwirkung) und Forward-Selling bestimmter Produzenten wie auch durch kartellähnliche Machenschaften der an den Metallbörsen aktiven Händler, wurde der Silberpreis jahrelang künstlich unten gehalten, wobei die Börsenaufsicht wegschaute. Doch den Manipulatoren geht langsam die Munition aus. Der Wegfall neuen Shortens alleine und damit der Preisknebelung dürfte bald Wirkung zeigen. Geschieht dies, werden die Massen angelockt. Paradoxerweise locken nur hohe (und weiter steigende) Preise die Mengen. Diese gehen erfahrungsgemäss sehr spät in den Bullenmarkt, bleiben bis zur Erreichung absurder Preisspitzen darin und verlieren typischerweise im unausweichlichen Crash alles oder fast alles. Dieser eigenartige Zug der Massenpsychologie scheint eine Konstante zu sein. Die Silver-Bugs werden davon profitieren.
13.) Lange gewaltsam niedergedrückte starke Spiralfedern werden, wenn der eiserne Griff der Manipulatoren endlich ermüdet, ihre stetig angewachsene Spannkraft (der künstlich gedrückte Silberpreis) mit umso grösserer Vehemenz entladen. In der Geschichte ist es noch nie gelungen, natürliche Marktpreise durch Manipulation, Tricks, Desinformation und Täuschung für immer unten (oder auch oben) auf extremen Positionen zu halten. Auf Dauer ist niemand größer als der Markt. Niemand! Auch nicht mächtige Politiker, Groß- oder Reservebanken mit stützenden Medienkampagnen, Megaspekulanten, totalitäre Regime, Militärdiktaturen, dem Papiergeldsystem huldigende bankrotte Regierungen von "Demokratien", clevere Wall Street Banker mit nackten Short-Positionen, die die physischen Silberreserven der Welt um ein Vielfaches übertreffen, und die im Ernstfalle den Lieferzwängen ihrer Milliardenkontrakte nur durch Ausserkraftsetzung amtlicher Spielregeln entgehen können. Man erinnere sich auch an die Gebrüder Hunt, die um 1980 umgekehrt vergeblich versuchten, die Silberpreise in die Stratosphäre zu treiben und dort zu halten. Sie wurden allerdings weniger durch den Markt, als durch eine einseitige und überraschende Änderung der Börsen- und Marktregeln durch die Insider bzw. die Börsenaufsicht in die Knie gezwungen. In Zimbabwe versucht der kommunistische Diktator Robert Mugabe die Märkte für Gold, Silber, Währungen etc. fortwährend in seinem Sinne zu etwas zu "beeinflussen" (das schöne Wort "Manipulation" existiert in seinem gereiften Wortschatz nicht). Schon bildet sich ein Schwarzmarkt mit abenteuerlichen Preisen für die Metalle und der höchsten Inflationsrate der Welt, nämlich 1000%! Selbst in Diktaturen ist der Markt also nicht "tot", und die Statistiker sind sich nur uneins, ob diese aufregende Zahl pro Jahr oder pro Monat gilt. Jedenfalls liegt der Preispunkt für Silber, an dem sich echte Nachfrage und echtes Angebot einst treffen werden, sehr weit über dem heutigen. Die Silver-Bugs rätseln bereits, wie hoch die Messlatte liegt.
14.) Sollte es je zu einer Panik-Glattstellung der astronomischen Short-Positionen an der Comex New York oder in London kommen, könnten allein die Deckungskäufe den Silberpreis in den dreistelligen Bereich hinauf treiben, zumindest kurzfristig.
15.) Das von den Zentralbanken ausgeliehene Silber muss theoretisch rückübereignet werden. Diese Rückgabe ist unwahrscheinlich, da die am Markt vorhandenen physischen Silbermengen hierfür nicht ausreichen. Sollten dennoch auch nur einige der Banken auf Rückgabe ihres Silbers bestehen, könnte sich der Preis ebenfalls in Dreistelligkeit (300-500 $ pro Unze denkbar) wieder finden.
16.) Silber wird in tausenden industrieller Anwendungen gebraucht und allwöchentlich kommen neue hinzu. Das kommende Zeitalter der Nano-Technologie allein wird hohen Silberbedarf garantieren. Sollte irgendwann ein Preissprung aus den vorgenannten Gründen stattfinden, werden die Verarbeiter, deren gesamte Produktion ohne Silber vom Stillstand bedroht wäre, ebenfalls in Panik verfallen und sich schlagartig eindecken, was die Preise weiter treibt. Dies umso mehr, als die benötigten Silbermengen meist klein oder geringfügig sind, und oft nur Bruchteile von Prozenten der Gesamtkosten ausmachen. Selbst eine Verzehnfachung des Silberpreises (von z. B. 13 auf 130 $ je Unze) triebe diese Kostenkomponente von beispielsweise 0,3 auf 3,0%, was die Verbraucher jedenfalls bezahlen würden.
17.) Die weltweite Einführung von Just-in-Time (JIT) hat die Lagerhaltungen drastisch reduziert und somit verbilligt. Damit aber wuchs die Anfälligkeit der Produktionssysteme gegen Lieferstörungen und scharfe Preissteigerungen dramatisch an. Dies gilt für alle lagerbaren Artikel, Teile oder Rohstoffe, auch für Silber. Somit aber steigen die Chancen für Panikkäufe. Die winzigen gehaltenen Vorräte reichen nur für Tage oder gar Stunden. Die neuen Empfindlichkeiten aber sprechen für Preissteigerungen durch Panik-Eindeckungskäufe. Der Palladiumpreis wurde beispielsweise von rund 90 auf 1.100 $ hinauf getrieben, vor allem wegen der Panikkäufe von Ford, aus Angst, dass die gesamte Produktion wegen Knappheiten zum Stillstand käme.
18.) Viele Investoren scheuen die mit hohen Werten verbundenen hohen Gewichte und die damit verknüpften Transport- und Lagerprobleme. Zum Preis von 12 $ pro Unze kostet ein Kilo etwa 386 $ und damit eine Tonne 386.000 $. Wer also 2,7 Mio. $ in physisches Silber investieren möchte, könnte praktischerweise und diebessicher (Bande müsste mit schweren Hebezeugen anrücken) sieben Ein-Tonnen-Barren unter dem Bett, auf dem Dachboden, im Büro, im Hühnerstall, in der Garage oder der Sauna lagern, wovor sich viele scheuen. Dieses Problem lösen Banken oder Lagergesellschaften bzw. ETFs (mit preisstützender Wirkung, da geplante Käufe jetzt nicht mehr scheitern), die jedoch Seriennummer der Barren bekannt geben sollten und außerdem Lager- und Versicherungskosten erheben müssen. Tun sie dies nicht, besteht der Silber-"Hort" wahrscheinlich nur auf dem Papier und im Ernstfalle könnte die Einforderung leer ausgehen, da der angebliche "Lagerhalter" erst selbst am Markt kaufen muss und nach hohen Preissteigerungen nicht mehr über die hierzu notwendigen Mittel verfügt. Wer physisches Silber kauft, sollte möglichst auch über physisches Silber direkt (zuhause) oder indirekt (Fremd- oder Mietlager nachweislich) verfügen können. Silver-Bugs: Vorsicht!
19.) Die früher von den Regierungen gehorteten Milliarden an Unzen Silber (die USA 3 und weltweit 10) sind, wie erwähnt, industriell schlicht verbraucht worden und damit "weg". Im Gegensatz zu Gold, was mit etwa 150 000 Tonnen insgesamt nicht "weg" ist, herrscht systemische Silberknappheit. Mit etwa 150 Mio. Unzen an Vorräten wurde der weltweit niedrigste Silberbestand der letzten 700 oder 800 Jahre erreicht. Mehr noch, der globale Jahresbedarf beläuft sich auf über 900 Mio. und das defizitäre Angebot auf etwa 800 Mio. Unzen. Daher muss jetzt die US Münzanstalt Metall für ihre Silber Eagles (Absatzrenner) am freien Markt kaufen. Die Chinesen haben inzwischen ihre preisdrückenden Massenverkäufe fast eingestellt und verbrauchen ihre Vorräte weitgehend selbst. Was weltweit kumulativ in über 6.000 Jahren an Silber angehäuft wurde ist in wenigen Jahrzehnten regelrecht verbraten worden. Der niedrigste Vorratsstand aller Zeiten trifft genau auf die größte Nachfrage aller Zeiten in den Bereichen Industrie, Licht-, Strom- und Wärmeübertragung, Medizin, Schmuck, Geräte, Elektronik, Rüstung oder Münzprägung. Nach Preisverfall sieht das nicht gerade aus.
20.) Theodore Butler kalkulierte 2001 die Gold-Silber-Relation wie folgt: "Um die Vorräte beider Metalle in Perspektive zu setzen, bedenke man, dass eine Goldpreissteigerung von nur einem einzigen Dollar den Wert des Weltgoldes um mehr verändert, als die gesamten Silbervorräte der Welt wert sind. Ein Dollar mehr für die Gold-Unze bedeutet für das Weltgold eín Plus von 1,6 Mrd. $, während das gesamte Weltsilber nur 1,4 Mrd. $ an Wert auf die Wage bringt." Zugegeben, der Goldpreis hat sich seither - grob gesprochen - verdreifacht, aber der Silberpreis ebenfalls, so dass sich an den ursprünglichen Relationen nur wenig ändert, zumal seitdem vier weitere Jahresproduktionen von Gold (zusammen fast 10 000 Tonnen) hinzugekommen sind, Silber sich aber verknappt hat. Dies macht den Silbermarkt einzigartig und weist in die Richtung höherer Preise. Die Silver-Bugs rüsten bereits zur Gartenparty.
21.) Ein finanzmächtiger Einzelinvestor, wie Buffet, Soros, Tata oder Gates kann mit einem Großkauf den Silberpreis massiv in die Höhe treiben. Buffet tat dies tatsächlich vor einigen Jahren mit einem (vorübergehenden) Preisschub auf etwa 7 $ je Unze. In den Märkten für Gold, Immobilien, Aktien oder Bonds wäre dies nicht möglich. Es gibt einfach zu viel davon. Auch diese extreme Marktenge für Silber spricht für steigende Preise. Geht eine Regierung oder ein Finanzelephant in den Silbermarkt, reagiert der Preis heftig. Auch wären geplante Aufstockungen in Asien den Silver-Bugs höchst willkommen.
22.) In der Geschichte wurde in zyklischen Wellenbewegungen der Preis des alten Hochs immer wieder erreicht und dann um ein vielfaches übertroffen. Der alte Höchststand von 52 $ pro Unze (1980) entspräche nach Kaufkraft einem Preis von etwa 140 heutigen Dollars. Sobald sich das Gesetz des Zyklus wieder durchsetzt, gibt es für den Silberpreis kein Halten mehr. Die Silver-Bugs feiern das Gesetz des Zyklus gebührend.
23.) Die rapide steigenden Energiepreise verlangen möglichst verlustfreie Übertragung von beispielsweise Elektrizität. Widerstands-Verluste können hier bis zu 30% betragen. Wird den Leitungsmetallen Silber hinzugefügt und werden die Kontakte versilbert, fallen die Verluste auf vielleicht 5-10%. Sie schrumpfen gar auf Null, wenn man Supraleiter erzeugt. Der Bau einer solchen Supraleitung zwischen New York und San Francisco erfordert etwa 3.100 Tonnen Silber - also etwa 105.000 Unzen (über eine Tonne je Meile). Nur fünf solcher Leitungen verzehrten beinahe die gesamte Silber-Neuproduktion der Welt von 2005. Und es wird nicht bei kläglichen fünf Supra-Leitungen ín einem einzigen Land bleiben. Derlei Perspektiven deuten nicht auf Preisverfall hin, zumal Elektrizität immer "wertvoller" und jeder Verlust immer "teurer" wird. Den Silber-Bugs sind daher rasch steigende Energiepreise hochwillkommen.
24.) Wachsende Bevölkerungszahlen in Asien, Nordamerika und der Welt, eine durch Gelddruck hervorgerufene Liquiditätsschwemme, flankiert von Niedrigzinsen in Kombination mit knappem Silber, treiben die Preise. Insgesamt treffen mehr Menschen mit wachsendem Industriebedarf und mehr Geld auf weniger Silber. Die legendären Wachstumsländer Indien und China haben sich zu wahren Rohstoff-Fressern entwickelt und Silber findet sich im Futtertrog. Ein weltweiter Zusammenbruch der Nachfrage ist so gut wie ausgeschlossen. Auch waren die Silber Preise für so lange so niedrig, dass sie hinter den Inflationsraten weit zurückgeblieben sind. Allein der entsprechende Aufholeffekt wird den Silver-Bugs noch viel Freude bereiten.
25.) Komme nun Hyper-Inflation (wilde Papiergeldvermehrung) oder Deflation ("niemand hat Geld" in der Depression), Silber sollte stets gewinnen oder wenigstens die Kaufkraft halten. In der Inflation blühen die Edelmetalle als solide Anlagen auf wie nie, in der Deflation werden die Händler sich mit Münzen, Barren, Silberaktien und ETFs eindecken, da diese wie Geld immer wertvoller werden. Die Silver-Bugs prosperieren sowohl im Süd- wie im Nordwind.
26.) Falls genügend durch die extrem einseitige Politik der USA und durch Israels militärische Abenteuer ausreichend gereizt und wild gemacht, könnten wichtige Ölstaaten-Potentaten oder dort an die Macht gelangte Fundamentalisten die Ölwaffe einsetzen. Eine scharfe Reaktion der Gold- und Silberpreise wäre die Folge. Schlimmer noch: Die 1,5 Mrd. Muslime könnten sich den Silver- (und Gold-) Bugs hinzugesellen, und ohne einen Schuss beginnen, massiv aus dem Dollar auszusteigen. Dies fände seine Entsprechung in der Wasserverdrängung durch einen Wal, der sich langsam in eine Pfütze wälzt. Fällt der Dollar, fällt auch das letzte verbliebene Empire trotz aller Superwaffen. Zum einen schreibt der Prophet als einzige Währung die von Gold und Silber im Koran vor. Zum anderen waren der Gold-Dinar und der Silber-Dirham seit vielen Jahrhunderten (mit kurzer Unterbrechung ab 1924) im Umlauf (derzeit wieder kurant). Zum dritten hat der Silber-Dinar seine Kaufkraft über 1300 Jahre hinweg in unglaublicher Weise erhalten. In den Jahren 700, 1000, 1300, 1500, 1800, 1900 und 2006 (also immer) kostete ein Huhn einen Silber-Dinar, heute genau so viel wie zu Mohammeds Zeiten. Wenn das kein Inflationsschutz ist, dann gibt es keinen auf dieser Welt. Sollte der Silber-Dinar in die Massenproduktion gehen, wären die verfügbaren Silbervorräte innert Stundenfrist absorbiert und die Preise gehen durch die Decke Richtung Mekka. Trotz allem Säbelrasseln haben die USA zwei hochgefährliche Schwachpunkte: Öl und Dollar, ähnlich dem ansonsten unverwundbaren Siegfried, dem zwei Lindenblätter auf den Rücken fielen, und das schützende Drachenblut dort fernhielten. Der muslimische Hagen wird diese tödlichen Stellen im Ernstfalle zu finden wissen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Silber- (und Gold-) Preise eines Tages von einem entsprechenden Speerstich in den Rücken der USA massiv profitieren. Diese Gefahr ist sehr real und keine Phantasie überreizter Hirne.
27.) Sollte Gold sich zum Himmelsstürmer entwickeln (auch hier wird das alte Hoch (1980) von nach Kaufkraft 2250 $ pro Unze - dem Gesetz des Zyklus zufolge - wieder erreicht und auch überschritten werden), zieht dies die Silberpreise nach, so wie die große Schwester den kleinen dreijährigen Bruder (der jüngste der Silver-Bugs) auf dem Weg zur Männerschau unbarmherzig am Arm mitschleift.
Vielleicht finden sich eines Tages fröhliche Ortsgruppen des europäischen Silver-Bug-Verbandes, die amerikanischen Touristengruppen in Anlehnung an die klassische Schlacht an den Thermophylen per Megaphon überglücklich zurufen: "Wanderer, kommst du nach Wall Street, so melde den Großen dort: Du habest uns hier in der Sonne liegen sehen und der Silberpreis hätte sich verzwölffacht!"
© Prof. Dr. Hans J. Bocker
Dieser Beitrag wurde im "Edelmetall- und Rohstoff-Magazin 2006-07", dem Begleitheft der "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse" 2006 in einer leicht gekürtzen Form veröffentlicht. Neben vielen weiteren Beiträgen von über 40 Autoren werden zudem über 50 Minengesellschaften auf je einer DIN-A4 Seite vorgestellt. Das Magazin ist für 16,90 € über den Goldseiten-Buchshop erhältlich.
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Seit dem 5. August 1993 wird systematisch versucht, dem Goldpreis mit Hilfe von Verleihungen und Verkäufen Abwärtsimpulse zu verabreichen. Ziel dieser Vorgehensweise für die beteiligten Zentralbanken ist, die Inflationserwartungen niedrig zu halten. Zudem sollen der Dollar, die Anleihenmärkte und das Vertrauen in die Finanzmärkte gestärkt werden. Die Interventionen sind nur möglich, weil in den Tresoren der Zentralbanken ein Vielfaches des Jahresverbrauchs lagert. Ähnlich wie auch bei Deviseninterventionen zumeist üblich, werden sie nicht öffentlich gemacht.
Es gibt eine Vielzahl an Indizien für diese systematischen Interventionen. Besonderes kurz und prägnant ist die Aussage von Fed-Gouverneur Angell aus der Anfangszeit der Goldinterventionen: "We can hold the price of gold very easily". Ein weiteres Beispiel stammt vom damaligen Fed Vorsitzenden Greenspan: "Ywhere central banks stand ready to lease gold in increasing quantities should the price rise." Diese Aussage tätigte er zwar in einem anderen Kontext, das Zitat zeigt jedoch, daß zumindest die Bereitschaft zur Drückung bestand. Zudem wird als Mittel die Goldleihe genannt. Auf diese Weise gelangt Gold in den physischen Markt offenkundig auch unabhängig vom Hedging-Bedarf der Minen. Die eigentliche Intervention wird dann von den Banken durchgeführt, die sich das Gold leihen (eine Arbeitsteilung, wie sie vermutlich auch bei Stützungskäufen nach dem Aktiencrash 1987 praktiziert wurde). Die meisten Zentralbanken versäumen es im übrigen, das Ausmaß des von ihnen verliehenen Goldes zu publizieren.
Woher kennen wir den genauen Tag, an dem die systematischen Interventionen begannen? Aus den Zeitpunkten der Durchführung. Die Interventionen sind nicht stetig über den Tag verteilt, sondern fokussieren auf wichtige Marken, wie dem PM-Fixing und dem New-Yorker Schlußkurs. Zudem werden die Handelszeiten der Comex bevorzugt. Dadurch entsteht ein Intraday-Pattern, das sich statistisch identifizieren läßt, und mit dem die Datierung des Beginns der Interventionen auf den 5. August 1993 möglich war (*).
Diese Intraday-Anomalie bestand langjährig, hat sich jedoch im Zuge des nachhaltigen Aufwärtstrends in den letzten Jahren abgeschwächt. Der beigefügte Chart zeigt den durchschnittlichen Intraday-Verlauf aller Tage an, für die hochfrequente Kurse vorliegen. Die rechte Skala weist den Preis aus, die untere die Tageszeit. Zur Durchschnittsbildung werden zu jeder Tageszeit die minütlichen Returns aller etwa 2000 Tage gemittelt und dann miteinander verknüpft. Dieser sogenannte saisonale Intradaychart zeigt somit auf einen Blick, wie sich der Goldkurs über die letzten acht Jahre im Tagesverlauf durchschnittlich bewegte.
Deutlich sichtbar ist der Kursrückgang zum Londoner Nachmittagsfixing. Bemerkenswert sind auch die lokalen Tiefs zum Vormittagsfixing, sowie zur Eröffnung und zum Schluß in New York. Auffällig ist auch, daß der Kurs während der amerikanischen Handelszeit insgesamt seitwärts tendierte, ganz im Unterschied zur übrigen Zeit, in der er stieg.
Der Aufwärtstrend, in dem sich Gold seit mehreren Jahren befindet, bedeutet nicht, daß keine Interventionen mehr stattfinden. Sie haben allerdings nachgelassen (und lassen sich für diese Zeit auch statistisch schlechter nachweisen). Zudem verlangsamen sie den Anstieg, oder leiten temporäre Rückgänge ein, insgesamt verhindern sie aber den Anstieg nicht mehr. Sie bleiben jedoch einer der wichtigsten Einflußfaktoren im Goldmarkt. Dies ist auch wegen ihrer eigenen Historie der Fall: So hat nach Jahren des künstlich unten gehaltenen Goldpreises manche Mine die Produktion eingestellt. Außerdem ist das Ausgangsniveau des Goldpreises niedriger, das Potential somit höher.
© Dimitri Speck
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Die prognostizierte Erholung ist eingetreten. Derzeit versucht sich der Silberpreis an der starken Widerstandszone zwischen 12,98 und 13,24 USD. Silber ist nach der ausgedehnten Konsolidierungsphase wieder in den Fokus der Anleger gerückt. Seit Anfang Oktober hat der Kurs um ca. 2 USD zugelegt.
Diese Kursanstiege sind durchaus gerechtfertigt. Die Nachfrage nach Silber ist auch in diesem Jahr ungebremst. Der Verbrauch wird aller Wahrscheinlichkeit nach bei 875 Mio. Unzen liegen. Dem steht lediglich ein Angebot von 840 Mio. Unzen gegenüber. Somit liegt hier ein ausgeprägtes Defizit von ca. 35 Mio. Unzen vor. In den vergangenen Jahren wurden Defizite durch den Abbau der Lagerbestände ausgeglichen. In Zukunft wird diese Möglichkeit immer geringer. Allein in diesem Jahr sind die Vorräte an Silber von 70 Mio. Unzen Mitte Mai, auf derzeit 40 Mio. Unzen zurückgegangen. Hinzu kommt, dass Silber eine sehr große Bedeutung in der industriellen Produktion hat. Vor allem als Komponente in Batterien und Halbleitern ist Silber von
Bedeutung.
Die aktuelle Notierung des Silberpreises bietet eine ausgezeichnete Ausgangslage um am Überschreiten des 12,98/13,24 USD Widerstandes teilzuhaben. Das nächste Kursziel sehen wir bei 14 USD.
Weitere Details und konkrete Handelsempfehlungen zum Thema Aluminium lesen Sie im berlinvestor : Rohstoffbörsenbrief (unter berlinvestor.de).
© Marcel Torney
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Aktueller Wochenchart (log) seit 18.01.2004 (1 Kerze = 1 Woche).
Kurz-Kommentierung: Bezugnahme auf die ausführlichen charttechnischen Vorgängerkommentierungen. Der Silberpreis bewegt sich derzeit im Bereich der maßgeblichen BUY Triggermarke von 13,24 $. Was heißt das genau?
Steigt Silber auf Wochenschlußkursbasis merklich über 13,24 $ an, liegt ein neues Kaufsignal mit mittelfristigen Kurszielen vopn 15 und 23 $ vor. Wie Sie in der beigefügten aktuellen Chartgrafik erkennen können, befindet sich Silber seit 2 Wochen in diesem mittelfristigen Entscheidungsprozess. Der Ausbruch ist mit aktuell 13,47 $ noch nicht als signifikant einzustufen. 14 $ wären nötig, um von Signifikanz sprechen zu können.
Wer den derzeitigen zaghaften Ausbruch schon handeln möchte, sollte das Stop für die Longposition bei 12,40 $ platzieren.
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11:02 29.11.06
Nachricht
silberinfo (München) - 29.11.2006 – Nachdem wir genau vor einer Woche an dieser Stelle darauf hingewiesen haben, dass der Silberpreis kurz vor einem Ausbruch steht, begann er am letzten Freitag regelrecht zu explodieren. Seitdem bewegt sich der Preis für das weiße Metall auf hohem Niveau seitwärts. Trotz entscheidender Impulse, wie etwa einem schwachen Greenback, ist es dem Silberpreis bislang nicht gelungen, seinen fulminanten Anstieg derart rasant fortzusetzen. Wir sind trotzdem zuversichtlich, dass es in den nächsten Handelstagen weiter nach oben gehen wird. Erste stärkere Widerstände befinden sich im Bereich von 14 US$/Unze, Unterstützungen liegen bei 13,25 US$ bzw. 13 US$.
In Asien sowie im frühen europäischen Handel waren heute leichte Käufe bei Silber zu verzeichnen. Erst mit dem Beginn des Handels in New York, in dessen Verlauf der Silberpreis bis auf 13,57 US$/Unze anzusteigen vermochte, gelang es, ein höheres Niveau zu erreichen. Auffällig war die relativ geringe Zunahme der Lagerbestände an der NYMEX, im Gegensatz zu dem starken Anstieg im Inventar des iShares Trust.
Die Lagerbestände der NYMEX-Lagerhäuser werden mit 108`432`368 angegeben, eine Zunahme von 213`727 Unzen Silber in den letzten 7 Tagen.
Der Bestand des iShares Trust lag gestern bei 107`727`155 Unzen Silber und somit um 1`495`798 Unzen höher, als vor einer Woche.
Der von silberinfo aufgelegte Index SIX, welcher die Entwicklung von 16 Unternehmen aus dem Silbersektor abbildet, notiert aktuell bei 106,265 Zählern.
© by silberinfo
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SILBER: 13,84 $ pro Feinunze
Aktueller Tageschart (log) seit Mai 2006 (1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: SILBER befindet sich seit dem Rücksetzer an den Aufwärtstrend seit September 2005 Anfang Oktober in einer Aufwärtsbewegung. Mit dem Anstieg über die 12,16 $ Marke generierte das Edelmetall Ende Oktober ein kurzfristiges Kaufsignal, welches das Edelmetall bis an die flache Abwärtstrendlinie bei 13,16 $ ansteigen ließ, wo es zunächst knapp darunter seitwärts tendierte. Am 24.11. brach SILBER schließlich über die flache Abwärtstrendlinie bei 13,16 und anschließend die13,40 $ aus, womit nun ein Kaufsignal mit Ziel bei 14,65 - 15,17 $ aktiv ist. Das Chartbild ist jetzt wieder auf sämtlichen Zeitebenen bullisch zu werten.
Charttechnischer Ausblick: Steigt das Edelmetall jetzt per Tagesschluss über das Wochenhoch bei 13,78 $ an, sollte ein direkter Anstieg bis 14,65 - 15,17 $ möglich sein. Sollte zuvor doch nochmals eine Zwischenkorrektur als Pullback (Rücksetzer) an das Ausbruchslevel stattfinden, bietet sich im Bereich bei 13,05 - 13,25 $ eine spekulative Longchance. Kritisch wäre jetzt erst ein Rückfall unter 12,64 $ zu werten, ein kurzfristiges Verkaufsignal mit Ziel bei 11,80 - 12,16 $
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Der nachfolgende Artikel wurde von Reinhard Deutsch als Vortrag auf der am 03. und 04. November 2006 stattfindenden "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse" in München gehalten.
Bevor ich auf die interessanten einzelnen Aspekte eingehe, will ich aber zunächst einmal ein paar Fragen an Sie selbst richten: Wer hier im Publikum glaubt, dass Silber wieder zu Geld wird, der möge doch bitte einmal die Hand heben. Und nun einmal die Gegenprobe - wer glaubt, dass es nicht möglich ist, dass Silber wieder Geld werden kann?
Und jetzt noch eine weitere, entscheidende Frage: - wer wünscht sich denn, dass Silber wieder Geld wird? Diese Frage ist deshalb entscheidend, weil wir nicht damit rechnen können, dass von der Obrigkeit Gold und Silber wieder als Geld eingeführt werden. Wir selbst müssen Gold und Silber wieder zu Geld machen, und es als Geld nutzen. Ob das Möglich ist, damit beschäftigt sich mein Vortrag.
Die meisten Menschen glauben, Silber sei heute nur noch ein Rohstoff - Silber könne nicht wieder zu Geld werden. Diese Überzeugung ist insofern überraschend, als Silber ja über 2000 Jahre hervorragend als Geld gedient hat. Warum sollte Silber diese Funktion nicht auch heute wieder übernehmen können? So wie die Windkraft über Jahrtausende als Energiequelle genutzt wurde und heute zunehmend wieder zusätzlich zu anderen Energiequellen genutzt wird, könnten wir auch Silber sofort zusätzlich zu anderen Geldformen wieder als Geld nutzen.
Neben seinen sonstigen nützlichen Eigenschaften, wie Leitfähigkeit, Reflexion, Lichtempfindlichkeit, Keimtötung etc. wird Silber auch die Eigenschaft, dass es als Geld hervorragend geeignet ist, nie verlieren. Silber wird, neben Gold, immer als Tauschmittel geeignet sein. Das hat es nun über Jahrtausende wahrlich bewiesen.
Wie kommt es dann zu dieser festen Überzeugung, dass Silber kein Geld mehr sein kann? Dieser Frage will ich im ersten Teil meines Vortrages nachgehen. Im zweiten Teil will ich dann zeigen, wie praktisch und konkret Silber heute vor unseren Augen doch wieder Geld werden kann. Im dritten Teil will ich dann versuchen, ein paar Überlegungen zu der Frage anzustellen, welche Wirkung es auf den Silberpreis haben könnte, wenn Silber wieder zu Geld wird.
Wenden wir uns der ersten Frage zu - wie kommt es, dass Silber als Geld so völlig aus dem Bewusstsein geraten ist?
Historisch hängt es natürlich damit zusammen, dass Silber gezielt und planvoll als Geld abgeschafft und so aus dem Bewusstsein verdrängt wurde, wie ich in meinem Buch Das Silberkomplott ausführlich beschreibe. Der langfristige Plan war, zuerst Silber als Geld abzuschaffen und anschließend auch Gold, um beide Metalle durch ein Geld zu ersetzen, das man in beliebiger Menge aus dem Nichts erzeugen kann, nämlich ungedecktes Papiergeld, sog. fiat money. Mit einem solchen Geldsystem ist natürlich sehr viel Macht verbunden, weshalb auch sehr viel Intelligenz darauf verwendet wurde, ein solches System einzuführen. Nun - der Plan ist gelungen und wir haben weltweit nur noch fiat-money-Systeme. Silber und Gold sind offiziell als Geld abgeschafft .
Aber das erklärt natürlich nicht, warum die Menschen heute aus sich selbst heraus überzeugt sind, Silber tauge nicht als Geld. Selbst der Silberguru Ted Butler sagt - Silber kann nicht wieder Geld werden. Der eigentliche Grund für dieses merkwürdige Phänomen ist eine Täuschung, eine Verwechslung, ein sprachlicher Zaubertrick, etwa nach dem Muster: "Nehmen wir an, Sie haben 5 Pferde und wir nennen das Pferd Kuh, wie viel Kühe hätten Sie dann? Antwort: 5 Kühe natürlich. Falsch - wenn ich ein Pferd Kuh nenne, wird es nicht zur Kuh."
Es gibt heute eigentlich überhaupt kein Geld mehr - Geld ist völlig verschwunden und an seine Stelle ist Etwas getreten, das gar kein Geld ist - aber Geld genannt wird. Was wir heute als Geld bezeichnen, wie Dollar, Euro, Franken etc. ist gar kein Geld, sondern Kredit. Jeder gedruckte Dollar- oder Euroschein ist eine Krediturkunde mit der eine Schuld, ein Versprechen weitergereicht wird. Bezahlen mit Geld bedeutet das Liefern einer Ware oder einer Leistung als Gegenleistung für eine Ware. Ich bezahle eine Ware, indem ich eine andere Ware dafür hergebe. Alles arbeitsteilige Wirtschaften bedeutet nichts anderes als den Austausch von Leistung und Gegenleistung. Weil das nicht immer passt wird üblicherweise eine Ware dazwischen geschaltet, die von den meisten Menschen begehrt wird. Diese Zwischentauschware bezeichnete man früher als Geld. Nachdem man mit zahlreichen Zwischentauschwaren experimentiert hat, haben sich Silber und Gold im Markt als beste Zwischentauschware, als bestes Geld herausgestellt.
Neben Geld hat es immer auch Kredit gegeben, wenn die Gegenleistung nicht sofort erbracht sondern für später versprochen wurde. Es wird dann gleichsam nicht mit einer Ware sondern mit einem Versprechen auf Ware bezahlt. Üblicherweise wird dieses Versprechen mit einem Zettel, einem Schuldschein dokumentiert, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Wenn mit Geld bezahlt wird, ist das Geschäft abgeschlossen - Leistung und Gegenleistung sind ausgetauscht. Wenn nur mit einem Versprechen gezahlt wird bleibt das Geschäft offen - die Gegenleistung steht noch aus.
Nachdem man nun Silber und Gold als Geld ganz abgeschafft hat, haben wir heute lauter offene Versprechen, lauter Zettel, die nur anzeigen, wie viel Versprechen noch offen sind. Aber statt diese Zettel nun Kredit oder offenes Versprechen zu nennen, bezeichnet man die Zettel als Geld und tut so, als ob eine Leistung bezahlt wäre, wenn man so ein Versprechen übergibt. Je mehr solche Zettel umlaufen, umso mehr offene Versprechen gibt es, umso mehr Rechnungen stehen offen, weil die Gegenleistung noch nicht erbracht wurde.
Halten wir also fest, mit Lieferung einer Ware ist das Geschäft abgeschlossen, mit Lieferung eines Versprechens (Dollar, Euro) bleibt das Geschäft offen. Im ersten Fall wird mit Geld bezahlt, im zweiten Fall mit Kredit. Geld und Kredit sind zwei ganz verschiedene Dinge und sollten klar auseinander gehalten werden.
Nun hat man aber einfach Geld ganz abgeschafft und Kredit als Geld bezeichnet und mit diesem Trick ist genau die Verwirrung entstanden, die wir heute konstatieren und die wohl auch Zweck der Übung war.
Aber man muss den Trick nur durchschauen und schon können Silber und Gold wieder zu Geld werden. Wenn man nämlich im Umkehrschluss erkennt, dass Dollar und Euro gar kein Geld sind, sondern Kredit, dann erkennt man sofort wieder, dass man daneben auch Silber und Gold als Geld benutzen kann. Es geht also gar nicht darum, dass man nur entweder Euro und Dollar oder nur Silber und Gold als Geld benutzen kann. Vielmehr kann man beides gleichzeitig und nebeneinander benutzen. Beides schließt sich nicht aus, in der Weise, dass nur das Eine oder das Andere Geld sein kann. Aber genau das ist das Missverständnis. Viele glauben, Silber und Gold könnten nicht wieder Geld werden, weil sie dann Euro und Dollar ersetzen müssten und soviel Gold und Silber gebe es gar nicht. Dabei ist genau das Gegenteil richtig. Durch alle Jahrhunderte hat es Geld und Kredit nebeneinander gegeben, wobei Geld, also Gold und Silber, eine fest vorhandene Menge war, die als Geld umlief und nur schwer veränderbar war, während Kredit eine variable Größe war, die sich der Wirtschaftsdynamik anpasste. Kredit entsteht aus dem Nichts und verschwindet wieder ins Nichts und passt sich so der Nachfrage an.
Die Tatsache, dass es vorübergehend gelungen ist, Geld ganz abzuschaffen und den Menschen einzureden, nur Kredit sei Geld, heißt nicht, dass die Menschen das immer glauben. Mit ein wenig eigenem Nachdenken erkennt eigentlich Jeder, dass Silber und Gold nach wie vor weltweit begehrt sind und deshalb ihre Tauscheigenschaft nicht verloren haben. Diese Einsicht kann uns als Edelmetallinvestoren auch großes Vertrauen geben. Silber und Gold gehen nicht pleite, sie verschwinden nicht und sie verlieren auch nicht über Nacht ihre Tauscheigenschaft.
Damit komme ich zur zweiten Frage meines Vortrages: Wie könnte das konkret aussehen, wenn Silber wieder Geld wird?
Bezahlen mit Silber bedeutet schlichten Warentausch wie wir gesehen haben. Ich tausche 5 Hühner gegen 1 Unze Silber. Das kann man immer machen und das ist auch nicht verboten. Noch haben wir Vertragsfreiheit und können unsere Leistungen tauschen wogegen wir immer lustig sind.
Aber hier fangen die Probleme im Kopf auch schon an. Versuchen Sie mal Ihre Pizza mit einer Unze Silber zu bezahlen. Der Kellner wird stutzen und fragen, ob das denn auch echtes Geld sei. Wir sind in dieser Frage so vom Staat abhängig, dass wir gar nicht mehr den Mut haben, selbst zu entscheiden, was uns Etwas wert ist. Natürlich spielt die Frage der Akzeptanz eine Rolle. Der Kellner will ja nicht in die Silberunze beißen, sondern damit für seine Kinder Milch kaufen. Insofern ist er darauf angewiesen, dass nach ihm die Unze Jemand annimmt und es sieht so aus, als ob es hier keinen großen Unterschied zum Kreditzettel gibt. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Silberunze freiwillig angenommen wird, während der staatliche Kreditzettel Zwangsgeld ist. Der Kellner muss ihn nehmen als Bezahlung für die Pizza. Das macht es so schwer, Silber und Gold als freiwilliges Privatgeld einzuführen, weil es so viel einfacher ist, sich staatlichem Zwang zu unterwerfen.
Macht das die Sache nun hoffnungslos? Keineswegs - die Globalisierung könnte hier ein Wunder bewirken. Der staatliche Zwang hört nämlich an der Grenze auf. Weltweit wird Geld freiwillig akzeptiert oder gar nicht. Wenn Sie mit Zimbabwe-Dollar in Saudi Arabien Öl kaufen wollen, werden Sie ein müdes Lächeln ernten - der Zettel wird nicht akzeptiert, trotz Annahmezwang in Zimbabwe. Ja - mit dem Dollar funktioniert das noch - erstaunlicherweise - aber der Trick mit der Weltleitwährung läuft jetzt langsam aus.
Das Ausland hat es in der Hand, für seine Waren etwas anderes zu verlangen als Dollar. Die Amerikaner werden zwar versuchen, das zu verhindern, notfalls mit Krieg wie im Irak, als Sadam Hussein Euro statt Dollar für sein Öl verlangte. Aber auf Dauer können die USA nicht alle Welt zwingen gegen Dollar zu liefern, wenn die Lieferanten Silber und Gold haben wollen. Je mehr das Misstrauen gegen den Dollar wächst und sich die Überzeugung durchsetzt, dass die USA ihre riesigen Dollarschulden nicht mit realen Leistungen honorieren werden, umso mehr werden die Dollarbesitzer versuchen, ihre leeren Versprechungen in Form von Dollaranleihen noch schnell in reale Dinge zu transferieren. Und hier eignen sich eben Silber und Gold besonders gut, um reale Leistung zu speichern und aufzubewahren.
Halten wir also fest, im Außenverhältnis kann selbst die Leitwährung Dollar nicht als Zahlungsmittel aufgezwungen werden. Jenseits der Grenze gilt das gesetzliche Zahlungsmittel nicht. Das Geld muss freiwillig angenommen werden. Das Deutsche Reich konnte im Krieg nur gegen Gold und Silber wichtige Rohstoffe im Ausland kaufen.
Ein neues internationales Zahlungssystem auf der Basis von Gold und Silber entsteht aber bereits wieder vor unseren Augen in Form der sog. digital gold currencies oder abgekürzt DGC. Dabei liegt Gold und Silber in sicheren Tresoren in London, Dubai oder Zürich und die Eigentümer übertragen ihre Anteile international oder auch national als Zahlungsmittel in giraler Form. Im Grunde handelt es sich um das altbewährte Modell der Hamburger Girobank, das über 300 Jahre hervorragend funktioniert hat. Die Menschen deponierten ihr Silber bei der Bank und das Eigentum daran wurde europaweit giral als Zahlungsmittel übertragen. E-Gold und GoldMoney bieten diese Dienstleistung bereits seit Jahren wieder an und beide Firmen weisen beträchtliche Wachstumsraten auf. Es ist wohl keine Frage, dass diese Form von Edelmetallgeld sich weltweit wieder verbreiten wird. Allein die Tatsache, dass Mohammed Gold und Silber als Geld vorschreibt, könnte dieser Entwicklung in Form von E-Dinar beträchtliche Schubkraft verleihen.
E-Gold hat bereits über 3 Millionen Konten, davon allein in China 155.000 aktive Konten und wickelt täglich etwa 50-60.000 Zahlungsvorgänge ab, mit einem Volumen von ca. 10 Millionen Dollar pro Tag. Die Freunde des staatlichen Falschgeldes werden jetzt auf diese Entwicklung aufmerksam und versuchen, sie zu unterbinden. So ist kurz vor Weihnachten 2005 bei e-gold in Florida das FBI aufmarschiert, hat alles durchsucht inklusive der Privatwohnung des Inhabers Douglas Jackson und hat alle Unterlagen kopiert und das ganze System für 3 Tage lahm gelegt, unter dem fadenscheinigen Vorwand, Kriminelle und Terroristen würden das System für Überweisungen nutzen. Mit diesem Vorwand kann man jede Bank und jedes Unternehmen durchsuchen. E-Gold selbst ist daran interessiert, Kriminelle aus dem System rauszuhalten und dabei mit den Behörden zu kooperieren. Die Durchsuchung ist dann auch ausgegangen wie das Hornberger schießen. E-gold arbeitet wieder wie zuvor und wächst und gedeiht.
Es wird höchste Zeit, dass ein solches System auch bei uns organisiert wird. Die Scheideanstalten wie Agosi oder Heraeus könnten das sofort machen, da sie ja praktisch schon ein girales Edelmetallsystem für Juweliere unterhalten. Aber auch die Einkaufsgenossenschaften, wie Jürgen Müllers goldsilber.org oder der Wertsicherungsfonds der Popp AG könnten zum Ausgangspunkt für ein solches Giralsystem werden, evtl. in Zusammenarbeit mit den Sparkassen oder den Raiffeisenbanken. Das Gold und Silber der Anleger, das jetzt nur im Tresor schlummert, würde hochliquide, würde zu Geld. Ich denke, dass diese girale Übertragung von Edelmetallen als Geld eine Zukunft hat und dass man so etwas international kaum verbieten kann.
Eine andere Frage ist es, ob man den Umlauf privater Edelmetallmünzen auf nationaler Ebene verbieten kann. Hier zeichnet sich in USA eine interessante Kontroverse ab, eine Art Showdown zwischen Staatsgeld und privatem Edelmetallgeld, bei dem die unterschiedlichen geldtheoretischen Argumente sehr schön klar zu Tage treten, weshalb ich auf den Fall hier einmal näher eingehen will.
Die Firma Norfed versucht bekanntlich in USA wieder ein privates Geldsystem auf der Basis umlaufender Silbermünzen aufzubauen. Das Experiment läuft seit etwa 8 Jahren, es gibt etwa 100.000 Nutzer und es wurden sog. Liberty-Dollar im Wert von ca. 20 Millionen US Dollar verkauft. Den Liberty-Dollar gibt es auch als Papierschein in Form sog. Lagerscheine, wobei für jeden Schein eine entsprechende Menge Silber in einem Lagerhaus deponiert ist. Die Scheine sind also mit Silber gedeckt, im Gegensatz zu den staatlichen Dollars, für die nichts hinterlegt ist, die durch nichts gedeckt sind. Die meisten Liberty-Dollar laufen allerdings in Form von Münzen um, mit einer Unze Feinsilber, auf welche derzeit die Zahl 20 Dollar aufgeprägt ist. Diese Zahl ändert sich mit steigendem Silberpreis. Anfang dieses Jahres war noch eine 10 aufgeprägt. Wenn der Silberpreis weiter steigt wird eine neue Serie mit der Zahl 50 aufgelegt. Die aufgeprägte Zahl ist dabei nur eine didaktische Krücke. Die Menschen sind so daran gewöhnt auf Geld eine Zahl als Wert aufgedruckt zu finden, dass sie ohne diese Zahl Schwierigkeiten haben. Auf Münzen kann man allenfalls ein Gewicht aufprägen, aber nicht einen Wert. Eine Zahl als Wert auf einer Edelmetallmünze ist eigentlich völlig belanglos, aber das muss sich auch erst wieder herumsprechen.
Der Gedanke hinter dem Liberty-Dollar ist es, die Menschen wieder an den Gebrauch von Silbermünzen als Geld zu gewöhnen. Feel the drop - spüren Sie das Gewicht - ist denn auch der Werbeslogan von Norfed. Praktisch sieht das so aus, dass man den Kellner fragt, ob er staatliches Papiergeld oder richtiges Geld haben will und ihm dabei die Silberunze in die Hand fallen lässt. Meist ist der Kellner überrascht über das Gewicht und das Gefühl einer echten Silbermünze und behält die Münze, auch wenn er darauf hingewiesen wird, dass es kein gesetzliches Zahlungsmittel ist und dass die Annahme nur freiwillig erfolgen kann. Die Menschen bekommen wieder ein Gefühl dafür, dass Silber in freier Vereinbarung als Geld funktionieren kann.
Nun hat die US Mint am 14. September dieses Jahres völlig überraschend eine Pressemitteilung herausgegeben mit der Kopfzeile: "Liberty-Dollars sind kein gesetzliches Zahlungsmittel. Die US Mint warnt die Konsumenten."
Die Justiz habe erklärt, die Benutzung der Liberty-Dollar Medaillen als Geld sei eine Straftat. In der Pressemitteilung wird dann weiter erklärt, diese Medaillen seien keine Originalmünzen der Unitet States Mint und sie seien kein gesetzliches Zahlungsmittel. Es handele sich um ein privat hergestelltes Produkt. Staatsanwälte im Justizministerium hätten entschieden, dass der Gebrauch dieser Liberty-Dollar Medaillen als umlaufendes Geld eine Straftat sei. Die Werbung von Norfed würde diese Medaillen als richtiges Geld bezeichnen und die Medaillen würden auch wie richtiges Geld aussehen, denn sie würden die Freiheitsstatue sowie die Freiheitsfackel als Symbol verwenden, es würde USA draufstehen und sogar "Trust in God", was so ähnlich klingt wie "In God we Trust", was ja bekanntlich auf allen Scheinen und Münzen der USA steht und zu dem gängigen Witz verleitet - "In God We Trust - all other pay cash". Eigentlich müsste ja "In Governement We Trust" draufstehen, denn Gott hat ja nun mit dem Geld wirklich nichts zu tun und er steht sicher auch nicht dafür gerade.
Neben diesen eher banalen Argumenten trägt die US-Mint aber noch ein Argument gegen den Liberty - Dollar vor, das mit einer gewissen Tücke verbunden ist, wie ich meine und womit das Publikum über den wahren Sachverhalt hinweg getäuscht werden soll.
Norfed würde den Liberty Dollar als legal und verfassungsgemäß bezeichnen. In der Verfassung stünde aber: "Der Kongress habe die exklusive Macht, das Geld der Vereinigten Staaten zu prägen und seinen Wert zu regulieren."
Mit dieser Argumentation wird der wahre Sachverhalt geradezu auf den Kopf gestellt und das Publikum hinters Licht geführt. In der amerikanischen Verfassung steht nämlich: "Congress has the power to coin money and to regulate its value." Da steht nicht "exclusive power" wie die Mint schreibt. Der Souverain also "we the people" hat nach dem amerikanischen Verfassungsverständnis durchaus weiterhin das Recht, private Münzen zu prägen. Nur die einzelnen Mitgliedstaaten durften selbst keine Münzen prägen.
Die Vorschrift für die einzelnen Mitgliedstaaten in der Verfassung von 1787 lautet wiederum ganz klar: "No state shall coin money, emit bills of credit, make any thing but gold and silver coin a tender in payment of debts."
Also kein Staat darf Münzen prägen oder Papiergeld ausgeben oder irgend etwas anderes, außer Gold- und Silbermünzen zum Zahlungsmittel erklären.
Hier steht also nichts davon, dass nur die vom Kongress geprägten Münzen Zahlungsmittel sein dürfen. Der entscheidende Punkt ist aber der, dass aus der amerikanischen Verfassung ganz klar hervorgeht, dass nur Gold und Silber zu Geld erklärt werden dürfen.
Da steht: "Congress has the power to coin money" und nicht to print money, oder to issue money, oder to create money. To coin money hieß damals eindeutig, das Prägen von Gold- und Silbermünzen, wie es auch aus der Vorschrift für die Einzelstaaten hervorgeht. Die Mint tut nun so, als ob der Staat das alleinige Recht habe, irgendwelches Geld herzustellen. To coin money - wird einfach als Geldherstellung interpretiert wobei die Mint die einzige Stelle sei, die Zahlungsmittel herstellen darf.
Hinter dieser ganzen Konfusion steht natürlich die alte Frage, wer bestimmt, was Geld ist, der Staat oder der Markt. Und diese Frage wird jetzt durch die Pressemitteilung der Mint sehr deutlich wieder auf die Tagesordnung gebracht.
Mike Johnson, der neue Direktor bei Norfed hat in einer ersten Stellungnahme die Verlautbarung der Mint begrüßt. Norfed habe dadurch einen gewaltigen Schub in der öffentlichen Aufmerksamkeit erhalten. Zeitungen und Rundfunk berichten plötzlich darüber. Die Besuche auf der Website von Norfed haben sich verzehnfacht, die Verkäufe sind enorm gestiegen und zahlreiche Mitglieder sind hinzugekommen. Die Grundstimmung sei, dass sich die Amerikaner diese monetäre Bevormundung nicht länger gefallen lassen wollen.
Die Mint kann es nun natürlich nicht bei den Worten belassen. Wenn es sich wirklich um eine Straftat handeln sollte, muss Anklage gegen Norfed erhoben werden und ein Gericht entscheiden, ob die Amerikaner nach ihrer Verfassung das Recht haben, Gold und Silber als Geld zu verwenden. Es wird jedenfalls in dieser Frage jetzt richtig spannend.
Leider ist bei uns die Verfassungslage nicht so klar. Gleichwohl ist es durchaus ungeklärt, ob wir in Deutschland, aufgrund der Vertragsfreiheit, Bezahlung in Gold und Silber in Verträgen frei vereinbaren dürfen. Das Beste ist wohl, es einfach auszuprobieren. Junge Unternehmer hier im Saal sind aufgefordert, das Norfed Modell in Deutschland einfach zu kopieren und damit auch richtig Geld zu verdienen.
Wir haben vor ein paar Jahren schon mal damit angefangen und auch Münzen geprägt, die wir Silverliberty genannt haben. Unter www.silverliberty.de finden Sie im Internet nähere Einzelheiten dazu. Wir haben allerdings nicht "Trust in God" sondern "Trust Yourself" aufgeprägt und auch gleich die Bezeichnung Bartercoin statt Euro oder Dollar. Leider haben wir 2002 auch gleich eine 20 aufgeprägt statt eine 10 - und das war ein Fehler, weil das noch zu früh dafür war. Der Silberpreis ist nicht so schnell gestiegen, wie wir gedacht hatten, weshalb die Münzen zunächst auch nicht verkaufbar waren.
Die bereits geprägten Münzen verkaufen wir jetzt für 20 Euro vorwiegend als Sammlerobjekte. Immerhin ist es der erste Versuch, in Deutschland wieder Silber als Privatgeld einzuführen und die Startauflage lag bei nur 6.000 Stück. Hier auf der Messe können Sie am Stand von bullion-art die Münzen ansehen und auch welche kaufen. Im kommenden Jahr können Sie dann Münzen mit der Zahl 20 in solche mit der Zahl 50 umtauschen.
Lassen Sie mich zum Schluss noch kurz auf die dritte Frage eingehen, nämlich welche Wirkung es auf den Silberpreis hätte, wenn Silber wieder zu Geld wird.
In meinem Buch "Das Silberkomplott" gehe ich ausführlich auf diese Frage ein und weise auch darauf hin, dass der höchste jemals gemessene Preis für Silber bei 806 Dollar lag, in Dollar von 1998 berechnet. Das war 1477 und damals war Silber weltweit Geld. Der Goldpreis lag damals bei etwa 2500. Sie sehen also, dass Silber als Geld eine enorme Kaufkraft entfalten kann. Sie bekamen damals 1477 für 1 Unze Silber sehr viel Brot, Wein, Kleider oder Fleisch. Im Zuge der Edelmetallschwemme aus Amerika ist die Kaufkraft von Gold und Silber dann 150 Jahre lang dramatisch gesunken. Die Kaufkraft von Gold hat sich aber bei etwa 500 stabilisiert und da steht sie heute noch. Die Kaufkraft von Silber ist dagegen unter 4 gesunken und fängt gerade erst an, sich wieder etwas zu erholen.
Eine Remonetisierung des Silbers hätte eine enorme Wirkung auf die Kaufkraft des Silbers. Aber genau dieser Sachverhalt ist praktisch noch nicht in das Bewusstsein der Investoren gedrungen und genau das bietet jetzt eine Riesenchance. Es kommt nicht oft vor, dass ein Investment so extrem unterbewertet wird, in Anbetracht eines enormen Steigerungspotentials. Ich will mal versuchen, Ihnen die Größenordnung, um die es hier geht, etwas vor Augen zu führen.
Gold wird nicht verbraucht, im Gegensatz zu den meisten anderen Gütern und auch im Gegensatz zu Silber. Alles jemals geförderte Gold ist heute noch vorhanden. So haben wir etwa 5 Mrd. Unzen Gold oder etwa 150.000 Tonnen oberirdisch in Tresoren verfügbar und jedes Jahr kommen etwa 2.500 Tonnen dazu, obwohl wir schon etwa 60 Jahresproduktionen auf Halde haben. Silber hatten wir vor ca. 60 Jahren mal etwa 10 Mrd. oberirdisch verfügbar, die heute auf ca. 1 Mrd. Unzen oder ca. 30.000 Tonnen abgeschmolzen sind. Es werden zwar jedes Jahr etwa 25.000 Tonnen neu gefördert, aber die werden auch verbraucht. Das Verhältnis von vorhandenem Gold zu vorhandenem Silber hat sich völlig umgekehrt. Silber gibt es immer weniger, Gold immer mehr.
Noch dramatischer wird das Bild, wenn man die vorhandenen Mengen mit ihren aktuellen Preisen bewertet. 5 Milliarden Unzen Gold multipliziert mit 600 ergibt eine Marktkapitalisierung von 3.000 Milliarden Dollar für Gold gegen nur bescheidene 12 Milliarden Dollar für Silber.
Warum wird Gold so hoch bewertet, obwohl es so reichlich vorhanden ist? Weil es nach wie vor als Geld bewertet wird. Wenn also Silber ebenfalls wieder als Geld bewertet wird, ist die Erwartung, dass der Silberpreis den Goldpreis übersteigen wird, nicht unrealistisch. Es kann durchaus sein, dass bei diesem Prozess Silber auch wieder über 800 Dollar pro Unze steigen wird, und zwar inflationsbereinigt in realer Kaufkraft.
Dass Silber nominal, als Folge einer Hyperinflation, weit über 800 Dollar pro Unze gehen kann, ist wohl keine Frage, wenn wir uns noch einmal das eingangs angeführte Zitat von Ben Bernanke mit der Druckerpresse vor Augen halten. Amerika steuert recht klar auf eine Hyperinflation zu, in der die Unze Silber dann Millionen oder Milliarden Dollar kosten kann, wie in Deutschland 1923. Aber klammern wir diese Inflationsüberlegung einmal aus und konzentrieren uns auf die reale Kaufkraft.
Silber wird zwar auch als industrieller Rohstoff im Preis weiter steigen, aber wirklich dramatisch wird die reale Kaufkraft von Silber erst steigen, wenn es als Geld neu entdeckt wird. Ob das so kommt liegt allerdings weit gehend an uns selbst. Wir können nicht erwarten, dass Gold und Silber von der Obrigkeit als Geld wieder eingeführt wird. Das wäre mit zuviel Machtverlust verbunden. Wir selbst müssen es als Geld neu entdecken und benutzen. Zunächst einmal, indem wir es zur Wertaufbewahrung akkumulieren Mit staatlichem Papiergeld kann man heute keine Wertaufbewahrung mehr betreiben. Bei allem Geldvermögen (Sparbuch, Festgeld, Anleihen etc.), handelt es sich um Versprechungen, die real größtenteils nicht erfüllt werden können, und die in der Hyperinflation untergehen. Es kommt also zunächst darauf an, auf Alan Greenspan zu hören und Geldvermögen in Realvermögen (Gold und Silber) zu transformieren, und evtl. sogar Gold in Silber zu tauschen, weil mit ziemlicher Sicherheit eine größere Wertsteigerung mit Silber verbunden ist. Im zweiten Schritt sollte das Edelmetall dann als Zahlungsmittel umlauffähig gemacht werden. Das geschieht aber alles nur, wenn wir es selbst in die Hand nehmen. Der Anfang ist jedenfalls gemacht, mit den Digital Gold Currencies, - wir müssen sie aber auch nutzen und die Entwicklung auch selbst mit vorantreiben. Trust Yourself.
© Reinhard Deutsch
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www.e-gold.com an.
Alles ist möglich.
Und es werden still und
heimlich immer mehr,die
daran teilnehmen!
Ist da etwa kein Vertrauen mehr
in €/$ und Co??????
In diesem Sinne,
einen noch nachdenklichen Sonntag
Trout
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Wertpapier:
Silverado Gold Mines
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In den letzten zwei Monaten habe ich viel über die Marktstruktur von Gold und Silber geschrieben, die von dem Commitment of Traders Report (COT) durch geringes Risiko und großes Aufwärtspotential dargestellt wurde. Diese Darstellung hat sich als richtig erwiesen und die Preise sind von aussichtlosen Tiefpunkten auf neue Hochs geklettert. Silber ist um ungefähr 2,50 $ und Gold um rund 70 $ per Unze gestiegen. Die COT-Daten lieferten also einmal mehr eine sehr gute Einschätzung des niedrigen Risikos der letzten Tiefs bei Gold und Silber. Was schlagen die COT-Daten aber jetzt vor?
Während der Rallye zwischen dem letzten Tief und dem folgenden Hoch, gab es eine Veränderung der COT-Struktur (spekulative Käufe und Leerverkäufe der Händler). Werden wir in der Lage sein kurz vor wichtigen Verschiebungen zu verkaufen? Ja. Werden wir? Ich weiß es nicht. Es könnte auch ohne Betrachtung der COT-Daten weiter bergauf gehen. In Wirklichkeit sind die COT-Daten keine gutes Werkzeug für Vorhersagen im Speziellen, wie zum Beispiel im Moment, wenn wir uns nicht an Punkten befinden in denen extreme COT-Werte herrschen.
Die COT-Daten würden also einen Ausverkauf erklären, sollte einer bevorstehen. Vergessen Sie nicht, dass ist keine Vorhersage für einen Ausverkauf, sondern nur eine vorzeitige Annmerkung für den Fall, dass uns ein Ausverkauf bevor steht. Jeder scharfe Ausverkauf ist das direkte Resultat der betrügerisch gezogenen Angebotskurse der Händler, die bestenfalls sicherstellen, dass die hirnlosen, technisch-orientierten Fonds in ein Vakuum investieren. Dafür wird es keinen anderen Grund geben, insbesondere dann nicht, wenn die Ausverkäufe dramatisch sind. Sollte das passieren, dann ist mit Sicherheit Manipulation am Werk.
Aber es ist auch wichtig die Dinge zu relativieren. Langfristige Silberinvestoren sollten sich nicht von den kurzfristigen Drehungen beeinflussen lassen. Sollten wir eine kurzfristige Korrektur nach unten bekommen, ist das eine wunderbare Möglichkeit seine Positionen auszubauen. Es ist wichtig nicht die langfristige Perspektive zu verlieren. Es ist immer notwendig die vielen Dollars im Auge zu behalten, die dafür verantwortlich sein werden, dass das Silber ansteigen wird. Seine langfristigen Positionen auf Grund von kurzfristigen Ausverkäufen aufzugeben ist ein unermesslicher Fehler. Auch genau aus dem Grund, weil jeder Versuch durch eine Manipulation einen kurzfristige Ausverkauf zu erzeugen, darin enden könnte, dass diese Aktion genau das Gegenteil auslöst, nämlich eine Preisexplosion.
Abgesehen von den COT-Daten stehen die Zeichen für einen Silberpreisanstieg sehr gut. Früher oder später wird der sechs Monate dauernde, korrigierende Preisprozess, mit neuen unglaublichen Hochs ein Ende nehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit. In der Zwischenzeit will ich ein anderes Beispiel dafür anführen, das zeigt wie unterbewertet Silber relativ gesehen ist.
Wenn man die Entwicklung der Preise im Zeitraum der letzten 4 bis 5 Jahre zwischen deren Tiefpunkten und Hochpunkten hernimmt, hat sich der Preis von Kupfer, Nickel und Zink versechsfacht, wobei Zink sich alleine im letzten Jahr verdreifacht hat. Sogar Blei, das aufgrund von toxischen und umweltbedingten Sorgen unter Beschuss ist, hat sich vervierfacht. Das sind alles Rohstoffe, die sowohl Produktions- als auch Industrie- und Konsumgleichheiten mit Silber aufweisen. Diese Metalle sind im Allgemeinen bekannt dafür, dass sie Beiprodukte in Silbermienen sind. Alle weisen dasselbe Konsumverhalten wie Silber auf, welches eine Funktion von generellem Weltwirtschaftswachstum und Demographien ist.
Einfach betrachtet bedeutet das, dass wenn diese Metalle das gleiche Produktionsverhalten bzw. Konsumverhalten an den Tag legen, auch das Preisverhalten dasselbe sein müsste. (Diesen Vergleich kann man aber nicht auf Gold umlegen, da Gold kein Industriemetall ist). Basierend auf der Versechsfachung (bisher) von den Tiefständen der Metalle Kupfer, Nickel und Zink, sollte Silber ein Preisziel von $25 pro Unze haben oder zumindest sollte sich der jetzige Preis verdoppeln. Es könnte aber auch argumentiert werden, dass die Tatsache, dass Silber im Vergleich zu Kupfer, Nickel und Zink (und auch im Vergleich zu Blei) so extrem unterbewertet ist, ein Indiz dafür ist, dass Silber künstlich gedrückt wird, was auf eine Manipulation der massiven Shortpositionen zurückzuführen ist. Ich wüsste nicht welches der anderen genannten Metalle derartige Shortpositionen aufweist.
Egal wie unterbewertet Silber auch sein mag, vergleicht man die Preisanstiege in diesem Basismetallsektor so sieht man, dass diese aktuelle Preisdifferenz die wirkliche Natur der Silberunterbewertung noch sehr untertreibt. Worin sich Silber sicher von den anderen Metallen abhebt, ist die Tatsache, dass Silber schon über tausende von Jahren auch immer als Investitionsmetall betrachtet wurde. Diesbezüglich wird Silber oft in Verbindung mit Gold gebracht. Der übliche Investor dieser Welt hat meiner Meinung nach nicht und wird auch nicht Kupfer, Nickel, Zink und auch Blei physisch halten. Dieser normale Investor wird auch in Zukunft Silber (und Gold) physisch halten.
Diese simple Tatsache sagt aus, dass Silber aufgrund dieser physischen Hortung die anderen Metalle in der Entwicklung hätte ausstechen müssen. Dass es das bis jetzt noch nicht getan hat soll auf keinen Fall bedeuten, dass es das nicht noch machen wird. Es ist praktisch offensichtlich, dass dieser Investitionsanreiz dazu führen wird, dass der Silbermarkt explodieren wird. Zusammengefasst heißt das, dass der Investmentschlag bei Silber noch nicht stattgefunden hat und dass er aber auch nicht vorher vorbei sein kann, bevor der prozentuelle Gewinn bei Silber nicht höher ist als bei den anderen Metallen.
Es wurde berichtet, dass der Börsegang der NYMEX diese Woche bepreist wird. Gleichwohl ich kein persönliches finanzielles Interesse an einer Zeichnung habe, bin ich sehr enttäuscht, dass die SEC sie offenbar trotz der hunderten von öffentlichen Beschwerden über die Verweigerungen einer Stellungnahme bzgl. der Anschuldigungen einer Manipulation an ihrem COMEX-Silbermarkt durchgewunken hat. Ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen ähnlich enttäuscht vom Fehler der NYMEX sind, einer selbst regulierenden Organisation mit staatlicher Regulierung.
Wir müssen diese Enttäuschungen wegstecken und uns unsere langfristige Perspektive vor Augen halten. Es war noch nie der Fall, dass man sich nur auf den Regulator verlassen hat, dass er der Silbermanipulation ein Ende setzt und den Preis freisetzt. Zumindest war es bei mir nie das Letzte auf das ich mich verlassen habe. Es wäre wunderbar wenn es so ablaufen würde und sie den Job gemacht hätten für den sie unterschrieben haben, aber das war nicht der Grund warum man in Silber investiert sein soll. Der Grund warum man in Silber investiert sein soll ist für mich ohnehin, dass der Markt früher oder später die Barriere der Short-Konzentration überwinden wird und die wahren Fundamentaldaten widerspiegeln wird. Davon war ich noch nie so überzeugt wie heute.
Jedoch ist es auch sehr aufschlussreich, sich vor Augen zu halten was beteiligt war und die Regulatoren dazu bewegen wird sich gegen die Silbermanipulation zu stellen. Einerseits wurde der Sachverhalt ans Tageslicht gebracht. Anschuldigungen über einen ganz bestimmten Sachverhalt (die Konzentration der Short-Positionen) wurden an die Öffentlichkeit gebracht und die Aufzeichnungen bleiben weiter erhalten. Den Regulatoren wurden genügend Möglichkeiten eingeräumt um sich zu diesen öffentlichen Anschuldigungen zu äußern und sich davon zu überzeugen, dass diese Anschuldigungen falsch waren um es darauf zu beruhen lassen. Ich glaube nicht, dass das passieren ist.
Der einzige Regulator, der öffentlich antwortete war die CFTC, während sich die NYMEX und die SEC leise aus dem Staub machten. Im Fall der SEC, war dies ganz speziell unangebracht, da sie sich die Zeit nahmen um jedem der nachgefragt hat, zu versichern, dass sie diesen Sachverhalt ernst nehmen. Ich wäre sehr überrascht, sollte irgendjemand von der Antwort (vom 6. September 2006) der CFTC überzeugt worden sein, mir teilte dies jedenfalls keiner mit. Was mir im Allgemeinen erklärt wurde war, dass es für Regulatoren skandalös ist, solch klaren und wahren Anschuldigungen auszuweichen. Die Regulatoren hatten eine Chance meine Argumente zu widerlegen, aber sie taten es nicht bzw. konnten es nicht. Es war weit davon entfernt die Angelegenheit zu bereinigen, die Regulatoren haben die Büchse einfach von der Straße geschossen.
Ich glaube fest daran, dass diese Tatsache bereinigt wird, und wenn diese Zeit kommt, werden unsere Anstrengungen belohnt werden. In der Zwischenzeit werde ich mich damit trösten, dass die Regulatoren noch immer nicht begonnen haben Informationen aufzuzeigen, die meine Argumente widerlegen. Diesbezüglich gab es noch kein Schachmatt oder eine andere Erklärung die beweist, dass ich falsch liege. Sie würden annehmen, dass meine Anschuldigungen eine Reaktion entfachen würden; entweder eine scharfe Ermahnung, einen Brief eines Rechtsanwalts oder zumindest eine Erklärung warum ich falsch liege. Das alleine ist meine Kosten wert. In der Zwischenzeit lehne ich mich zurück und freue mich darüber, dass die langfristigen Umstände für Silber nie besser waren als heute.
© Theodore Butler
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Datum 06.12.2006 - Uhrzeit 14:48 (© GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
SILBER: 13,63 $ pro Feinunze
Aktueller Tageschart (log) seit Juli 2006 (1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: Ausgehend vom Unterstützungsbereich aus exp. GDL 50 (EMA50) auf Wochenbasis und Aufwärtstrend seit September 2005 steigt SILBER seit September wieder an, wobei Ende November der Ausbruch über den zentralen Widerstandsbereich bei 13,16 - 13,40 $ gelang. Damit wurde ein kurzfristiges Kaufsignal ausgelöst. Gestern markierte das Edelmetall dann ein Zwischenhoch bei 14,19 $ und startete eine Abwärtskorrektur, welche heute bereits den Aufwärtstrend seit Oktober bei 13,52 $ erreicht. Das Chartbild ist auf sämtlichen Zeitebenen bullisch zu werten.
Charttechnischer Ausblick: Hier am Unterstützungsbereich bei 13,32 - 13,52 $ sollte SILBER wieder signifikant nach oben drehen. Steigt es per Tagesschluss über 14,19 $ an, sollten direkte Gewinne bis 14,65 und 15,22 $ erfolgen. Ein Rückfall unter 13,32 $ per Tagesschluss neutralisiert das kurzfristig bullische Bild vorübergehend, moderate Abgaben bis zunächst 12,64 - 12,84 $ werden dann wahrscheinlich. Fällt das Edelmetall per Tagesschluss unter 12,64 $ zurück, wird ein kurzfristiges VErkaufsignal mit Ziel am zentralen Unterstützungsbereich bei 11,75 - 11,83 $ ausgelöst.
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Der Silberkurs hat es endlich geschafft! Die psychologisch so wichtige 13 USD Marke konnte Ende November nachhaltig überschritten werden. Schnell konnte der Silberkurs daraufhin Kurse jenseits der 14 USD Marke erreichen. In den letzten Handelstagen ist er wieder etwas zurückgekommen und hat sich aktuell wieder im Bereich von 13,50 USD eingependelt. Die Korrektur der letzten Tage war notwendig. Das Silber dürfte während der Konsolidierung neue Kraft getankt haben, um demnächst einen Angriff auf die 14 USD Marke zu lancieren. Leser, die unsere Beiträge an dieser Stelle verfolgen, wissen, dass wir für Silber überaus bullisch sind. Wir werden nicht müde auf das ausgeprägte Angebotsdefizit im Silberbereich hinzuweisen.
Unterstützt wird die angespannte Lage durch das bevorstehende Weihnachtsfest. Innerhalb dieser Periode herrscht Hochkonjunktur für die weltweite Schmuckindustrie. Vor allem in Asien hat das verschenken von Schmuck eine sehr große Bedeutung. Die erhöhte Nachfrage wird für eine weitere Verknappung auf dem Silbermarkt sorgen. Die aktuell stetig sinkenden Lagerbestände machen es immer schwieriger, die geringere Produktion auszugleichen. Alles spricht dafür, dass die Vorräte an Silber in absehbarer Zeit aufgebraucht sind. Der nächste wichtige Schritt für das Erreichen neuer Kursziele ist das Überschreiten der 14 USD Marke. Sollte dieser Widerstand überwunden werden, ist dies als nachhaltiges Kaufsignal zu werten. Kursziele von 15 USD oder 20 USD sind mehr als nur denkbar. In Anbetracht der sehr positiven Rahmenbedingungen sollten Korrekturphasen nach wie vor zum Aufbau von Positionen genutzt werden.
Weitere Details und konkrete Handelsempfehlungen zum Thema Aluminium lesen Sie im berlinvestor : Rohstoffbörsenbrief (unter berlinvestor.de).
© Marcel Torney
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bullish
Hier ein Auszug, Gruß, NB
Silber - Das Angebot
So, mein Rohstoff-Buch ist fast fertig gestellt (wenn es im Handel ist, werde ich hier im Trader´s Daily schon aus Eigeninteresse natürlich darauf hinweisen). Zum Wochenschluss ein Auszug daraus ... Kapitel "Silber, Angebot". Im Buch selbst werde ich zu den Zahlenangaben auch die Quellen nennen, damit Sie meine Angaben überprüfen können. Also, los geht´s:
Das meiste Silber wird aus Silbererzen gewonnen, die durch Minen gefördert werden müssen.
Beim Silber hat die weltweite Minen-Produktion vor einigen Jahren ihren Zenit überschritten: Der Produktions-Höhepunkt wurde im Jahr 2002 erreicht. Damals wurden 18.800 Tonnen Silber gefördert. Seitdem ging es jährlich bergab mit der Silber-Produktion. Sollten keine neuen Silbervorkommen mehr gefunden werden, dann würde es mit dem Abbau der vorhandenen Bestände schnell zu Ende sein: Laut einer 2005 erschienen Analyse reichten die bekannten Silber-Reserven damals nur für weitere 13,8 Jahre. Und seitdem sind keine größeren Vorkommen mehr entdeckt worden.
Zur räumlichen Verteilung der Silbervorkommen: Im Mittelalter gehörte Mitteleuropa zu den großen Silber-Produzenten (Vorkommen in Tirol, im Harz, im Siebengebirge), später wurden die Spanier dank der Silber-Produktion in ihren südamerikanischen Kolonien führend, was die geförderte Menge betraf. Noch heute ist die ehemalige spanische Kolonie Peru mit 2.775 Tonnen der größte Silber-Produzent der Welt. Gefolgt von Mexiko (2.569 Tonnen) und China (2.500 Tonnen), wo die Förderung fast dieselbe Größenordnung erreicht. In Europa nimmt Polen mit 1.200 Tonnen unangefochten den ersten Platz ein, gefolgt von Russland (700 Tonnen) und Schweden (306 Tonnen).
Kleinere Produzenten wie Bolivien (451 Tonnen) haben mit negativen Begleiterscheinungen der Minen-Produktion zu kämpfen, da dort Tausende Kinder in den Bergewerken schuften. Der Zustand der Minen ist oft schlecht, was sich im Gesundheitszustand der Arbeiter widerspiegelt (Staublunge). So liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Bergmänner in bolivianischen Potosí bei lediglich 38 Jahren.
Ich hoffe, dass die mit steigendem Silberpreis ebenfalls steigenden Gewinne der Silberförderer wenigstens zu einem Teil und mit Zeitverzögerung in Form verbesserter Arbeitsbedingungen bei diesen Menschen ankommen! Dann würde ich mich umso mehr über einen steigenden Silberpreis freuen. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Silber produzierenden Staaten. Es gibt keinen dominierenden Produzenten, der ein Monopol aufbauen könnte, da keiner der Silber fördernden Staaten auf einen Anteil deutlich über 15% kommt.
Bei Silber gibt es weltweit 12 große Produzenten. Keiner hat einen Anteil von deutlich über 15%.
Die weltweite Minen-Produktion von Silber geht insgesamt leicht zurück bzw. stagniert bestenfalls. Und selbst wenn neue bedeutende Vorkommen entdeckt werden sollten, würde es Jahre dauern, bis diese erschlossen wären und das zusätzliche Silber auf den Markt kommen könnte.
Doch das Silber-Angebot wird nicht nur durch die Minen-Produktion bestimmt, sondern auch durch Recycling vorhandener Silberbestände. So kann zum Beispiel Schmuck wieder eingeschmolzen werden. Insbesondere in den USA spielt das eine wichtige Rolle: Dort wurden 2004 4.109 Tonnen Silber durch Recycling vorhandener Bestände „produziert“. Das war ein Vielfaches der amerikanischen Minen-Produktion von Silber (rund 1.250 Tonnen). Weltweit gesehen trägt das Silber-Recycling zu rund einem Drittel des aktuellen Angebots an Silber bei. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass das Silber-Recycling weltweit seit Jahren zurückgeht.
Ein Grund dafür: Silber wird verstärkt in der Industrie verwendet (Beschichtungen, Kondensatoren, Mikrochips...), jedoch bei den einzelnen Produkten in so relativ geringen Mengen, dass ein wirtschaftliches Recyceln keinen Sinn macht. Ein typisches Beispiel dafür sind die USA: Dort steht das Silber-Recyling zwar absolut gesehen auf einem hohen Niveau, dieser Wert sinkt jedoch drastisch. So lagen die 4.109 Tonnen recyceltes Silber des Jahres 2004 um satte 21,5% unter dem Wert des Vorjahres. Und das ist kein einmaliger Ausrutscher, sondern ein seit dem Jahrtausendwechsel eindeutig beobachtbarer Trend. Im Jahr 2000 kamen die USA noch auf 5.780 Tonnen recyceltes Silber.
Das Silber-Angebot setzt sich sowohl aus der Minen-Produktion von Silber als auch aus dem Recycling bereits vorhandener Silber-Bestände zusammen. Die Minen-Produktion geht leicht zurück, stagniert bestenfalls. Sollten überhaupt keine neuen Silbervorkommen mehr gefunden werden, könnten die vorhandenen Silbervorräte nach 6.000 Jahren Förderung in 13,8 Jahren zu Ende gehen. Das Recycling vorhandener Silberbestände wiederum geht seit Jahren weltweit drastisch zurück, dieser Bereich ist keine Perspektive für ein nachhaltig steigendes Angebot.
© Michael Vaupel
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Trader´s Daily"
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Datum 12.12.2006 - Uhrzeit 15:59 (© GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
SILBER: 13,83 $ pro Feinunze
Aktueller Tageschart (log) seit Juni 2006 (1 Kerze = 1 Tag)
Kurz-Kommentierung: SILBER brach Ende November über den zentralen Widerstandsbereich bei 13,16 - 13,40 $ aus und löste damit kurzfristiges Kaufsignal aus. Nach einem Zwischenhoch bei 14,19 $ korrigierte das Edelmetall in den vergangenen Tagen zurück bis an das Ausbruchslevel bei 13,40 $, wo es wieder nach oben hin abprallt. Damit ist der bullische Ausbruch zunächst bestätigt. Steigt SILBER jetzt per Tagesschluss über 13,95 $ an, sollten direkt weitere Kursgewinne bis zum Hoch bei 14,19 $ und darüber hinaus 14,65 und 15,22 $ erfolgen. Alternativ korrigiert nochmals bis 13,40 und darunter 13,12 - 13,18 $, so bald es per Tagesschluss unter 13,60 $ zurückfällt.
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WIEN. Die Preise für Edelmetall steigen. Und viele Experten halten noch eine deutliche Steigerung für möglich. Aus Asien wird ein "Staubsaugereffekt" erwartet.
Platin-Schmuck, Palladium-Produktion, Goldbarren: Edelmetalle sind gefragt wie schon lange nicht. Fotos: rts, corel
"Es gibt zwei Megatrends, die auf eine rasante Steigerung der Edelmetall-Preise schließen lassen", sagt der Wiener Metall-Händler und Spezialist für Warentermin-Geschäfte, Friedrich Kernstock im OÖN-Interview.
Zum einen gebe es in China und Indien eine stark steigende Nachfrage - sowohl von der Industrie als auch von einer wachsenden Mittel- und Oberschicht, die über immense Mittel verfügt. "Mit rund vier Prozent ihrer Währungsreserven könnten die Asiaten die gesamten Goldbestände der Welt kaufen, so sie zum Verkauf stünden", sagt Kernstock. Das Vermögen der asiatischen Zentralbanken stamme aus den jahrelangen Handelsbilanzüberschüssen.
Zweitens könnte eine weitere Flucht aus dem angeschlagenen Dollar die Preisentwicklung vorantreiben.
Kernstock rechnet damit, dass Gold 2010 mehr als 1000 Dollar je Feinunze liegt. Derzeit wird die Feinunze um 628 Dollar gehandelt. Mittelfristig habe Gold aber ein Preispotenzial von 3000 Dollar je Feinunze.
Deutlicher Importanstieg
Ähnlich sieht Kernstock auch die Preisentwicklung bei anderen Edelmetallen - etwa bei Silber und Platin. Bei Palladium, das er selbst handelt und das bei einem Viertel der Preise ähnliche Eigenschaften wie Platin aufweist, liege die Entwicklung noch hinter den Erwartungen. Aber auch hier verweist der Händler, der fast 20 Jahre Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniversität Wien war, auf die Entwicklung in Asien: "Vor drei Jahren hat China 100.000 Feinunzen Palladium importiert. Voriges Jahr waren es 900.000 Unzen." Eine Unze kostet derzeit 400 Dollar.
Die Verwendung der Edelmetalle spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Gerade die Industrie fragt die Edelmetalle stärker nach. Platin und Palladium werden etwa für die Katalysator-Produktion verwendet.
Kernstock empfiehlt nicht nur, Gold und Edelmetall zuzukaufen, sondern auch Terminkontrakte. Beides ist nicht ohne Risiko. Das physische Gold wirft keine Zinsen ab, bei Terminkontrakten kann das gesamte investierte Geld verloren gehen.
Risiko aussuchen
Das beschreibt Kernstock auch in seinem Buch "100 Prozent Rendite - Warenbörsen im Griff", das 2007 erscheint und das tatsächlich anschaulich die Grundbegriffe von Warentermingeschäften erklärt. Ob sie vom Durchschnittsanleger auch so einfach zu umgesetzt werden können, ist freilich ein andere Frage. "Der große Vorteil beim Warentermingeschäft ist dafür, dass man sich das Risiko selbst aussuchen kann."
vom 14.12.2006