United Labels-Aktie lockt mit hoher Dividendenrendite
Ein neuer Kinofilm von Spongebob könnte auch dem Unternehmen nützen 13. März 2008 Lizenzspezialist für Comicware ist die offizielle Bezeichnung unter die die United Labels AG firmiert. Konkret sorgt das Unternehmen dafür, dass das Konterfei oder das Erscheinungsbild bekannter Zeichentrickfiguren auf Tassen, Weckern und Kissen landet und diese wiederum ihren Weg in den Handel finden.
Vermarktet werden derzeit beispielsweise so unverwüstliche Serien wie die Simpsons, schon fast historisch zu nennende Dauerbrenner wie die Peanuts und die Sesamstraße oder die etwas neuer Serie von Spongebob, einem Schwamm in Hosen, der auf dem Meeresgrund allerlei Befremdliches erlebt.
Rückgang nach Rekordjahr
Der Erfolg solchen Marketings hängt einen Gutteil von der aktuellen Fernseh- und Kinopräsenz der Figuren ab, von der Konjunktur und natürlich von dem, was gerade bei der Zielgruppe en vogue ist. In den Jahren 2004 bis 2006 liefen die Geschäfte des Unternehmens aus dem westfälischen Münster recht gut. Der Umsatz wuchs, man kam aus dem operativen Verlust heraus und das Nettoergebnis legte gleichfalls zu. 2005 gab es eine leichte Ertragsschwäche, die aber durch ein gutes Jahr 2006 mehr als vergessen gemacht wurde.
Zum Thema Video: Welt der Simpsons wird real Die Kinostarts vom 26. Juli United Labels-Aktie bietet Chancen bei großem Risiko Zum Börsenkurs KursChartWatchlist Auch der Kurs legte, sieht man von einer Übertreibung zu Beginn des Jahres 2004 ab zu, erreichte aber Mitte 2005 seinen Höhepunkt. Danach ging es zunächst schnell abwärts. Ein Jahr später fing sich der Kurs noch einmal, doch die vergangenen zwölf Monate waren abermals von deutlichen Kursverlusten geprägt.
Denn recht früh wurde 2007 klar, dass das Unternehmen nicht würde an das Rekordjahr 2006 anknüpfen können. Ursache war ein deutlich geringerer Umsatz im Geschäft mit Großkunden, der durch die Entwicklung im Fachhandel nicht kompensiert werden konnte. Das ging auch zulasten des Ertrages.
Die Simpsons: Auch für United Labels ein Dauerbrenner Schwaches Großkundengeschäft
Im Geschäftsbereich Fachhandel stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um 20 Prozent auf 13,2 Millionen Euro. Das Segmentergebnis verbesserte sich deutlich auf 600.000 Euro nach 100.000 Euro im Vorjahr. Insbesondere die Simpsons, nicht zuletzt wohl dank des Kinofilms, der im Sommer anlief, ebenso wie „Die Wilden Kerle“ und „Spongebob“, der derzeit in Mode zu sein scheint, trugen zu diesem Ergebnis bei.
Im umfangreicheren Großkundengeschäft hingegen sank der Umsatz hingegen um 12,5 Prozent auf 30 Millionen Euro, vor allem weil das Weihnachtsgeschäft zurückhaltend verlief. Vor allem deutsche Großkunden, so Vorstandschef Peter Boder im Bericht über die ersten neun Monate sei dafür ursächlich. Damit erzielte United Labels im Geschäftsjahr 2007 einen um rund fünf Prozent niedrigeren Konzernumsatz von 43,2 Millionen Euro.
"Die wilden Kerle": Traum besonders heranwachsender Jungs Diese Entwicklung ist um so bedeutsamer, als das Unternehmen in den Jahren vor 2006 noch einen Strukturwandel vom Fach- zum Filial- und Großflächenhandel verzeichnet hatte und seine Fachhandelssparte umstrukturiert hatte.
Der Konzernjahresüberschuss brach deutlich von 1,5 Millionen Euro auf 400.000 Euro ein. Die Umsätze lagen damit auch unter den Prognosen der Analysten, die im Schnitt von einem Umsatz von 44,1 Millionen Euro ausgegangen waren.
Schwaches Weihnachtsgeschäft
Dabei muss dass Weihnachtsgeschäft besonders enttäuschend verlaufen sein. Denn noch mit den Neun-Monats-Zahlen hatte United Labels bei einem nur um 3,5 Prozent niedrigeren Umsatz als in der Vorjahresperiode einen Periodenfehlbetrag auf Vorperiodenniveau publiziert. Damit wäre der Überschuss im vierten Quartal um rund 65 Prozent auf rund 563.000 Euro eingebrochen.
Peter Boder, der knapp 63 Prozent der Aktien hält, setzt seine Hoffnungen auf einen rekordhohen Auftragsbestand von 13,1 Millionen Euro, der damit um 12 Prozent auf ein Rekordniveau angestiegen ist. Im laufenden Geschäftsjahr will man wieder in allen Geschäftsbereichen wachsen, und zwar vor allem im Großkundengeschäft. Strukturelle Änderungen, neue Lizenzen und Produkte sollen sogar dafür sorgen, dass der Rekordumsatz von 2006 wieder übertroffen wird.
Analysten prognostizieren einen Umsatz von 47,5 Millionen Euro im laufenden Jahr und einen Überschuss von 2,1 Millionen Euro, was neue Rekordmarken wären. Auf dieser Basis wäre die Aktie mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 6,5 für das laufende und 5,4 für das kommende Jahr nicht unattraktiv bewertet.
Attraktive Dividendenrendite
Allzumal der Vorstand trotz des niedrigen Gewinns die Dividendenausschüttung von 0,20 Euro je Aktie beibehalten will. Damit hätte die Aktie eine Dividendenrendite von immerhin rund sechs Prozent. Obendrein erscheint auch eine Marktkapitalisierung von 13,8 Millionen Euro eine recht niedrige Bewertung. Andererseits sind niedrig kapitalisierte Werte in der Regel auch anfälliger für Kursschwankungen, ebenso wie das Geschäft von United Labels.
Am Donnerstagmorgen gibt der Aktienkurs 2,7 Prozent auf 3,30 Euro nach. Charttechnisch verändert sich damit nicht viel, hatte sich doch der Kurs seit Mitte Januar auf einem Niveau zwischen 2,95 und 3,65 Euro stabilisiert. Indes wurden solche Stabilisierungsphasen in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder von deutlichen Kursrückgängen gefolgt.
Dafür gibt es zwar angesichts der fundamentalen Bewertung immer weniger Grund, indes gelten klein kapitalisierte Werte eben immer las latente Risikopositionen, die in einer schlechten Marktverfassung abgebaut werden. Solange sich also die Stimmung an den Börsen nicht stabilisiert, sind auch fundamental unbegründete Kursrückgänge nicht auszuschließen, besonders auch weil die charttechnische Entwicklung insgesamt nach unten zeigt.
Risikoaffinere Investoren können die derzeit niedrigen Kurse aber auch als Einstiegsmöglichkeit betrachten, die durch eine hohe Dividendenrendite versüßt wird. Treffen die Prognosen für 2008 einigermaßen ein, sollte man auch im kommenden Jahr wohl auf eine Ausschüttung zumindest auf Vorjahresniveau spekulieren können. |