Funkwerk AG treibt Konzernumbau konsequent voran
- Quartalsabschluss per 30.9. geprägt vom Verkauf der Funkwerk Dabendorf GmbH, zurückhaltender Nachfrage und erheblichem Wettbewerbsdruck
- Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche nach neun Monaten mit 98,2 Mio. Euro rund 4 % unter Vorjahr; operatives Betriebsergebnis bei -6,1 Mio. Euro
- Prognose für Gesamtjahr 2012 bestätigt
Der Geschäftsverlauf der Funkwerk AG war in den ersten neun Monaten 2012 geprägt von dem umfassenden Restrukturierungsprogramm, das seit Mitte 2011 umgesetzt wird und alle Standorte betrifft. Hauptziele sind die Fokussierung der Funkwerk-Gruppe auf ihre Kernbereiche, die Verbesserung der Prozesse und die Erhöhung der Ertragskraft. Parallel dazu werden die Strukturen an die verringerte Unternehmensgröße angepasst, was auch Personalmaßnahmen beinhaltet.
Größte Einzelmaßnahme war im dritten Quartal die Vertragsunterzeichnung zum Verkauf der Funkwerk Dabendorf GmbH, Zossen. In dieser Tochtergesellschaft waren bisher wesentliche Aktivitäten des Geschäftsbereichs Automotive Communication zusammengefasst. Die Entkonsolidierung, die zum 1. Oktober 2012 erfolgte, beeinflusste bereits erheblich den Quartalsabschluss. Umsatz- und Kostenanteile der Funkwerk Dabendorf GmbH wurden in der Konzernergebnisrechnung separat ausgewiesen, und ein zu erwartender Entkonsolidierungsverlust von rund 6 Mio. Euro berücksichtigt. Die Vergleichszahlen des Vorjahres wurden entsprechend angepasst und zusätzlich um die 2011 und im bisherigen Jahresverlauf 2012 bereits veräußerten Unternehmensbereiche bereinigt.
Auf dieser Basis verringerte sich der Konzernumsatz der fortgeführten Aktivitäten in den ersten drei Quartalen um 4,4 % auf 98,2 Mio. Euro (Vorjahr: 102,7 Mio. Euro). Hauptgründe für den Rückgang waren der erheblich gestiegene Wettbewerbsdruck in den beiden verbleibenden Geschäftsbereichen Traffic & Control Communication und Security Communication sowie die speziell im dritten Quartal sehr zurückhaltende Nachfrage. Der Auftragseingang reduzierte sich von Januar bis September 2012 konzernweit um 13 % auf 92,1 Mio. Euro (Vorjahr: 103,8 Mio. Euro). Der Auftragsbestand belief sich zum Stichtag auf 88,5 Mio. Euro (30.9.2011: 97,9 Mio. Euro).
Die Einbußen bei Umsatz bzw. Gesamtleistung und der hohe Margendruck konnten zum Teil durch Einsparungen bei den Materialkosten aufgefangen werden, sodass der Rohertrag insgesamt nur leicht um 1,5 % auf 50,8 Mio. Euro (Vorjahr: 51,6 Mio. Euro) zurückging. Die Rohertragsmarge verbesserte sich von 50,2 % auf 53,0 %. In der Summe lag das Betriebsergebnis vor Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen mit -6,1 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von -3,8 Mio. Euro. Das EBIT im Konzern wurde mit -8,0 Mio. Euro (Vorjahr: -4,4 Mio. Euro) ausgewiesen, das Nettoergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche ging aufgrund der niedrigeren Steuerbelastung etwas weniger von -8,6 Mio. Euro auf -10,1 Mio. Euro zurück. Daraus errechnet sich je Aktie ein Ergebnis von -1,25 Euro (Vorjahr: -1,07 Euro) nach Steuern.
Die Vermögens- und Finanzlage im Funkwerk-Konzern war ebenfalls von den Restrukturierungsaktivitäten geprägt. Dem verringerten Eigenkapital, das infolge des Fehlbetrags und des zu erwartenden Entkonsolidierungseffekts der Funkwerk Dabendorf GmbH auf 31,7 Mio. Euro (31.12.2011: 48,7 Mio. Euro) zurückging, stand eine deutlich kleinere Konzernbilanzsumme von 110,3 Mio. Euro (31.12.2011: 157,9 Mio. Euro) gegenüber, sodass sich die Eigenkapitalquote nur moderat von 30,8 % Ende 2011 auf 28,8 % reduzierte. Bereinigt um die zur Veräußerung gehaltenen Schulden lag die Eigenkapitalquote bei 31,2 % (31.12.2011: 34,2 %). Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich in den ersten drei Quartalen 2012 auf -11,9 Mio. Euro (Vorjahr: -15,6 Mio. Euro).
Auch im letzten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wird die Entwicklung der Funkwerk AG von der tiefgreifenden Restrukturierung bestimmt. Dabei wird der Erfolg aller Produktlinien überprüft. Auf bereinigter Basis, also ohne die veräußerten Geschäftsteile, wird für das Gesamtjahr 2012 unverändert mit einem Konzernumsatz von ca. 143 bis 148 Mio. Euro gerechnet. Im Vorjahr lag das entsprechende Volumen bei rund 147 Mio. Euro. Das Konzernbetriebsergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche vor Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen dürfte im niedrigen einstelligen Millionenbereich negativ ausfallen. Der vergleichbare 2011er Wert hatte sich auf rund -1 Mio. Euro belaufen. |