Dass Großspenden an Parteien nicht anonym überwiesen werden dürfen, finde er gut, sagt Moritz Schmidt aus Greifswald, der den Grünen soeben eine Million Euro aus Bitcoin-Gewinnen gespendet hat. Im Interview mit Golem.de erläutert der Software-Entwickler die Hintergründe der Spende und warum er inzwischen Bitcoin als Kryptowährung ablehnt. :
Schmidt: Als Währung schaffen sie mehr Probleme als sie lösen. Ethereum find ich noch interessant, aber über die Unzahl an weiteren Projekten habe ich absolut keinen Überblick.
Golem.de: Sind die hohen Energiekosten für Bitcoin-Transaktionen noch vertretbar? Sollte man das strenger regulieren?
Schmidt: Das Ziel von Bitcoin ist, eine unregulierbare inflationsgeschützte Währung zu erschaffen. Aber was hier auf den ersten Blick wie ein basisdemokratisches und freiheitliches Projekt aussieht (und sich so angefühlt hat!), ist heute weder das eine noch das andere.
Bitcoins sind äußerst ungleich verteilt und für den individuellen Nutzer inzwischen faktisch nicht mehr erzeugbar. Auch in der Bitcoinwelt scheißt der Teufel auf den größten Haufen, ohne dass es eine Notenbank und einen Staat gäbe, der - idealerweise demokratisch legitimiert - eine gesellschaftliche Kontrolle oder Korrektur veranlassen könnte.
Eine Welt mit Bitcoin als dominierender Währung würde nur noch ungleicher und noch ungerechter. Für mich ist der barbarische Energieverbrauch ein Problem, das durch nichts aufgewogen wird.
Offen gesagt, das Bitcoin-Ökosystem gehört nicht irgendwie reguliert, es gehört zerstört - bevor sich so viele Großinvestoren darauf eingelassen haben daß es einen _too-big-to-fail_ Effekt gibt. ...