Die Schweizer Notenbank (SNB) hat am Donnerstag überraschend den vor mehr als drei Jahren eingeführten Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben.
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„Ganz offensichtlich rechnen sie mit starken Zuflüssen und haben entschieden, dass die Kosten zu hoch sind”, sagte Geoffrey Yu, leitender Devisenstratege bei der UBS in London der Nachrichtenagentur Bloomberg. http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...euro-mindestkurs-13371378.html
Es war für mich nie so richtig einsichtig, wie man geordnet aus der Nummer (die ich von Anfang an für einen schweizer Fehler hielt, der uns ausländischen Euro-Flüchtlingen zu Gute kam) wieder hätte rauskommen sollen, da der Euro jederzeit schlechter als der Franken dasteht. Jetzt haben sie es schlagartig und ohne Ankündigung gemacht, was Spekulanten keine Gewinne erlaubt, aber natürlich ihre Glaubwürdigkeit zerstört. Sozusagen ein gebrochenes Taubenversprechen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Die Einführung der Kursbindung ging ja schon mit einem Korruptionsskandal einher, bei dem der damalige Notenbankchef abtreten musste, da seine Frau des Insiderhandels bezichtigt wurde.
Schön, dass man hier im Thread die Lage realistischer einschätzte als so mancher Notenbanker dies tat, der sich jetzt der Realität stellen muss. Da muss naiver Euro-Optimismus geherrscht haben, als man den Mindestkurs einführte und noch von einer "psychologischen" Wirkung ausging, so als würde der Kurs magisch von selber halten, wenn man nur möglichst breit über Markteingriffe daherredet.
Wiederholen lässt sich der teure Stunt nicht mehr so leicht, nun wo die Glaubwürdigkeit im Eimer ist. Und das ist auch Wowereit so! |