Ein KSC-Hoffnungsträger ? Serhat Akin im Interview Bei der Verpflichtung von Serhat Akin gab es Unstimmigkeiten. Trainer Markus Schupp soll angeblich gegen eine Verpflichtung des KSC-Eigengewächses gewesen sein. Das Präsidium hörte nicht auf den 43-Jährigen, sondern auf den fast kompletten Rest des Trainerteams im Wildpark - der sich für Akin aussprach. Der 28-Jährige, der 16 Länderspiele für die Türkei absolvierte, mehrere Meisterschaften gewann und drei Jahre in der Champions League spielte, erhielt einen stark leistungsbezogenen Vertrag bis zum 30. Juni 2010. Seine Bilanz im Amateurteam des KSC ist beeindruckend. So beeindruckend, dass es durchaus möglich ist, dass Akin den KSC wieder verlässt, ehe er eine Chance im Profiteam erhielt. Ist Akin - noch - zu schlecht für Liga zwei, aber gut genug für einen Erstligisten ? Das wäre, wegen der zu erwartenden Ablöse im sechsstelligen Bereich, finanziell ein guter Deal. Denn der KSC verpflichtet Akin ablösefrei. Aber sportlich würde das dem mittelmäßigen Zweitligisten, den eine Verletztenmisere beutelt, nicht helfen. Über all das sprach Peter Putzing mit Serhat Akin, dem KSC-Eigengewächs aus Oberderdingen. ka-news: Herr Akin, Ihre Bilanz im Amateurteam ist beeindruckend. Sie standen viermal in der Startelf. In diesen Partien wurden acht Tore erzielt. Drei haben Sie vorbereitet, drei selbst markiert. Akin: Ich bin zufrieden, es läuft immer besser. ka-news: U23-Trainer Markus Kauczinski bescheinigt Ihnen, ein Vorbild zu sein. Er sagt: "Serhat zerreißt sich für die Mannschaft." Akin: Es ist schön, Lob zu hören. Aber ich bin Profi, ich gebe immer alles. Es wird immer besser, denn ich bekomme Spielpraxis. Spiele sind wichtig. Man schießt Tore, das Selbstvertrauen kommt zurück. Es macht mir Spaß und bringt mich weiter. ka-news: Apropos Lob: Ex-KSC-Profi Christian Eichner sagte bei Ihrer Verpflichtung: "Serhat ist der beste Stürmer, mit dem ich jemals beim KSC zusammenspielte.“ Akin: Auch das tut gut. Ich freue mich für "Eiche", mit dem ich in der KSC-Jugend spielte, dass er sich in der Bundesliga so gut etabliert hat. Er hatte es viel schwerer als ich, denn ich spielte in den Jugend-Nationalmannschaften und habe auch in der U21 internationale Erfahrungen sammeln dürfen. Gegen Teams wie Spanien oder England - da kann man sich schneller weiterentwickeln. Das hatte Christian nicht, aber er hat sich Schritt für Schritt gut entwickelt und viele Kritiker Lügen gestraft. Er steht defensiv gut, hat Abschlüsse, macht Tore - das freut mich: Gratulation an "Eiche". Prima. Er kommt aus Sulzfeld, das ist bei mir in Oberderdingen gerade mal um die Ecke. ka-news: Kommen wir zu Ihnen. Wie fit sind Sie denn ? Akin: Naja, ich bin so bei 70 bis 80 Prozent. ka-news: Man erzählt im Wildpark, Sie wären lange verletzt gewesen, hätten zum Beispiel große Probleme mit den Bauchmuskeln gehabt und Sie wären mehr als ein Jahr ohne Spielpraxis. Akin: Unsinn. Die Sache mit den Bauchmuskeln ist vier Jahre her. Letzte Saison war ich in der Türkei. Bei zwei Vereinen. Den ersten verließ ich ablösefrei, weil ich mein Gehalt nicht bekam. Das waren übrigens insgesamt 14 Spieler, die den Club verließen. Bis dahin habe ich 15 Spiele gemacht. Und in Konya, wo ich hinwechselte, habe ich danach alle Spiele absolviert. Ich hatte dann nach Saisonende sechs, sieben Angebote aus der Türkei, aber ich wollte weg, weil es immer wieder Probleme mit der Bezahlung gab. Dann habe ich zwei Monate alleine trainiert, ehe ich beim KSC mitmachen durfte. Beim ersten Fitnesstest war ich übrigens einer der Besten. Ich trainiere jetzt täglich bei den Amateuren. Dafür: Vielen Dank an die Herren Schön und Kauczinski. Was mir fehlte war das Mannschaftstraining. ka-news: Spielen Sie daher bei den Amateuren ? Akin: Richtig, das war mein Wunsch. Ich will mich wieder rantasten. Ich habe einmal den Fehler gemacht, nach einer Verletzungspause zu schnell wieder oben mitzumischen. Das passiert mir nicht mehr. ka-news: Und wo war das ? Akin: Beim 1.FC Köln. Trainer Christoph Daum wollte mich unbedingt haben, wollte dass ich spiele, trotz der Vorgeschichte und obwohl ich ihm sagte, dass es bei mir nur mit halber Kraft geht. Das würde reichen… Es hat nicht geklappt, das passiert mir nicht noch einmal. Der Körper ist keine Maschine. Diesen Fehler wollte ich jetzt beim KSC nicht wiederholen. ka-news: Man hört, dass es geplant ist, dass Sie bis zur Winterpause bei den Amateuren spielen und dann in den Profikader aufrücken. Akin: So war das besprochen, aber ich setze mich nicht unter Druck, mache mich deswegen nicht verrückt. Mein Körper macht alles mit, das ist wichtig. ka-news: Hatten Sie schon ein Gespräch mit Cheftrainer Markus Schupp ? Akin: Ja, am Anfang, um sich kennen zu lernen. Kurz bevor ich den Vertrag unterschrieben habe, ist Manager Rolf Dohmen mit mir zu Markus Schupp gegangen. Es war ein nettes Gespräch. Er hat sich nach meinem körperlichen Zustand erkundigt. Der persönliche Kontakt war da. ka-news: Sie schauen sich ja die Spiele der Profis an. Was denken Sie sich, wenn zum Beispiel der Angreifer Toni Fink ein, zwei Chancen vergibt ? Akin: Das ist doch für einen jungen Stürmer wie Toni Fink normal. Ich denke dann, dass Toni gut gearbeitet hat, weil er sich diese Chancen erarbeitet hat. Chancen vergibt jeder Stürmer. Ich denke, die Mannschaft ist richtig gut. Und als ich einmal mittrainieren durfte, habe ich bemerkt, dass die Jungs auch super nett sind. Die Mannschaft ist jung, hat Potenzial und wird ihre Ziele erreichen. ka-news: Und was sind Ihre persönlichen Ziele ? Mit dem KSC in der Rückrunde für Furore sorgen und zwölf Tore erzielen ? Akin: Solche Ziele habe ich nicht, zudem bin ich kein Hellseher. Ich gebe einfach immer mein Bestes. Ich versuche voranzugehen. Man muss zudem nicht immer ein Tor schießen, man kann auch Tore vorbereiten. ka-news: Es war zu hören, dass es beim KSC von anderen Vereinen, die Sie verpflichten wollen, Anfragen gab. Unter anderem von Feyenoord Rotterdam. Was ist da dran ? Akin: Ich gehe immer offen und ehrlich mit den Vereinen um, bei denen ich spiele. Ich habe in Holland und Belgien einen guten Namen. Von dort gab es Anfragen an mich. Ich habe den Vereinen gesagt, dass Sie alles mit dem KSC regeln müssen. Es gab übrigens auch eine lose Anfrage aus Spanien. Zu den Vereinen will ich aber nichts Näheres sagen.... www.ka-news.de/fussball/ksc/ksc-news/...n-im-Interview;art7581,321302 Patrick Dullek und Simon Zoller von den Amateuren brauchen noch Zeit, wäre dämlich,würde Schupp Serhat Akin nicht schon bald zu den Profis hochziehen. ----------- Proletarier Aller Länder vereinigt Euch ! ONE BIG UNION |